Ein interessanter Thread... vorweg gesagt - vermutlich werde ich etwas weiter ausschweifen und zum Teil nicht ganz das eigentliche Thema mit diesen Aussagen treffen, doch ich möchte einfach alles festhalten, das mir dazu einfällt und für mich ist dieser Bereich sehr umfassend - und betrifft mich zugleich persönlich.
Immerhin muss ich gestehen, den Gedanken daran, dass alles einfach vorbei ist und man sich einer dumpfen Leere hingibt, in der nichts mehr existiert, sehr verführerisch zu finden. Besonders vor einigen Jahren dachte ich das, während es sich allmählich dagegen wiederum legt. Dazu kam es jedenfalls, als ich zu jener Zeit erkennen musste, dass Menschen - und vor allem Kinder und Jugendliche sehr grausam sein können. Noch heute bekomme ich das tagtäglich zu spüren, werde gänzlich ausgegrenzt und verachtet - aus Gründen, auf die ich keinerlei Einfluss habe.
Damals hat es mich seelisch zerstört und ich fand keine Freude mehr an diesem Leben, war danach innerlich ein völlig anderer Mensch. Oft habe ich daran gedacht, wie es wohl wäre, einfach nicht mehr zu sein und alles zu beenden. Ich bin nicht vom Glauben an ein Jenseits überzeugt oder dergleichen, im Gegenteil, das ist mir beinahe etwas unbehaglich und vielmehr gehe ich insgeheim davon aus, das mit dem Tod alles vorbei ist (oder man wiedergeboren wird - wer weiß). Zu einem ernsthaften Selbstmordversuch kam es nicht, sieht man davon ab, dass ich versuchte, es mir ausgiebig vorzustellen und gedanklich meinen Selbstmord detailliert durchspielte. Ich wusste sogar, was in meinem Abschiedsbrief zu lesen wäre.
Doch wie gesagt, ich habe diese Überlegungen nie real werden lassen. Einerseits wollte ich diesen... Menschen, die mir mein Selbstbewusstsein und alle Lebensfreude genommen hatten, nicht nachgeben, indem ich zeigte, dass sie mit ihren Taten Erfolg haben (wobei ich ihnen dann gewiss ein sehr schlechtes Gewissen bereiten wollte)... andrerseits fand ich eine andere Möglichkeit, ungeachtet all dessen noch glücklich zu sein. In dieser materiellen Welt war ich am Ende und daher floh ich in eine geistige Ebene. Ich bin eigentlich ein typischer Fall - Probleme im wahren Leben und ich verschwand in meine Traumwelten. Worum es sich dabei handelt, muss ich wohl nicht mehr näher erläutern, da man es leicht erschließen kann. Statt eines Selbstmordes habe ich dagegen folglich die Technik für mich perfektioniert, alles zu ertragen, indem ich mich meinen Träumen hingab. Mir gelingt es mittlerweile, mich völlig dieser richtigen Welt zu entziehen und in die Dimensionen meiner Fantasie abzutauchen. Ist dem der Fall, bin ich vollends abwesend und reagiere auf nichts mehr.
Trotz allem trifft mich jede Beleidigung - die Tatsache, nicht als Person vollwertig wie jeder andere akzeptiert zu werden - noch heute wie ein Stich ins Herz und es ist schwer, dem standzuhalten. Deswegen kann ich manchen Selbstmörder wohl oder übel verstehen, wenngleich ich diese Flucht nicht für den idealen Weg halte... mag alles aussichtslos sein, vielleicht täuscht es nur und etwas Geduld und die Zeit würden abermals bessere Zeiten bringen. Gut, seelische Narben werden womöglich zurückbleiben, das weiß ich... jedoch sollte man ganz genau wissen, was der Selbstmord bedeutet... ein völliges Ende - und dieses Leben ist einzigartig...