Beiträge von Rina

    Ähm...lieber Herr der Zeiten, ich bin auch nicht begeistert davon, wenn Leute nur ihre Meinung schreiben, und sie nicht begründen oder gar nicht auf andere eingehen - aber ich glaube, das wurde Gilgamesch schon gesagt, und er hat auch geäußert, dass er das künftig mehr berücksichtigen möchte.


    Das sollte doch vorerst reichen, oder?



    Um nochmal kurz auf das einzugehen, was Du geschrieben hast:


    Das Unschuldsthema ist kein zu vergessener Faktor, nein. Und das sagte ich auch nicht. Ich sagte nur, dass man sich damit auseinandersetzen sollte, dass solche Fälle, ob quantiativ oder qualitativ, fragwürdig im Sinne ihrer konkreten Relevanz für die letztendliche Gesetzlage sind.


    Im übrigen möchte ich noch davon absehen, ausgerechnet Amerika als Beispiel heran zu ziehen. Dort gibt es so viele (für mich seltsame) Gesetzeslagen, die man sich so hier in Deutschland gar nicht vorstellen möchte. Ich sage nicht, dass man andere Staaten nicht auch als Maßstab nehmen kann oder den Vergleich ziehen kann, aber dennoch finde ich, dass die Frage einer Erwägung der Todesstrafe erstmal Bezug auf unseren Staat, unsere Gesellschaft nimmt - und darauf wäre es, so finde zumindest ich, sinnvoll sich zu konzentrieren. (Alles andere kann auch schnell ziemlich verwirrend und abwegig werden).


    Ich frage mich auch, wie man, wenn man Beispielen aus Amerika oder jedem einzelnen Fehltritt so viel Gewichtigung zuspricht, noch von normativ und objetiv reden kann?
    Nicht böse gemeint, aber es erschließt sich mir nicht, widerspricht sich in meinen Augen eher.


    Man kann die Frage zur Todestrafe natürlich global verallgemeinern - aber wenn wir da ansetzen, dann können wir gleich über globale Verantwortung reden, und da wird es unübersichtlich (nicht irrelevant, aber unüberisichtlich).


    Deshalb frage ich mich, wie irgendwelche Erhebungen aus Kalifornien, die sich wohl eher auch auf die USA bziehen, uns dabei helfen, solche Fragen zu beantworten? Ich finde man sollte sich schon vor Augen führen, dass in anderen Ländern ziemlich andere Sitten und Umstände gelten. Sicher, die USA scheinen uns zunächst im Sinne einer westlichen Kultur vertraut. Aber was ist mit Latein-Amerika? China? Indien? Nord-Korea ? Länder, in denen es viel, viel krassere Gesetzeslagen gibt?
    Wenn wir andere Staaten als Maßstäbe nehmen wollten, dürften wir die wohl nicht ausschließen - aber darüber spricht hier keiner.


    Deshalb kann ich mit so einer Erhebung auch nichts anfangen.


    Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich, so sehr ich auch alle mitmenschlichen Ideale dieser Welt schätzen mag, nicht das Gefühl habe, dass alles immer so umsetzbar ist - ob es nun um Würde geht, oder eben auch um den Wahrheits- und Gerechtigkeitsanspruch einer Verurteilung.


    Und da frage ich mich dann, warum Du zwar sagst "Nö. Würde ist nur 99%, geht nicht", aber verlangen willst, dass ein Urteilsspruch 100% richtig sein muss und alles Eventualitäten (z.B. Unschuld) miteinbezieht - beziehungsweise ausschließt? WIE?


    Beziehungweise, was entsteht daraus?
    Dass man erstmal sagt: "Mh, tja, vielleicht bist Du ja doch unschuldig, wir sind uns noch nicht sicher, kann ja alles sein."
    Oder wie? ?(


    Dass ist nicht so zynisch gemeint, wie es vielleicht klingen mag, aber bitte erklär mir, wie Du Dir das vorstellst?



    Man muss sich ja dabei vor Augen führen, dass die meisten Menschen erst dann von ihrem Recht gebrauch machen, wenn dieses bereits verletzt wurde. Es gibt also, wohl meist zumindest auf einer Seite, immer einen Gelackmeierten. Oder nicht?
    Wie kann man so einen Anspruch innerhalb einer Gesetzeslage dann umsetzen?

    @Gilgamesch: Wäre schonmal ein guter Vorsatz ;)


    War auch nicht als Schimpf gemeint. Klar hat nicht immer jeder zu 100% Lust oder Zeit, immer alles in einem Schub zu lesen, das verlangt auch keiner :3



    @ Laura & Kria:


    Ich geb euch eigentlich in den meisten Punkten vollkommen Recht.
    Die Frage, ob jemand, der anderen selbst keine Würde zugesteht (sich darüber hinwegsetzt), noch Anspruch auf Würde hat, sollte auch nicht als rhetorische Frage da stehen.
    -> Noch wollte ich damit andeuten, dass ich der Meinung bin, dass die betroffene Person dann folglich keine Ansprüche mehr hat.
    Während ich auch durchaus zustimmen muss, dass das Ideal der Würde auf jeden Fall eine Grundvoraussetzung ist, wie Kria es schon sagte, so frage ich mich halt lediglich, ob wir etwas, dass (zumindest scheinbar) so fragil ist, eine verlässliche Grundlage für die Rechtsprechung sein kann.


    Ich selbst kann da für mich auch noch keine konkrete Antwort (oder Lösung) finden, das meine ich auch nicht, aber es macht mich halt skeptisch.


    Ein interessases Buch zu solchen Themen kann auch noch "Die Würde ist antastbar" von Schirach sein. Hat das hier schon jemand gelesen? :)


    Apropos: Lustigerweise habe ich auch gerade in der Uni ein Seminar, dass sich genau mit solchen Fragen beschäftigt: Moralpsychologie (Welche aber hierbei als Seminar der Philo auch stark aus der philosophisch/ethischen Warte betrachtet wird). Aktuell sind wir noch bei vielen begrifflichen Grundlagen, aber bereits jetzt wird da schon ziemlich interessant über viele Fragen diskutiert. Wenn ich dabei mal etwas hierzu relevantes ausfschnappe, pack ich mal hier rein :3

    Naja, Gilgamesch, es wäre trotzdem gut, und auch im Sinne einer Diskussion, wenn Du Dir die Beträge anderer Leute auch mal durchlesen würdest und darauf engehst.


    Denn nur Deine Meinung zu wiederholen ist jetzt auch nicht gerade zuträglich (und nötig).

    Also ich weiß nicht, ob das Unschulds-Beispiel das Beste ist, um irgendwelche Argumente zu rechtfertigen.


    Ich bekomme dabei immer den Eindruck, dass die Leute denken, es sei in 80 % der Fälle so, dass der scheinbare Straftäter dann am Ende doch unschuldig ist.
    Das ist aber eigentlich, sowie ich es sehe, nicht der Regelfall, sondern eine Ausnahme, die gerne durch Medien, Krimisendungen und Skandalberichte auf eine fiktive Goldwaage gelegt wird.


    Ich wäre in dem Falle eher vorisichtig. Die Geschichte des zu Unrecht Beschuldigten hat ja vielleicht was dramatisches, und auch - falls es mal eintrifft - was durchaus bedenkliches.



    Aber was sagt uns das?
    Dass dies eine Grundlage ist, wegen welcher wir alle Zügel lockern sollten?
    Soll dies eine Grundlage sein, die über Tod und Leben entscheidt UND über Recht und Unrecht?


    Das halte ich für bedenklich.


    Denn das Einzige, was solche Fälle zunächst mal verdeutlichen ist folgendes:
    Der Mensch kann sich irren. Kann sich falsch entscheiden.


    Aber so ist es leider eben: Auch unser rechtliches, juritisches und exekutives System ist da nicht fehlerfrei. Es werden falsche Urteile gefällt. Die scheinbar falschen Leute bekommen Recht.
    Dabei spielen auch nicht nur bloße Umstände eine Rolle, sondern auch weitere Aspekte wie Korruption, Bestechung und schlichte, parteiische Sympathie (oder eben das Gegenteil.)


    Und - tut mir leid das so sagen zu müssen, finde ich die Aussage "Die Würde des Menschen ist unantastbar" zwar löblich und normativ richtig, aber in dem Zusammenhang eher fragwürdig.
    Nicht, dass es kein guter Leitsatz wäre, aber:


    a) die Würde des Menschen wird im kleinen so wie großen Bild ständig angegriffen.
    Man kann genauso gut sagen: "In der Bibel steht, Du sollst aber nicht töten."
    Jup. Das wissen die meisten. Viele halten sich auch dran. Aber bei dem eher abstrakten Begriff Würde tun es viele Leute eben nicht, und wer das nicht glaubt, brauch sich nur den aktuellen Umgang Problem wie der Flüchtilingskrise ansehen, da sieht man ja, wie unantastbar die Würde ist.
    (Tut mir leid, wenn das zynisch klingt, aber ich finde einfach nicht, dass dieser Leitsatz spürbar der Realität entspricht)


    b) Natürlich gilt es, die Würde eines Menschen zu berücksichtigen. Auch im Fall von Urteil und Strafe. Aber ist es maßgebend, diese Entscheidung simpel an Begriffen wie Würde fest zu machen?
    Ich frage das nicht, weil ich dagegen wäre, aber weil ich mich wirklich frage, ob das einfach so geht.


    Ist es - ethisch und moralisch - vertetbar, einem (beispielsweise) Mörder, all diese Menschengrundrechte zuzusprechen, oder viel wichtiger: in den Vordergrund zu rücken? In einer Situation, in der sich der Straftäter über all dies hinweg gesetzt hat, und einem anderen Menschen all seine Rechte, all seine Würde längst geraubt hat?


    Ich bin keinesfalls für die Todesstrafe, aber in so einem Fall von nichts anderem als Würde zu sprechen, finde ich manchmal schon beleidigend.


    Wie kann man so etwas wieder gut machen?


    Wie kann mit dem Straftäter verfahren werden, sodass nicht er eine zweite Chance bekommt, oder die Möglichkeit bekommt, sich wieder zu "rehabilitieren", sondern vielleicht die Angehörigen das Opfers? Die Leute, die den verdammten Schaden erlitten haben?


    Ich hatte das in einem frühreren Beitrag schon mal ausgeführt, aber ein Gedanke, der mir dabei oft kommt, ist, dass die Prioritäten da einfach völlig banane sind.
    Beziehungsweise helfen sie keinem mehr wirklich.

    Ich hatte früher schon mal einen Beitrag hier geschrieben, der sich mit anderen Fragen beschäftigt.
    Doch mittlerweile muss ich, wann immer ich jemanden sagen höre, "TODESSTRAFE! AUF JEDEN" an das Zitat eines berühmten Zauberers denken:



    "Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand"



    Dieser Satz ist eigentlich so simpel, aber spricht für mich trotzdem einen viel weiseren, viel grundsätzlicheren Punkt dieser Problematik an. Es ist ein sehr wichtiger Umkehrschluss, an den viele noch nicht einmal denken, wenn sie über Fragen wie die Todesstrafe nachdenken. Zumindest ist das mein Eindruck.



    Na, wer kennt das Zitat?


    Zitat

    Original von LadyThumperGirl



    Na ja, im Grunde ist das ein Thema, dass sehr stark vernetzt ist. Es gibt ja die Art Krankheit, dass man sich einredet man wäre krank, bzw. hätte etwas Schlimmeres, obwohl man eigentlich nur Schnupfen hat. Ein Phänomen das im Internet ja sehr weit verbreitet ist. Unter anderem findet das auch oft in Hilfeforen statt, wo meist irgendwelche Menschen einen etwas raten, bzw. einem Panik machen. Da kann aus einem Schnupfen halt schon mal ein ganzer Tumor werden.


    Erinnert mich jetzt eher an Hypochondrie als Symptom? Das gibt's eigentlich schon seit Menschengedenken und hat nicht in erster Linie was mit dem Internet zu tun.
    Die Panikmache oder Fehlleitung von Erklärungen ist ja eher eine Folge von leichtsinniger und gutgläubiger Recherche...?


    Ich meine, wer Bauchschmerzen hat, und dann auf Seiten wie "GuteFrage.de" nach ernsthaften Antworten sucht, der ist in den meisten Fällen wohl eher ein bisschen doof, als ernsthaft krank. (Zumindest meiner Ansicht nach. Wer sich krank fühlt, sollte besser zum Arzt gehen, als das Internet fragen. Halte ich für naiv und unvorsichtig.)


    Insofern kann das "Internet" krankhaftes Denken natürlich fördern, wenn man sich da hinein steigert - wenn es das ist, was Du meinst?


    Uns was sollen das konkret für Hilfe-Foren sein? Helfen die einem dann dabei, noch weiter zu bohren, und herauszufinden was für Krankheiten man alle haben könnte?
    Oder helfen sie einem dabei, sich wieder aus diesem Unsinn heraus-zu-wirren?


    Zitat

    Original von LadyThumperGirl
    Das andere ist dann wirklich die Sucht (was ja auch als Krankheitsbild gilt) und damit ist halt die ständige Abhängkeit am Smartphone/Computer (also halt Internet) gemeint, dass man ständig aktiv online ist und alles mitverfolgt, bzw. versucht sogar seinen "Wissenskreis" zu erweitern und sich immer mehr vom eigentlichen Leben abkapselt.


    Was meinst Du mit Wissenskreis? Stalking? Oder etwas anderes?


    Und - in Bezug auf die Thread-Frage allgemein - würde mich ja interessieren, was Du da für Erfahrungen gemacht hast? Bzw. wie Du dir da "Sucht" vorstellst, oder viel wichtiger: Ihre Folgen?
    Und gibt es da nur die Sucht? Oder unterschiedliche Formen? Und was ist so schlimm daran? Klar, es gibt den Spruch "Too much of anything can kill you", oder sanfter formuliert: einem schaden. Aber wie genau soll der Schaden aussehen?


    Zitat

    Original von LadyThumperGirl
    Was mich konrekt schockiert ist einfach die Tatsache, dass ich ja schon öfters anonym in Hilfeforen unterwegs war und mich einfach durch allerlei Beiträge gelesen habe unter anderem auch diese Panikmache. Und auf Seiten wie Youtube hängt sowieso der Haussegen schief, auch wenn mir das bewusst ist, aber ich finde den Umgang unter anderem da echt schockierend. Ich hab einfach das Gefühl, dass sich da gerade junge Menschen (ich weiß ich bin selber noch einer) sehr unter Druck setzen.


    ...Was denn für eine Panikmache?
    Und was hat das mit Youtube zu tun? Beziehungsweise wo ist da der Zusammenhang?
    ...Und jetzt sprichst Du vom Umgang auf Youtube? Ich dachte es geht um Krankheiten?


    Nicht böse gemeint, aber - ich bin verwirrt?


    Ich mein, ich verstehe schon, dass Du sagst Du fühlst Dich betroffen. Aber betroffen wovon genau?
    Man kann hingehen und sagen: "Im Krieg sterben Leute. Die armen Menschen. Wie schlimm"?


    Aber genau das ist mein Punkt: Ich verstehe nicht,was genau so schlimm für Dich ist? Was macht Dich betroffen? Und warum? Und wieso ist es (in Deinen Augen) etwas schlechtes?

    Wie sollen denn die Krankheit oder die Abhängigkeit Deiner Meinung nach aussehen?
    ...frage nur, weil Du sagst, dass es Dich schockiert, aber nicht genau sagst warum, oder WAS dich konkret schockiert.



    Magst Du vielleicht mal ein paar Beispiele oder Ausführungen nennen? :)

    Wow, Raen.


    Erstmal vielen Dank dafür, mit wie viel Mühe und Sachverständnis Du an dieses Thema herangegangen bist. Es ist eine gute (und wichtige) Einleitung für dieses Thema, die Du da formuliert hast - oftmals wird einfach ein persönliches Problem (oder vielleicht besser: Eine Art Gefühlsausbruch) in den Raum gestellt, ohne zu informieren, oder solche Themen von mehreren Blickpunkten aus zu betrachten.


    Argh. Das soll nun nicht heißen, dass persönliche oder emotionale Aspekte unerwünscht sind, gerade bei solchen Themen ist das Gegenteil der Fall!


    Was ich einfach sagen möchte, ist, dass ich es sehr zu schätzen weiß, wie Du an dieses Thema herangehst. Wahrscheinlich aus eben persönlichen Erfahrungen, weil es für mich auch ein wichtiges und enschneidendes Thema ist. Aber auch aus dem Grund, weil ich mich in meiner akademischen Laufbahn intensiv mit solchen Dingen beschäftige, und oft ernüchternd feststellen muss, dass Themen wie Depressionen oft entweder sehr voreingenommen behandelt werden, oder unter dem Einfluss von Oberflächlichkeit, Halbwissen und seltsamen Übertreibungen.


    In diesem Sinne auch Danke dafür, und auch ein lieb gemeinter Schulterklopfer dafür, dass Du den Mut aufbringst, so frei über dieses Thema zu sprechen - auch auf der Ebene persönlicher Erfahrungen.
    Ich weiß, für manche Leute sind Depressionen auch etwas alltägliches, oder nichts, wofür man sich schämen müsste darüber zu sprechen. Doch leider ist es vor allem so, dass Leute, die konkret von dieser Krankheit betroffen sind, es unheimlich schwer haben, darüber zu reden. Vorallem öffentlich.


    Aus Angst davor, nicht erngst genommen zu werden. Aus Angst davor, stigmatisiert zu werden. Und nicht zuletzt aus Angst davor, zurückgewiesen oder sogar verspottet zu werden.



    Depressionen sind, zumindest so wie ich es wahrnehme, gerade in unserer heutigen Gesellschaft eine delikate Angelegenheit.


    Auch ich weiß, dass die Depression eine tatsächliche Krankheit ist und möchte auch niemandem die Wahrhaftigkeit solcher Umstände absprechen.
    Dennoch bin ich mancherlei Äußerung im Zusammenhang mit dem Begriff "Depression" gegenüber sehr kritisch eingestellt.


    (Das soll dann in diesem Sinne auch mein erster Beitrag oder Gedankengang zu diesem Thema sein, und ich wäre gespannt, wie ihr darüber denkt!)


    Es gibt zwei Dinge, die ich heutzutage und auch in der Vergangenheit verstärkt beobachten konnte, gerade wenn es um virtuelle Platformen und öffentliche Medien geht. Und diese Dinge stimmen mich vor allem kritisch, weil ich sie als furchtbar unsensibel empfinde:


    1. Die Verwendung des Begriffes "Depression" oder "depressiv".


    Ich habe verstärkt den Eindruck, dass viele Leute, die sich mal melancholisch oder betrübt fühlen, schnell auf den Geschmack kommen, sich als depressiv oder unter Depressionen leidend zu betiteln.
    Das hat sich im Volksmund wohl so eingebürgert, aber ich finde es trotzdem ziemlich unangebracht.


    Der Grund: Auch wenn es wahrscheinlich nur als Überspitzung dient, erweckt es auf mich doch oft den Eindruck, dass die Grenzen der Vorstellung von betrübt und dem eigentlichen Zustand depressiv mittlerweile fließend sind.


    Im klinischen Sinne ist jedoch jemand, der tatsächlich depressiv ist, meistens gar nicht in der Lage, dass bei sich sofort zu "erkennen" - wie es bei vielen psychischen Krankheiten auch der Fall ist: Man muss sich also vorstellen, dass es, insbesondere wenn man zum ersten Mal in seinem Leben davon betroffen ist, für die Betroffenen gar nicht klar ist, dass sie überhaupt krank sind, oder dass sich an ihrer Wahrnehmung oder Empfinden etwas maßgeblich verändert hat.
    Somit ist der Begriff, zumindest wenn man auf seine fachliche Konnotation Bezug nehmen will, schon an dieser Stelle völlig falsch verwendet.


    2. Psychische Krankheiten als eine Art Life-Style oder als Zeichen von Individualität.


    Okay. Ich möchte auch dieses Thema ansprechen, und ich möchte das so klar und deutlich wie möglich machen, damit mir niemand gleich an den Hals springt.


    Zunächst einmal: Ich werde niemals jemandem, der wirklich krank ist, oder jemandem, dem es einfach schlecht geht, absprechen, dass das so ist, oder dass er/sie das darf!
    Darum geht es nicht.
    Jeder hat ein Recht auf Krankheit (*hust*) und darauf, sich schlecht zu fühlen, so oft und so sehr er/sie will. Und auch wenn das jetzt erstmal zynisch klingt, so möchte ich damit doch eigentlich sagen, dass es mir lieber wäre, wenn es allen gut ginge.
    Das ist zwar dann für meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft der Ruin, aber was soll's.


    Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle meine 2. Beobachtung beschreiben. Und dieser folgt, dass sich vermehrt (vorrangig jüngere/sich im pubertären Alter befindende) Leute gerne auf Social Media Plattformen mit psychischen Krankheiten/Störungen profilieren.


    Um es gleich zu sagen: Ich finde das super geschmacklos. Aber das muss ja erstmal jeder für sich selbst entscheiden.


    Aber: Damit kein falscher Eindruck entsteht: Nein, ich zweifle damit nicht den Wahrheitsgehalt von Raens Situation oder irgendwelcher Leute hier an. Hierin liegt kein versteckter Vorwurf auf persönlicher Ebene, sondern nur eine (hypothetische) Beobachtung von Phänomenen meinerseits mit einem subjetiven Wertungsgehalt.


    Um es noch weiter zu konkretisieren:
    Diese Phänomene beobachte ich vorallem auf Plattformen wie Tumbler. 9GAG. Facebook eher weniger, da es anders funktioniert. Aber auch bei "realen" Personen aus näherem oder weiterem Umfeld. Jedenfalls:


    Es ist mir fast unheimlich, wie sehr solche Phänomene schon fast wie eine Art "Stil" auf den Profilen und Selbstdarstellungen Präsenz erfahren und sich verbreiten.
    Es erweckt den makaberen Eindruck, psychische Krankheiten seien das neue Cool. Oder ein Zeichen für Individualismus.
    Letzten Endes könnte man recht nüchtern spekulieren, dass es in solchen Altersspektren oft vorkommt, dass man sich zuordnen möchte, oder auch hervorstechen möchte. Und dass es in einer Welt, die immer virtueller, immer schneller wird, wahrlich nicht einfach ist, anderen noch was vorzumachen, oder "authentisch" zu bleiben.


    Aber das ist nur eine Sache, die ich so wahrnehme/beobachte.
    Ich beschreibe das alles nun recht intuitiv. Dennoch kann ich gerne versuchen, Referenzen herbeizuziehen, wenn das gewünscht ist.


    (Das Problem in der Situation ist, dass die meisten Plattformen Zugriffsbeschränkungen für Nicht-User haben - ich könnte aber dementsprechend anonymisierte Screenshots zu pseudo-empirischen Vergleichen erstellen °_° Oder eventuell Artikel und Beiträge, die sich mit ähnlichen Beobachtungen außereinandersetzen.)


    Auf der einen Seite kann man sich also fragen, ob es so förderlich ist, eigentliche Krankheiten im vermeintlichen Kontext von Individualität zu setzen -> Schließlich könnte das, auf lange Sicht, auch wieder darin resultieren, dass Leute psychische Krankheiten immer weniger ernst nehmen, sondern mit einer Art Phase oder Image verknüpfen - was natürlich nicht zuträglich ist für das Anliegen, psychische Krankheiten von ihrem Tabu-Thema-Bild zu befreien.


    Auf der anderen Seite, soviel Zugeständnis muss sein, ist es aber auch (wenn so angegangen wie Raen hier) eine sehr förderliche Sache, um auf solche Themen aufmerksam zu machen.



    Das sind erstmal meine skeptischen zwei Cents; nicht bloß zum Thema Depression an sich, sondern dazu, wie mit solchen Themen öffentlich und persönlich teilweise umgegangen wird.



    Auf persönlicher Ebene kann ich zum Thema Depressionen noch sagen:


    Ja, auch ich habe Erfahrungen damit gemacht. Am eigenen Leib sowie als Angehörige.
    Es ist mir auch nicht peinlich oder unangenehm, darüber zu reden, nur bin ich immer etwas unschlüssig, inwieweit wirklich jeder wissen muss, was in meinem (nicht-virtuellen) Leben so abgeht. (Das ist Internet ist dunkel und unendlich und vergisst nie.)


    Wenn jemand gerne möchte, dass ich zu diesem Thema persönliche Erlebnisse mitteile (vielleicht wirkt das dann auch weniger distanziert oder hilft dabei, das Thema noch besser zu verstehen?), dann erkläre ich mich gerne bereit dazu ._. Aber das nur als Nebenbemerkung =)



    Ansonsten, nochmal Danke an Raen. Und auch ich würde mich freuen, zu hören, was andere über das Thema Depression denken, oder ob sie damit Erfahrungen gesammelt haben. -> Oder was ihr über die oben angeführten Beobachtungen denkt °_°

    @ Gilder


    Oh wow, Deadman Wonderland ist ja etwas populärer, aber ich kenne nicht viele, die die Serie gelesen haben. Ist auch eine meiner Lieblingsreihen. Absolut schön, traurig und brutal. Toll geschrieben, tolle Figuren, schöner Stil. *3*


    Ich weiß, damit sage ich nichts besonders tolles, aber ich freue mich gerade :ugly:

    Nun Nusma, der Test entbehrt sich insofern "ernster" Bedenken (oder anders formuliert: Er kann sich dieser getrost entbehren), da er zwar theoretisch ein Indikator für psychologische Typen darstellen soll, wissenschaftlich aber nicht gültig ist - Eine 100% Eindeutigkeit ist durch so einen Test natürlich nicht messbar oder erfassbar. Welche Gründe dabei eine Rolle spielen, hast Du bereits ausreichend geschildert ;)


    Da diese Typologie allerdings in ihrem Ursprung immer noch auf den Beobachtungen von Jung basiert, empfinde ich so einen Test doch als interessanter und einsichtiger als "Welche Farbe hat Dein Charakter" - oder ähnliches ;)
    Oder anders formuliert: Ich finde die Charakteristika, auf denen sich die Typen in ihren Tendenzen stützen, sehr interessant für so einen Test - Interessanter (und trotz aller Zweifel meines Erachtens nach sinnvoller) als eben typische Fragen, wie die Bevorzugung verschiedener Farben oder Jahreszeiten :ugly:


    Jedoch: Professionalität solcher Tests hin oder her, das hier ist ja hauptsächlich zum Spaß da, um sich drüber zu wundern (oder eben auch nicht), einzuschätzen und zu vergleichen ;) In diesem Sinne:



    Mein Ergebnis:


    Als ich den Test zum ersten Mal gemacht habe, was eine Weile her ist, habe ich das Ergebnis ENTP - Der Debattierer bekommen - das finde ich, in vielen Teilen auch zutreffend, auch wenn ich den Fokus der Beschreibung sehr einseitig finde (?).
    Nach Eros Aufruf habe ich den Test heute nochmal gemacht und dabei das Ergebnis
    ENFP - Der Aktivist erzielt.
    Kein allzu krasser Unterschied, aber doch mit ein paar wichtigen Nuancen. Müsste ich mich entscheiden...ich wüsste es nicht. Ich würde sogar behaupten ich würde so ziemlich dazwischen liegen. (Ich küre mich offiziell zum ENFTP °__° So!)


    Jedenfalls, eine kurze Zusammenfassung:


    Ich bin die unabhängige, freiheitsliebende, kreative, rechte Hand des Teufels :ugly:


    (Abgesehen davon, dass ich nichts fertig kriege, im Chaos versinke, scheinbar voll das innovative Brain bin, aber nichts davon in die Realität umsetzen kann. Egal, improvisieren geht immer. Hat ja doch immer alles irgendwie geklappt :D)


    Und wer mich beim Werwolf kennt, der wird den ENTP wahrscheinlich nur unterschreiben.


    Die genaueren Beschreibungen der beiden Typen sind oben verlinkt~


    Allerdings habe ich noch eine weitere Seite gefunden - nicht aus dem Englischen übernommen - die die Typologie, meines Wissens nach, nochmal konkreter mit ihren eigenen Namen beschreibt. In dem Falle ist der ENFP der Visionär, der ENTP der Entwickler.


    Hier schonmal der allgemeine Link, sollte vielleicht auch nochmal in den Startpost ;)


    http://charaktertest.net/die-4-praeferenzen/



    Bei dieser Alternative würde ich sogar konkret zu ENFP tendieren :)


    Hey, um das Portal zum Schattentempel zu öffnen, musst Du alle Fackeln entzünden ;)


    Da das mit dem Bogen/Feuerpfeile etwas mühselig sein kann, probier es doch mal damit, dich auf das kleine Podest in der Mitte des Raumes zu stellen, und da Dins Feuerinferno anzuwenden.


    Liebe Grüße :)

    Hey xo.lara :)


    Willkommen bei ZE! Schön, dass Du Dich bei uns angemeldet hast. =)



    Wir freuen uns auch, dass Du Interesse und Fragen zu den Spielen der Zelda-Reihe hast. Nur leider ist das hier nicht der geeignete Bereich, um solche Fragen zu stellen :3


    Wir haben hier im Forum einen Spielehilfe-Bereich, in dem Du sicher Antworten auf Deine Fragen erhalten wirst :) Dort kannst Du gegebenenfalls dann auch ein Thema aufmachen, um Deine Frage einzustellen.


    Eventuell findest Du auch noch Hilfe bei unserem Bereich für die Lösungshilfen für Ocarina of Time. Hier der Link:


    http://www.zeldaeurope.de/spiele/oot/





    [HR /]


    @Team: Bitte verschieben :)


    Es wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass weitere beleidigende und provokante Kommentare nicht erwünscht sind. Haltet euch bitte künftig daran und achtet auf die Foren-Nettiquette!


    Es spielt dabei keine Rolle, ob euch ein Beitrag oder eine Meinung missfällt, ob ihr anderer Meinung seid, oder euch der Ton eines anderen Mitgliedes nicht gefällt. Das ist keine Berechtigung dafür, herablassend und aggressiv zu reagieren.




    Ich beende das Thema an dieser Stelle.

    Stardust, es ist ja schön und gut, wenn Du ein Fazit erstellen möchtest, nachdem diese Diskussion nun seit einiger Zeit selige Ruhe erfahren hat :


    Nicht allerdings, wenn es nur darum geht, erneut aggressive Stimmung durch provokante und intolerante Äußerungen zu erzeugen.


    Das ist kein Fazit, sondern nur erneutes, parteiisches Geschimpfe, das in keinster Weise von der Toleranz oder dem Verständnis zeugt, das Du hier als so fehlend darstellst.


    Ob Du Dich nun aufgrund dieses Themas abmelden möchtest, oder nicht, bitte ich Dich künftig mehr Rücksicht zu nehmen und vielleicht mal darüber zu reflektieren, was Du da schreibst.




    Es wurde bereits mehrmals angesprochen, und scheinbar ist es zu manchen leider immer noch nicht durchgedrungen, deshalb hier nochmals der Hinweis:


    Dieser Thread hier ist dafür da, damit sich Leute über das Thema Feminismus, die Bewegung, eigene Erfahrungen, Sichtweisen und Anstöße austauschen können:


    Nicht aber dafür, gegenüber Frauen ODER Männern abwertende, pauschalisierende oder unnötig provokante Äußerungen zu grölen.




    In diesem Sinne möchte ich auch davon absehen, auf den weiteren Inhalt Deines Beitrages näher einzugehen.

    Och manno, TT, jetzt wollte ich gerade noch erklären, warum ich die Elemente für passend halte, und schon kommst Du mir zuvor :(


    Naja, um noch mehr Senf dazu zu geben: Wasser für Tetra finde ich nicht überraschend, immerhin ist ihr Chara ja als Piratin konzipiert worden; das Meer, und große Mengen Wasser sind somit sprichwörtlich ihr Element? :3

    Da hast Du vollkommen Recht, Kyle. :3


    Auf das neue Digimon bin auch schon gespannt, obwohl mich der Stil abermals erstmal ein bisschen eingeschüchtert hat x.X


    Allerdings wollte ich damit auch keine Diskussion à la Remake-besser/Alt-besser daraus machen x.X Ich verstehe schon worauf Du hinaus willst~

    Tja, tja, die Debatte um Wirtschafts- bzw. Kriegsflüchtlinge ist schon ziemlich mies.


    Ich kann es nachvollziehen, geht man von einem grundsätzlichen Prinzip aus, dass es bei den Leuten Unmut erregt, wenn man ihnen sagt, dass nun ein Haufen Fremder kommt, die vom Sozialsystem des Landes profitieren wollen - bzw. wenn sie mit dieser Absicht in ein anderes Land "flüchten".


    Natürlich sind das vielleicht keine Kriegsflüchtlinge. Aber ich stehe dann oft vor dem Gedanken:


    "Naja, ich bin ja Deutsche und wohne hier mein Leben lang. Ich hab ne Krankenversicherung, wenn ich arbeitslos werde, ist für mich gesorgt, und generell geht's mir hier ziemlich gut. Hätte ich aber keine Arbeit, keine Perspektiven und eine schlechte Versorgung, würde ich vielleicht auch überlegen, woanders hin zu jockeln."


    Ich meine, letztlich kann man niemandem vorwerfen, ein besseres Leben führen zu wollen, oder? Wenn wir nur vom Grundmotiv ausgehen.
    Was dann aus diesem Motiv gemacht wird, ist nochmal etwas anderes. Aber mir fällt es schwer, mir vorzustellen, dass jeder, der von solchen Motivationen getrieben ist, gleich ein Schmarotzer oder Krimineller sein muss.


    Für mich klingt die geradezu hetzerische Verwendung des Ausdrucks "Wirtschaftsflüchtling" wie eine lächerliche Ausrede, um xenophobes Denken und dessen Zustimmung zu rechtfertigen und zu fördern. Deshalb wäre ich vorsichtig damit.


    Das nun allerdings nicht auf Deine Aussage bezogen, Lia, sondern mehr auf die Präsenz des Begriffes als solches.



    Du hast auch noch ein weiteres wichtiges Thema angesprochen, Lia. Eines, das ich ebenfalls schwierig finde. Nämlich der öffentliche und private Umgang mit...ja, nennen wir es einfach Unmut.
    Es ist ebenso unfair, jemanden, der Zweifel an der Situation äußert, direkt als Rasissten oder Nazi zu beschimpfen.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht nur die Länder der EU auf politischer Ebene, sondern auch die Bürger, die Leute an sich, mit der Situation überfordert sind.
    Letztlich rollen Zahlen von hunderttausenden Menschen täglich durch die Nachrichten. Man lebt zwar selbst in Städten mit viel größeren Einwohnerzahlen, aber trotzdem kann ich mir vorstellen, dass sich jemand denken kann "Meine Güte, das sind aber eine MENGE Leute auf einmal, das kann doch nur schief gehen!" - einfach, weil es Dimensionen sind, die für einen einzelnen nicht ganz so einfach zu erfassen sind :/


    Allerdings ist das trotzdem keine Rechtfertigung dafür, rassistisch, fremdenfeindlich oder einfach arschig zu sein.


    Ich finde es kommt sehr darauf an, wie man seine Zweifel begründet, worauf sie sich gründen, und was für Vorstellungen man überhaupt von gewissen Dingen hat. Und wie man all dies dann eben äußert.


    Was Du auch ansprichst, ist ja so etwas wie politcal correctness.
    Ich finde das teilweise furchtbar. Ich meine, ich nenne mich nicht "Weiße" oder und nenne andere nicht "Äusländer" und nenne dunkelhäutige Menschen auch nicht "schwarz" oder schlimmeres. Aus dem Grund, weil solche Begriffe durchaus vorgefärbt und belastet sind.


    Ich finde es allerdings nicht schlimm, jemanden schlicht und objektiv als dunkelhäutig, blass, hellhäutig oder ähnliches zu bezeichnen. Das ist ja eher deskriptiv. Man sagt ja auch, der blonde Junge, das brunette Mädchen, die rothaarige Oma und all sowas.
    Da steckt ja keine Kultur, kein Vorurteil, keine Nationalität hinter.
    Und das muss man sich auch, so finde zumindest ich, von niemandem vorwerfen lassen.


    Ein bisschen hinterwäldlerisch finde ich ja wiederum Ausdrücke wie "Maximalpigmentiert" oder ähnliches. Macht gar nichts, aber auch gar nichts besser oder entschärft irgendwas.


    Aber ja, zu diesen Zeiten sind die Leute besonders sensibel bei solchen Begriffen oder Äußerungen.
    Ich finde man darf durchaus zweifeln oder sich auch über Unrecht beschweren, nur sollte man sich dann halt doch fragen, ob das auch angebracht ist, oder halt nicht.



    Und zu Deiner Frage:


    Würdet ihr Flüchtlinge zu Hause aufnehmen, wenn ihr die (von dem Umständen her realistische) Chance dazu hättet? Wenn ja, warum? Wenn nicht, warum nicht?


    Ehrlich? Kommt drauf an. Grundsätzlich, wenn der Raum gegeben ist, und die Mittel, ja, klar, meinetwegen.
    Sicher wäre es mir lieber, wenn die armen Leute eine besser organisierte und geräumigere Unterkunft bekommen könnten. Aber wenn es zum Beispiel so etwas wie eine Notlage oder Notverteilung gäbe, wäre es wohl ziemlich heftig, den Leuten kein Obdach zu bieten?


    Ich weiß nicht, ob ich die Frage als wirklich beantwortbar empfinden kann.


    Man kann sich nicht so einfach vorstellen, wie das funktionieren soll - mir geht es dabei um Fragen wie die Organisation von Zusammenleben und Versorgung.
    Klar kann man sagen, die dürfen hier übernachten, aber wohnen ist nochmal etwas anderes als sich ein Dach über den Kopf suchen, und bei der Vorstellung brummt mir der Schädel (nicht vor Abneigung, aber vor Ratlosigkeit) - ich wüsste gar nicht, wie ich die Leute versorgen sollte, da ich selbst gerade genug habe, um pro Monat über die runden zu kommen, und ich lebe wirklich nicht luxuriös.
    Wie kümmere ich mich um diese Leute? Was mache ich, wenn ich Termine, Arbeit habe? Wie kann man die Verantwortungen verteilen? Wie läuft überhaupt die Kommunikation ab, bzw. kann das irgendwie reibungslos verlaufen, wenn man eventuell die Sprache des anderen nicht spricht?


    Allein bei der Vorstellung tauchen schon ganz schön überrumpelnde Fragen auf. Fragen, die keinen Zweifel erwecken sollen an dem Prinzip der Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit, aber Fragen, die einen Menschen wie mich, der keine Erfahrung mit solch akuten Situationen hat (wie viele andere hier sicher auch), ganz schön verwirren und ratlos machen.


    In anderen Worten: Ich würde gerne sagen: Ja. Aber ich weiß nicht, ob die Umsetzung so einfach ist wie gut gemeinte Äußerungen.

    Neben Heidi und dergleichen war Sailor Moon für mich der erste Anime überhaupt. Da war ich noch klitzeklitzeklein und habe das abgöttisch geliebt (bis es von Pokémon vom Thron gestoßen wurde, danach war es erstmal voll uncool und peinlich (but why?) )
    Ich glaube, mir fällt es allein aus nostalgischen Sympathien schon schwer, ein Remake jemals als "besser" oder "gelungener" zu empfinden. é3è
    Tut mir leid, wenn ich da vielleicht etwas voreingenommen bin.


    Im Gegenzug muss ich sogar sagen, dass mir die Charaktere, gerade in ihrer etwas heftigen Art von damals besser gefielen - vielleicht weil ich sie so kennengelernt habe.
    Während ich damals allerdings Bunny nie leiden konnte, habe ich mir letztes Jahr nochmal die alten Folgen reingezogen, und fand sie einfach nur herrlich! xD


    Aber wie gesagt, mir gefällt wohl am wenigsten die Qualität - viel eher noch, als der Stil.


    Sagen wir's mal so: Der alte Sailor Moon Stil ist natürlich auch alt. Ziemlicher 90er Jahre typisch. Heute würde man Animes nicht mehr so zeichnen, d.h. in so einem Stil.
    Vielleicht gefällt mir auch einfach der übertriebene Shojo-Stil nicht, ich war nie ein Fan von zu niedlichen Darstellungen. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
    Für mich wirkt es nur irgendwie sehr austauschbar....dadurch hat es wohl in meinen Augen an Reiz verloren.
    Generell habe ich den Eindruck, dass viele Animes, die etwas älter sind, noch prägnantere Stile haben. Da werdet ihr mir wahrscheinlich nun auch zig Gegenbeispiele nennen können, das will ich gar nicht sagen, aber vielleicht bin ich auch einfach nur ein Old-Timer, der in dem "Damals war alles besser"-Mantra festhängt, zumindest was Animes betrifft.


    Über Neptune und Uranus freue ich mich allerdings! Grundsätzlich.
    Ich wollte früher immer Sailor Neptune sein (OTL)


    :linknaughty:

    Hey Leute,


    ich habe lange überlegt, ob ich einen Thread zu diesem Thema eröffnen soll, da es natürlich sehr viel nahrhaften Boden für Diskussionen, aber leider auch für heftige Streitereien bietet.


    Es ist auch gut möglich, dass viele Leute sagen werden; "Flüchtlinge? Das Thema hängt mir schon zum Hals raus!" - von daher ist das hier auch eher an die Leute gewandt, die sich tatsächlich für das Thema interessieren und sich darüber austauschen möchten.


    Mich hat es eigentlich gewundert, das bisher niemand etwas hier dazu gesagt hat. Auf der anderen Seite natürlich auch wieder nicht, da man sich mit so einem Thema auch schnell zur Zielscheibe machen kann. Aber das alles nur vorweg.



    Ich möchte hierbei einen kleinen Fragenkatalog einstellen, den jeder nach Belieben beantworten kann, wenn er möchte. Als eine Art Leitfaden. Jeder soll natürlich seinen Senf dazugeben, wie es ihm lieb ist. Ich bin an euren Standpunkten und Gedanken interessiert.



    1. Wie steht ihr generell zu der Situation? Es zeigt sich ja eine deutliche Spaltung zwischen den Leuten, die sich gegen den Anlauf der Asylsuchenden stellen, und denen, die die "Refugees Welcome!"-Kultur leben.


    2. Wie empfindet ihr die politischen Reaktionen auf diese Lage? Angebracht? Ausreichend? Unzulänglich? Wie sieht es mit Merkel aus? Mit der EU als Ganzem?


    3. Habt ihr selbst schon Erfahrungen in der Richtung gemacht? Demonstrationen? Seid ihr schon einmal Zeugen von Zwischenfällen geworden? Setzt ihr euch gezielt für bestimmte Aktionen ein? Wie verhaltet ihr euch?



    Mir selbst geht dieses Thema sehr nahe, auf vielen verschiedenen Ebenen. Allerdings finde ich es schwierig, mich dabei konkret politisch einordnen zu müssen.


    Bei uns in Duisburg gibt es jeden Montag noch immer Demonstrationen der PEGIDA vor unserem Hauptbahnhof, immer umringt von Gegendemonstrationen der Linken oder auch allgemeinen Gegensprechern.
    Auch wenn dies keine Massenaufläufe sind, so ist die Intensität und die Präsenz dieses Andrangs doch sehr spürbar, geht unter die Haut, mir vor allem negativ.


    Ich bin selbst nicht links oder in irgendeiner Weise radikal eingestellt, aber mir kommen trotzdem Nackenschauer, wenn ich sehe, wie Menschen auf öffentlichem Boden gegen anderen Menschen und ihre Nöte hetzten, auf stupide und hasstreibende, verachtende Art und Weise. Und dann ein ganzer Mob, der da rum steht, und bei jeder hirnverbrannten Aussage auch noch applaudiert.


    Ich habe dann oft das Bedürfnis, dagegen zu wettern, aber mich dann direkt auf die Seite der Linken stellen möchte ich mich auch nicht. Das ist nicht einfach. Wie etwas tun, etwas bewegen, ohne gleich Farbe bekennen zu müssen?


    Ich habe keine großen Summen, die ich spenden könnte, aber aktuell suche ich nach Hilfsstellen für Flüchtlinge, um eventuell Kleidung zu spenden, oder auch Lebensmittel zu besorgen. Aber das ist natürlich auch nur ein Ansatz.


    Viel Aufhebens werden dabei ja auch in den Sozialen Netzwerken gemacht, allerdings erscheint mir das alles eher dünkelhaft. Es ist eine gute Möglichkeit, um sich zu informieren, um auch andere zu informieren und die Lage zu erfassen, gerade für die jüngeren Leute.


    Aber hilft das? Hilft es, einen Pro oder Contra Beitrag zu liken, zu teilen, oder in dasselbe Horn zu pusten?


    Was sagt ihr? Ist euch das zu passiv, oder glaubt ihr, dass auch solche virtuellen Aktionen eine Auswirkung haben?





    Ich habe hier, ein meiner Meinung nach, gutes und informatives Video zu der Gesamtsituation gefunden. Das Video ist offensichtlich Pro-Flüchtlinge im Unterton, das will ich nicht auslassen. Aber ich finde es trotzdem sehr empfelehnswert:




    The European Refugee Crisis and Syria Explained


    Das Video ist leider auf Englisch, aber gut verständlich, und wer mag, kann sich die deutsche Übersetzung in den Untertiteln einstellen :)







    Weitere interessante Inhalte:


    Bürgerkonferenz mit Gregor Gysi


    Behandelt viele interessante Fragen und Vorurteile.


    "Die Wahrheit über Flüchtlinge"


    "Hart aber fair 31.08.2015 - 800.000 Flüchtlinge - schafft Deutschland das?"


    "Wie blöd Du bist - Karolin Kebekus"



    Anmerkung: Ja, ich gestehe, dass die Inhalte mit Sicherheit durch meine persönliche Haltung beeinflusst und danach gewählt sind. Seht es deshalb nur als Anregung oder persönliche Zugabe. Letztlich sind es Dinge die ich interessant finde - aber das ist natürlich diskutabel. Deshalb: Ich würde mich freuen, wenn auch ihr Inhalte, Links oder Interessantes beisteuern möchtet!