Also bei einer endgültigen Bewertung von TP tu ich mir im Moment noch recht schwer, zumal ich es erst einmal komplett durchgespielt habe. Zwar muss man IMO sagen, dass es objektiv gesehen eindeutig das beste Zelda ist, das es je gab, andererseits muss man sich auch fragen: Warum persönliche Eindrücke und eben Subjektivität nicht mit in die Wertung einfließen lassen? Würde ich das machen, hätte OoT eindeutig gewonnen, die Erinnerung an dieses Spiel hat sich bei mir als so dermaßen postitiv und hammermäßig eingebrannt, dass da wohl kein Spiel der Welt rankommen kann - zumindest theoretisch. Vergleiche ich jetzt objektiv, dann wundere ich mich fast, warum TP mich so vom Hocker gerissen hat, wie OoT damals. Liegt es daran, dass ich damals noch ein naiver SNES gewöhnter Bengel war, für den schon die Hirnsauger gereicht haben, ihm einen unglaublichen Schauer über den Rücken laufen zu lassen? Möglicherweise. Tatsache ist: Ich habe OoT besser in Erinnerung, als es letztendlich ist, bzw. wie man es vom heutigen Standpunkt betrachtet bewerten würde. Beispielsweise die Dungeons: Die könnte man in OoT schon fast als unkreativ bezeichnen, schaut man sich Meisterwerke wie die Wüstenburg mit dem Gleiter, die Eisvilla oder Kumula an. Genauso die Story: Allein die Kinder aus dem Dorf, die allesamt richtig menschlich rüberkommen, könnten ein ganzes OoT füllen. Klar, da gab es die Weisen, Malon, Shiek, Impa, Zelda etc. - aber sind wir mal ehrlich: Wann kame die denn mal im Spiel vor? Richtig, gerade einmal kurz für ein paar "Zwischensequenzen" (nach heutigen Maßstäben würde man die aus OoT wohl eher als starre Dialoge bezeichnen), in denen sie ein paar Worte mit Link wechseln, das war's. Was einem bei TP an dieser Stele geboten wird ist einfach unbestreitbar und faktisch mehr: Die Story um die entführten Kinder, Ilyas Erinnerungen, die Goronen mit dem Sumokampf, die Geschichte um Ralis, den Zoraprinzen, die Gruppe von Söldnern oder was auch immer sie sein mögen, die Link auf seinem Abenteuer unterstützen, Midna, die Geschichte um das Schattenreich mit Zanto und letztendlich der verbannte Ganondorf, der das Schattenvolk ausnutzte, um wiederbelebt zu werden. Das ist einfach viel mehr, zweifelsohne.
Das einzige, was man TP ankreiden könnte, wäre der Umfang der letzten beiden Dungeons, die waren zugegebenermaßen sehr kurz und auch die Story dazwischen hat irgendwie gefehlt. Doch trotzdem gilt: Es passt. Gerade weil am Ende die Story etwas abflacht, ist es um so besser, dass die letztren Tempel nicht großartig lang sind, das Finale spielt sich so eben etwas flüssiger. Natürlich kann ich verstehen, dass jemand der absolut auf größere Dungeons besteht, sich von diesem "Argument" (eigentlich ist das ja auch nur mein persönlicher Eindruck) nicht besonders beeindrucken lässt, aber meiner Meinung nach, war es eben nicht so schlimm, dass es am Ende etwas schneller ging. Man hätte nur eben die Story rund um Ganondorf nach dem Wüstenburg-Dungeon nicht so "beiseite legen sollen" sondern man hätte sie immer wieder mal erwähnen bzw. vertiefen sollen, um am Ende nicht den Effekt zu haben "so fertig, alles gesehen und gemacht, nur noch Ganon muss getötet werden".
Ihr seht also, ich selbst bin mir noch ziemlich unsicher, wie ich das ganze abwägen soll und so recht kann ich TP noch nicht bewerten. Zumindest meinen Eindruck konnte ich durch die kurze Ausführung kundtun. Wartet noch mal ein paar Jahre, vielleicht bis ich das nächste Zelda auf einer Heimkonsole durchgespielt habe, dann werde ich noch mal versuchen, TP etwas genauer zu werten. ;)