Beiträge von Bereth

    Der Ledereinband könnte Grund genug für den Preisunterschied sein, eventuell wurde auch eine andere Formatierung der Texte vorgenommen, was die fehlenden acht Seiten auch erklären könnte, und nicht zwingend (!) mit dem Manga zusammenhängen muss. Echtes Leder ist jedenfalls nichts, was man für lau verarbeitet, daher finde ich den Preisunterschied nicht unbedingt erstaunlich.

    Ach, mach dir da mal keinen Stress, C9J. Mit 13 ist man ohnehin in einer Experimentierphase, die Hormone fangen an, so richtig in Fahrt zu geraten, man will sich ausprobieren, weiß vielleicht noch nicht so recht, wohin mit einem… Das ist aber ganz normal und sollte dich nicht unter Druck setzen. Wenn du natürlich meinst, du hast mehr als freundschaftliche Gefühle für deinen besten Freund, beobachte es doch einfach ganz in Ruhe. Ich hatte mit 15 auch so meine Gedanken, ob eine Freundin von mir mich nicht mehr als nur platonisch ansprechen würde, aber das war schlichtweg noch nicht das richtige Alter, um dem nachzugehen; das muss auch jeder für sich selbst finden und entscheiden. Ich selbst hab's dann auch erst dieses Jahr definitiv festmachen können, dass ich bisexuell bin (oder einfach generell offen, gibt ja genügend Gender- und Sex-Variationen da draußen) und es daher einfach vom Menschen abhängig ist und nicht von seinen Geschlechtsteilen, was mich anspricht.

    Ansonsten sind explizite Gespräche über Selbstbefriedigung und Sex allgemein hier wohl wirklich nicht angemessen, da der Jugendschutz das wohl nicht gern sieht (und die Netiquette daher auch nicht), aber mein lieber Mereko, das kannst du einem 13-Jährigen, der einfach interessiert ist, auch ein wenig einfühlsamer nahebringen. ;)

    Zitat

    Original von Lenox Tenebra
    Nur müssen Charaktere wohl jetzt auch mehr auf zeitlichen Realismus achten, da jetzt jeder nach einer eigenen Uhr ticken kann. Wenn mehrere Charaktere zusammentreffen, dann muss man wohl aufpassen, dass einer davon nicht gerade ein bis zwei Monate Vorsprung vor dem anderen hat, aber so schwer wird das sicher auch nicht sein.


    Der Gedanke kam mir auch, aber eigentlich ist der kein nennenswert größeres Hindernis als es sonst eh schon gab: Man musste sich ja auch aufeinander einstimmen, wenn die Charaktere sich schon mal getroffen hatten und ihre Wege sich vor einem erneuten Treffen erst einmal trennten; das bleibt ja, nur dass man es noch in dieses Intervall einfügen muss.

    Übrigens stellte ich nach einem Blick in den Duden schockiert fest, dass ich über Jahre den falschen Artikel für "Intervall" genutzt habe, oh gawd.


    Find' ich aber besser, als wenn ich Beiträgen über den Weg stolpere, wo die Umweltgegebenheiten einfach völlig außer Acht gelassen werden. Manch einer achtet ohnehin viel zu wenig auf die Informationen, die auf Chronicles stehen, da bekommt man oft schon den Eindruck, jemand will sich gar nicht eingliedern. :|
    Aber das ist ein anderes Paar Schuhe.

    :yippie:

    Yay! Endlich müssen wir uns keine Gedanken mehr machen, dass wir zu schnell sind, obwohl offiziell noch März ist. Hätte zwar gerade in Bezaride jetzt nicht so die Auswirkungen, aber man reist ja doch iiiirgendwann mal wieder quer durch Hyrule, daher schön, dass es nun soweit ist.

    Viel Regen also, wie? Wie gut, dass mir dieses Wetter zusagt. :xugly:

    Ich fand nur das verzweifelte Schwitzen der letzten Pinkie links im Bild so typisch für sie, dass ich ins Zweifeln geraten bin, vor allem, weil die übrig gebliebene so… RUHIG war, das wollte gar nicht zu ihr passen, wo sie doch sonst so unglaublich random daherkommt. :xugly:

    Und ja, ein bisschen ruhen lassen sollte man das Empire schon, das ist klar, aber so im letzten Drittel der Staffel könnte man wieder Bezug darauf nehmen, das fände ich einfach schön. Ich muss auch sagen, dass ich ein bisschen vernarrt in den Crystal Look bin, den die Ponys da haben – und wie gut das Rarity stand! Die müsste eigentlich umziehen. xD

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    Original von Nusma
    Die gute Nachricht: Sie dreht sich um Pinkie Pie.
    Die schlechte Nachricht: Sie dauert leider nur 22 Minuten.


    Also ich war ganz froh, dass der Wahnsinn nicht länger andauerte. Die 20 Minuten waren so ab der Hälfte doch dezent anstrengend. "FUN FUN FUN FUN FUN"… @_@

    Ich hätte gerne mal eine richtig schöne Folge mit Rarity, die arme hat schon in der zweiten Staffel kaum Aufmerksamkeit bekommen, wird eigentlich mal Zeit, dass das nachgeholt wird. Am besten mit einem Besuch im Crystal Empire, immerhin hat sie sich da doch so wohlgefühlt. Kann sie Sweetie Belle gleich mitnehmen, vielleicht kommt die dann endlich darauf, was ihre Leidenschaft ist und kann den übrigen Cutie Mark Crusaders ein bisschen unter die Hufe greifen~

    Argh, so viele Möglichkeiten, die sie umsetzen könnten.


    Ach ja: Meint ihr, es war die echte Pinkie? Ich weiß ja nicht. =D

    Erst mal wären wohl Spoiler keine schlechte Idee, falls hier wer reinstolpert, der den Film noch nicht gesehen und sich auch nicht über die Schicksale der Charaktere informiert hat, die du ja recht detailliert schilderst. :zwinkern:


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    Original von HoZweMu

    Zu Silva.

    Bis zu der Szene, wo Silva gefangen genommen wird, lief der Film perfekt (bis auf die Musik ;)). Dann die Begegnung mit M, und auf einmal wandelt er von dem subtil krank und verrücktem Erscheinungsbild auf ein unkontrolliertes und peinliches Image. Und dies ging bis zum Ende so, nur am Ende hat sich das noch verstärkt und der enttäuschende Joker-Imitat-Effekt hat mich ständig genervt.


    Dem unkontrollierten Image kann ich nicht zustimmen. Genau deshalb ja auch meine Verwunderung darüber, ob wir denselben Film geschaut haben, denn Silva war alles anderes als unkontrolliert oder total irre.

    Nur um sicherzugehen.

    Als er bei seiner Gefangennahme davon erzählt hat, wie er sich angesichts der Tatsache, dass M ihn aufgegeben hatte, gefühlt hat, wie er auf die Zyankali-Kapsel gebissen hat und dann vor versammelter Mannschaft zeigte, was es mit seinem Gesicht und den Zähnen angestellt hatte, war ich im ersten Moment auch ein wenig zurückgeworfen und zudem versucht, sein Bild als nicht stimmig anzusehen. Aber der Trick in dieser Szene ist: Auch dieses Verhalten ist absolut kontrolliert. Deutlich wird das, sobald M den Raum verlässt und Silva seine Knochenprothese wieder einsetzt – sein Blick spricht da einfach Bände und dieses Detail sollte man auf keinen Fall außen vor lassen, indem man nur Vergleiche zum Joker zieht. Silva hat keinen unkontrollierten Gefühlen nachgegeben, er hat diese Gefühle lediglich nach außen hin gezeigt, um M damit ins Grübeln zu versetzen. Lediglich die Enttäuschung darüber, dass das nicht so ganz funktionierte, war seinen Augen noch abzulesen, als sie verschwunden war.

    Es gibt in diesem Film im Grunde nur zwei (!) Szenen, in denen Silva seine Würde ablegt: Eine ist die bei der Anhörung, als Bond ihm zuvorkommt und Mallory sich zwischen M und die Kugel wirft, um ihr das Leben zu retten, die zweite jene in der Kapelle, als er feststellt, dass einer seiner Männer M gefährlich verwundet hat. In diesen beiden Szenen flackert seine kühle Erscheinung, sein Blick nimmt deutlich emotionale Züge an und dementsprechend handelt er auch: emotional.
    Doch er überwindet diese Emotionalität sehr rasch und gibt ihr nicht nach, im Gegenteil. Er stemmt sich dagegen und folgt weiterhin seinem Ziel, nämlich dem, M erst zu ruinieren und sie DANN zu töten. Das war von Beginn an seine Intention, also kann man ihm kaum vorwerfen, dass er in der Kapelle impulsiv gehandelt hätte; sein Mutterkomplex zwingt ihn zu der Reaktion, die er dort zeigt: M beinahe sanft an sich zu ziehen, und doch den Drang in sich zu haben, ihrem Leben endlich ein Ende zu setzen. Das ist kein Kritikpunkt, sondern hohe Kunst sowohl des Regisseurs als auch des Schauspielers.


    Man muss bei diesem Villain einfach ganz genau hinsehen, sonst versteht man ihn nicht. Ich habe bei dir ehrlich gesagt das Gefühl, dass du nur aus einem Artikel zitierst und eine vorgefertigte Meinung angenommen hast, nimm's mir nicht übel. Aber du hast Silva schlichtweg nicht verstanden, wenn du bei ihm Parallelen zum Joker siehst, die nicht vorhanden sind – und nach wie vor keine konkreten Beispiele nennen kannst, um deine eigene Ansicht (!) zu verdeutlichen, sondern nur auf einen Artikel verlinkst.

    Ich behaupte, dass Silva dem Joker in vielerlei Hinsicht deutlich überlegen ist, und meine Argumentation im Spoiler zeigt das auch. Wenn du mit deutlichen Punkten, die auch von dir kommen, dagegenhalten kannst, tu dir keinen Zwang an, aber ich halte es für unwahrscheinlich. ::]:

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    Original von Ileen
    Die Produzenten haben gesagt, dass sie sich an The Dark Knight orientiert haben bzw. wollten - steht auch alles mehrfach im Wiki dazu und ich kann durchaus nachvollziehen, weshalb sie das wollten.


    Ja, nur: Daran orientieren ist noch lange nicht einen Abklatsch schaffen. Wenn ich mich für eine Figur oder ein Stück an gegebenen Sachen orientiere, klaue ich noch lange nicht plump, sondern schaffe dennoch was eigenes – wie du selbst ja gesagt hast, der Film hat eine eigene Atmosphäre. Da HoZweMu keine Beispiele angebracht hat, die die These stützen (Atmosphäre, Tempo, Charaktere, Kameraführung), musste ich ja direkt nachhaken. ::]:

    Tatsächlich war mir nicht klar, dass von den Produzenten eine Orientierung angestrebt war – wird denn gesagt, in welchem Umfang das stattfand? Spontan würde ich höchstens (!) der Kamerafahrt zwischen Bond und Eve im Casino eine (gewollte) Ähnlichkeit zusprechen, die sich aber derart gut in die ganz eigene Skyfall-Atmosphäre eingefügt hat, dass ich darauf im Leben nicht allein gekommen wäre, weil ich Filme unterschiedlicher Franchises schlichtweg nicht miteinander vergleiche.

    Wie passend – James Bond: Skyfall.


    Zitat

    Original von HoZweMu
    Sehr viele Anspielungen (ob gewollt oder nicht war mir unklar) führen zum Joker hin. Der Gegenspieler war doch eher ein Joker-Imitat meiner Meinung nach. Seine Psyche, seine Weltanschauung, sein Pendant. Des Jokers identisch. Manche Szenen wurden sogar dreist vom "Dark Knight" nahezu adaptiert. […]


    Haben wir denselben Film gesehen?

    Also tut mir leid, aber Silva war doch um einiges entfernt vom Joker. Nur weil beide ein paar ähnliche (!) Komplexe haben, macht es den Bond-Villain noch lange nicht zu einer billigen Joker-Kopie. Da scheinst du einfach arg geblendet zu sein von Ledgers Darstellung des Jokers, dass du die jetzt auch gleich auf Silva beziehst – gleiches gilt für deine Kritik, der Film erinnerte an Nolans Regie-Art: Sam Mendes hat dem Film eine eigene Note beigesteuert, Stil und Tempo haben ihn beherrscht; von Nolans subtiler Herangehensweise gerade in Sachen Charakterentwicklung (die hier doch verdammt deutlich war) habe ich nichts gesehen, also halte ich diesen Punkt nicht für gerechtfertigt. Zumal ich sowohl nur eine Stunde später nochmal Inception geschaut als auch die Batman-Trilogie verschlungen habe und die Unterschiede in sowohl Stil als auch Spannungsbogen frappierend sind. Komme also nicht ganz dahinter, wie du diesen Vergleich ziehen kannst, ein paar Beispiele wären da wohl nicht schlecht gewesen.

    Generell scheinst du deine Kritik zu stark am Villain zu orientieren, man bekommt den Eindruck, du hättest das Gesamtbild nicht aufgenommen, unabhängig von den Punkten, die du eingangs erwähnst. So kommt der Film weitaus schlechter rüber als er tatsächlich ist und das finde ich schade. Denn ich bin zumindest gut unterhalten und mitunter auch beeindruckt aus dem Kino gekommen und finde, dass man daher ruhig eine Review schreiben sollte, die dem auch gerecht wird.[hr /]
    Wenn ich schon mal dabei bin, kann ich auch gleich meine eigene Wahrnehmung des Films beschreiben.
    Ganz generell muss ich sagen, dass das Ganze für mich erst mal in Fahrt kommen musste. Man steigt mitten ins Geschehen ein und vor dem Vorspann wird einem kaum eine Atempause zugestanden, aber gerade das fand ich künstlich herbeigeführt, da faktisch a) nicht viel passierte und man b) noch gar nicht wusste, worum es eigentlich ging. Erst mit Schnitt nach London zu M und der Kritik des Parlaments an ihrer Arbeit gewann der Film an Fahrt – dann aber so richtig.

    Sehr gut nebeneinander liefen drei Teillinien der Story; politische Verwicklungen sowie Kritik an M, Rückbezug zu Bonds Vergangenheit und Silvas "Beziehung" zu M und dem MI6 haben wunderbar nebeneinander funktioniert und zudem auch immer mehr ineinander gegriffen. Gefällt! Gerade die Auflösung des Films hat wunderbar funktioniert, erst ein riesiger Showdown und dann DIE Anspielung schlechthin auf ältere Bond-Teile, nachdem sich den ganzen Film über schon abgezeichnet hat, dass in der Richtung noch was kommen musste.

    Die Charaktere waren jedenfalls tatsächlich wunderbar durchdacht, aber Kritik an Silva habe ich keine, sogar im Gegenteil: Er hat den Großteil des Films völlig kontrolliert gehandelt, war immer einen Schritt voraus, ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen – erst als er merkte, dass Bond ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, wankte das Bild und er begann, impulsiv zu agieren, dabei aber noch kontrolliert genug, nicht seine Würde zu verlieren (eben wegen dieser Würde kann ich über jeden Vergleich zum Joker nur den Kopf schütteln, da der zum Ende hin nur noch von blankem Wahnsinn getrieben wurde). Ich konnte Silva jedenfalls von Anfang bis Ende als vollwertigen Bösewicht wahrnehmen. Dass sein Sadismus zudem auch noch deutlich sexueller Natur war, hat dem Kerl noch eine ganz andere Note verliehen, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. :xugly:

    Und Bond selbst – klasse. Abgehalftert und am Ende, später wieder voll in seinem Element und totaler Draufgänger, dem man kaum das Wasser reichen konnte. Endlich ein Bond, bei dem man den Eindruck hat, dass er sowas wie Emotionen besitzt, wenn er sie schon vergräbt, das fand ich ja schon in Casino Royale spitze. Die letzten paar Szenen haben mich hier jedenfalls völlig fertig gemacht – und das ist bei mir immer ein gutes Zeichen. Klare Empfehlung von meiner Seite aus, für Bond-Fans schon wegen der zahlreichen Anspielungen auf ältere Teile, für alle anderen, weil es einfach ein guter Film ist, der sehr viele Gefühle bedient.

    Um nochmal auf die Linguistik zurückzukommen: Das Wort "schwul" sollte streng genommen gar nicht erst auf Homosexuelle angewandt werden, wenn wir danach gehen, "wie tief gesunken" wir sind. Im Mittelhochdeutschen wurde "schwul" gleich unserem heutigen "schwül" benutzt und bedeutete daher nichts anders als "drückend warm". Passend dazu wurde das Wort Schwulitäten im 17. Jahrhundert ins Hochdeutsche übernommen für alles, was Angst oder Beklommenheit (oder ähnliches) verursachte.
    Die Konnotation zu zwei sich liebenden Männern könnte (!) dann durch eine Bedeutungsverschiebung zustande gekommen sein, bedenkt man den Begriff "warmer Bruder", was zur drückenden Wärme schwülen Wetters halbwegs passt. Bewiesen ist der Zusammenhang meines Wissens nach zwar nicht, aber selbst im Duden wird unter dem Punkt Herkunft darauf eingegangen, der Schluss liegt also bei vielen Linguisten nahe, denke ich. Der Begriff schwul in unserem heutigen Sinne auf die Homosexualität übertragen ist jedenfalls erst seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlich.

    Streng genommen nutzen diese Jugendlichen das Wort also nur in einer seiner ursprünglichen Bedeutungen. Ob sie dabei dann zwei Männer vor sich haben und der Begriff daher wieder in solchem Zusammenhang zustande kam, darüber lässt sich sicher streiten – bei vielen wird das wohl längst nicht mehr der Fall sein, sondern es hat sich ein Wandel in der (Jugend-)Sprache vollzogen, der im Hinblick auf die Herkunft des Wortes eigentlich sogar interessant ist.

    Uh, ein Freund hat mir gerade erst das Hörbuch davon in die Hand gedrückt, gelesen von Christoph Maria Herbst, der ja bekannt dafür ist, den Hitler gut geben zu können. Hab' mich schon sehr gut bei den Erzählungen amüsiert, die mein Kumpel mir zu dem Ganzen gebracht hat, vor allem weil er auch so ein guter Nachahmer von Dialekten und Redearten ist (und dann will er Politiker werden, das soll mal einer verstehen). Du machst mir direkt Lust, das Hörbuch endlich mal einzuwerfen, obwohl ich bisher noch nicht die Muse dazu hatte.

    Aber ich muss auch sagen: Wenn Hitler darin sogar sympathisch rüberkommt, umso besser. Er war ein mehr oder weniger Verrückter, in jedem Fall aber ein Sadist (wobei ich mich hier nicht auf seine Ziele, sondern auf eine Analyse seitens Erich Fromms beziehe), aber vor allen Dingen war er eines: ein Mensch. Ich finde, viele vergessen bei der ganzen Geschichte um die NS-Zeit gerne mal, dass so ziemlich jeder Mensch unter den richtigen (psychischen) Umständen zu derlei Taten fähig wäre. Werde deine Empfehlung jedenfalls direkt mal auf die meines Freundes aufrechnen. =)

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    Original von Mereko
    Die Gleichstellung von Homos und Heteros kann nicht funktionieren, solange die Regierung von alten konservativen Männern/Frauen gemacht wird. Diese Menschen wurden mit gewissen Wertvorstellungen erzogen und leben diese nun.


    Halte ich eher für eine Ausrede denn eine vernünftige Begründung, denn es impliziert, dass man irgendwann aufhört, sich zu entwickeln; und wenn ausgerechnet Politiker aufhören, sich kritisch zu hinterfragen, dann gehören sie ganz einfach nicht in ihre Position – immerhin stehen sie im Grunde in der Verantwortung (!), die Stimme des Volkes darzustellen. Wo bleibt da noch der Sinn hinter unseren Politikern, wenn sie sich gegen genau die Stimme, die durch das Volk geformt wird, sperren?

    Mit bestimmten Werten aufzuwachsen, ist einfach kein Grund, sich darauf auszuruhen – ich selbst bin mit einem furchtbar konservativen Bild konfrontiert gewesen, das sich aber durch Bekannt- und Freundschaften in den letzten Jahren auflösen konnte, eben weil man sich über sein Leben hinweg ständig in einer Entwicklung befindet.

    Dass ich damit auch nach und nach die Einstellung meiner Eltern ein wenig auflockern konnte, sollte wohl (Edit, wuhu) noch hinzugefügt werden. Wenn ich überlege, mit wieviel Unverständnis mein Vater vor sechs Jahren noch reagiert hat, als ich ihm von meinem homosexuellen Regisseur und seinem Verlobten erzählt habe, verglichen mit seiner "och, ich nehm's mal so hin"-Einstellung zu meiner derzeitigen Beziehung, ist das schon ein ziemlicher Sprung. Es geht also, auch in der "älteren" Generation – mein Vater ist über 50, der hat auch keine Ausrede. :xugly:

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    Original von Martikhoras
    Die Auren betreffend lese ich mich auch grad erst ein. Hängt allerdings auch mit der Seele zusammen. Ist grad etwas umfangreicher, werde ich also die Tage mal ergänzen, wenn ich die Ruhe dafür finde.


    … na? :D

    Muss das jetzt einfach mal so platt und kurz wieder hervorkramen, weil ich es nach wie vor interessant finde, was du da angebracht hast. Vorher kann ich eh nicht mehr so viel zum Thema beitragen. xD

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    Original von Lenox Tenebra
    […] denn sogar unser Grundgesetz legt ja fest, dass der Ehe eine Sonderstellung zuzurechnen sei :grinning_face_with_sweat:


    Und warum auch nicht? Klar, ich weiß, worauf du hinauswillst, denn immerhin fundiert das Grundgesetz auch heute noch auf alten christlichen Werten, die dann eben nach und nach im Gesetz verankert wurden, aber kann man deswegen gleich alles derart dekonstruieren und die Ehe für unwichtig erklären? Man kann ihr Konzept vielleicht anders betrachten, eben nicht auf Gott bezogen, aber ich finde doch, dass es sehr wohl eine Besonderheit darstellt, wenn ein Paar sich dazu entschließt, das ganze Leben miteinander zu verbringen – und das auch in der Öffentlichkeit verankern möchte.

    Ich finde es eher lächerlich, dass eine homosexuelle "Ehe" nach wie vor nur eine "eingetragene Partnerschaft" ist. Was bitte ist so schwer daran, das auf dieselbe Weise wahrzunehmen wie eine stinknormale Hetero-Ehe? Irgendwie will nicht in meinen Kopf, wie man so konservativ sein kann, wenn man bedenkt, wie universell Liebe doch im Grunde ist. Nicht, dass ich vorhätte, in absehbarer Zeit zu heiraten, aber wenn ich überlege, wieviele gleichgeschlechtliche Paare ich mittlerweile schon kennenlernen durfte und nun auch selbst in die Gruppe gehöre, fühle ich mich doch dezent verarscht. :xugly:


    Menderley
    Mich wunderte beim Lesen deines Beitrages eher, dass du das Thema HIV überhaupt angebracht hast. Impliziert das nicht, dass du dann schon selbst diese Vorurteile angenommen hast, die homosexuellen Männern oft entgegengebracht werden? Nur mal so ein Gedanke~


    Edit: Mal "schwul" gegen "homosexuell" ausgetauscht, aus linguistischen Gründen, da die Konnotationen zu schwul und lesbisch ursprünglich ja mal andere waren, Beispiel der Begriff "Schwulitäten", da klingt homosexuell einfach neutraler.

    Jakob Michael Reinhold Lenz – Die Soldaten

    Ich weiß nicht so recht, wieso mein Dozent das Stück so gelobt hat, muss ich gestehen. Klar, Kritik am Soldatenstand und dass die jungen Mädels drunter leiden müssen, weil ein Soldat halt seinem Vaterland verpflichtet ist und sich nicht auf große Ehen einlassen darf/sollte, weil er dann nicht mehr bei der Sache ist – aber das Thema wird doch eh in zig Stücken aufgewärmt und war schon mal kein Grund, das Stück zu lesen, wenn man mit der Thematik vertraut ist.

    Der einzige Grund, weswegen es sich halbwegs lohnt, ist, dass die Soldaten ihre Spielchen miteinander treiben und man zeitweise sogar ein bisschen Spaß daran findet; dafür ist es ja auch ausgelegt, als Komödie (auch wenn man darüber streiten kann, wenn man bedenkt, dass da lustig gestorben wird). Stellenweise stimmt aber einfach das Gleichgewicht bei den zeitlichen Abläufen der Szenen vorne und hinten nicht – da hat Lenz es mit der offenen Dramenform schlichtweg übertrieben. Gegen Ende rusht er durch das Stück und es wirkt, als wollte er es einfach schnell zu einem Ende bringen, damit er's hinter sich hat. Furchtbar.

    Also das bisschen Spaß, was ich beim Lesen hatte, rechtfertigt für mich nicht die Zeit, die ich damit zubringen musste. Kann keine Empfehlung aussprechen von meiner Warte aus.

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    Original von Askel
    Für wirklich gefährlich halte ich aber nur den fanatistischen Glauben, weil er Menschen auf die Idee bringt, dass Gesetze und grenzen für sie nicht mehr gelten, da sie ja ein höheres "göttliches" Ziel anstreben.


    Als Ergänzung dazu: Es ist nicht der Glaube, der Menschen auf die Idee bringt, dass Gesetze für sie nicht mehr gelten, es sind die Menschen, die einen einfachen Glauben in ihr eigenes Korsett zwängen und aus Unwissen oder der bloßen Tatsache, dass sie "ungebildet" (im Vergleich zur westlichen Welt) sind, ihren Fanatismus schaffen. Ich finde das immer wichtig zu trennen, denn wie Albert Einstein schon sagte: Neben dem Universum ist nur noch die menschliche Dummheit grenzenlos (wobei er ja ganz trocken auch meinte, beim Universum wäre er sich noch nicht sicher)…


    „[…] Die Majorität der Dummen ist unüberwindbar und für alle Zeit gesichert. Der Schrecken ihrer Tyrannei ist indessen gemildert durch Mangel an Konsequenz. […]“


    Ich finde, diese Worte, die er niedergeschrieben hat, lassen sich auf alles anwenden, vor allem auf den Missbrauch religiöser oder anderer weltanschaulicher Ansichten zu einem unlauteren Zweck. Daher plädiere ich gerade dafür, dass die ganzen Religionskritiker hier im Forum bei ihren Äußerungen einen Gang zurückschalten und darüber nachdenken, was wirklich ursächlich für die Dinge ist, die sie kritisieren – und ob das wirklich die Religion ist oder man es sich damit nur einfach macht, indem man sich eine hübsche Schublade schafft, in die alles gestopft wird, als wären Menschen und ihre facettenreichen Ansichten Socken, die man zusammenknubbeln kann.

    Findest du nicht, dass diese Ablehnung ein bisschen random daherkommt? xP

    Überhaupt bezweifle ich, dass dich beispielsweise ein nettes Bild von Hijikata Toushirou & Sakata Gintoki (einmal klicken, bitte) völlig kalt lässt, nachdem du anfangs ein Fangirl der extremeren Riege warst, das kannst du mir nicht erzählen. xD Das ist so das, was Celestial angesprochen hat, wenn die… "Beziehung" der Figuren im Manga/Anime halbwegs intensiv daherkommt, gehen Verkupplungen ohne Canon-Gehalt in Ordnung. Beziehungsweise gehen Bilder immer noch, immerhin sind's dann einfach nur zwei hübsche Kerle, an denen man sich ein bisschen sattsehen kann (bei Toshi dafür würde er mich köpfen und Gin-san ist es natürlich genauso diskutabel, da die beiden sich hassen wie die Pest, aber immerhin leiten die die Fangirls WIRKLICH in die Irre in Sauna und Saufgelage).

    Fanfictions allerdings würde ich mir im Leben nicht antun zu sowas, denn da kommt so einiges zusammen, was einfach nur wehtut. Da reicht ein einziger Blick auf Animexx und was da so gehypt wird und ich habe genug. Aber gut, über den Gehalt von Animexx lässt sich ja sowieso streiten. :xugly:

    Uh, schön, dass du das Thema wieder hervorkramst, ich bin nämlich erst kürzlich wieder auf so ein absurdes Pairing gestoßen. Seit einigen Wochen läuft ja – ganz frisch also – der Anime [K] (oder auch K-Project, Project K, aber mit den Tags wird einem nur die Suche erleichtert, weil ein K halt nicht sehr aussagekräftig ist), in dem es vorrangig um Bandenkriege geht, zumindest in den ersten vier von insgesamt 12/13 (?) Folgen, die fünfte gesubbte hab' ich noch nicht geschaut. *Asche streu*

    Jedenfalls gibt's in dem Anime einen Charakter, Fushimi Saruhiko, der mal ein Mitglied bei den Roten war, dann aber zu den Blauen (und quasi der "Polizei" der Stadt) gewechselt, seine alte Truppe also verraten hat. Bei den Roten gibt's dann den süßen Bully Yata Misaki – und wenn die beiden aufeinander treffen, ist sprichwörtlich die Hölle los, da brennt die Luft einerseits vor Sadismus (Fushimi) und andererseits vor Verachtung (Yata). Was machen die Fangirls (selbstverständlich): OH, SEHT EUCH FUSHIMI AN, ER HAT NICHTS ANDERES ALS YATA-CHAN IM KOPF.


    Manchmal schäme ich mich dafür, Teil einiger Fandoms zu sein… :grinning_face_with_sweat:

    Von eurer Diskussion um die Begrifflichkeiten abgesehen – Linguistik kann schon eine Hure sein – möchte ich mal auf das eingehen, was Audi weiter oben geschrieben hat, denn das umfasst den in meinen Augen gefährlichsten Fehlschluss überhaupt.

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    Religionen waren seit jeher Hauptgrund für die Entstehung von Kriegen und deshalb gebe ich auch einen großen Fuck darauf.


    Diese Aussage nämlich ist so pauschal, dass man sie nur als falsch bezeichnen kann.

    Der Glaube wurde schlichtweg stets als Legitimation für Kriege genutzt. Beispiel Kreuzzüge: Die Kämpfenden in den unteren Reihen mögen ja tatsächlich davon überzeugt gewesen sein, dass das, was sie tun, dem Willen Gottes entspricht – diejenigen, die diese Grausamkeiten angezettelt hatten, waren auf Macht und Schutz gegen die Türken (beispielsweise, kommt ja auch auf die Kreuzzüge an) aus, es ging also vorrangig um weltliche Motive – die mit religiösen vermengt wurden, um das einfache Volk auf die eigene Seite zu ziehen. Hätte es in solchen Fällen keine Religion gegeben, die Verantwortlichen hätten auch eine andere Legitimation gefunden, es hätte sie nur ein bisschen mehr Denkarbeit gekostet; Bush hat's ja auch geschafft, das amerikanische Volk mit seinen Beweggründen zum Irak-Krieg zu verarschen, und da war es wohl mehr als offensichtlich, dass der "Terror" nur ein Gespenst ist.

    Oder man nehme einmal die Inquisition, die so harsch gegen "Häretiker" vorgegangen ist: Man gebe mir auch nur einen Beweis, dass es da nicht vorrangig um innerpolitische Überlegungen ging, da diese "Ungläubigen" ja vorrangig aus der Fremde stammten. Ohne Kirche, die damals ja noch mehr oder weniger eins mit dem Staat war, hätte sich auch da eine andere hübsche Ausrede gefunden, um gegen diese armen Seelen zu hetzen. Hat Hitler auch wunderbar geschafft; obgleich er selbst sich schon von Gott dazu bestimmt sah, aber dass Hitler auch ohne derartige Gedankengänge einfach ein kranker Kopf war, darüber muss wohl nicht gestritten werden. Auch er hätte eine andere Legitimation (in seinem Kopf) gehabt, wäre die Religion kein Teil unserer Welt.

    Fakt ist: Religion an sich ist in etwa so schädlich, als würde ein Kind sich dazu entschließen, dass es am liebsten Kirschlollis lutscht. Wenn das Kind aber erwachsen wird und zu der Überzeugung gelangt, dass es die besten Kirschlollis nun mal in einem bestimmten Land gibt, an das es aber ohne Macht nicht rankommt, wird es diese Lollis zu seiner Legitimation erklären, eben diese Macht über besagtes Land zu gewinnen, damit es schön seine Lollis unter Kontrolle halten kann – absurder Vergleich, aber er dürfte schön zeigen, dass es stets die Menschen sind, die für Kriege die Verantwortung tragen. Nicht die Religion.