Diese Probleme, welche man so als Sammler hat, sind durchaus nachvollziehbar - je höher die Affinität für das (Meta-)Objekt, desto größer der Unmut bei den Betroffenen für all diejenigen, die dies auch noch schamlos ausnutzen.
Als ich am offiziellen Verkaufsdatum rund um die Öffnungszeiten des hiesigen Gamestops glücklicherweise Zeit hatte und alle drei Amiibos erhaschen konnte, kam der Schock danach:
Diese Filiale bekam von jeder Amiibo-Version nur einen(!) geliefert, welche ich nur deswegen kaufen konnte (sie standen schon an der Kasse bereit), weil ich der erste Kunde im Laden war. Nach mir kamen mindestens zehn bis ca. 15 potenzielle Käufer rein, welche sahen, wie ich die Amiibos verstaute - und einige warteten schon angeblich seit eineinhalb Stunden vor dem Laden! Es war zunächst ruhig, doch als dann der Verkäufer sagte, dass es dies nun gewesen sei und ich die einzigen Exemplare dieser drei Varianten nun in meiner Tasche verstauen würde, welche diese Filiale geliefert bekam, wurden die Stimmen laut.
Ich hatte natürlich leicht reden, so als glücklicher Käufer und somit als rechtmäßiger Eigentümer, doch mein Verständnis für die anderen war nicht "nur gespielt", wie es mir einer von den wütenden Menschen vorwarf.*
(Fußnote: Ich verzieh es ihm, denn sein Zorn galt ja ursprünglich nicht mir, ich war nur der aktuell geeigneteste "Sack" dafür (ja, so bezeichnete er mich auch). Entsprechend ignorierte ich ihn lediglich und fuhr mit meinen Worten fort.)
Es wurde in diesem Moment nur ein wenig ungemütlich, wenn mich mindestens fünf Personen mit einer recht maliziösen Expression konfrontierten ...
Nachvollziehbar ist der Unmut durchaus, sollte jener doch endlich mal Nintendo erreichen und etwas an ihrer Produktpolitik verändern - (langfristiger und langwieriger) Zorn ist an dieser Stelle nicht gut für die Reputation und somit schlecht fürs Geschäft.
Entsprechend verstehe ich Nintendos künstliche Verknappung nicht, ebenso wenig wie die Besucher dieses Forums hier, die (potenziellen) Käufer und auch nicht die Verkäufer in den jeweiligen Läden. Jetzt schießen die Preise nach oben, wenn sich irgendwelche Leute mehrere Einheiten sichern können, um jene dann zu hohen Preisen zu verkaufen.
Fair? Ökonomisch absolut, ethisch absolut daneben. Entspechend habe ich mir (vor Haren schon) eine kleine "Gemeinheit" erlaubt - folgende Zeilen also bitte gut durchlesen:
Bei Amazon konnte ich mir zuvor auch schon von allen Exemplaren mindestens drei sichern. Warum ich dies tat? Eben aus dem gleichen Grund wie immer: manchmal klappt bei Amazon der Kauf nicht, wenn solche extrem knappen Güter ("nahezu") "mit unendlich hoher Reaktionsgeschwindigkeit" vom Markt fliegen, entsprechend wurde von mir mehr eingekauft. Meiner Vermutung nach liegt das an den sehr hohen Kaufabschlüssen, womit das System kurzerhand nicht gänzlich klar kommt. So erklären sich meiner Meinung nach auch die Dilemmata, dass bei manchen keine Ware ankommt, obschon sie einen Kauf sichern konnten und ihnen das auch von Amazon so ausgewiesen wurde. Der Händler ist dann als (Online-)Großhändler bzw. als allgemeine Plattform für solche in der sogenannten Bringschuld und kann jener nur nachkommen, wenn der davor liegende Händler (meistens der Hersteller) nachliefert - wo wir wieder beim Knackpunkt wären ...
Meine "Gemeinheit" ist allerdings nicht so "wirtschaftsethisch" verwerflich ausgeprägt, zumindest nicht für die Leute, die keine Amiibos ergattern konnten: bevor diese - meines Erachtens - "Ausnutzer von Knappheitssituationen" sich zig von diesen Dingern sichern können und sie an jene verschärbeln, welche damit (möglicherweise) keinen wirtschaftlichen Profit fokussieren, sondern nur ihren Sammeltrieb befriedigen, kaufe ich mir ein paar von den Exemplaren und verkaufe sie zum gleichen Preis weiter - der einzige ökonomische Verlust für mich ist mein zetliches Minus, welches ich für den Versand und dessen Organisation aufbringen muss. Diejenigen, denen ich einen verkaufe, erstatten mir all meine Kosten. Sie bezahlen also entsprechend je nach Versand ein wenig mehr, doch sind dies nur meist zwei oder drei einstellige Geldeinheiten mehr, abhängig vom Ort des Empfängers.
(Fußnote: Ich habe die Amiibos für 19,99 € gekauft und musste ca. drei Euro Versandkosten zahlen, wo wir bei ca. 22,99 € wären. Kommen jetzt noch Versandkosten oben drauf, wenn ich den Amiibo an jene versende, die keinen erhalten haben, übernehmen sie die weiteren Versandkosten ebenfalls. Das ist allerdings nur eine geschätzte Rechnung, denn manchmal war ich sogar in der Lage, solche Produkte persönlich zu übergeben. Letztlich mache ich also ökonomisch keinen Gewinn, sondern nur einen moralischen, welcher gegen den zeitlichen Organisations- und Versandaufwand gerechnet wird - aber das ist es mir allemal wert!)
Die "Gemeinheit" daran ist also relativ: sie zielt nicht auf den "reinen" Sammler ab, sondern auf jene, die diese Situation gerne ökonomisch ausnutzen wollen. Mir ist bewusst, dass ich potenziell "reinen" Sammlern nun Amiibos weggeschnappt habe, doch geschah dies nicht mit Absicht, sondern ist nur eine Vorsichtsmaßnahme für mich gewesen (siehe die Beschreibung weiter oben). Letztlich ist es doch besser, dass ich jene Exemplare, welche ich zu viel habe, zu humanen Preisen weiterverkaufe und darauf achte, dass sie nicht wieder an Leute geraten, die sie zu horrenen Preisen an "reine" Sammler anbieten.
Seht es mal so: hier hat man nochmal die potenzielle Möglichkeit einer Neuverteilung jener Artikel, die ihr gerne haben wollt.
Im Übrigen ist dieser Plan hierbei mit Ôra und Jade besprochen und von jenen abgesichert worden. Es sei aber wohl angemerkt, dass alles über mich laufen wird und das es präzise genommen eine private Aktion ist - würde ich es per Amazon anbieten, könnte ich ja schlecht kontrollieren, wer die Exemplare kauft und ob er sie nicht danach einfach zu kolossalen Preisen weiterverkauft. ZeldaEurope hat also direkt nichts damit zu tun und ist rechtlich absolut davon ausgenommen, wenn es nach mir geht.
Ich mache das nun schon seit ein paar Jahren so und nie gab es Probleme. Im Gegenteil: Die Leute waren stets sehr zufrieden damit, auch wenn einer davon mal etwas länger auf sein Produkt warten musste - doch das hatte lediglich organisatorische Probleme als Hintergrund, welche nicht von meiner Seite verursacht wurden - wohl angemerkt handelte es sich damals um die Limited Edition von Hyrule Warriors.
Ich weiß zudem, dass gerne alle einen solchen Amiibo hätten, die bei mir anfragen werden und ihr müsst mir glauben, ich würde liebend gerne jedem ein solches Exemplar zur Verfügung stellen. Doch aus rein zeitlichen und produktpolitischer Gründen wird das leider nicht funktionieren:
- Zeitlicher Grund: Ich konnte leider nicht mehr als diese Exemplare hier bestellen, da währenddessen auch andere den Kauf tätigten.
- Produktpolitischer Grund: Die (meines Erachtens höchstwahrscheinliche) künstliche Verknappung von Nintendo zwingt mich ja dazu, diese Aktion überhaupt zu tätigen. Entsprechend habe ich aber auch nur wenige von den Exemplaren hier bei mir daheim.
Und nun zu den Konditionen und einer kleinen Einschränkung:
Nun habe ich also von jedem Exemplar hier vier Stück stehen, minus jenen, die ich für mich behalte. Von jedem Exemplar habe ich nun also drei Stück, von denen jeweils zwei schon (planmäßig) weiter verkauft wurden an Menschen, von denen ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sagen kann, dass sie bisher keinen ergattern konnten (aus zeitlichen oder sogar internettechnischen Gründen). Im Übrigen sind alle zum Verkauf angebotenen Amiibos originalverpackt und werden hier gut aufbewahrt!
Nun habe ich von jedem Exemplar also noch einen weiteren, welche ich auch gerne hier an jene weiterverkaufen würde, die nichts erhalten konnten und nun sonst horrenden Preisen ausgesetzt wären - der (potenzielle) Killer für jeden Sammler(geist).
Bevor ich jene Exemplare allerdings unmittelbar anbiete, kommt es hier vorab zu einer kleinen Einschränkung und zwar dass mir auch ein bestimmter Amiibo fehlt, den ich gerne haben möchte: der OoT-Amiibo, welcher letztes Jahr am zweiten Dezember offiziell rauskam.
(Link: https://www.amazon.de/amiibo-L…ina-of-Time/dp/B01M0EP1RX)
Jener wird zwar zum Verkauf angeboten, doch ihr könnt es ja selbst sehen, warum ich mir jenen sicherlich nicht kaufen werde - doch um es mal präzise zu beschreiben, hier zwei Gründe von mir, warum ich hierbei nicht zugreife:
- Die Preise sind mir viel zu hoch, auch wenn ich mir einen davon leisten könnte. Aber ...
- ... ich werde mit Sicherheit nicht ein solches System unterstützen. Wo die Nachfrage ist, da ist auch ein (potenzieller) Markt und das gilt leider auch für solche Verhaltensweisen.
Ich möchte also "Limitierung mit Limitierung" schlagen, indem ich einen von meinen Exemplaren gegen einen OoT-Link-Amiibo tausche - also sogenannter "Naturaltausch". Das wäre mir am liebsten auf persönlicher Ebene, aber man kann das auch anders regeln.
Das bedeutet aber auch, dass bevor ich meine drei Exemplare von den Amiibos weiterverkaufe, dass ich es der Person, die mir dafür einen originalverpackten OoT-Link-Amiibo gibt, es zur Wahl stelle, welche dieser drei Exemplare sie sich aussuchen darf. Erst danach geschieht der eigentliche Verkauf der restlichen zwei Amiibos. Ich denke mal, meine Vorgehensweise ist verständlich: als Sammler suche ich schon seit langem nach einer kostentechnisch verkraftbaren Alternative, wie ich an einen originalverpackten OoT-Link-Amiibo herankommen kann. Wenn man also bezüglich dieser Einschränkung nun ein wenig erzürnt ist, so sollte man auch hier inne halten, denn leider muss ich nach dieser Maßnahme greifen - mein Zorn ist an dieser Stelle, genauso wie eurer, bei Nintendos Produktpolitik. Leider kommt daher vielleicht einer meiner drei Exemplare wiederum an eine Person, die den OoT-Link-Amiibo bloß kaufte, um sie zu horrenden Preisen weiterzuverkaufen. Doch dieses moralische Wagnis muss ich dafür wohl eingehen (außer wenn ich die Wahl zwischen mehreren Tauschpartnern habe!).
So ... um es also noch einmal konkret und kurz zu sagen:
Die drei Exemplare werden erst offiziell zum Verkauf angeboten, wenn ich meinen originalverpackten OoT-Link-Amiibo in den Händen halte. Letztlich sind es dann nur noch zwei Exemplare, die ich weiterverkaufen werde, doch auch ich möchte nur meinen Sammlergeist befriedigen. Und für die Möglichkeit die ich hier anbiete, dass hier einzelne Personen für Normalpreise erneut an solche Exemplare kommen können, nehme ich mir auch meinen kleinen Benefit heraus - sollte jemanden dies stören, dann immer nur her damit oder wendet euch direkt an Nintendo. Letztlich greift meine Maßnahme nur das System von manchen Ausnutzern von diesen Knappheitssituationen an und sendet ein gewisses Signal an Nintendo - wenn es denn ankommt ...
Die (potenziellen) Interessenten sollen mir einfach eine PN schicken. Alle Weitere besprechen wir dann auf diese Art und Weise - schließlich sollt ihr ja auch mir vertrauen können etc.. Man siehe mir es aber bitte nicht nach, wenn ich nicht sofort antworte: wie es eben der private und berufliche Stress so will, muss ich auch anderen Dingen kümmern. Ich schaue aber jeden Tag mehrfach hier rein, wenn ich denn die Möglichkeit dazu habe.