Ambivalente Sache, dieses Älterwerden ^^
Ich bin jetzt 27 bzw. werde Anfang Juli 28 und muss fast jedes Mal nachrechnen, wenn mich jemand fragt, wie alt ich sei. Das liegt daran, dass ich mich absolut nicht so "alt" fühle, sondern eher wie 15 oder 16. Irgendwie scheint das auch gar nicht so weit hergeholt zu sein, denn vor wenigen Monaten fragte mich eine Angestellte auf dem Amt, ob ich überhaupt schon 18 sei - und das meinte sie wirklich ernst. Und eine andere Person, die hier ganz in der Nähe wohnt, wunderte sich neulich erst noch, dass ich "mit dem Auto zur Schule fahre", dabei bin ich seit fast 10 Jahren aus der Schule raus. Anscheinend sehe ich wohl wirklich wie das Küken aus, das ich in mir fühle XD
Auf der einen Seite ist das ganz lustig. Auf der anderen Seite kann das aber auch ärgerlich sein, wenn Leute, zu denen man ein eher distanziertes Verhältnis haben möchten, einen ungefragt duzen, "weil man das mit den lieben Kleinen halt so macht". Da fühle ich mich dann immer nicht so ganz für voll genommen und wünschte, ich sähe ein wenig älter aus.
Im Großen und Ganzen stehe ich dem Älterwerden recht gelassen gegenüber (glaube ich). Wer mich später dann mit Falten nicht mag, würde mich wohl auch ohne nicht mögen ^^ Trotzdem ertappe ich mich manchmal bei einem "mir läuft die Zeit davon"-Gefühl. Die Freunde, mit denen ich zur Schule gegangen bin, haben z.T. längst eigene Häuser, langjährige (Ehe-)Partner, Kinder. Ich nicht. Nichts davon. Das Einzige, was ich zu solchen Unterhaltungen beisteuern kann ist, dass ich Anfang des Jahres endlich mein erstes eigenes Auto komplett abbezahlt habe. Yay! \(°3°)/ In solchen Momenten (und eben NUR in solchen Momenten) habe ich das Gefühl, ich sei eigentlich zu alt für meinen jetzigen Stand und müsste im Leben schon viel "weiter gekommen" sein. Aber so ist das, wenn man sich mit anderen vergleicht. Man sollte das lassen, auch hinsichtlich des Älterwerdens. Dann lebt es sich auch mit dem inneren Küken sehr entspannt.