Im Grunde genommen halte ich die Altersfreigabe in gewissem Maße wirklich für sinnvoll. Man kann es nämlich als Richtlinie und allgemeine Beurteilung des Spieles ansehen - letztendlich liegt es jedoch am Spieler selbst, wie er mit den Inhalten umgeht. Ob das Kind (oder der Jugendliche) das im einzelnen verarbeiten kann - diese Entscheidung ist wiederum vom Ermessen der Eltern abhängig und es lässt sich schwer alles verallgemeinern, da sich jeder anders entwickelt.
Ich kann eigentlich aus eigener Erfahrung sprechen - meine Mutter hat mir beispielsweise ohne weiteres Spiele mit höherer Altersfreigabe (und tut dies gelegentlich immer noch, zuletzt zum Beispiel 'Silent Hill') besorgt, welche ich eigentlich noch nicht hätten spielen dürfen. Allerdings hielt sie mich bereits für reif genug, damit umgehen zu können. Im Gegensatz dazu hatte mein Bruder nicht solche Vorteile, da er das genaue Gegenteil zu mir und etwas zartbesaiteter ist, weswegen bei ihm kritischer darauf geachtet wird, was er für Spiele besitzt.
Jedenfalls erinnere ich mich ebenso stets leicht amüsiert daran zurück, wie ich - damals gerade vierzehn Jahre alt - mit meiner Mutter einst ins Kino in einen Horrorfilm ab sechzehn Jahren gehen wollte und es ohne ihr gutes Zureden auf den Kartenkontrolleur nicht möglich gewesen wäre. Gut, das Beispiel bezieht sich auf einen Film, gleichwohl betrifft es die Altersfreigabe - die in meinem Fall sehr selten beachtet wurde. Geschadet dürfte mir das trotzdem nicht haben (hoffe ich *lol*).
Daher finde ich es ebenfalls nicht weiter verwerflich, spielen manche Jugendliche Games, die der Freigabe nach nicht für sie bestimmt sind - solange es gewiss mit dem Einverständnis der Eltern geschieht und diejenigen zugleich wirklich reif dafür sind. Einige mögen in mancher Hinsicht immerhin ihrem Alter voraus sein (und vielleicht gibt es sogar den Gegensatz und manch Volljähriger ist dagegen noch nicht für derartige Spiele ohne Jugendfreigabe geeignet, wer weiß).