Mh, irgendwie könnte man das Thema hier in ein dutzend kleinere Themen aufsplitten, aber nagut, versuchen wir mal, einen Punkt aufzugreifen... XD
@vyserhead:
Zunächst einmal finde ich, dass deine Aussage über Rollen nicht ganz korrekt sind. Meiner Meinung nach gibt es sehr wohl Individualität, und diese ist genau die Differenz zwischen einer-Rolle-nachkommen und Egoismus. Ich denke, in bestimmten Situationen wägt doch jeder anders ab, inwieweit er die Rolle, die er erfüllen sollte, zu erfüllen bereit ist, und inwieweit seine persönlichen Wünsche ihn davon abhalten. Einfach die Tatsache, dass du die Wahl hast, rollenkonform zu sein, zeugt doch schon von Individualismus, oder?
@Topic... welches auch immer ::]:
Zu PeterGriffins Aussage, keine Gefühle zu haben bedeute Selbsthass: Dem stimme ich auch nicht zu. Keine Gefühle haben ist Gleichgültigkeit, und in meinen Augen hat Gleichgültigkeit manchmal durchaus seine positiven Seiten und zeugen durchaus von Selbstbewusstsein - beispielsweise, wenn es einem vollkommen gleichgültig ist, was ein anderer über dieses oder jenes denkt. Oder nehmen wir ein banales Beispiel: Schlechte Zensur zurückbekommen, aber es ist einem egal, weil man es als Schwäche anerkannt hat. Keine Gefühle zu haben bedeutet für mich lediglich äußerste Ausgeglichenheit, nicht Selbsthass. Und wie vyserhead schon sagte: Selbsthass ist auch ein Gefühl, das sich aber nunmal gegen einen selbst richtet.
Allerdings muss ich PeterGriffin insofern zustimmen, als dass Gefühle ablenken können. Aber auch hier ist es einfach sehr situationsbedingt. Klar, wer Stress mit einem Freund / in der Beziehung hat, kann sich nicht so einfach auf den Rest des Lebens konzentrieren, aber andererseits - und da stimme ich vyserhead zu - kann es auch zusätzliche Ausgeglichenheit liefern, wenn man gute Freunde hat oder es in der Beziehung gut läuft. Es stimmt, dass das Leben irgendwie sehr abhängig von anderen ist, aber auch da hat vyserhead Recht - zwischenmenschliche Beziehungen gehören einfach zu den Grundbedürfnissen des Menschen.
Ah, noch was zu PeterGriffin.
Was du als "Man trifft immer die falsche Entscheidung" beschreibst hört sich für mich eher nach etwas an, worüber sich jemand beschweren könnte, der "richtig" und "falsch" lediglich von der Meinung anderer abhängig macht. Es gibt zwar, da hast du Recht, immer Für- und Widersprechende bei jeder Entscheidung, die man trifft, aber nur, weil es Widersprechende gibt, heißt das nicht, dass die Entscheidung falsch ist. Richtig und Falsch sind einfach objektiver anzusehen als subjektives "Find ich gut" oder "Find ich nicht gut". Wenn du nun jemanden davor rettest, ausgeraubt zu werden, ist das in deinen Augen richtig oder falsch? Immerhin nimmst du dem Dieb die Chance, Geld zu bekommen, also müsste es - analog zu deinem Gedanken - falsch sein.
Allerdings noch eine Sache zu KingBowser:
Sich zu verlieben oder nicht zu verlieben ist tatsächlich eine Entscheidungsfrage (bzw. Liebe zuzulassen oder nicht zuzulassen), und es macht tatsächlich manches komplizierter im Leben, weil man einfach nicht mehr nur noch "Ich" ist, sondern bei Plänen etc. noch auf den Partner Rücksicht nimmt. Allerdings gibt es eben auch so viel Gutes, was diese "Abhängigkeit" mit sich bringt - sonst wären doch wohl kaum so viele in einer Beziehung, denkst du nicht? ;-) Es kommt letztlich darauf an, wo deine Prioritäten liegen - die Durchsetzung allein deiner Pläne oder eben die Gesellschaft eines anderen Menschen an deiner Seite. Letztlich kannst du es (um schön bei einfachen Beispielen zu bleiben) mit einem Stück der kalorienreichsten Torte, die es jemals gab, vergleichen: Wenn du sie isst, hast du eine Geschmacksexplosion höchster Güte, aber möglicherweise irgendwann ein paar mehr Gramm auf den Rippen, wenn du dich nicht bewegst - aber wenn du etwas Mühe hineinsteckst und eben diese Hürde, die Kalorien wieder abzutrainieren, auf dich nimmst, hast du sowohl leckeren Geschmack als auch noch deine gute Figur. Um etwas so positives zu erhalten muss man eben auch etwas Mühe in Kauf nehmen, aber dafür hat man dann eben den Genuss dieses Guts.
Okay, ja, blödes Mädelsbeispiel, aber im Grunde lässt es sich vergleichen.