Boizenburg ? Es sollte ein gemütlicher Abend im restaurierten Zuhause werden. Tischlermeister Peter E. (? 46) schaute mit seiner Familie fern. Gegen 22 Uhr ging seine Frau Antje (? 41) schon mal hoch ins Schlafzimmer. Dann klingelten die Killer ...
Der Messer-Doppelmord von Tessin (200 Einwohner) in Mecklenburg-Vorpommern (BILD berichtete) war kein spontaner Einbruch ? die Täter Torben B. und Felix D. (beide 17) hatten das Gemetzel geplant!
BILD erfuhr aus Ermittlerkreisen: Die als freundlich bekannten Gymnasiasten haben das Computerspiel ?Final Fantasy VII? nachgespielt. Darin kämpfen auf einem fiktiven Planeten ?Gut gegen Böse?.
Die Idole der Jungen: ?Sephiroth?, der mit seinem Langschwert unschuldige Bewohner tötet. Und ?Reno?, der den Anführer der Guten killen soll. Die Computerfest-platten der Täter wurden beschlagnahmt. Am Tatabend sollen sich die Killer mit den Spielnamen angeredet haben. Wollten sie sein wie ihre Vorbilder, ohne Gnade töten, wie sie es schon hundertmal
am PC geübt hatten?
Wie wurden die netten Computerspieler bloß zu eiskalten Killern? Jugendpsychologe Michael Thiel: ?Bei solchen Spielen verlieren empfindsame Menschen in dieser Scheinwelt
die Kontrolle ? und suchen sich einen neuen Kick.?
Florian (16), den Sohn der getöteten Eheleute, kannten die Täter gut. Sie spielten mit ihm Fußball, fuhren zusammen im Schulbus. Die Vollwaise wird psychologisch versorgt. Seelsorger betreuten auch die Mitschüler der Täter am Elbe-Gymnasium in Boizenburg.
Die Killer leiteten hier jeden Montag eine Arbeitsgemeinschaft: ?Computerspiele programmieren?.