Nach dem ich das Spiel jetzt zu 100% durchhabe, muss ich sagen, ich bin hin- und hergerissen;
Grafik:
Sie besitzt einen ganz eigenen Charme und passt auch sehr gut ins
Geschehen. Leider wird das viel zu selten ausgenutzt. Ausser im Wolkenmeer/Wolkenhort und dem Wald von Phirone hatte ich persönlich wenige "WOW"-Momente mit der Grafik. Auch die Wüste von Ranelle ist
noch schön anzusehen, aber der Eldin Vulkan wirkt ziemlich steril und
langweillig. Insgesamt gibt es meiner Meinung nach zu wenige Gebiete
und zu wenig Abwechslung, als das die Grafik wirklich faszinieren kann.
Gameplay:
Der wohl beste Punkt des Spiels. Rein gameplaytechnisch das wohl
beste Zelda aller Zeiten dank WiiMotionPlus. Ich muss sagen, ich hab
kurz nachdem ich Skyward Sword durchhatte nochmal Wind Waker und
Ocarina of Time eingelegt und muss sagen, die alte Knöpfchensteuerung
fühlt schon einbisschen fad und langweillig an im Gegensatz zur flotten WM+Steuerung. Vorallem die Kämpfe in SS sind verdammt gut gelungen,
die Steuerung geht schnell von der Hand. Auch das Sprinten/Klettern bringt viel neue Dynamik mit ins Spiel und ist mMn ein Schritt in die richtige Richtung. Lediglich die Rätsel sind vielleicht einen Tick zu leicht.
Dungeons und Bosse:
Hier gibt es eigentlich nichts zu meckern. Dungeons und Bosse sind mal wieder sehr gut gelungen. Gewohnt hohes Zelda-Niveau.
Zudem ist das Höhlenheiligtum mit seinem grandiosem Endboss (Da Ilohm) mit einer der besten Dungeons die ich je in einem Zelda-Spiel gesehen habe. Auch die letzten beiden Bosse, Ganondorf...ähhm...ups ich meine natürlich der "Todbringer" und sein Schwert Ghirahim sind sehr gut gelungen.
Die Welt:
So und nun der entäuschendste Punkt meiner Meinung nach. Nintendo, warum habt ihr hier das unglaubliche Potential der Grafik nicht ausgenutzt ? Stattdessen bekommt man sich wiederholende Gebiete die teilweise echt langweilig aussehen (Eldin-Vulkan) und eine unbelebt wirkende Welt. Wo sind im Erdland richtige Dörfer oder Siedlungen ? Im Wald von Phirone (dem mMn schönsten Gebiet im ganzen Spiel) ist ausser dem einen Goronen und den 4 Kyus nichts los. Warum baut man hier kein richtiges Dorf ein oder eine Siedlung, in der man Nebenaufgaben und Minispiele lösen kann ? Auch sonst gibt es nicht sonderlich viel zu endecken, obwohl man anfangs noch das Gefühl hat es wäre anders.
Ausser den Artefakten der Göttin, Insekten oder einpaar aufsprengbaren Wänden, hinter denen sich dann Rubine o.ä befinden. Und natürlich Herzteile. Das ist auch in Ranelle und Eldin der Fall.
Man hätte im Erdland ruhig noch mehrere Gebiete einbauen können.
Wie wäre es z.B mit einem richtigen Dschungel ?
Gab es in Zelda bisher noch nie.
Auch eine zusammenhängende Oberwelt hat mir gefehlt.
Das Wolkenmeer bietet auch viel zu wenig zu entdecken. Einpaar winzige Inseln mit Schatztruhen hier, ein paar Minispiele da, die Kürbisbar und das wars dann schon. Dabei ist die Atmosphäre dort eigentlich super. Als ich das erste mal vom Wolkenmeer gehört hat, dachte ich, es wird zumindest halb so groß wie das Meer in Wind Waker und es gibt genau wie in WW soviele interessante Inseln zu entdecken. Stattdessen sowas. Eine Enttäuschung.
Der Wolkenhort an sich ist auch super desinged, aber viel zu unbelebt.
Ich verstehe ja, dass nachts niemand im Wolkenhort unterwegs ist,
aber selbst tagsüber spazieren hier nur einpaar Figürchen im Kreis.
Für was braucht man z.B so einen großen Dorfplatz, wenn dann darauf nur
2 Leute rumrennen und das dann das ganze Spiel über ? Wo sind z.B Handwerker wie in OoT oder sonstige Leute die irgendwelchen Beschäftigungen nachgehen ?
Am Anfang (am Tag der Vogelreiter-Zeremonie) wirkt der Wolkenhort noch so wie es sein soll;
Da hämmert ein Handwerker am Tor rum, ein kleiner Junge fängt Insekten, einpaar Waschweiber tratschen auf einer Brücke. Aber später herrscht irgendwie tote Hose. Natürlich war Zelda noch nie dafür bekannt, dass es mit NPC-Massen um sich wirft (ausser vielleicht in Hyrule-Stadt in Twilight Princess) aber es trotzdem hat es Nintendo immer geschafft auch mit etwas weniger Figuren eine belebte Atmosphäre zu zaubern. Bei Skyward Sword gelingt ihnen das irgendwie nicht.
Die Story:
Auch die Story ist etwas enttäuschend. Dabei wirkt sie anfangs noch interessant. Es werden viele Fragen aufgeworfen, man will immer wissen wie es weitergeht. Aber im späteren Verlauf des Spiels wirkt die Story zunehmend hingeklatscht und einfach nichtmehr so toll wie am Anfang.
Und was mich noch gewaltig gestört hat, sind die ganzen kitschigen Szenen...dieses rumgeschnulze passt einfach nicht zu Zelda.
Gerade am Ende des Spiels wollte ich fast kotzen. (mal abgesehen
von den epischen Endbosskämpfen gegen Ghirahim und dem Todbringer)
Die Nebenaufgaben:
Die Nebenaufgaben sind nicht der Rede wert. Zwar sind einige davon ganz in Ordnung und auch die Minispiele machen Spass, (z.B Superschneller Bambusfäller) aber gegen die legendären Sidequests in Majoras Mask stinkt das Spiel einfach ab.
Sound und Musik:
Die Musik ist sehr gut und auch auf gewohnt hohem Zelda-Niveau.
Viele Ohrwürmer (Wald von Phirone, Main theme, Ghirahims Theme)
und immer passend zum Ambiente. Auch die Soundkulisse läst nichts zu wünschen übrig.
Mein Fazit:
So, das war es also, mein letztes Zelda.
Ich muss sagen, dass Spiel wurde meinen Erwartungen NICHT gerecht.
Und das obwohl soviel Potential vorhanden war. Es ist an und für sich schon besser als Twilight Princess aber das war es dann auch schon.
Es kommt an meine Zelda-Top-3 (WW, MM und OoT) einfach nicht ran.
In Sachen Gameplay ist es ein großer Schritt in die richtige Richtung. Die Dungeons und Bosse sind vllt. nicht das beste, dass ich in einem Zelda gesehen habe, aber auf sehr hohem Niveau. Der Schwierigkeitsgrad ist etwas zu leicht. Was mich wirklich stört sind Story und Welt des Spiels.
Die unbelebte Welt, die einfach nicht abwechslungsreich genug ist und zu wenig zu entdecken bietet und die teilweise sehr kitschig erzählte Story die in der zweiten Hälfte irgendwie sehr dahingeklatscht wirkt, reissen das Spiel wieder runter.
Punktzahl: 8/10