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Original von Larahn
Wenn ihr alle wie Schafe hinterlauft, obwohl ihr es "eigentlich nicht so wirklich ganz okay" findet, dann tragt ihr doch nur weiter zu dem Erfolg eines Konzerns bei, den ihr eigentlich ablehnt - ihr seid dann Teil des Prinzips, nach dem es funktioniert.
Unterschreib ich so.
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Original von Malaikat
Aber ganz ehrlich, auch wenn jetzt mein Handy von irgendwelchen deutschen Politikern abgehört wird und ich zum Beispiel irgendwas krummes drehen will, wie ein Tante-Emma-Laden überfallen, glaub ich nicht das die da irgendwas machen würden, weil ich eben ein kleiner Schei*** bin , wenn dann wollen die die großen Fische...
und was will Zuckerberg mit deinen Daten machen, solang du nicht deine Konto-Daten eingibst interessiert das den einen feuchten dreck würde ich sagen...
Nun, dass es vielleicht zunächst niemanden interessiert, dass du einen Tante-Emma-Laden überfällst mag sein, ist aber nur eine Sache. Viel wichtiger – und ich spreche damit jetzt nicht nur dich an, sondern auch alle anderen, die nach dir die Datenüberwachung unterschätzt haben – ist doch, der wirtschaftliche und soziale Faktor. Die Daten werden nicht ausschließlich benutzt, um Terroristen zu fangen und Politik zu machen, ich würde behaupten, das ist ein verhältnismäßig kleiner Teil. Viel mehr werden deine Daten eingesetzt, um dich zu analysieren. Du magst Zelda? Es erscheint verdächtig, wenn nach einer Unterhaltung über dieses Thema in deinem Browser Werbung für das neuste Spiel erscheint. Und dann ist es nicht nur Zelda, es sind auch Dinge die „dir auch gefallen“ könnten. Das ist ein wahnsinniger Marketing-Komplex. Eure Daten sind goldwert, weil mit ihnen ein Wahnsinns-Geld verdient werden kann. Personalisierte Werbung ist doch der beste Weg an Kunden ranzukommen. Und ihr macht es ihnen so einfach. Klar, es ist eure Sache, es stört mich nur ein bisschen, dass einige das Ausmaß offenbar unterschätzen. Ja, wir sind im 21. Jahrhundert. Das ist scheinbar die Richtung in die sich die Weltwirtscahft entwickelt. Aber ich finde es trotzdem verantwortungslos, so leichtsinnig mit persönlichen Informationen umzugehen.
Ich denke außerdem, dass es durch eure Daten auch zu einer Art Gleichschaltung kommen kann. Denn der Konzern, der das meiste Geld hat kann auch am meisten für eure Daten ausgeben und euch am ehesten in seine Richtugn beeinflussen. Das Phänomen dürfte grundsätzlich ja von Konzernen wie H&M oder Apple oder ähnlichen bekannt sein: die Produkte dieser Firmen sind nicht zwangsläufig besser oder preisgünstiger als andere, aber sie vermarkten sich am besten, deswegen haben sie die Konsumenten oft mehrheitlich auf ihrer Seite. Wenn es Konzernen nun gelingt eure Daten entsprechend gut auszunutzen, dann laufen in wenigen Jahren hier nur noch 0815 Bürger mit den gleichen Klamotten, dem gleichen Musikgeschmack, den gleichen eckigen Ikea-Möbeln in der Wohnung und vielleicht sogar dem Kreuz an der gleichen Stelle auf dem Wahlzettel herum. Ich für meinen Teil finde diese Entwicklung bereits jetzt zu weit fortgeschitten, und habe selbst oft Schwierigkeiten, mich ihr zu entziehen, aber ich versuche wenigstens nicht immer sofort all meine Infos auf dem Serviertablett darzubieten. So. Genug der Kritik, um zum Thema Whatsapp zu kommen:
Wie ihr aus dem oberen Text bestimmt schon folgern konntet, benutze ich Whatsapp nicht. Ich habe mich immer Facebook verweigert, bevor Whatsapp von diesem aufgekauft wurde, habe ich es selbst auf meinem Smartphone gehabt. Am ersten Tag, als die Nachricht bekannt wurde, habe ich meinen Account jedoch gelöscht und die App ebenso. Ich gebe zu, dass es gerade den Schulalltag manchmal erschwert, da viel zwischen meinen Mitschülern über diese beiden Medien kommuniziert wird. So bekomme ich immer als letzte mit, wenn eine Stufenversammlung ansteht, wann der Abiball stattfinden soll, und ich bin auch schon einmal zu spät gekommen, weil unser Kurs den Raum gewechselt hat und die Schüler den Lehrer überzeugen konnten, dass es genüge, die Raumnummer in die Whatsapp-Gruppe des Kurses zu posten. Aber dennoch: nach zehn Minuten Suchen und Fragen hat auch das geklappt und das ist es mir ehrlich gesagt wert. Auch alle anderen Infos kann ich mir beschaffen, ich habe schließlich einen Mund und kann reden. Und das Argument, dass man gewisse Leute nicht anders erreichen könne, die z.B. eben nicht in Gesprächsweite wohnen: Nun, wenn mir jemand wichtig genug ist und ich demjenigen, dann kommt er/sie auch gut damit klar, mir stattdessen eine Email zu schreiben oder mit mir auf Skype zu chatten. Vielleicht mag es den Alltag erleichtern, in manchen Situationen das Medium zu nutzen, das „alle haben“, aber es ist definitiv keine Unmöglichkeit, ohne es zu leben und somit für mich persönlich auch keine Ausrede. Es ist jedermanns eigene Sache, aber für meinen kleinen passiven Widerstand lohnt sich der Mehraufwand, der darin besteht, mit den Leuten persönlich zu sprechen.