Zitat
Original von LadyThumperGirl
Aussehen hat für mich nichts per se mit Charakter zu tun. Der Charakter hat was mit dem Aussehen an sich zu tun. Er ist für mich die innere Ausdruckskraft und ich finde es blöd wenn man versucht sich über irgendetwas zu definieren. Nicht damit das hier falsch rüberkommt. Dann müsste ich meinen Stiefvater ja auch nicht mögen, was überhaupt nicht stimmt. Den hab ich richtig lieb und mir ist es egal was er trägt und macht. :lol: Er hatte auch Punkfrisur bis hin zu Frauenkleidung. Ich bin da vollkommen tolerant.
Den ersten Punkt sehe ich völlig anders. Das Aussehen lässt sich durch den Charakter definieren (wie du gesagt hast), kann aber auch alleine stehen oder zum Charakter beitragen (wie du persönlich nicht empfindest). Das Aussehen ist es, was wir am Morgen zuerst im Spiegel sehen und der im jungen Alter bestimmen kann, wie sich ein Mensch entwickelt, wenn der Mensch nicht die Willensstärke besitzt, über dies hinwegzusehen und sich so zu formen, dass es mit dem eigenständig entwickeltem Charakter harmoniert oder aber dass man beide Aspekte von vornherein voneinander trennt und als einzelnes betrachtet. Das eine schließt nicht das andere aus; jedoch siehst du das, wie du gesagt hast, schlichtweg anders und vielleicht kannst du zumindest nachvollziehen, was ich zu erklären versuche -- ich möchte dir deine Ansichtsweise nicht unbedingt zunichte machen, lediglich meine darlegen und eventuell dein Bild erweitern, nicht bedingt ergänzen. Wie betont: es kann, nicht muss und es deine beziehungsweise meine Ansicht, nicht die aller.
Es ist schwierig, seine Sichtweise zu erläutern, ohne in ein Fettnäpfchen zu tapsen. :rolleyes: Kommentare schreiben ist da einfacher, da sind Behauptungen, die allgemein gültig scheinen, von vornherein als eigene Meinung durch die Art des Artikels erkennbar.
Wenn du sagst, dass der Charakter etwas mit dem Aussehen zu tun hat, im selben Satz aber dann sagst, der Charakter sei eine innere Ausdruckskraft und sich über etwas (Aussehen) zu definieren sei blöd und zusätzlich deinen Stiefvater aus dieser Schiene nimmst, wirkt das für mich einfach nur... 'falsch'; mir fällt leider kein passender Begriff ein, ich werde nur nicht richtig schlau aus deinen Worten.
Eine äußere Ausdruckskraft kann (im Einzelfall) ebenso ausdrucksstark sein, wenn nicht sogar stärker als die innere Ausdruckskraft. Und hier schaffe ich sogar einen kleinen Bezug zu Tattoos: Ein Charakter ist weit gefächert, komplex und schwer im Ganzen zu erfassen, da er sich überdies im stetigen Wandel und Formen befindet; doch einigen sehnt es danach, diese komplexen Strukturen nun einmal körperlich (so gut es geht und/oder in wenigen Aspekten) festzuhalten -- sei es nun der Kleidungstil*, wie man sich schminkt*, eine Geschichte mittels Tattoos/Piercings und/oder was komplett anderes. Nicht jeder denkt so, aber für manche kann dies der Fall sein. Man wird niemals das Gesamte erfassen können, aber, so beispielsweise mir, liegt es etwas daran, das Wichtigste zu erfassen und dann in die Welt zu tragen. Klar, man will auch verstecken; sowohl Teile seines Körpers (hauptsächlich auf Tattoos bezogen) als auch gewisse Charakterzüge, die man nicht jedermann offenbaren will -- aber ist es denn verkehrt, der Welt sein Tattoo zu zeigen, wenn man will? Den Interpretationen freiem Lauf zu lassen oder kerngenau vermitteln zu können, wer man ist? Schließlich bleibt es nur ein Teil des Ganzem oder grob oder als Vorgeschmack; es wird nie ein Aushängeschild für den Charakter sein können, aber für Teile, grob und/oder gar nicht, wenn man es getrennt gedachte (jedoch sind die Denkweisen anderer nicht vorhersehbar; Vorurteile, übereiltes Bild einer Person).
*allgemein noch zu Schminke/Kleidung, da ich das loswerden möchte und keinen richtigen Thread dafür finde:
Ich habe jetzt oft gehört, wie Menschen sich über etwaige Kleidungsstile den Mund zerreißen oder die Schminke in manchen Fällen als dicke, unschöne Schicht ansehen. Da war ich früher auch nicht anders, habe mich mehrmals gewundert, wieso sie eine solche Kleiderkombination als schön oder anderweitiges erachten -- aber letztendlich kann es mir doch schnurzpiepegal sein. Natürlich, Lästern hat so seine Vorzüge und macht Spaß, auf ernster Sicht würde ich aber niemals an jemanden herantreten und von etwas abraten oder als minderwertig schimpfen, wenn meine Meinung nicht gefragt ist. Ich kann nur beitragen, unangebracht, und jemanden dadurch das Leben vermiesen.
Leute drücken sich durch derartiges aus: Klamotten, Schminke, Haare, etc. -- auf 'oberflächlicher' Basis gesehen. Aber ganz so oberflächlich ist das nicht, das ist es für mich nie. Leute erachten es so und können es ruhig, da möchte ich gar nicht reinreden, das möchte ich oftmals nicht, in manchen Fällen aber schon (oben ist sein solcher Fall, dass ich meine Meinung ohne Nachfrage beitrage -- nicht auf das oberflächlich bezogen), zugegeben. Dann ist es mir nämlich wichtig oder ich fühle mich angegriffen, indirekt.
Ich schweife immer wieder ab, zurück zum eigentlichen Punkt: Ausdrucksweisen beinhalten nicht grundlos das Wort Ausdruck (=/= aus Druck, wobei es zum Trendsetter für den manchen als passend erscheint). Jeder besitzt seine eigene, ganz spezielle, die sich aus vielen zusammensetzt und anderen ähnelt, im einzelnen gleicht. Deswegen finde ich es verkehrt zu sagen, ein Trendsetter-Hinterherläufer sei oberflächlich. Dass jemand viel Schminke benutzt sei oberflächlich. Es ist deren Art, deren Schönheit, deren Stil. Gut, dass es Fälle des Zwangs gibt (besonders dann doch zum Thema Trend), möchte ich gar nicht ausschließen. Aber es gibt sie: Leute, die sich über 'zu viel' Schminke ausdrücken und ja, sie können dann auch für mich schön sein. Für mich kann alles schön sein; egal ob der Mensch dahinter steht oder nicht, selbst ein Zwang, eine Not kann von unglaublicher Schönheit triefen, dass ich so sehr vom Thema abweiche und den fünften Faden verloren habe, was wollte ich sagen...
tl;dr
Ich habe eine unverständliche Ansicht und Meinung, mit der ich mindestens fünf Leuten auf den (vielleicht vorhandenen) Fuß getreten bin, irgendjemand zur Hölle und zurück allein durch die eben geschriebenen Worte aufrege und... ich habe selbst keine Ahnung mehr, ob ich nicht einfach alles falsch verstanden habe oder ob ich irgendwo einen gewaltigen Widerspruch eingebaut habe, der beschämend ist und mich, jedoch, dann ziemlich sehr juckt, weil dann alles, was sowieso keinen großartigen Sinn besitzt, noch unsinnger erscheint (anständig zweideutig gemeint). Heißt: irgendwo bereue ich es, aber bei so viel Text möchte ich das nicht einfach löschen -- das erträgt mein Herz nicht. xD