Die Festlegung ist eigentlich gar nicht so leicht, wie ich finde. Einerseits gibt es Stücke, die gefallen mir auf Anhieb, so dass ich sie gleich während des Spielens zu meinen Favoriten erkläre. Andererseits gibt es eine breite Masse an Melodien, die ich zwar ebenso mag, anfangs aber nicht derart würdige - meistens finde ich sowieso alles irgendwie gut, denn die Musik bei Zelda ist generell ausgesprochen gelungen.
Wenn ich nun meine Lieblinge bestimmen soll, würde ich allerdings die Musik wählen, die für mich selbst nach längerer Zeit noch das besondere Spielgefühl, diese Atmosphäre vermittelt, welche ich persönlich mit den Spielen verbinde. Dazu ist es sogar besser, wenn das erstmalige Spielen länger zurückliegt, dadurch lässt es sich unvoreingenommener beurteilen und ich nenne nicht nur die Stücke, die ich im ersten Moment mochte. ^^
Da wäre einmal die 'Ballade des Windfisches' aus 'Link's Awakening' aufzuführen - für mich lange Zeit die Melodie aus Zelda schlechthin, war es aus der Reihe mein erstes. Dieses Stück hat eine leicht melancholische, zugleich verträumte Stimmung an sich. Höre ich es, muss ich nur die Augen schließen, um Links Abenteuer wieder vor mir zu haben - wie er die fremde Insel erkundet, verwirrt und hoffnungsvoll, bis er schließlich die Wahrheit erfährt - und um dumpf die Traurigkeit und Freude, die ich nach dem Sieg gegen den Endgegner empfand, nachzufühlen.
In 'Ocarina of Time' gibt es im Grunde genommen sehr viel schöne Musik, daher ist die Entscheidung nicht leicht. Wirklich nachhaltig im Gedächtnis ist mir jedenfalls die 'Hymne des Sturms' geblieben. Erst vor kurzem habe ich festgestellt, dass diese Melodie eine beruhigende Wirkung auf mich hat - ich könnte ihr stundenlang lauschen und völlig zufrieden in den Erinnerungen an das Spiel schwelgen. Sie spiegelt wieder, wie Link den vertrauten Wald verlässt und mit einer neuen Welt konfrontiert wird. Einer Welt, vielfältig und faszinierend - und die seiner Hilfe bedarf.
Die 'Hymne der Zeit' - in der Zitadelle mutet sie ja wie ein alter Chorgesang an - repräsentiert wiederum das schwere Schicksal unseres Helden und seine Aufgabe, durch die Zeit zu reisen. Ihr Klang ist geheimnisvoll, fast magisch und altertümlich, ein Symbol seiner göttlichen Auserwählung. Denke ich über das Spiel nach, sind die Aspekte beider Lieder prägend.
Bei 'Majora's' Mask' sticht das 'Lied der Befreiung' hervor. Deswegen liebe ich auch das Innere des Uhrturms, in dem diese Melodie erklingt (und wo auch die Zeit stillsteht). Anfangs besitzt das Stück eine düstere, traurige Wirkung, später wird sie hoffnungsvoller, entschlossener. Es zeigt die Tragik, die Sinnlosigkeit, die sich an manchen Stellen des Spiels offenbart. Der Held versucht das Land zu retten und gleichzeitig sich somit die einzige Möglichkeit auf eine Rückkehr zu sichern. Auch wenn er demnach den Figuren hilft, sie erinnern sich nicht mehr, wird die Zeit zurückgesetzt. Dennoch gibt er nicht auf und stellt sich der Gefahr, egal, wie dunkel und hoffnungslos alles aussieht. Diese Botschaft vermittelt mir die Musik.
Ebenfalls mag ich die Melodie im Palast der Dekus mit ihrer festlichen, fröhlichen Art - bezeichnend für die Lebensfreude, die trotz des vermeintlich nahenden Untergangs und der allmählich aufkommenden Panik nicht alle Figuren verlassen hat.
Unvergessen ist noch die Melodie, welche die Anfangssequenz von 'The Wind Waker' begleitet, in welcher mit diesen alten Schriften die Legende vom Helden erzählt wird, der das Land einst rettete und nicht mehr wiederkehrte. Der Anfang ist für mich einer der besten, wenn nicht der beste der Reihe überhaupt - durch diese eindrucksvollen Bilder, zusammen mit der jeweils passenden Musik im Hintergrund, hat mich das Spiel vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen. Man fühlt sich dank der alt und erhaben wirkenden Musik sofort an Legenden erinnert - an die anderen Spiele. An die Tragik, Hoffnung, Entschlossenheit und Freude der damaligen Abenteuer, an die angeknüpft wird.
Letztendlich muss ich sagen, dass das 'Lied der Befreiung' mein absoluter Favorit ist. Für mich erzählt es die Geschichte von Zelda - auch mit ihren Schattenseiten. Damit steht sie im Gegensatz zur bekannten, heroischen und epischen Titelmelodie der Spielreihe und besitzt eine andere Art von Tiefgründigkeit. Es werden nicht nur die beeindruckenden Legenden und Taten unseres Helden gewürdigt, sondern es verweist insgeheim auf die teils schönen, teils tragischen Schicksale der Charaktere. Das gefällt mir. *g*