wooh, Topic-Resurrection! :engel:
Also dann erstmal für die Unwissenden zur Erläuterung:
Pen&Paper-RPGs sind eine der Urformen des Begriffs "Rollenspiel". Es handelt sich hierbei um sogenannte "Erzählspiele", in der sich einer oder mehrere Spieler in ihrer Freizeit treffen und Abenteuer mit ihren selbsterdachten RPG-Charakteren durchspielen, unter der Leitung eines Erzählers. Da ihr alle ja das System der Foren-RPGs kennen solltet, vergleiche ich es mal damit: Man spinnt im P&P-RPG genauso einen Handlungsstrang zusammen, indem die verschiedenen Charaktere auf ihre eigene Weise agieren, nur dass man es nicht aufschreibt sondern lediglich "erzählt". Diese Erzählung wird vom Spielleiter geleitet. Typische Situation:
Spielleiter: "Nun gut, ihr seid nun in der Stadt inmitten des weitläufigen Marktplatzes, der von bunten Ständen und Marquisen gesäumt wird - es ist der Sonntagsmarkt der Stadt. Was wollt ihr tun?"
Spieler 1: "Gibt es dort einen Waffenladen?"
Spielleiter: "Du suchst eine Weile herum, bemerkst dann aber den Stand eines talentierten Schmiedes in einer Ecke des Marktes."
Spieler 2: "Lass uns dort neue Waffen kaufen! Ich gehe auf den Schmied zu und spreche ihn an!"
Et cetera, et cetera.
Der Erzähler oder Spielleiter ist im Grunde so etwas wie hier die Admins, er beschreibt die Szenerie, spielt NPCs und gibt Ratschläge.
Natürlich kommt diese Art von Rollenspiel trotzdem nicht ganz ohne Material aus. Da gäbe es zu aller erst einmal die Regelbücher: auch ein Rollenspiel hat Regeln, zum Beispiel wie der Kampf zu verlaufen hat, was man für Fähigkeiten haben kann oder was es für Rassen in der und der Rollenspielwelt gibt. Diese Bücher kann man sich kaufen und sollte man bei jeder "Session" dabei haben.
Dann wären da die Charakterbögen. Anders als im Foren-RPG brauch man sie beim Pen&Paper nicht nur bei der Charaktererstellung, sondern das ganze Spiel hindurch, da sie Zahlenwerte oder ähnliches festhalten, die beschreiben, wie gut der Charakter in seinen Fähigkeiten ist (z.B. ein Wert für seine Stärke, ein Wert, wie gut er schwimmen kann, ein Wert für den Schaden seiner Waffe, etc.)
Da es kein Spieler vermag, sich all diese Werte im Kopf zu behalten, zumal sie auch noch bei jedem Levelaufstieg erhöht werden (ähnlich wie in vielen RPG-Videospielen), notiert er sich diese auf seinem Charakterbogen.
Und die dritte aber auf jeden Fall wichtigste Spielhilfe in (den MEISTEN) RPGs sind die Würfel! Keiner kommt ohne sie aus! Und todschick sind sie auch noch! Würfel brauch man, um Situationen, deren Ausgang nicht mit Sicherheit gelingen kann, zu entscheiden. Das sind alle möglichen Dinge: ein Angriff im Kampf (treffe ich den Gegner?), das Klettern entlang eines Seils (rutsche ich ab?), der Dialog mit dem Fürsten (wie überzeugend habe ich gelogen?), all das gehört dazu. Natürlich muss man NICHT für jeden Schritt, den man tut, oder jeden Schluck Wasser, den man trinkt, etwas würfeln, nur in den Situationen, in denen es auch etwas ausmachen würde. Es gibt jedoch auch einige Rollenspielsysteme, die ohne diese bunten Hilfsmittel auskommen.
Ach ja, was ist denn ein Rollenspielsystem? Nun, ein System unterscheidet sich von den anderen in den Regularien, die in den Regelbüchern festgehalten sind. Welche Würfel benutze ich wann? Welche vorgefertigten Spielwelten gibt es? Wie stark ist ein Mensch in diesem System und wie stark ist er im anderen? Wie funktioniert ein Level-Aufstieg? All das unterscheidet sich von System zu System. Ein paar Beispiele sind: Dungeons & Dragons (D&D, das mit Abstand populärste und eines der ältesten), Das Schwarze Auge (DSA), GURPS, Shadowrun, The World Of Darkness (bzw. Vampire, Werewolf, etc.).
Oh am Abschluss der Erläuterung noch einmal ein Hinweis, den viele Leute nicht verstehen: Pen&Paper-RPG jat NICHTS mit verkleiden und durch den Wald rennen zu tun! Diese Form von Rollenspiel nennt sich Live Action Roleplaying Game (LARP)! Beim P&P sitzt man lediglich in einer gemütlichen Runde und erzählt ^^
So! Puh! Dann will ich noch kurz meine Pen&Paper-Erfahrung zum besten geben:
Ich persönlich spiele jetzt seit rund 8 Jahren Pen&Paper-Rollenspiele, bin sozusagen durch meinen Bruder damit großgeworden. Gespielt habe ich schon sehr viele verschiedene Systeme, so unter anderem AD&D (Dungeons & Dragons 2.Edition), D&D (3. Edition), DSA, World of Darkness (die alte und die neue), Call of Cthulhu, Shadowrun (2. Edition), Warhammer, Legend of the 5 Rings, und anderes.
Zu den Spielwelten, die ich schon bereist hab, gehören:
Die Vergessenen Reiche, Lodoss, die World of Darkness, Aventurien, Rokugan, Azeroth, das StarWars-Universe, Mittelerde und unzählige selbsterdachte Welten.
Danke für die Aufmerksamkeit :D