Und du determinierst an der Absolvierung des Dämmerwaldtempels das Können eines Zelda-Spielers?
(EDIT: Nun hatte schon wieder jemand vor mir etwas passendes dazu abgeschickt, während ich mir wieder einen Wolf schrieb. :D)
Sie sagte, sie fand jenen am schwierigsten von allen Tempeln in MM, was nicht bedeutet, dass dieser unlösbar für sie war. Zwischen dem Superlativ "schwersten" und dem Positiv "schwer" gibt es deutliche Unterschiede. :zwinkern:
Grundsätzlich würde ich es jedoch stets ohne Komplettlösung versuchen und brauchte auch bisher nie eine, um irgendwelche Rätsel zu lösen. Und in Zelda waren die noch nie sonderlich schwer (vielleich beziehst du dies mit in deiner Annahme ein, Gyorg?). Da gibt es durchaus andere Spiele, die schwierigere und komplexere Rätsel aufzuweisen haben (man siehe z. B. mal dieses Rätsel hier aus Tales of Graces f --> https://www.youtube.com/watch?v=8pmBfPstYLQ - ich brauchte eine ganze Stunde für diese Lösung dieses Rätsels. Da war logisches Mitdenken eine absolute Pflicht!).
Zitat
Ein meiner Meinung nach gelungenes Spiel! Aber ich hoffe, dass Nintendo nicht noch so ein Zelda mit Zeitbegrenzung macht. Man möchte in der Geschichte durchgleiten, und nicht durchhetzen.
Ich musste mich weder irgendwann hetzen, noch mich daran stören. Das bisschen Zeitmanagement ist leicht zu einzurichten: wenn man schätzungsweise an einem Punkt herankommt, an welchem man vermutet nicht mehr genügend Zeit zu haben, wird eben an einem "entscheidenen Punkt" gesichert und es werden weniger Probleme auftreten. Dieses System sollte man eigentlich schon während den anfänglichen Aufgaben in Unruh-Stadt, spätestens jedoch nach Absolvierung der Sümpfe verstanden haben: wichtige Dinge werden stets mit der Hymne der Zeit abgesichert, es kommt nur darauf an, wann man dieses Lied einsetzen sollte. Man verliert keine Liedtexte, die meisten Schlüsselitems werden behalten und man kennt den Ablauf nun genauestens - der letzte Punkt mag vielleicht jedoch, aufgrund der für manche Leute pflichtigen Zeitzurückdreherei, als nervig wahrgenommen werden. Dem schließe ich mich halbwegs an, halbwegs allerdings auch nicht --> speziell deswegen nicht, weil ich MM eben sehr mag und ich eben gerne durchspiele.
Hat man das System verstanden, ist auch der Rest des Spiels relativ leicht zu meistern und man kann gänzlich die melancholische und zugleich malerische Atmosphäre genießen. Der zeitlich richtige Einsatz der Hymne der Zeit sollte einfach möglichst effektiv sein. Ist man am dritten Tage, es ist bereits Nachmittag und man steht kurz davor die Gerudo-Piratenfestung zu schaffen, so werde ich danach höchstens noch die weiteren Zora-Eier beschaffen, um danach wieder einen solchen Moment zu ergattern, welcher mir ein "Schlüsselitem" gewährt: an dieser Stelle die Bossa Nova der Kaskaden. Auch wenn ich beim ersten Durchspielen nicht weiß, wann ich jenes neue Item endlich bekomme, so kann man dennoch vorausschauend handeln. Und das ist beim ersten Durchgang von MM durchaus ein effektiver Moment, damit zu beginnen.
Es ist allerdings stets fatal, wenn man sich vorher im Netz alles dazu anschaut und damit auch nicht selber erlebt hat, bevor man es einmal selbst durchspielt. Anders ist es auch nicht zu erklären, dass du, Roxanné, das Spiel mit dem Eindruck des "Kübler-Ross-Modells" durchgespielt hast (ich gehe davon aus, dass du dieses Phasenmodell meinst, da es fünf Phasen aufweist ...). Das kann den Spielspaß erhöhen, dies glaube ich auch, jedoch auch den ersten "sauberen" Eindruck gar nicht erst möglich werden lassen. Mein Rat: das Spiel erst mal durchspielen, ohne sich im Internet viel darüber durchzulesen oder gar diverse Let's Plays anzuschauen, wenn man es ohnehin irgendwann vorhat, es selbst zu spielen (außer man braucht noch etwas Überzeugungsarbeit, jenes Spiel endlich mal anzufangen, aber da gibt es auch spoilerarme Beschreibungen dazu).
Speziell was dieses eine Phasenmodell betrifft (ja, es gibt mehrere) und wie es versucht wird, es auf Majora's Mask zu platzieren, damit habe ich so meine Probleme.
Da gibt es einfach zu viel, was da nicht zusammenpasst und wo der Interpretationsspielsraum stets zu groß ist, dies jedoch in den meisten Theorien im Internet außer Acht gelassen wird. Die Definition wird nicht oder nur zum Teil geliefert (damit es eben passt) und dann nur wild herumspekuliert. Es sind allerdings wirklich nur ganz vage Interpretationsversuche, MM da in ein Muster zu zwängen.
Mit diesen Worten möchte ich natürlich nicht bestreiten, dass die Entwickler sich dabei mehr gedacht haben. Jedoch denke ich mir dabei, dass die Anwendung der Phasenmodelle der Trauer (irrelevant von welchem Forscher) auf MM ein wenig weit hergeholt sind, da es auch einige Gegenbeispiele gibt, die eben jene Theorien widerlegen können.
Nichtsdestotrotz eine an den meisten Punkten gut durchdachte Theorie --> das meiste daran ist besser durchdacht, als das andere Theoriezeugs, was ich so im Netz gelesen habe. Vielleicht verzaubert dies auch deswegen so viele Leute, zieht sie in ihren Bann und sie halten es für unmöglich, dass diese Theorie nicht stimmen soll. Sich allerdings mal näher mit den einzelnen Materien (hier in dieser Theorie sind es MM und diese Vier-/Fünf-Phasen-Modelle) befassen, darauf kommen nur die wenigsten ...
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So ... nun komme ich endlich mal zu dem eigentlichen Punkt, den meine Wenigkeit Kornflocke noch schuldig ist. :D
MM ist für mich unter den Zelda-Spielen das absolute Schmuckstück, was allerdings die anderen Spiele nicht in ihrer Darstellung schmälern oder schlechter darstellen lassen soll. Es gibt diesbezüglich schlechtere und bessere Spiele, allerdings überwiegt MM sie meiner Meinung nach alle - wenn auch einige nur knapp.
Die Gründe sind zunächst einmal offensichtlich:
Die Geschichte, die melancholische Atmosphäre und die Darstellung der Charaktere ist etwas Einzigartiges im gesamten Zelda-Epos. Einzig TP kommt da in etwa in manchen Punkten dran, ein wenig vielleicht auch noch OoT (in ganz wenigen Punkten), jedoch hat hier MM den Beweis aufgestellt, dass auch ein Zelda-Spiel ein Gefühl der Ohnmacht erzeugen kann: die nahestehende Apokalypse, ist sie überhaupt abwendbar?
Dabei wirft MM allerdings auch sehr viele Fragen auf und lässt es durchwegs zu, einige Theorien zu spinnen. Ich sprach mich zwar größtenteils gegen die von mir angesprochene Theorie aus, jedoch birgt MM ein gewaltiges Potenzial an eigenen Gedanken und Theorien bezüglich offener Fragen. Wenn diese gut durchdacht und nicht weit hergeholt sind, macht es wirklich sehr viel Spaß, sich in jene reinzudenken, sie sogar zu überprüfen oder auch selbst weiterzuspinnen (oder auch eigen zu kreieren?). Dieser Punkt ist für mich besonders wichtig --> doch Achtung, bei vielen Theorien im Netz haben die meisten Leute vergessen als ihr Hobby "bullshitten" anzugeben. So leid es mir auch tut ...
Ich kann allerdings nachvollziehen, wenn einige Spieler dies nicht so gut finden: manche wollen eben konkrete Antworten und keine Indizienstücke, welche es gilt, selbst zusammenzusetzen. Das mag vielleicht hier ein großer Kritikpunkt an MM sein, welchen ich teilweise auch teile. Jedoch in den meisten Fällen haben die Entwickler dabei gute Arbeit geleistet und die gefühlsreiche Musik unterstreicht dies dabei nur noch weiter.
Man beachte allerdings bitte folgenden Punkt, welcher nicht zu unterschätzen ist und welchen ich schon einmal (ist schon was her) hier irgendwo mal ausführlich beschrieb: es fließen unheimlich viele Faktoren ein, warum man ein Spiel nun anderen vorzieht und warum nicht. Einen prägnanten Punkt - vielleicht auch der wichtigste - möchte ich dabei nennen: das Alter des Spielers und dessen (erste) Erfahrung.
Ich mache ein Beispiel, welches NICHT mit Zelda in Verbindung steht, um es an einer anderen Reihe zu verdeutlichen. Ich denke, man wird dies nachvollziehen können, selbst wenn man jene Reihe nie gespielt hat: Final Fantasy.
Ich bin kein sonderlicher Final Fantasy-Fan, dennoch habe ich einige Teile dieser Reihe gespiet. Ich war vor 15 Jahren auch noch ein kleiner HdZ (war ich da überhaupt schon einer? :D) und habe daher auch ganz anders vor der Kiste gehangen, als ich es heute mache. FF9 war mein erster FF-Teil und ich lobe dieses Spiel noch immer in die Höhe, kenne allerdings auch die Makel des Spiels nur zu gut. Für eingefleischte, "meist ältere" Fans ist jedoch - und davon werden auch sicherlich schon Leute gehört haben, die keinen Teil der FF-Reihe gespielt haben - FF7 das ultimative Spiel dieser Reihe. Die Gründe können sehr komplex dafür sein und ich müsste nun den Rahmen dieses Threads sprengen, würde ich versuchen sie alle niederzuschreiben. Belassen wir es dabei, dass im Konsens der FF-Spieler FF7 als das "beste Final Fantasy aller Zeiten" gilt (Fußnote: für mich allerdings nicht!).
Mit dem Alter und der neuen Erfahrung hat jenes Spiel einen Kultfaktor erreicht. Es war das erste voll auf 3D getrimmte FF und es hat wirklich viele Spieler auf der Welt ins Staunen versetzt. Und wenn ich mir nun ein Review zu FF7 anschaue, es dann selber spiele, so habe ich nicht mehr die Möglichkeit, einen "völlig sauberen" Eindruck von dem Spiel zu kriegen.
(Das dies heutzutage ohnehin recht schwierig ist, muss ich hier allerdings nicht erwähnen. Man kann diesen Effekt allerdings bewusst noch verstärken, doch davon rate ich ausdrücklich ab.)
So ähnlich lief es auch bei MM ab, besser ist hier allerdings OoT als Beispiel zu nennen. Wisst ihr überhaupt, was für einen heftigen Einschlag OoT damals verursacht hat? Es gilt noch heute als Improvisationsvorlage vieler Spieleproduzenten und hat Maßstäbe gesetzt - es ist das Dragonball Z des 3D-Action-Adventure-Genres!
Auch ich kann mich von dem nicht lossagen, wie auch viele andere dies nicht tun können. MM war eins meiner ersten Erlebnisse als kleiner Bengel und ruft daher auch heute noch etwas in mir hervor, was ich nicht erfassen kann, da es in meinem Unterbewusstsein abgespeichert ist.
Mir ist allerdings durchaus bewusst, dass dies nicht bei jedem so ist, doch spricht es schon Bände, wenn die meisten "Alten" immer wieder behaupten, dass die Games ihrer Zeit die besten gewesen wären - irrelevant wie alt man ist. Für Roxanné beispielsweise bin ich so ein Alterchen (NUR WEIL ICH LEHRER BIN!? :*-*:) und für mich sind es eben andere Menschen, die mit Atari und Co. oder in Spielhallen eine ihrer ersten Spieleerfahrungen gemacht haen.
Ich spreche hier von einer Tendenz, die zu erkennen ist: es kommt auf das Alter an, mit dem man die ersten Spieleerfahrungen gemacht hat. Das Spiel, welches einen dann als erstes wirklich verzaubert, hat einen festen Platz in unserem Gedächtnis (oder sogar im Herzen? ^^') und es werden viele Spiele, die man danach spielt, mit jenem unbewusst verglichen (sofern sie zum gleichen Genre gehören).
Ich wiederhole hier noch einmal, dass dies nicht immer so ist, jedoch deutlich erkennbar bei vielen Leuten, so auch bei mir. Es ist dabei recht schwierig, ein anderes Spiel wirklich als super zu bewerten und dabei objektiv sagen zu können, man hätte das ohne Einfluss getan (ich spreche hier bewusst nicht von Subjektivität, denn dieser Faktor ist immerzu gegeben). Damit andere Spiele sich als wirklich sehr gut für einen Menschen herausstellen können, bedarf es einige Faktoren, die einfach stimmig sein müssen. Oftmals ist es der unbewusste Vergleich mit den ersten Spielerfahrungen, oftmals eine innovative und neue Erfahrung (und da haben wir es wieder: eine "neue" Erfahrung!) oder ein gänzlich anderer Grund von vielen, die ich nun nicht alle nennen will.
MM ist vielleicht daher auch mein liebstes Zelda. Lange Zeit war ich mir dabei aber nicht ganz sicher: OoT und MM machten hier immer das Rennen, dicht gefolgt von AlttP. Letzlich war jedoch MM der Sieger, da jenes Spiel mir in vielen Punkten meiner Fantasie eine deuliche Stützhilfe war und ich mich gerne immer wieder mal in dieser Welt verliere, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Das Alter ist dabei sehr wichtig, wie auch die erste Spielerfahrung: beides kombiniert ("sehr jung und noch nie vorher gespielt" ganz besonders!) wirkt sich beträchtlich auf zukünftigere "gute Spiele" aus, wenn man versteht, was ich meine.
Lange Rede, kurzer Sinn:
MM ist für mich ein wenig großariges Spiel, ohne nun auf die dafür zu erkärenden Faktoren nochmal einzugehen. Es hat die passende Musik, tolle Atmosphäre, einen erhöhten (nicht hohen!) Schwierigkeitsgrad (den man mit einem guten System, welches ich oben beschrieb, sich erleichtern kann) und eine gute Geschichte.
Natürlich ist aber auch MM in nicht allen Punkten perfekt, was andere Zelda-Teile besser bewältigen können: zu wenige Dungeons (es müssen ja nicht mehr Gebiete sein! Aber die Piratenfestung beispielsweise ist stets eine Bereicherung in meinen Durchläufen!), die Wächter sind im Original wenig herausfordernd (im Remake besser hinbekommen, speziell Gyorg und BESONDERS Hyrule Warriors-Twinmold :D!) und es gibt auch einige andere, jedoch kleinere Makel, die ich nun aber nicht alle aufzählen möchte.
In vielen Kategorien ist MM da für mich wirklich das beste aller Zelda, jedoch gibt es sich in einigen Kategorien auch heftige Kämpfe um den ersten Platz und in einigen verliert es sofort.
Vielleicht ist MM im mathematischen Durchschnitt mein liebstes Zelda aufgrund der vielen Vorzüge gegenüber den anderen teilen: es gewinnt halt meistens. Vielleicht aber auch aufgrund meiner Kindheitserfahrung, die ich damit verbinde - einem wahrhaftigen, mich an den Bildschirm klebendes Erlebnis!
Genau bestimmen kann ich das nicht, bedenke es aber stets in meinen Urteilen (egal bei was!) und analysiere es. Vielleicht gibt es ja dann doch signifikante Platzänderungen bei meinem Podest? Oftmals war es schon so.
Allerdings ...
Besonders schön ist MM deshalb, da ich es unvoreingenommen und unbehelligt so genoss, wie man es eben am besten genießen sollte und ich würde es jederzeit wieder tun! :D
(Und das gilt nicht nur bei MM!)