1.) Natürlich würde es mein Gewissen nicht beruhigen, wenn der Mörder meines Kindes in einem Gefägnis weiterleben würde. Doch dadurch, dass ich für ihn die Todesstrafe verlange befriedige ich nur meinen Rachetrieb. Stillt das meine Trauer? Nein. Vielleicht würde es mir kurzweilig ein gutes Gefühl geben. Aber für wie lange?
Würde ich mir wirklich Rache wünschen, würde ich mir was anderes als die Todesstrafe überlegen. Damit erlöse ich ihn doch nur und bestrafe ihn nicht.
2.) Würde er das Leid erfahren wenn man ihn hinrichtet? Nein. Das Einzige das er erfährt, ist das er bald sterben wird. Was ihn vielleicht bekümmern würde.
3.) Ich stimme dir zu, dass es nicht sein kann, das ein Vergewaltiger eine geringere Strafe bekommt als ein Steuerhinterzieher. Es kann aber genauso gut nicht sein, dass man einen Vergewaltiger nach so und so vielen Jahren wieder rauslässt und das nur, weil ein Psychater ihn als 'harmlos' einschätzt. Wie viele wurden wieder rückfällig? Und wie viele von ihnen wurden danach noch einmal wieder auf freien Fuß gesetzt?
4.) Mache ich mir Gedanken darüber wie man Verbrecher bestrafen sollte, denke ich mir: Einsperren, nicht töten. Das Problem an solch einer Vorgehensweise - man sperrt alle Verbrecher ein - ist, sie erhalten alle die gleiche Strafe. Alle werden ins Gefägnis gesperrt. Der Eine sitzt mehr Jahre, der Andere wird mehr überwacht. Aber im Prinzip sitzen alle nur hinter Gittern.
Das ist wahrscheinlich der Grund, wieso man sich für manche Verbrecher die Todesstrafe wünscht, weil er stärker bestraft werden soll als ein eher harmloser Verbrecher. Und da es nur Gefängnis oder die Todesstrafe gibt, gibt es auch keine Alternativen.
Ich glaube daran zeigt sich auch, dass unser Rechtssystem unausgereift ist. Außer dem Einen mehr Jahre aufzubrummen, weiß man nicht, wie man beispielsweise einen Vergewaltiger bestrafen sollte. In Amerika würde man sagen: Todesstrafe. Hier würde man sagen: Wir sperren ihn, wie all die Anderen, weg.