Ich kann mich deinen "Likes und Dislikes" kaum anschließen bzw. finde ich ein paar Kritikpunkte sogar recht bizarr.
Zu Links Chiralität muss ich echt sagen, dass es mir ziemlich egal ist. Laut "Kanon" ist Link ohnehin nie die gleiche Person, wer (oder was) diktiert also, dass seine Reinkarnationen auch immer Linkshänder sein müssen? Das ist so ein Detail, woran man sich aufhängen kann, aber letztlich keinen Unterschied macht, wenn man ehrlich ist.
Das "flache" Logo finde ich ehrlich gesagt sogar verdammt schick, wobei mir die japanische, ein wenig an die Logos von Ghibli-Filmen angelehnte, Variante noch besser gefällt. Generell hatten die Zelda-Logos aber nie wirklich einen derart verspielten Stil, sondern waren immer recht klar geordnet.
Voice Acting sehe ich momentan auch noch ein wenig mit Skepsis. Ja, Kikatzu hat recht, wenn er sagt, dass VAs zur Atmosphäre beitragen können... wenn sie denn gut sind. Schlechte VAs können die Atmosphäre dagegen völlig zerstören und aus so mancher Szene eine Lachnummer machen. Generell bevorzuge ich auch den geschriebenen Text, so lassen sich Wortspiele und Theatralik in vielen Fällen auch einfach besser umsetzen (siehe z.B. Kuja in Final Fantasy IX), weil man auch in der Übersetzung nicht an das gesprochene Skript gebunden ist. In beiden Fällen gilt aber auch, dass die Qualität des Skripts hochwertig sein muss, sonst kann man nichts reißen.
Kommen wir nun aber zu dem Aspekt der Kritik, den ich ehrlich gesagt am wenigsten nachvollziehen kann. In deinen "Likes" gibst du an, dass Breath of the Wild nun endlich Ocarina of Time übertrumpfen möge, weil du es - aus welchen Gründen auch immer - als überbewertet titulierst (ein Sentiment, das ich auch teile), gleichzeitig kreidest du an, dass das Spiel sich in seiner offenen Struktur zu weit von dem entfernt, was aus deiner Sicht die Serie ausmacht. Ich finde diese Haltung deshalb bizarr, weil gerade die letzten drei 3D-Ableger (The Wind Waker, Twilight Princess und Skyward Sword) und A Link Between Worlds (2,5D) sich enorm an den Strukturen und der Aufmachung von Ocarina of Time orientiert haben. Das mag nun meine ganz eigene Haltung darstellen, aber aus meiner Sicht sind diese Spiele für viele eben weniger zeitlos als Ocarina, weil sie krampfhaft versucht haben, wie Ocarina zu sein, ergo das, was du als "traditionelle Zelda-Struktur" empfindest. Gleichzeitig haben diese Spiele auch Elemente eingeführt, die man nun hoffentlich wieder beseitigen kann (wie die ennuyierenden, oktroyierten Sammelquests aus TP und SkSw sowie die teilweise schon arg minimalistischen Möglichkeiten, Items abseits der Dungeons einzusetzen - beides "Traditionen", die ruhig sterben mögen). Breath of the Wild muss meiner Ansicht nach unbedingt mit Traditionen brechen, um OoT abzulösen und einen neuen Gold-Standard zu setzen.
Dass es dadurch mehr wie ein (W)RPG wirkt, kann ich auch wenig nachvollziehen. Ja, Spiele wie The Elder Scrolls und Fallout bieten eine offene Herangehensweise an die Handlung, aber letztlich definieren sich diese Spiele auch durch andere Mechaniken, die Breath of the Wild wohl kaum bis gar nicht aufweisen wird und somit im Kern ein explorativ orientiertes Action-Adventure bleibt. Ja, ich bin auch gespannt, wie man das Problem mit der Schwierigkeitsprogression lösen wird. Der Kritikpunkt an ALBW war ja für viele, dass es im Endgame zu leicht wurde - dies kann aber auch das Resultat des sehr hack'n'slayigen Gameplays sein und dürfte in einem vollwertigen 3D-Zelda wohl durch einige Tricks behoben werden können, u.a. wird die Wahl der Hauptwaffe eine immense Rolle spielen und auch Angriffstechniken wie die Okkulten Künste werden sicher wieder einen Auftritt feiern. Und nebenbei bemerkt ist Fantasy Life kein besonders tiefschürfendes RPG. Glaube auch nicht, dass Nintendo die Fehler, die Level-5 und Brownie Brown hier gemacht haben, bei BotW wiederholen wird.
Was die Handlung angeht, ich habe keine Probleme mit dem minimalistischeren Herangehen, welches man hier an den Tag legen möchte. Im Gegenteil bevorzuge ich es sogar, wenn ich selbst herausfinden darf, was nun mit der Welt los ist, anstatt es mir von Charakteren in langen Monologen vorgetragen zu bekommen. Videospiele sind für mich ein "do-medium" - ich möchte so viel wie nur irgendwie geht, selbst tun können und nicht von Cutscene zu Cutscene hetzen (auch wenn es Hersteller gibt, die das gut balancieren können), um alles mitzubekommen.