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Original von Kria Eisblume
Zis, zis, dieser jemand scheint die Rolle der Story, etwas zu unterschätzen, finde ich. Wie du sagtest, alles muss ausgewogen sein.
Und das ist ehrlich gesagt meine größte Sorge bei dem neuen Zelda. Vllt ist das auch nur ein haltloser Gedanke meinerseits, da ich mich mit OW-Games nicht sooo gut auskenne, aber ich hab die Befürchtung, dass über diesen ganzen Open Wolrd Aspekt sich die Story irgendwie verliert. Freiheit und Erkundung sind zwar alles toll und so weiter, aber wenn man zwischen zwei Storyabschnitten zwei Wochen (RL) braucht, weil man erstmal alles erkunden möchte, dann verliert sie sich allmählich und dehnt sich wie Kaugummi. :c
Also in den einigen Openworld-Spielen tritt die Hauptstory tatsächlich ziemlich in den Hintergrund. In Fallout 4 hab ich Stunden damit verbracht Baseball-Sammelkarten in einer verseuchten Villenruine für einen durchgeknallten Nahkampfwaffenverkäufer zu sammeln anstatt meinen neugeborenen Sohn aus den Klauen blutdurstiger Roboter-Androiden zu befreien :uh:
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Original von Nusma
*Hut in den Ring wirft*
Ich fürchte, du stellst dir das Ganze etwas zu leicht vor, Gizmo. Eine Veränderung an Link's Verhalten hat weitreichende Konsequenzen für die Welt, mit der er interagiert.
Gerade im Schwertkampf ist es ein heikles Thema, steht man als Rechtshänder einem Linkshänder gegenüber, denn plötzlich ist die Stellung beider Opponenten nicht mehr punktsymmetrisch, sondern achsensymmetrisch. Beide Schwerter und Schilde sind einander gegenübergestellt, nicht überkreuz. Völlig andere Angriffs- und Verteidigungsmanöver sind erforderlich, entsprechend andere Animationen. Jeder schwertkämpfende Gegner müsste angepasst werden, sofern das Kampfsystem einigermaßen tiefgründig ist.
Nicht nur die Animationen, mit der Link anderen die Hand schüttelt, Suppe löffelt oder Buchseiten umblättert müssten angepasst werden, sondern auch die jener Dinge, mit welchen er interagiert, will man es realistisch halten.
Ich glaube um ehrlich zu sein eher dass du dir das zu kompliziert vorstellst. ^^' Klassische Schwertkämpfe sind in Zeldaspielen normalerweise extrem selten. In Ocarina of Time, wo Link bekanntlich Linkshänder ist, gibt es meiner Erinnerung zufolge nur einen einzigen humanoiden Gegner, der Schwert und Schild benutzt und kein Linkshänder ist, gemeint ist der Stalfos-Knochenritter. Ich kann mich aber nicht daran erinnern jemals besondere Probleme mit diesem Gegner gehabt zu haben, weil die Symetrie nicht stimmte. Ohnehin schlägt Link meinen Erinnerungen zufolge kerzengerade nach vorne und hält sein Schild mittig vor sich. In der Horizontalen sind Schläge von links nach rechts genau wie andersrum möglich. Ocarina of Time ist jetzt nur ein Beispiel, aber auch in den anderen Zeldateilen fallen mir kaum Gegnertypen mit Schwert und Schild ein, die Echsalfos wären es z.B. in Sykward Sword... aber sonst weiß ich dort grade auch keinen.
Hinzu kommt das Linkshänder Leuten ebenfalls mit rechts eine Hand schütteln (ich bin Linkshänder und weiß dass es awkard für Leute ist mit links zu schütteln
), mit rechts Türen auf machen (man zieht die Türklinke mit rechts und geht links dran vorbei, es bestimmt in erster Linie die Position des Türscharniers, was praktischer ist). Soll heißen es ist realistischer wenn sowohl Links- als auch Rechtshänder nicht alles mit dieser einen jeweiligen Hand machen. Hinzu kommt dass den allermeisten Leuten es wohl gar nicht auffallen würde, würde ein Linkshänder irgendwelche Buchseiten mit rechts umblättern. Was die übrigen Animationen betrifft: Ich glaube TP hat man für die Wii auch nur gespiegelt um ihn zum Rechtshänder zu machen, irgendwelche Animationen oder Verhaltensweisen hat man nicht im geringsten verändert, wozu auch? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf irgend eine Art anders oder komplizierter wäre ihn vom Rechts- zum Linkshänder zu machen.
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Noch aufwändiger ist es, ändert man Links Geschlecht. Dann müssen nicht nur alle Sounds, Modelle und Animationen überarbeitet werden, sondern es müssen auch Dialoge umgeschrieben und im Zweifelsfall sogar noch größere Inhalte der Welt angepasst werden. Eine romantische Beziehung mit einem weiblichen Charakter, beispielsweise, ist nicht Geschlechter übergreifend realistisch. Das Geschlecht jener Figur müsste ebenfalls angepasst werden, sowie alles, was damit zusammenhängt. Stell dir vor, Ilya hätte in TP ein Kerl sein müssen... oder Zelda aus Skyward Sword. Ein Albtraum, und das nicht nur für die Entwickler. @__@
Sounds müssten verändert werden, aber die Sounds die Link in (meines wissens bisher allen) Zeldaspielen macht sind mit sicherheit gerade mal im Zweistelligen Bereich, das bedeutet erfahrungsgemäß maximal einen halben Tag Synchronstudio, wenn überhaupt. Modelle müssten nur in sehr geringer Zahl verändert werden, das Grundmodell des Protagonisten natürlich und die Klamotten. Sagen wir es gibt bei BotW 50 versch. Klamotten und ein neues Charaktermodell, das hält sich echt in sehr sehr engen Grenzen.
Dialoge könnten bestimmt zu 90% gleich bleiben, die die verändert werden müssten wären wahrscheinlich ein paar "sie"s statt "ihn"s und vielleicht irgendwelche Wortspielereien die geschlechtsspezifisch sind, z.B. "ein ganzer Kerl sein". Der Aufwand wäre hier also ebenfalls extrem gering, zumal es wohl auch im zukünftigen Zelda wohl nur sehr sehr wenige gesprochene Zeilen geben wird. "Romantische Beziehungen" sind in Zeldaspielen eigentlich kein Thema. Es gab meines wissen noch nicht eine halbwegs ernsthafte Beziehung zwischen Link und irgendwem die über große Freundschaft hinaus geht. Die wenigen seichten Anspielungen die es in Skyward Sword gibt wären denke ich kein Problem, zumal Japan in der Hinsicht immer weniger stark konservativ eingestellt ist. Irgendwelche "kleinen Anspielungen auf gleichgeschlechtliche Verhältnisse" gibt es in japanischen Spielen, Mangas und Animes zuhauf, soweit ich weiß gibt es dafür sogar ein eigenes Genre. Dass das alles "geschlechterübergreifend realistisch" sein kann (so realistisch sowas in so einem Spiel überhaupt sein kann) zeigt auch wieder Fallout 4, wo sich der Dialog zwischen einer möglichen Romanze und dem Protagonisten, egal ob dieser weiblich oder männlich ist, nicht verändert. Irgendwelche Befürchtungen betreffend Gender-swapping für andere Nebencharaktere sollten also gar nicht erst aufkommen.
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Anders macht ein linkshändiger, weiblicher, oder in sonst irgendeiner Art veränderter Link aber auch keinen Sinn. Eine einfache kosmetische Veränderung, die von der Welt als solche nicht wahrgenommen wird, ist nicht zielführend. Es soll ja erreicht werden, dass die Spieler sich mit der veränderten Figur identifizieren können, und dafür braucht es eben mehr als nur eine billige Fassade.
Die Frage ist also: Ist so ein Feature den Aufwand wert?
Willst du als Mädchen spielen?
Oder wäre der dafür erforderliche Produktionsaufwand vielleicht doch woanders besser investiert?
Urteile selbst.
Natürlich macht es keinen echten Sinn, aber es ist auch ein Videospiel wos darum geht zum x-ten mal das wiederkehrende pure Böse zu besiegen und im Alleingang ne Prinzessin und ein Königreich zu retten die/das der Protagonist nicht einmal kennt xD Soll heißen Link selbst ist auch nicht viel mehr als eine "billige Fassade" mit wiedererkennbarem Design. Link tut was die Guten sagen dass Link tun soll und er kämpft bedingungslos gegen das Böse, mehr gibt es zu ihm bisher wohl oder übel nicht wirklich zu sagen. Er ist nicht besser als Gordon Freeman. Aber BotW entwickelt sich offenkundig sehr zu einem RPG, weshalb eine Geschlechterwahl gut reingepasst hätte.
Ob der Produktionsaufwand das wert wäre kann ich nicht beurteilen, weiß nicht ob sich ein Spiel dadurch wirklich besser verkauft. Alles was ich sagen will, ist dass es vergleichsweise sehr sehr einfach gewesen wäre einem die Wahl zu lassen, in erster Linie weil es eben keine echte Synchronisation für die Protagonisten gibt.
Ich will auch gar nicht den großen Emanzen-Supporter markieren aber ich find es nicht ok wenn man automatisch davon ausgeht dass Storys umgeschrieben und Charaktere verändert werden müssen, nur weil einem möglichen weiblichen Videospielprotagonisten nichts zwischen den Beinen baumelt, was beim männlichen Pendant ohnehin nicht im Charaktermoell vorhanden ist. 