Das Thema existiert ja jetzt schon viel zu lange in Deutschland und hat sich glücklicherweise, soweit ich weiß, auch fast komplett wieder legen können. Na ja, wie immer eigentlich nur mit der Hoffnung das man nicht irgendwann nochmal vorhat schlafende Hunde zu wecken.
Erstmal ist es Unsinn steif zu behaupten, dass Spiele Menschen einfach mal so zu Blutrünstigkeit bringen und Leute zu Amokläufern machen lässt. Wenn sich jemand so sehr von Mord und Metzeln begeistern lässt, dann hat er seine Veranlagerungen dazu schon viel eher gebildet. Wieso sie entstanden ist muss dann nichtmal was bestimmtes sein was sich eindeutig festlegen lassen kann, aber das bekannteste Beispiel wäre wohl ein Jugendlicher, der mit Einsamkeit, Mobbing und ohne spürbare Unterstützung in seinem Leben zu kämpfen hatte. Wer nur Menschen in seiner Umgebung hat die man selbst einfach nurnoch hassen kann und einen so unglücklich machen der ist leicht in der Lage zu was zu greifen, womit man dem in einem Moment zum nächsten einen Schlag versetzen kann. Das erklärt zum Beispiel einen Amoklauf.
Wenn jemand ein Killerspiel spielt und am Tag danach einen Mordzug beginnt scheinen ja einige Politiker glücklich auf ihren Tischen zu tanzen, weil man ja offensichtlich das perfekte Beispiel für die Einflusskraft eines Killerspieles zeigt... aber der Punkt ist eigentlich viel mehr, dass man keine Killerspiele braucht um einen Menschen zu finden, der durch das, was er im Leben "gelernt" hat, bereit ist brutal zu werden. Das schaffen andere Dinge genauso effektiv für diesen Fall von Mensch und seinem Geist und Killerspiele deswegen zu verbieten macht einfach keinen Sinn. Man könnte (und müsste nach der Idee) auch Filme, Serien, womöglich noch Schützenvereine und anderes dazu abschaffen wenn man meint es würde was ändern. Einerseits ist es aber nur schwer möglich und umsetzbar und andererseits müsste man irgendwann sowieso merken, dass das kein Allheilmittel im "Kampf gegen Amokläufe" oder was auch immer gewesen ist.
Aber als normaler (und natürlich friedlicher) Politiker und Elternteil ist es sowieso leicht das, was man davon zu kennen meint und teilweise noch einbildet und dazudichtet, als abstumpfend, grausam und absolut menschenverachtend zu sehen. Ich denke mal vorallem, wenn sie sich dazu noch ihre typische Spieler vorstellen die spielen und "dümmlich darüber lachen, wenn sie gerade virtuell jemanden mehrere Kugeln durch den Körper gejagt haben" wird das auch nicht wirklich besser. Stimmt natürlich nicht, sie sind zudem noch daran interessiert vor ihrem Bildschirm mal Schulmädchen (soll ja ein tolles Beispiel der Medien gewesen sein) zu knebeln und es sich gefallen zu lassen sie mit irgendwelchen Waffen und Geräten zu quälen.
Kurz: Es ist leicht für sie bei dem Gedanken hängen zu bleiben, dass die Spieler und Entwickler auf irgendeine Weise abartig sein müssen. So ist es eben und so wünscht man sich eben alle Spiele und Brutalitäten weg. Man kann es sich ja einfach machen solange man sich selbst als richtig genug ansieht um darüber urteilen zu können was immer so richtig ist und was nicht. Wer sowas spielt achtet immer nur auf den Tötungsaspekt und hat seinen Spaß daran. Das macht einen Spieler automatisch etwas unmenschlicher, weil es garnicht anders sein kann. Stimmt's? So wird das (einerseits) eben aus deren Rolle gesehen.
Jedenfalls bin ich selber kein wirklicher Killerspielspieler, es sei denn die Medien haben Recht und auch Reihen wie Final Fantasy verleiten mich dazu mal einen Mord als Auserwählter mit heiligen Schwertern zu inszenieren.
Ich kenne aber eben auch genug Leute die das hauptsächlich spielen. Und wenn ich von wem behaupten müsste, dass er irgendwie ernsthaft brutal werden kann würde ich die Erklärung dafür bestimmt nicht bei Videospielen suchen. Wenn jemand etwas verrückt ist, dann kann er es durch alles mögliche sein, das hat keinen einfachen und festgelegten Ursprung. Wenn Spiele oder Filme dazukommen sind sie kein Auslöser, man genießt sie nur auf die Weise wie man selbst eben ist. So wie es immer verschiedene Meinungen zu Büchern, CDs, etc. gibt.
Aber gerade solange es auch so viele Menschen gibt die ihren Spaß daran haben bestimmte Leute in Gruppen zu piesaken, diskriminieren und niederzumachen (wobei es dann auch keine Hilfe ist garnichts zu machen) wird es das sowieso nochmal häufiger geben können. Alleine wegen sowas. Denn im Endeffekt gibt es immer wenige bestimmte Menschen, die zuschlagen. Genauso wie es viele Menschen gibt, die es nicht einfach mal plötzlich tun würden. Wenn man auf eine zumindest bedeutende Besserung hofft, dann wäre es eine wirkliche Hilfe, wenn sich Menschen mal in so einer Hinsicht ändern würden. Aber das ist ja was wo keiner weiß, wie man das erreichen soll. Da sind Killerspiele ein leichter fassbares Opfer.