Vyserhad oder Bereth?
Arg. Ich will zu euch beiden etwas sagen, doch bin ich gerade viel zu schreibfaul. Beziehungsweise, mir fehlt die Lust zum Zerlegen eurer Beiträge.
Also anders.
Was ist für mich ein Rollenspiel?
Einfache Frage, steckt ihre Antwort doch in der Bedeutung des Terminus.
In einem Rollenspiel (ihre Art, in der sie auftritt, sei jetzt mal dahingestellt) schlüpfe ich, der Akteur, in die Rolle einer Figur. Diese Figur ist durch äußere Gegebenheiten wie die Zeit, der Handlungsort, das Milieu, in dem sie sich unweigerlich bewegt, und den Personen, mit denen sie interagiert, vorbestimmt.
So ist eine Figur (ein Charakter) in unserem eigenen Forenrollenspiel schon von vornerein vorbelastet. An eine Figur, nehmen wir einfach mal einen Menschen, der unserer Moderne entsprungen ist und (um es etwas klarer zu machen) mit Laserpistolen bewaffnet ist, wäre somit nicht zu denken, da es in der vorgegebenen Welt dieses spezifischen Rollenspieles keine Laserwaffen und auch das Wissen unserer Moderne nicht existieren.
Zwar ist somit die Figur eines Rollenspieles von vornerein durch äußere Gegebenheiten beeinflusst, dennoch behalte ich als Akteur eine relative Freiheit, was das Gestalten jener Figur angeht. Und das ist der Reiz eines Rollenspieles.
Ich kann eine Figur nach meinen Wünschen gestalten. Sicherlich, bei der Gestaltung dieser Figur bin ich durch die äußeren Gegebenheiten (Ort, Zeit, usw.) eingeschränkt, doch gerade das macht an einem Rollenspiel soviel Spaß. Ich muss mich in eine Situation, nein, in eine ganze individuelle Spielwelt (schließlich ist jedes Rollenspiel anders) hineinversetzen und mir überlegen, wie die Figur in das Vorgegebene passen könnte.
Somit ist für mich ein Rollenspiel (beziehen wir es nun auf Videospiele) erst ein Rollenspiel, wenn es mir diese Möglichkeiten lässt. Sprich das eintauchen in einer Spielwelt, in der ich mich frei bewegen und frei entscheiden kann.
Wenn mir ein NPC die Aufgabe gibt, Jemanden zu töten, dann muss mir die Möglichkeit gegeben sein, dass ich auch anders handeln kann. Vielleicht verletze ich ihn auch nur und sage ihm, er soll verschwinden.
Schaut man sich nun angebliche Rollenspiele an, dann entsprechen nur die wenigsten meinem Bild von einem Rollenspiel. Die meisten sind lediglich interaktive Romane, oder Romane in anderen Gewand, die mich bockig und geradlinig durch einen Handlungsstrang zwingen und mir ein so enges Korsett anlegen, dass ich keinerlei freie Entscheidungen mehr besitze.
Natürlich haben solche Spiele ihren Reiz, sonst würde ich sie ja nicht spielen, dennoch sind es für mich keine Rollenspiele und wenn, dann nur ganz selten.
Jetzt am Ende fällt mir erst auf, dass der Beitrag etwas kürzer hätte ausfallen können, wenn ich nur auf eure Beiträge (Sarah und Vyserhad) eingeganen wäre. Soviel zu meiner Schreibfaulheit. :rolleyes: