@ Kria:
Bin zwar nicht Deku Link, habe aber auch die ersten drei Bände vom Dämonenzyklus gelesen.
Grob gesagt spielt die Geschichte in einer mittelalterlich angehauchten Fantasy-welt, in der des Nachts Dämonen aus der Erde hervorbrechen und die Menschen heimsuchen, die sich nicht an sichere Orte retten, die mit speziellen Siegeln geschützt sind. Unter den Dämonen gibt es unter anderem Feuer-, Fels-, Holz- und Luftdämonen, welche eher an grauenvolle Ungeheuer als an irgendetwas menschliches erinnern.
Die Welt besteht aus weiten Landschaften, wo es jede Nacht von Dämonen wimmelt, und einigen großen Städten, den sogenannten Forts, sowie kleinen Dörfern, wo nur jeweils die einzelnen Häuser durch Siegel geschützt sind.
Die (erste) Hauptfigur dieser Reihe, der junge Arlen, der in einem dieser Dörfer auf einem Hof mit seinen Eltern lebt, muss miterleben, wie seine Mutter durch einen Angriff der Dämonen getötet wird. Während sein Vater sich darauf nur noch weiter in die von Siegeln geschützten Bereiche zurückzieht, schließt sich Arlen einem der Kuriere an, die Nachrichten und Waren von den weit auseinander liegenden Städten austauschen, um einen Weg zu finden, sich der Bedrohung durch die Dämonen in irgendeiner Form zu stellen.
Die Reihe überzeugt vor allem durch die vielen authentischen und gut ausgearbeiteten Charaktere und durch das Erlebnis, dass man aus der jeweils anderen Perspektive immer wieder erstaunt darüber ist, warum die Charaktere so sind wie sie sind.
Im ersten Band (Das Lied der Dunkelheit), haben wir 3 verschiedene Charaktere, aus deren Sicht wir diese Welt kennen lernen: den oben genannten Arlen, die junge und begabte Kräutersammlerin Leesha und den bei einem trunkenen Barden aufgewachsenen Rojer, der selbst Musiker ist. In den folgenden Bänden kommen immer mehr Charaktere und Handlungsstränge hinzu, sodass die Geschichte immer mehr an Komplexität gewinnt.
Auch wenn die Geschichte und die Charaktere zunächst wie genretypische Klischees wirken, so schafft Peter V. Bertt es dennoch gut eine überzeugende und spannende Geschichte zu erzählen, die mit vielen Überraschungen aufwartet und auch viele Probleme unserer Zeit gekonnt in sein Werk einbindet.
Zurzeit sind 4 Bände im Handel erhältlich, die Geschichte ist allerdings noch nicht abgeschlossen, nebenbei sind zwei kurze Bände erschienen, die Kurzgeschichten aus dieser Welt und gestrichene Szenen aus den Büchern beinhalten.
Es lohnt sich wohl die Bücher in der englischen Originalfassung zu lesen, weil gerade dort viele sprachlichen Elemente ein authentischeres Bild dieser Welt liefern, angefangen mit Dialekten bis hin zu den Namen. Die deutsche Übersetzung ist auch nicht schlecht, wirkt mir aber an vielen Stellen sprachlich nicht so gut wie ein G.R.R Martin, Tolkien oder Rothfuss.
Das ist natürlich nur meine Meinung, aber der Dämonenzyklus bzw. Das Lied der Dunkelheit, ist eine tolle Fantasylektüre mit einer klaren Stärke bei authentischen Charakteren.