Beiträge von der_unbarmherzige

    Zitat

    Original von Windwhisper


    Ich sage mir irgendwo immer:


    Warum brauch ich ne Kirche oder ne Institution um einen Glauben zu haben? Ich kann doch auch ohne Kirche anch den 10 Geboten Leben jeden Morgen beten usw. Wafür brauch ich da noch ne Institution?




    Du nicht, ich nicht, aber es gibt eben Leute, die sowas brauchen. Leute, die ihre Kinder Taufen lassen wollen. Kinder, die zur Erstkommunion wollen. Kinder, die gefirmt werden wollen (und sei es dann nur noch wegen der zu erwartenden Geschenke). Ehepaare, die in der Kirche heiraten wollen. Etc., etc. Dafür braucht man die/eine Kirche als Institution. Es wird ja niemand gezwungen, mitzumachen.

    Natürlich war es früher schwieriger, eine Art individuellen Glauben zu entwickeln bzw. zu praktizieren. Allerdings gab es dafür eigentlich auch keine Notwendigkeit. Die Menschen hatten andere Bedürfnisse, nur eine kleine Oberschicht war gebildet und konnte es sich erlauben, über den Sinn des Lebens oder ähnlich tiefschürfende Fragen nachzudenken.




    Wie wir beide festgestellt haben, ist das heute anders. Trotz voller Terminkalender verfügen alle über ein gewisses Maß an Bildung und (viele) nehmen sich auch hin und wieder die Zeit, nachzudenken. Ich glaube nicht, dass wir heute noch jemanden brauchen, der uns sagt, was richtig oder falsch ist. Darüber haben sich einige kluge Leute schon vor langer Zeit den Kopf zerbrochen und entsprechende Richtlinien hinterlassen.




    Die Idee, die hinter unserer Kirche steckt, wird sicher nicht untergehen. Unsere Kirche als Institution wird - sollte sich nicht bald etwas ändern - meiner Meinung nach untergehen. Kleinere Gruppen wären sicher ein brauchbarer Ansatz, aber auch dafür müsste man sich Zeit nehmen. Wie Du ganz richtig festgestellt hast, hat man jedoch heutzutage oft wenig Zeit und/oder Lust, sich einfach nur hinzusetzen und nachzudenken ...




    @ Windwhisper




    Also die meisten "Religionskriege" hatten handfeste politische Motive. Kein herrschender sieht es gerne, wenn er an Macht oder Einfluss verliert ...

    Höchst intelligent? Also ich habe da nach wie vor meine Zweifel. Wie auch immer, unsere Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Mal sehen, was daraus wird.




    Wie gesagt, vielleicht sind "die anderen" ja schon lange da bzw. waren schon lange vor uns da. Wieder einmal ein Buchtipp: "Der Schwarm" von Frank Schätzing.

    Ich mache Killerspielle nicht alleine für die Gewalttätigkeit von jugendlichen verantwortlich. Da spielen mehrere Faktoren mit. Trotzdem halte ich es für unwahrscheinlich, dass sich jemand, der monatelang nichts anderes tut, als irgendjemanden abzuknallen, völlig "normal" entwickelt. Ich meine damit nicht jene, die sich dabei "abreagieren" oder hin und wieder mal spielen. Ich meine jene, die wirklich nichts anderes mehr tun und sich auch für nichts anderes mehr begeistern können. Genauso schädlich - für eine "normale" Entwicklung - wäre es, monatelang nur noch Tetris zu spielen. Was auch immer ich in meiner Scheinwelt treibe, wenn ich sie nicht mehr verlassen kann - oder will, läuft etwas verkehrt.




    Ich würde es auch nicht für zielführend halten, wenn jemand nur noch auf Partys herumhängt - die Mischung macht´s. Man kann - und soll - niemandem irgendeinen Lifestyle aufzwingen. Wenn man jedoch bemerkt, dass jemand in selbstgewählte Isolation abtaucht, sollte man doch versuchen, ihn wachzurütteln.




    Es ist nicht einfach, den Grad an "geistiger Reife" zu ermitteln. Schon gar nicht, wenn ich jemanden nicht persönlich kenne. Wenn ich jedoch sehe, wie jemand im Alltag mit Konflikten umgeht, wie er die Menschen seiner näheren Umgebung behandelt, lassen sich durchaus aussagekräftige Rückschlüsse ziehen. Wird sein Verhalten grundsätzlich von Aggression und Gewaltbereitschaft bestimmt, ist er kein geeigneter Kandidat für Killerspiele.




    Ich denke, ich weiß, was Fredinator sagen wollte. Es tut einfach gut, auch mal so richtig böse zu sein. Kenn ich, kann ich auch nachvollziehen. Ich halte Spiele in dieser Hinsicht für ein wirklich gut geeignetes Ventil. Allerdings nur dann, wenn ich nie den Bezug zur Realität verliere. Nur dann, wenn ich mir immer dessen bewusst bin, was es eigentlich bedeutet, Gewalt anzuwenden.