Inzwischen hab ich den Erweiterungspass durchgespielt und kann hier auch eine bessere Bewertung abgeben, inwiefern sich die Sache lohnt, vor allem preislich gesehen, wo man das Hauptspiel ja für 40€ hinterhergeworfen bekommt und der DLC nochmal 20€ kostet. Die kurze Antwort in der Relation ist "nein". Einmal kann man das allein in Zahlen aufschlüsseln, was der Erweiterungspass hier zu bieten hat. In Klammern dahinter schreibe ich mal wie viel das Hauptspiel da jeweils hatte:
- Neue Charaktere: 3 (18)
- Zusätzliche Waffentypen: 2 (3)
- Neue Stages: 5 (21)
- Story-Szenarien: 8 (20)
- Herausforderungen: 36 (161)
- Aufgaben: 112 (376)
Das ist also tatsächlich nicht viel. Dazu muss man natürlich sagen, dass das Hauptspiel sehr umfangreich ist und man sich je nach Schwierigkeitsgrad, der da einen gigantischen Unterschied ausmacht, zwischen 50 bis 200 Stunden beschäftigen kann, um alles zu schaffen. Also, bisschen was hat man in dem DLC schon noch zu tun, aber es ist im direkten Vergleich halt einfach wenig.
Hinzu kommt, dass der Großteils des DLCs darauf ausgelegt ist, dass man es nach dem Hauptspiel spielt. Wer Zeit der Verheerung noch nicht abgeschlossen hat, kann hier als getrost erst einmal von einem Kauf absehen, weil es einem noch nicht viel bringt, außer vielleicht bereits gewisse Materialien zu sammeln, die man erst mit dem DLC sammeln kann und für die Aufgaben im königlichen Institut benötigt. Aber so richtig geht es erst nach dem Hauptspiel los, wo die empfohlenen Level des DLCs alle über 50 liegen und sogar bis in die 90er hinein reichen. Wenn man aber das Hauptspiel bereits durchgespielt und damit entsprechend auch seine Charaktere bereits ausgebaut hat, dann wirkt der DLC nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das ist halt überhaupt kein Vergleich zu den DLCs im ersten Hyrule Warriors, wo man mit den zusätzlichen Abenteuer-Karten ja doch sich recht lange beschäftigen konnte.
Der Erweiterungspass hier setzt eher auf Qualität, anstatt auf Quantität. Allein die Tatsache, dass es diesmal sogar neue Schlachtfelder gibt, spricht hier für sich, denn das gab es im DLC vom ersten Hyrule Warriors nämlich gar nicht. Nur leider werden diese halt auch kaum von neuen Zusatz-Missionen genutzt... Die Schlachtfelder wurden primär für das neue Kapitel gemacht, wo in jeder Mission ein Teil der Hauptcharaktere nochmal neue Szenen bekommt mit ein paar hübschen Cutscenes, die alle über die gesamte Story des Spiels verteilt sind, von Prolog bis Epilog. Das ist aber nichts Weltbewegendes und lässt sich da eher mit der "Ballade der Recken" aus Breath of the Wild vergleichen. Es ist nett, aber nicht entscheidend.
Anyway, der Star des ganzen Erweiterungspasses und vielleicht auch der Grund, warum sich die Sache trotzdem lohnen könnte, sind Purah und Robbie Robelo. Wer die beiden mag und hier enttäuscht war, dass sie im Hauptspiel eher eine Nebenrolle gespielt haben, kommt hier voll auf seine Kosten. Einmal leiten sie das königliche Institut, wo sie die Helden mit allen möglichen Verbesserungen ausstatten, u.a. halt die neuen Waffen für Link und Zelda. Dann sind sie der Erzähler in der Story-Erweiterungen, wo sie verschiedene Erinnerungen von Terrako studieren. Und am Ende sind sie dann auch noch selber als Duo spielbar, wo das Moveset wirklich geil ist mit den Apparaten, die man mittels ZR platzieren kann. Der DLC ist halt die "Purah und Robelo Show", wo es sich durchaus lohnen kann, wenn man die beiden mag.
Nur hat man natürlich für die neuen Charaktere, die man im DLC bekommt, nicht mehr wirklich viel Nutzen... Das sind halt optionale Bonuscharaktere, wie es sie ja im Hauptspiel auch ein paar gibt. Und wenn man bis dahin schon alles andere erledigt hat, dann bringt einem das nichts mehr weiter, außer halt zum Fun diese ein bisschen zu spielen.