Klassische Musik - Ein Thread für die gehobene Userschaft
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Unruhig rutschte der kleine Junge auf seinem rot gepolsterten Stuhl hin und her. Um ihn herum saßen zahllose fremde Menschen. Manche saßen in Reihen vor oder hinter ihm. Zu seiner Linken und seiner Rechten. Manch einer saß hoch oben in der Luft auf Balkons.
Überall waren sie.
Jung und alt.
Der Junge saß kniend auf seinem Stuhl und reckte den Kopf. Vor seinen Augen erstreckte sich ein Meer aus Hinterköpfen. Schwappend schlugen die Wellen dieses menschlichen Meeres gegen eine hölzerne Insel, die Bühne. Wie eine Treppe erhob sie sich, je weiter man in die Ferne sah, in die Höhe. Auf diesen Treppenstufen saßen sie, die Musiker.
Wie viele es waren, konnte der kleine Junge nicht sagen. Eines jedoch wusste er, es waren viele und jeder von ihnen hielt ein Instrument in seinen Händen.
Flöten und Piccoflöten, Oboen, Klarinetten, Fagotten, Hörner, Trompeten, Posaunen und natürlich auch die Tuba, Pauken und Trompeten, Trommeln, Glockenspiele; in einer Ecke stand eine Harfe und neben ihr reihten sich die Violinen, Violoncellis und Kontrabässe.
Ein Meer aus Instrumenten.
Sogar einen Flügel konnte der kleine Junge ausmachen.
Mit einem Räuspern betrat der Dirigent die Bühne und ein Raunen durch fuhr das menschliche Meer, in dessen Mitte der kleine Junge saß. Aus seinem langen blauen, mit goldenen Knöpfen bestickten Ärmel zog der alte Dirigent einen silbernen Taktstock.
Stille.
Und dann, mit der ersten schwunghaften Bewegung seines Handgelenks, begannen die Streicher eine Melodie anzustimmen und ehe der kleine Junge sich versah, war alles verschwunden. Seine Eltern, der Stuhl auf dem er saß, die Sorgen, die ihn manchmal plagten, und der ganze Rest seiner so kleinen Welt. Einzig und allein die Melodie schien noch zu existieren.
Auf ihren Schwingen trug sie ihn.
Höher und höher.
Sie erfüllte sein kleines Herz mit Trauer und Freude. Ein Wechselbad der Gefühle.
Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach, oder lieber moderne Klassiker?
Dies ist ein Thread, der sich der sogenannten Kunstmusik, beziehungsweise der sogenannten ernsten Musik zuwidmet, die sich selbst als Gegensatz zur sogenannten Unterhaltunsmusik, oder Populärmusik, betrachtet.
Kurzum, hier schnacken wir über die klassische Musik
Was haltet ihr von klassischer Musik?
Mögt ihr es einem Orchester zu lauschen, oder verabscheut ihr diese Art von Musik?
Mir persönlich gefällt es den Melodien eines Orchesters zu lauschen. Es ist einfach etwas besonderes, unvergleichbares.
Wenn ich auf das Konzert einer Rockband gehe, dann stehe ich zwei Stunden vor einer Bühne, feier und lasse mir die Trommelfelder von Schlagzeugen, E-Gitarren und E-Bässen maltretieren. Natürlich kann so ein Konzertbesuch was tolles sein, doch der Besuch eines Orchesters ist schon besonders.
Statt zu feiern sitzt man auf seinem Stuhl und lauscht zwei Stunden den Klängen von Musiker. Nur sind es dieses Mal nicht drei, oder vier, sondern zwanzig oder mehr. Eine rießige Gruppe Menschen spielt gemeinsam, das hat schon etwas.
Was mir an dieser Art von Musik aber am Besten gefällt ist die unglaubliche Möglichkeit Emotionen darstellen zu können. Sicherlich können dies auch andere Musikarten, bei dieser ist es aber schon etwas besonderes. Die Klänge der Instrumente versetzen einen nicht nur in eine gewisse Stimmungslage, nein, sie reizt sogar die Fantasie. Lausche ich Ludwig van's Mondscheinsonate so werd ich melancholisch und so ähnlich sehen dann auch meine Gedankengänge aus. Lausche ich aber einer fröhlich klingenden Melodie, so werde ich selber fröhlich und stelle mir eine harmonische Szenerie vor - eine Wiese, Sonnenstrahlen, Blumen, Tiere, vielleicht eine Lichtung im Walde ... .
Ja, klassische Musik hat schon was und mir gefällt sie =)