Das Thema erinnert mich an eine Diskussion, die ich vor einiger Zeit bereits in einem anderen Thread geführt habe. Jedenfalls hat sich seither wenig an meiner Meinung gewandelt - ich vertrete weiterhin eine Position gegen die Todesstrafe.
Ungeachtet welches Verbrechens sich ein Mensch nun schuldig gemacht hat, es erteilt trotz allem niemand anderem und besonders nicht dem Staat das Recht, dessen Leben im Gegenzug zu nehmen. Immerhin sollte man sich vor Augen führen, dass es wirklich eine endgültige Strafe ist. Ein Vorteil, zumal irgendwelchen Wiederholungstäter wahrlich der Gar ausgemacht wird. Zugleich ein Nachteil, da ein möglicher Irrtum der Justiz beispielsweise nimmermehr beglichen werden kann (und ja, in der Theorie ist das bei einer Haftstrafe wenigstens möglich - ob es von Nutzen ist, sei dahin gestellt, das ist ebenso nicht generell festzulegen).
Woher will man sowieso mit absoluter Sicherheit behaupten, dass der Täter sich nicht doch noch ändert, Reue zeigt und ähnliches? Gewiss mag es wohl hoffnungslose Fälle geben. Aber wer will denn mit voller Überzeugung darüber urteilen, dass dem so ist? Die menschliche Psyche ist sehr komplex und Psychologen irren sich mit ihren Prognosen oft genug.
Weiterhin lässt sich nichts verallgemeinern, das heißt, nicht für alle Verbrecher wäre diese Strafe - trotz des eventuell zumindest identischen Tatbestands - vollkommen angemessen. Jeder Fall wird in seinen speziellen Details bedacht, welche Faktoren dazu führten. Nichts rechtfertigt zwar ein Verbrechen wie beispielsweise Mord, aber einerseits gibt es oftmals (teilweise) Erklärungen dafür, welche ganz unterschiedlich ausfallen können. Andererseits scheint manches Mal einzig noch die Hinrichtung angebracht, um die Welt von einer solchen 'Bestie' zu befreien. Wie soll dabei das Maß angesetzt sein, ab wann etwas mit der Todesstrafe geahndet werden soll? Angenommen, es handelt sich um denselben Tatbestand, bloß die Ursachen unterscheiden sich ein wenig und beeinflussen somit das Urteil, das von Menschen getroffen und demnach nie gänzlich objektiv sein kann - wie soll das für Gerechtigkeit sorgen? Fehler können passieren und es ist alles bis zu einem gewissen Grad subjektiv.
Gleichwohl bin ich im Grunde genommen in manchen Fällen für die Todesstrafe und kann in dieser Hinsicht nur der Argumentation und Meinung von Yeto und Master Hank zustimmen. Jedoch besteht das Problem, dass es nahezu unmöglich ist, mit ausdrücklicher Gewissheit darüber zu entscheiden, wer das Leben und wer den Tod verdient hat. Deswegen lässt sich meiner Meinung nach letztendlich diese Strafe nicht allgemein befürworten, denn erst vollstreckt, ist es unwiderruflich ...
Na ja, mal sehen, ob ich noch irgendwo meine Erörterung über dieses Thema wiederfinden sollte, die ich im letzten Schuljahr schreiben musste. Sofern ich mich recht erinnere, habe ich darin nämlich noch einige Argumente für meine Ansicht näher erläutert.