Ganz schnell, ganz entschieden: Ich bin gegen eine Todesstrafe. Und mir schwirrt bei diesem Thema sofort folgendes im Kopf herum:
>>Die Würde des Menschen ist unantastbar.<<
Ich brauche wohl nicht sagen, worum es sich bei diesem Satz handelt. Und wenn es doch nicht "klick" macht, dann rufe man sich doch bitte ganz schnell ins Gedächtnis, dass man in so einer wunderbaren Erfindung namens Rechtsstaat lebt, mit so etwas wie Menschenrechten. Rein juristisch gesehen kann man Menschen u.U. diese auch absprechen, aber sehen wir mal von diesem, sogesehen eigentlich ziemlich drastischen Fall mal ab.
Jeder Mensch hat das Recht auf Leben. Und wer hat bitteschön das Recht jemandem (ethisch nicht juristisch) dieses abzusprechen; wer hat das Recht über Leben und Tod zu entscheiden?
Die Versuchung ist groß zu sagen, dass jemand, der etwas unmenschliches, furchtbares, grausames getan hat, das abzusprech und zu sagen, er habe es nicht verdient. Ich kann diesen Gedanken nachvollziehen, vor allem wenn man selbst betroffen ist (man ist Opfer einer solch "grausamen" Straftat oder Angehöriger eines Opfers). Aber in einem aufgeklärten Land - und ich möchte behaupten, dass Deutschland dann doch dazu zählt - sollte nicht das Credo "Auge um Auge, Zahn um Zahn" gelten.
Der Straftäter ist und bleibt ein Mensch und als solcher hat er Würde. Ich bin durchaus der Ansicht von Herr der Zeiten, dass zum Menschsein auch das Unmenschsein dazu gehört. Insofern kann man nicht sagen, der Straftäter hätte seine Menschenrechte verwirkt, weil er mit seiner Tat gezeigt hat, dass er kein Mensch sei.
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Über eine Sache bin ich dann doch gestolpert, lieber Gilgamesch (ich hoffe sehr, dass du dich nicht angegriffen fühlst, wenn ich dich so direkt anspreche...! <.<):
ZitatIch finde es besser die, die etwas getan haben, als unschuldige Tiere zu verwenden.
Heikles Thema... sehr heikles Thema... Tierversuche sind wohl definitiv ein großes Dilemma in der Wissenschaft und Forschung...
Erst einmal das, was ich im oberen Absatz schon angesprochen habe: Versuche sind definitv eine unwürdige und unmenschliche Prozedur. Du sprichst damit quasi auch wieder dem menschlichen "Versuchsobjekt" die Menschenwürde ab.
Verständlicherweise hieße es in diesem Zusammenhang "Und was ist mit den Tieren? Haben die etwa keine Würde?" Natürlich haben sie eine Würde (und die wird vom Menschen in so ziemlich allen Belangen seiner Existenz mit Füßen getreten). Weder sollte man aber die Würde der Tiere, noch die der Menschen dem jeweils anderen überstellen. Ich habe nämlich oft das Gefühl, das dies von vielen getan wird (rein subjektive Betrachtung!).
Ich würde sagen - Zwickmühle: Egal, wie man sich entscheidet - beides Mist. Menschliche Versuchsobjekte als Alternative zu tierischen zu verwenden, ist also konkret ein Problem durch ein anderes Problem ersetzen.
(Ich wollte dich in keinster Weise angreifen mit diesem Absatz! Ich beim Lesen doch ziemlich arg an dieser einen Aussage hängen geblieben und dachte mir "hmmmmmmm... ._.")