Der Udo
Passt schon. Danke. xD
Arez
Ich persönlich empfinde den Artikel auch als einseitig, weil er vor allem nur Argumente aufgreift, welche die aufgestellte Behauptung stützen, wovon du einige gut widerlegt hast. Es wird viel außen vor gelassen; nicht zuletzt wird Gemüse ja häufig zusätzlich zum Fleisch konsumiert. Aber gut, ähnliche Einschätzungen zu lesen.
Den Spruch mit dem Dorfmetzger habe ich übrigens bislang noch nicht allzu oft gehört, zumindest nicht in der Form. Im Gegenteil, wenn ich in solchen Fällen nachgefragt habe, ob man denn wisse, woher der Metzger sein Fleisch beziehe und ob man ausschließen könne, dass er einen Teil von großen Schlachtereien hinzukauft, folgte betretenes Schweigen. Meine Familie denkt selbst, etwas Gutes zu tun, wenn sie Fleisch vom Metzger im Dorf holt, ohne sich genauer zu informieren - die Verarbeitung mag zwar vielleicht weniger industriell erfolgen, aber das ist wohl der größte Unterschied.
Allerdings habe ich bereits von Biometzgern gehört, die ernsthaft Wert auf das Ganze legen, darum wollte ich GhostBrides Aussage nicht sofort infrage stellen, da es durchaus möglich sein kann.
Deine Ausführungen zum Töten unterschreibe ich dagegen. Ja! Natürlich ist das wünschenswert, dass das Töten, der Krieg und das Leid aufhören. Zum Beispiel kann ich kein Tier töten - darum kann ich kein getötetes Tier essen. Einerseits sehe ich nur eine Leiche darin, andererseits lüde ich mir eine Mitschuld auf, es ist für mich gestorben, ohne dass ich den Mut hatte, mir selbst dafür die Finger schmutzig zu machen. Das geht für mich nicht.
Nur nehme ich an, dass diese, deine oder meine Sichtweise, nicht unbedingt allzu verbreitet ist und nie überall Fuß fassen können wird, da sie mir schwer mit der Natur des Menschen vereinbar zu sein scheint. Tiere werden seit Jahrtausenden getötet und verspeist, weil man die Möglichkeit dazu hat, weil es gut ist und schmeckt. Warum auf so etwas verzichten? Warum einen anderen, neuen und dadurch anspruchsvolleren Weg gehen, wenn der andere gut bekannt und leicht ist und zufrieden macht? Der Mensch ist ein Tier - vor allem ein Gewohnheitstier. Trotzdem: Ich möchte niemanden für seine Entscheidungen verurteilen.
Außerdem würde ich zwischen der industriellen Massentierhaltung und Tötung und der ländlichen, ursprünglicheren unterscheiden wollen. Es gibt noch heute Menschen, die ihre Tiere selbst aufziehen, hüten, versorgen und von ihnen leben; oder die tagelang auf die Jagd gehen. Diese Menschen haben etwas gegeben, ihre Kraft aufgewandt und wissen das Tier und was es ihnen zurückgibt, dadurch zu schätzen, denn ohne könnten sie kaum überleben. Darum glaube ich, dass sie zugleich eher ein Verständnis für den Wert des Tieres haben und es nicht mit Lust töten, sondern weil es notwendig ist, und ihm mit Respekt begegnen. Sie auf der Stelle auf eine vegetarische oder veganen Lebensweise umstellen zu lassen, das wäre ein zu großer Schritt, solange sie dazu in anderen Bereichen längst nicht in der Moderne angekommen sind.
Eventuell bin auch einfach ich in dem Punkt zu idealistisch. ^^"