Beiträge von Luana

    Zitat

    Original von Maya-Bo
    Eine Schwangerschaft (Wenn dann bitte überhaupt nur rechtzeitig) abzubrechen, wovon die Mutter definitiv psychischen Schaden nehmen würde, oder dem Kind nicht das zu Hause bieten zu können, was es benötigt.


    Ich kenne genügend Frauen, die eine Abtreibung hatten. Ich kenne keine, die ihre Entscheidung bereute. Eher den Zeitpunkt, aber im Grunde genommen fand und findet es jede nach wie vor richtig, was sie getan hat. Dass sie sich für ihr Leben entschieden haben und daraus erst einmal etwas zu machen, um anschließend fähig zu sein, eine Ehe zu führen UND anschließend noch ein Kind dem Ganzen hinzuzufügen.
    Es ist extrem dreist von dir zu behaupten, man würde DEFINITIV einen psychischen Schaden nehmen. Frauen, die zwangsweise abtreiben, weil ihr Mann sie sonst verlässt oder sonstiges (und ja, von den Geschichten habe ich leider auch schon gehört, teilweise in der eigenen Familie) ist etwas anderes. Weißt du, was wirklich traumatisierend an einer Abtreibung ist? Menschen, die einen verurteilen. Menschen, die heimlich mit dem Finger auf einen zeigen und leise ihre Gehässigkeit aussprechen. Menschen, die Frauen, welche abtreiben, als Mörderinnen beschimpfen und sie für ihre Entscheidung derartig heftig kritisieren, als hätten sie einen Genozid angezettelt.
    Da wird mir kotzübel, ehrlich. DESHALB sind Frauen so verstört bei dem Thema. Und ich kenne bei Gott leider keine einzige Frau, welche eine Abtreibung vornehmen hat lassen, die nicht hinter vorgehaltener Hand scheu über das Thema redet. Es verletzt diese Frauen unheimlich und es scheint jedem egal zu sein. Und Menschen wie du, die einer solchen Frau von vornherein anhängen, dass sie psychisch geschädigt sein muss, tragen nur dazu bei, dass dieses Thematik weiterhin als Tabuthema gehandelt wird.


    Und Ilithyia: Ja, solche Geschichten kenne ich leider auch wiederum zu gut. Man fragt sich letzten Endes wirklich, wieso Frauen überhaupt Kinder in die Welt setzen, deren Leben sie dann so gezielt zerstören müssen. Es ist ein Trauerspiel mit dieser ewigen Heuchelei und der puren Selbstüberschätzung (aber gut, bei Teenager ists fast weniger ein Wunder *hüstel*) ...

    Ich muss zugeben, dass ich mit der Zeit die Beiträge nur noch überflogen habe, aber mir fällt stark auf, dass eigentlich (fast) alle Frauen hier, die sich zu Wort gemeldet haben, alle "brav" aussagen, selbst ein behindertes Kind zur Welt bringen könnten.
    Es ist mir auch schon in meinem persönlichen Umfeld aufgefallen, dass Frauen interessanterweise wesentlich unkritischer bzw. "scheinheiliger" zum Thema Abtreibung antworten als Männer - und hier muss ich auch Audi und Mereko danken für ihre Beiträge, da sie genau so formuliert sind, wie ich selber denke - aber lassen wir das mal beiseite, wieso Frauen offenbar des öfteren glauben, sie müssten "heilig" sein (ja, das ist jetzt mal ganz frech eine kleine Spitze, die hoffentlich eher zum Nachdenken als zum Schimpfen anregt ;-))


    Ich würde selbst ein nicht-behindertes Kind abtreiben, wenn ich das Gefühl habe, ich bin noch absolut nicht in der Lage, diesem Kind das zu bieten, was ich eigentlich gerne tun würde. Wie eine gesicherte Existenz, ein schönes Zuhause, eine stabile Familiensituation, ein gutes Umfeld, bei dem es nie Angst haben muss vor... der Welt.
    Absolut nicht in der Lage wäre ich jemals für ein behindertes Kind. Das wusste ich schon früh. So wie Mereko habe auch ich den größten Respekt vor allen Menschen, die sich so herzlich und fabelhaft um diese Personen kümmern. Aber für mich wäre das einfach unerträglich und eine Strafe. Für mich, für das Kind, für alle rund um uns herum. Es wäre einfach unfair, für alle Beteiligten. Und das sehe ich nicht ein, wieso ich MEIN Leben, das MIR gehört und über das ICH entscheiden darf, vermiesen muss, weil ich entweder a) einen Fehler bei der Verhütung gemacht habe oder b) ein Fehler bei der Verhütung durch andere gemacht wurden. Ja, das gibts auch, dass das Kondom reißt und der Mann NICHT Bescheid sagt - ist einer Bekannten von mir passiert. Das war ein Malheure... Das Kind ist jetzt 5 Jahre alt ;-)
    Es ist eigentlich vielmehr verantwortungslos zu behaupten, man nimmt die Bürde auf sich und gebärt ein (behindertes) Kind, das man gar nicht wollte, nur um DANN angebliche Verantwortung zu beweisen. Ich mein - hä? Was kann denn jetzt ein evtl. neues Leben dafür, dass man mal nicht aufgepasst hat oder weil was schief gelaufen ist? Was beweist das schon, dass man jetzt auch noch das Leben von gleich mind. 2 Menschen den Bach runtergehen lässt? Und wenn man mit dem Zellhaufen-Argument daherkommt: Kratz ich mir Haut ab, kratz ich DNA, also potentiell lebensfähige Materie, ab ;-) Dem weint aber keiner nach^^ (Achtung, das ist gewollt an den Haaren herbeigezogen!)
    Es wurde aber eh schon super gesagt/gefragt: Ab wann ists denn Leben? Für mich ist ein Zellhaufen, wie er zu unbeschreiblich hoher Vielzahl an und in meinem Körper vorkommt, kein schrecklicher Verlust.


    Um am Ende jetzt nicht ganz abgeschweift zu sein: Für mich wäre es eine Strafe und daher würde ich mich jederzeit gegen ein behindertes Kind entscheiden. Es ist, wie gesagt, mein Leben. Ich habe das Recht, es unbeschwert in einer sehr beschwerlichen Welt "genießen" zu dürfen, ohne Vorwürfe etwaiger scheinheiliger Moralapostel, die heimlich trotz so viel Toleranz mit dem Finger auf andere zeigen.
    Ich respektiere es, wenn Frauen sagen, sie möchten das nicht und bekommen ein Kind unter allen Umständen. Aber mit dem "Es ist doch Leben! Hach!"-Argument daherzukommen ist einfach so ... Uäh. Es passt doch, wenn ihr das Kind wollt, aber versucht nicht so billig zu rechtfertigen, wieso ihr es haben möchtet. Weil mit dem "Es ist doch Leben!"-Argument impliziert ihr augenblicklich, dass alle Frauen, die abtreiben (würden) also keinen Wert auf das Leben geben. Ich finde das unverschämt und gedankenlos. Jeder wie er möchte und in der Lage dazu ist.

    Wie offenbar viele andere hier, habe ich ebenfalls die Gamescom 2012 besucht, wobei die Anreise nicht mal ein großes Problem war und auch die Übernachtungsmöglichkeit via Wimdu.com noch WESENTLICH preiswerter ausfiel. Summa summarum kostet uns der Spaß für 4 Nächte + Karten + Essen/Trinken so um die € 270? Es war auf jeden Fall super leistbar und auch dieses Jahr konnten wir wieder recht billig davonkommen^^


    Gespielt habe ich keines der Spiele, welche zur Verfügung standen. Es war einfach so enorm viel los und die Leute standen von Anfang an in ewig langen Schlangen an. Ich zocke zwar leidenschaftlich gern, aber offenbar nicht SO gern, selbst wenns ein neues Zelda-Game gäbe, was mich brennend interessieren würde XD
    Neue Leute kennen gelernt habe ich nicht, ich bin einfach zu schüchtern und wüsste auch grundsätzlich keinen Grund, wieso ich jemanden einfach ansprechen sollte^^' Aber an sich waren viele interessante Personen unterwegs, mir persönlich sind keine unangenehmen Besucher aufgefallen, wofür ich auch sehr froh war.


    Heuer, also dieses Jahr, werde ich, wie erwähnt, wieder dabei sein und eventuell sogar im Cosplay (eigentlich nur eine Idee von einer Freundin und mir, und da es die Schulversionen der Charaktere sind, erkennt uns so auch vermutlich keiner XD), aber mal sehen ^^
    Allerdings bin ich nur Freitag und Samstag da, da ich nicht mehr alle 3 Tage dasselbe sehen möchte *hust* Und wir ohnehin beim Einlass bereits anwesend sein werden ^^


    Empfehlen kann ich die GC bisher schon, da sie auch, ohne das man groß zockt, lustig und aufregend ist bzw. sein kann. Ich hoffe auch, dass ich es nach diesem Jahr noch kann ^^

    Also ich muss sagen, dass mir bisher alle Antworten mehr oder weniger aus dem Herzen sprechen. Und ich stimme jedem hier zu: Es sind vor allem Werte, die man in der Realität kaum bis gar nicht findet, zumindest temporär. Hinsichtlich der Männer stimmt das auch sogar, Sönke (;


    Ich hatte früher, was mir aber erst vor kurzem mal bewusst geworden ist, keine imaginären Menschen-Freunde, sondern Pokémon ^^ Egal, wo ich war, überall waren 'meine' Pokémon dabei sowie wilde, die ich erst fangen musste. Ich konnte sie nicht wirklich sehen, aber wenn ich mir heute versuche sie vorzustellen, gelingt mir das kaum noch. Mir hat das ebenfalls sehr gut getan, diese "Beschützer" herbeizurufen, da ich ein klassisches Scheidungskind (also inkl. jahrelangem Scheidungskrieg) bin und mich auch oft alleine gefühlt habe. Andere Kinder hatte ich mir zwar auch gesucht, mit denen ich quasi meine Phantasien ausspielen konnte, aber die waren alle solche Mädchen und ich einfach ein kompletter Wildfang - und den Jungs war ich zu doof, haha :lol:


    Bzgl. der Vorbilder bin ich da genauso. Meine waren die klassischen Magical Girl-Protagonistinnen wie Sailor Moon, Kamikaze-Kaitou Jeanne, Akane Tendo aus Ranma 1/2 usw. usf. ^^


    Bei den männlichen Protagonisten konnte ich wirklich mehr in ihr "Innerstes" blicken, eben so weit der Autor bzw. Mangaka es wollte. Dass ich mir genauso ein inniges und vertrautes Verhältnis zu einem echten Mann wünschen würde (und puh, das ist leider wirklich nicht so einfach :lol: ), stimmt haargenau (;
    Irgendwo finde ich es sogar schön, dass ich mich nach wie vor zu solchen Charakteren hingezogen fühle, obwohl ich in der Vergangenheit andere Erfahrungen gemacht habe. Das zeigt doch auch, dass man in seinem Kern nicht allzu sehr erschüttert wurde, oder?


    Was ich aber bedenklich finde, ist die Tatsache, dass beispielsweise in Japan die Menschen bereits ihre Lieblinge in 3D bewundern konnten. Falls es jemand noch nicht gesehen haben sollte:
    https://www.youtube.com/watch?v=MYe26gbBREs
    Ein komplettes Konzert mit einer animierten Figur, deren Stimme ebenfalls vom PC stammt und nicht von einem Menschen (und auch so klingt, meiner Meinung nach *hust*). An sich eine witzige Idee, wenn man nicht wüsste, dass Japan (ich gehe mal von den Städten aus) grundsätzlich bereits unter so einer starken Vereinsamung leidet, dass es mittlerweile schon "Cuddle-Cafés" gibt. Ja, wo man gegen Bezahlung mit jemanden kuscheln kann. Es ist sehr seltsam zum Ansehen, der Gedanke allein reicht eigentlich bereits, um mehr als irritiert zu sein.
    Dieses kollektive Vereinsamen ist ja auch ein Phänomen einer zu großen, fast schon unüberschaubaren Gesellschaft und so abwegig finde ich es nicht, dass es auch sowas in einigen Jahr(zehnt)en bei uns in Europa gibt. Wie es in den USA usw. aussieht, weiß ich nicht. In China findet zwar keine konventionelle Vereinsamung statt (behaupt ich mal jetzt so), aber dass dort nicht gerade aus Liebe geheiratet wird, und wie der Single-Markt dort überhaupt aussieht, das dürfte vermutlich hier jeder in etwa wissen oder zumindest erahnen...


    Ich frage mich, inwiefern diese Dinge bereits jetzt schon die Zukunft beeinflussen. Wir produzieren mittlerweile Techniken, die uns vieles abnehmen, auch die soziale Interaktion. Und ich bin einerseits gespannt, andererseits jetzt schon erschrocken darüber, wie es weitergehen wird.
    Dass nicht alle so sind, nicht alle diesem "Wahn" des Selbstbeweihräucherns, der Abschottung und dem Selfie-Narzissmus verfallen, gewisse Dinge einfach nur für sich nutzen und ihren Alltag damit bereichern, darüber bin ich mir durchaus im Klaren. Aber... Ist es nicht irgendwie doch auch ein wenig schwerer geworden, solche zu finden? Oder scheint das nur meine (momentane) Auffassung zu sein? Dass es schwerer ist, jemanden zu finden, der weder in dem einen Extrem (nur noch daheim, bzw vor dem Handy/PC/Laptop/etc.), noch in dem Anderen (nur noch draußen, bzw. mit Hass auf moderne Technik/Social Networks/Foren/Videospiele/etc.) lebt, sondern einfach eine ausgeglichene Mitte für sich gefunden hat?


    Hmm...

    Standardspruch: Ich hoffe, diesen Thread gibt oder gab es noch nicht und hoffe, dass ich hier ein paar Meinungen dazu einholen kann! (:


    In letzter Zeit merke ich, wie ich immer stärker dazu tendiere, in meiner Umwelt nach jenen männlichen Charakteren aus Mangas/Animes in der Realität zu suchen, zu denen ich mich schon seit langer Zeit hingezogen fühle.
    Wie gesagt, sind es bei mir hauptsächlich Personen aus Animes oder Mangas, ab und an auch Film- und Buchfiguren. Mir sind durchaus deren Schwächen und Probleme bewusst - genau deswegen scheine ich sie ja auch so tief ins Herz geschlossen zu haben. Dass ich aber solche Personen mit den Fähigkeiten, den Denkweisen und sonstigem in der Realität finden werde, ist praktisch ausgeschlossen. Außer, jemand von sich aus versucht so zu sein wie besagter Charakter, weil er ihn einfach als Vorbild nimmt, ihn toll findet etc pp.


    Ich hatte bereits schon einige Beziehungen und auch Gefühle zu Menschen, bei der die Liebe leider unerwidert blieb. Da hatte ich auch nie das Verlangen nach einem "meiner" Charaktere. Mir ist ebenso aufgefallen, dass ich dann verstärkt dazu neige, überall in Echt meinen momentanen Lieblingschara zu suchen, wenn ich mich nach einer Beziehung mit jemandem sehne, mich einsam oder extrem gestresst fühle. Also auch alles relativ nachvollziehbar und normal, würde ich sagen.
    Ich finde es nur grundsätzlich kurios, dass es möglich ist, sich in etwas, das nur menschenähnlich aussieht, zu verlieben, in ein Verhalten und sogar in Probleme, die man in der Realität manchmal absolut nie haben wollen würde.
    Momentan sehne ich mich überdurchschnittlich stark nach einem bestimmten Protagonisten, der in einem Schreib-RPG perfekt dargestellt wird, auch noch von einer Person, mit der ich einmal zusammen war. Dass für diese Person nichts mehr außer innige Freundschaft übrig ist, ist mir bewusst und ich kann es klar abgrenzen, zumal ihr Charakter nur manchmal Ähnlichkeiten mit ihr aufweist, sonst überwiegend anders auftritt als sie. Jedoch schwärme ich richtig für diesen fiktiven Charakter, wünsche mir jemanden mit der gleichen charmanten Ausstrahlung, dem Humor, der Art und Weise, dem Aussehen...
    Dass das nur eine Phase bei mir ist, ist mir bewusst. Ich bin auch zu gern draußen, als vor dem Laptop/PC zu versauern.


    Nun sind aber meine Fragen: Wieso, denkt ihr, ist es überhaupt möglich, sich beispielsweise in Anime- oder Videospielfiguren zu verlieben? Wieso können wir Menschen für menschenähnliche Gestalten so empfinden? Was bedeutet das generell (falls mal Aliens usw. auf die Erde kommen sollten - never say never! ;))?
    Kennt ihr das Gefühl selbst, für eine Lara Croft oder einen Link (haha, ja, das passt!) zu schwärmen, vielleicht sogar so sehr, dass ihr nach einer Art Kopie im echten Leben ausschau haltet? Und ab wann findet ihr, ist es zuviel des Guten und man sollte sich ernsthaft Sorgen machen?


    Auf Antworten würde ich mich freuen!


    Liebe Grüße

    Zitat

    Original von _Antiheld


    Wenn du an DIE Wissenschaft glaubst, dann hast du Wissenschaft nicht verstanden. Der Sinn von Wissenschaft ist es ja Erkenntnis zu Gewinnen und das auf der Basis von Validität, Reliabilität und Objektivität, eine Wissenschaft die das erfüllt sorgt dafür, dass man nicht mehr glaben muss, sondern etwas auch überprüfen kann ;)


    Da der Thread viel zu lange ist und ich momentan keine Zeit habe lasse ich eine ausführliche Stellungnahme jetzt sein.
    Aus anderen Threads hier im Forum geht bereits hervor, dass ich Atheist und weiterhin auch ein großer Kritiker der modernen Kirchen als Institution sowie deren Standpunkt in unserer Gesellschaft bin.


    Antiheld, das unterschreib ich jetzt so und schließ mich dir voll und ganz an. ^^
    ...*hust* Und ich bin grad zu faul für eine lange und breite Stellungnahme, wie gesagt, Anti hats ja schon präzise auf den Punkt gebracht :zwinkern:

    Also zuerst mal ein Kompliment an dich für die schöne Seite, sowie die Fotos - die sind wirklich sehr schön geworden! :-)


    Ich würde nicht mal so einen Slider einbauen, auch wenn es sehr schöne Varianten davon gibt.
    Mir gefällt der Stil mit einem großen Bild, dann zwei kleinen, so wie bei "Scenery". Die vielen kleinen Fotografien würde ich daher ebenso gestalten, das Scrollen sollte ja nun wirklich kein Problem für jemanden darstellen :zwinkern:
    So bleibt es übersichtlich und man fühlt sich nicht überreizt an Bildern, die das Hirn gar nicht wirklich wahrnehmen kann. =)

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    Original von Kenzo
    Die Buh-Rufe aus dem Publikum:


    Das aller schlimmste für mich an diesem Abend waren die Buh-Rufe aus dem Publikum an die zwei russischen Mädchen. An die zwei russischen, 17-jährigen Mädchen!! Ich finde es schrecklich, wirklich schrecklich, wenn so ein Contest - wieder einmal - dazu benutzt wird und die Künstler dazu missbraucht werden, um politische Machtkämpfe oder sonst was auf der Bühne auszufechten!! Wir wissen alle, warum das so war. Allerdings... diese Mädchen haben nichts damit zu tun, aber leider geht es beim ESC schon lange nicht mehr nur um den Auftritt der Musiker. Diese zwei Mädchen haben einen super Auftritt und Performance hingelegt und waren meiner Meinung nach um einiges besser als die Niederlande oder Ungarn. Über Geschmack lässt sich streiten, ja, aber es ist unmenschlich und einfach asozial andere Artgenossen auszubuhen!! Vor allem zwei junge Mädchen, die ein solches Talent haben. Verdammte Menschheit. Das macht mich wirklich wütend.


    Es ist sicherlich nicht fair, nur dann ausgebuht zu werden, wenn man an sich einen guten Beitrag abliefert und gar nicht in Verbindung mit einer politischen Gesinnung gebracht werden möchte. Andererseits muss ich ehrlich sagen, dass es vermutlich auch wiederum jedem klar war, wem diese Buh-Rufe letztlich galten. Es ist in der Tat gemein, dass diese zwei Mädels herhalten mussten für einen @rsch an Regierenden, aber andererseits dürfen und sollen sich die Leute äußern und haben auch damit ganz klar ein Statement abgegeben, was sie von Putin und seinem Mist halten. Das kann ich in der Hinsicht dann nur wieder gutheißen.
    Und von den Buh-Rufen, die nicht ihrer Musik galten, dürften die Mädchen nicht komplett am Boden zerstört sein, also von daher... Ich denke, es ist verkraftbar für sie.





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    Original von Fiadora
    Zu Österreichs Sieg :yippie:


    Er hat mich natürlich überrascht, auch wenn Conchita bei den Wetten teilweise ganz oben stand. Ich hatte nicht gedacht, dass es so viele tolerante Menschen geben würde, die ihr Auftreten so gut finden, um für sie zu voten. Ich freue mich natürlich für sie, ich finde ihre Botschaft, die sie rüberbringen will, sehr gut. Hier bei uns in Österreich laufen ihre Lieder rauf und runter, es gibt massenhaft Interviews und Beiträge, in denen sie über ihre Beweggründe spricht, das zu tun, das sie tut.


    Übrigens: Wusstet ihr, dass jeder 10. Österreicher, also 800000 Menschen in Österreich Homosexuell sind? Conchita hat das Denken in ihrem eigenen Land schon etwas umgekrempelt, und in Zukunft wird sich da was ändern, was ich nur gerecht finde. (Und nein, ich bin eindeutig nicht homosexuell, also steckt mich nicht in diese "Ja klar du bist auch eine von denen" - Tüte.


    Dem kann ich mich nur anschließen. Conchita ist ein ganz außerordentlicher, feiner Mensch, der sehr wohlbedacht mit Worten umgeht. Ich fand es spitze, dass er nicht auf den Balkon bei der Hofburg hinaustreten wollte, sondern unten bei den anderen sein, bei den Leuten, zu denen er sich zugehörig fühlt. Das war wieder ein tolles Statement und ein Zeichen dafür, dass er auch ein sehr intelligentes Bürschchen ist. Übrigens mag er es, ein Mann zu sein und fühlt sich auch wie einer. Fand ich auch gut zu wissen.
    Und da ich mich zu beiden Geschlechtern hingezogen fühle, wobei ich dann aber doch eher zu Männern tendiere, finde ich es super, dass ein besseres Bewusstsein geschaffen wurde. Die Regierung muss sich jetzt zwangsläufig mit diesem neuen Image auseinandersetzen, das ihnen so viel positive Reaktionen einbringt. Und das ist der beste, friedlichste Protest mit dazugehörigem Erfolg, den es geben kann. Jetzt muss ich fast ein wenig an Gandhi denken... Aber das sind zwei verschiedene Paar Schuhe :D


    Ich hoffe nur, dass kein Irrer auftaucht und ihm eine Kugel verpasst. Wie es in der Geschichte leider allzu häufig vorkam, wurden solche herausragenden Persönlichkeiten ja oft angegriffen, versuchter Mord inklusive...

    Also ich muss zugeben, dass ich von den deutschen Parteien und wie sie agieren, nicht so viel mitbekomme (auch wenn ich sie alle zuordnen kann und immerhin sogar ein paar Namen bzw. die Tätigkeiten weiß ^^). Daher werde ich mal die österreichische Sichtweise in meinen Augen wiedergeben.
    Es ist hier ja genau das Gleiche: Die Leute fürchten sich, schimpfen auf die EU, kritisieren sie (FPÖ, BZÖ) - und ein paar Andere wollen am liebsten gleich das Bundesheer bei uns auflassen und eine EU-Armee zustande bringen (die NEOS - seit ich das erfahren habe, und, dass sie unser Wasser und die Spitäler privatisieren wollen, sind sie für mich komplett unwählbar geworden).
    Manchmal habe ich das Gefühl, es gibt nur zwei Extreme bei uns. Die einen lehnen die EU komplett ab, die anderen würden am liebsten quasi gleich Österreich auflösen. Und dazwischen sind die üblichen Verdächtigen, die nicht genau Stellung beziehen, was sie möchten (ÖVP, SPÖ, teilweise die Grünen). Einerseits bei den Großen mitspielen, andererseits die heimischen Wähler mit allzu EU-verliebten Sprüchen verjagen. Nicht Fisch und nicht Fleisch.


    Was ich mir eigentlich erwarten würde? Ich möchte, dass Österreich weiterhin neutral bleibt, sich raushält aus sonstigen Armee-Zeugs (ja, klingt nicht professionell; Blauhelme aber passen, dagegen will ich nichts sagen) und vor allem denen anständige Hilfe bietet, die es dringend notwendig haben. Gleichzeitig möchte ich auch, dass wir sagen können: Nope, nur weil so ein Lobbyist noch mehr Kohle verdienen möchte, will ich kein genmanipuliertes Schnitzel mit genmanipuliertem Gemüse auf dem Teller haben müssen. Der Herr Lobbyist soll gefälligst anderweitig um finanzielle Zuflüsse für sich schauen, aber nicht meine Gesundheit damit aufs Spiel setzen dürfen. Ich möchte, dass Monsanto sich wieder zurück in die USA verzieht und ich möchte, dass es nicht permanent fraglich wird, ob da irgendwer von den Clowns unser gutes Wasser privatisieren will. Verdammt nochmal, das sollte niemals in der Hand eines Einzelnen oder von ein paar Wenigen sein, das geht einfach nie gut! Und ein Gesundheitswesen wie in den USA? Ja, spinnens denn??
    Aber mir ist durchaus bewusst, dass das so auch nicht laufen kann, wie ich es mir wünsche, jedenfalls nicht alles. Wir sind ohnehin ein zu kleines Land und momentan haben die anderen, kleinen (und so manch große) Länder andere Probleme, als ein genmanipulierter Brokkoli auf dem Teller.


    Zur Wahl werde ich natürlich gehen, ich werde wie immer meine bevorzugte Partei wählen und wie immer etwas traurig sein, dass sie keinen so großen Stimmanteil haben. (Jetzt wissen vlt. schon einige, was es wird :zwinkern: ).


    Vor kurzem habe ich etwas Interessantes gelesen. Ein Autor aus der Schweiz meinte, dass Menschen einfach nicht fähig sind, in so großen Einheiten zu denken. Und es stimmt. Wenn ich sage, "Ich bin Tirolerin", dann empfinde ich dabei eine gewisse Verbindung zu meiner Heimat. Nein, keinen Patriotismus, ich denke dabei an die Berge, an die gute Luft, das hervorragende Wasser, und und und. Ich SCHÄTZE meine Heimat, aber ich bin nicht stolz. Der Begriff passt einfach nicht für ein solches Heimatgefühl mMn. Wenn ich sage, "Ich bin Österreicher", dann geht es auch noch halbwegs mit der Identifikation, wobei ich mich nie als ein Salzburger, ein Kärntner, ein Wiener oder ein Burgenländer empfinden werde. Wien ist schon so weit weg und die Leute sind so anders... Da fällt es schwer.
    Zu sagen, ich bin Europäer bzw. "Ich gehöre zur EU" - DAS ist bereits etwas, das kann ich persönlich schon nicht mehr ernsthaft und ehrlich erfassen. Klar, es ist auch so etwas wie Verbundenheit da, aber es ist einfach zu schwach, um mich damit zu identifizieren. Da finde ich auch nicht mal, dass die Politiker etwas falsch gemacht haben bisher. Man hätte natürlich ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl aufbauen können, ja, aber es ist halt eben wirklich schwer, eine Identität zu entwickeln, die den geistigen Rahmen vieler sprengt. Und wenn die Menschen die Möglichkeiten nicht nützen (können), im Ausland, innerhalb der EU, zu Arbeiten, ihre Ausbildung zu machen etc pp., dann können sie einen nicht dazu zwingen, sich als ein Teil eines großen Ganzen zu sehen.


    Ich bin definitiv für eine EU, aber ohne eine Auflösung aller Staaten - das würde ich nicht wollen. Jedes Land hat seine Kultur, seine Bräuche und Geschichte. Es wäre etwas sehr schwierig, würde man das vereinheitlichen wollen. Ebenso braucht es schon auch eine klare Abgrenzung, meiner Meinung nach. Aber diese Grenzen sollen in den Köpfen der Menschen endlich aufgehen, das wäre mir das Wichtigste. Weil dieser heftige Rechtspopulismus und teilweise die extremen Haltungen sind einfach... Besorgniserregend.

    Auch wenn der Bursche bereits in vielen, [SIZE=7]sehr[/SIZE] festen Händen ist :D
    Ich würde mir auch Link schnappen, wenn es ginge. Weniger aber aus optischen Gründen, oder weil er angeblich ja so ein ruhiger Zeitgenosse ist ;) So als Team, das auch ab und an (evtl. gezwungenermaßen) getrennte Wege geht, aber dann wieder zurückfindet und gemeinsam, Seite an Seite kämpft... Und dann noch gemeinsam so viele, nette und auch weniger nette Persönlichkeiten kennen lernt... Hach, okay, ich baue jetzt mal mein Luftschloss weiter. :pflück: