ZitatOriginal von Gyorg
Also das Schulenglisch ist bei uns wirklich total für die Tonne, vor allem weil man nur Wörter lernt, die man praktisch nie braucht.
Videospiele und Internet sind definitiv eine bessere Methode, diese schöne Sprache zu lernen.
Und ich glaube man sieht auch daran, dass die Deutsche Sprache inzwischen von vorne bis hinten durchgeenglischt ist, dass Deutsch keine schöne Sprache ist. ^^'
Sicher, Schulenglisch kann recht langweilig und (für den Alltag) zusammenhangslos wirken. Aber letztenendes hilft einem diese formelle Art zu lernen dabei wirklich weiter, sich in Zukunft auch "ordentlich" unterhalten zu können, und auch mal komplexere Inhalte zu verstehen.
Ich weiß, das ist im Prinzip dieselbe Diskussion wie:
"Wofür brauch ich denn in der Zukunft schon Mathe!?"
"Ja, für alles mögliche halt. Wirst Du schon sehen wenn Du älter bist."
Älter bin ich nun zwar, alt aber auch nicht. Doch da ist schon was dran, an all diesen "blöden Sprüchen".
Deshalb kann ich nur unterschreiben, dass man anfangs zwar durchaus denken kann, "wofür lern ich das alles?", dass es aber letztlich dazu beiträgt, den allgemeinen Horizont zu erweitern.
Da gibt es ja auch ein sehr interessantes Zitat von Ludwig Wittgenstein, der sagte:
"Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
Von daher kann ich auch immer wieder nur jeden dazu anhalten, so viel mitzunehmen, wie er kann, was Sprachunterricht angeht.
Zumal der sehr teuer wird, sobald man einmal aus der Schule raus ist, und sich dann doch plötzlich entscheidet, dass z.B. Französisch ja eigentlich ganz cool ist.
Ich selbst bin sehr Sprachen - und Fremdsprachen - begeistert, deshalb freue ich mich immer, wenn ich Leute sehe oder treffe, die ebenso mitgerissen sind. Ich kann es aber auch verstehen, wenn einem solche Dinge nicht recht liegen, oder, wie man es gerne formuliert, man eher der naturwissentschaftliche Typ ist.
Aber ebenso wie Mathematik, Physik oder Chemie zu einem Grundverständnis unserer Umwelt beitragen, so tun dies Sprachen im selben Maße, wenn auch nicht auf dieselbe Weise :)
Ansonsten noch mal "in-topic":
Ich liebe das Englische wahrscheinlich genauso sehr wie das Deutsche. Beide Sprachen haben ihre ganz eigene Art und Seele, ihren eigenen Klang, ihre Variationen, ihre Begriffe und Ausdrucksweisen.
Und obwohl das Englische ursprünglich auch aus dem Alt-Germanischen mitentstanden ist, und es auch heute tatsächlich noch genaue so viele Leihwörter aus dem Deutschen gibt, wie es Anglizismen im Deutschen gibt, mag es einem manchmal schwer erscheinen, die Sprachen direkt miteinander zu vergleichen.
Doch nicht nur durch die heutige Globalisierung, sonder seit jeher stehen das Deutsche und das Englische mit all ihren alten Namen und Formen stets in einer Art Wechselbeziehung und -einfluss.
Im Prinzip kann man Englisch sowieso als eine Art Sprachcocktail bezeichnen...weshalb es sich letztlich auch so gut als Weltsprache eignen mag?
Die Angst, dass das Englische das Deutsche verdrängen könnte, ist mir ein leidiges Thema. Sprachen waren, wie JaffarAnjuhal bereits anmerkte, schon immer im Wandel. Und ich glaube nicht, dass sich tatsächlich so ein düsteres Bild wie der "Untergang der deutschen Sprache" abzeichnet.
Ich werde auch den Gedanken nicht los, dass diese vermeintliche Angst vor Kulturverlust eher ein solches Kleid trägt, um nicht zuzugeben, dass sie im Grunde nur eine ganz natürliche Angst und Hemmung vor Veränderung ist. Ganz so, wie manche Menschen sich vor der immer weiter fortschreitenden Technik fürchten, vor der Präsenz virtueller Geschicke, oder allem, was einem zu neu und unkontrollierbar scheint.
Man könnte annehmen, was mit dem möglichen Verlust der Sprache einhergeht, sei ein Verlust der Identität. Da stellt sich mir aber wieder die Frage, ob Identität denn etwas ebenso festes und statisches sein muss?
Sicher, ein jeder besitzt Eigenschaften, vorangig physische und biologische, die eher statisch sind und sich nur schwer oder gar nicht verändern lassen. Aber ein großer Teil unserer Identität ergibt sich ja auch erst dadurch, dass wir uns ständig wandeln und weiterentwickeln. Von daher braucht man, so glaube zumindest ich, vorallem ein bisschen Mut und guten Willen, aber nicht unbedingt Angst zu haben :)