So auch ich habe mich mal ein bisschen hierzu eingelesen, bzw mich selbst mal daran ausprobiert, um ähnlich wie Koko beschrieben, mich mal selbst zu hinterfragen/zu verstehen.
Es ist tatsächlich ein sehr interessantes Thema, wobei ich schnell bemerkt hatte, dass einige aufgeführte Punkte auch zu mir passen.
Natürlich stimme ich dem hinzu, das Selbsttests keine eindeutige Erkenntnis für jemanden sind, doch wie bereits von anderen hier erwähnt, es zeigt eine gewisse Tendenz zu etwas hin.
Was soll ich sagen... da ich nichts zu verheimlichen habe, erwähne ich kurz : Hinter meiner harten Schale steckt eben doch ein weicher Kern.
Nur - Ist das jetzt gut oder schlecht für mich?
Vor allem ist es schwer, gerade im Berufsalltag, wo eher hartgesottnere Männer den Alltag dominieren, den Menschen darüber Bericht zu erstatten.
Vielen Kollegen, die mich gerne mit Dingen aufs Korn nehmen, erzähle ich dann, ich bin äußerst gutgläubig und neige dazu falsche Tatsachen dann schnell als richtig zu interpretieren.
Also was ich sagen will, auch ich halte vieles schnell für bare Münze.
Das tolle an meinem Beruf ist, dass man nur durch eigene Erfahrung das wirklich einzig wahre kennenlernt, unabhängig von dem was Kollegen dir erzählen wollen. Es hat sich bisher immer bewiesen, dass man nach einem Fehler, der anfangs einen schon extrem wurmt, ihm spätestens beim zweitmal nicht wieder vergisst.
Doch trotzdem, wenn ich eine Ansprache/Anschiss von jemanden bekomme, wurmt mich das schon für einen längeren Zeitraum. Noch schlimmer ist es, wenn es vor "versammelter Mannschaft" passiert.
Doch auch wenn es ein zwei Tage her ist mit der Ansprache; die Kollegen bereits mit dir wieder völlig normal reden; bin ich dann noch immer ein klein wenig beleidigt, was ich dadurch zum Ausdruck bringe, indem ich mich gegenüber der Person, die mir den Rüffel gab, äußerst still verhalte.
Das ist eines der negativen Seiten von HSP die sich so bei mir zeigen.
Es gibt aber auch gute Seiten, wie zum Beispiel die Beobachtungsgabe.
Beispiel:
Ich war in meiner alten Abteilung drin, um nach Verbrauchsmaterial zu fragen, als die Kollegen dort seit einem Tag wussten, dass diese Abteilung dicht gemacht wird. Natürlich kam eine eher freche Antwort: "Hol es dir aus dem Lager.. Guck nicht so.! " Daraufhin bin ich stille abgedüst und habe mich erstmal nicht blicken lassen. Doch übel, habe ich es den Personen nicht genommen. Im Gegenteil ich habe um so mehr Mitleid mit den Kollegen dort.
Im Nachhinein hat der Kollege, der mich so rabiat ansprach, durch die Blume versucht sich zu entschuldigen, indem er vorsichtig nachfragte was ich denn so mache (also was meine Arbeitsaufgabe denn aktuell wäre).
Naja jetzt rede ich wieder viel über den krisenhaften Alltag in einem Luftfahrttechnik Betrieb, bei dem erneut viele Menschen demnächst entlassen werden. Ich habe Gott sei dank die Abteilung rechtzeitig gewechselt. Ich kann nun mit gestärkter Brust zur Arbeit gehen und sagen, du bist safe, die anderen wollten ja nicht, bzw machten sich noch darüber lustig, dass ich in die andere Abteilung gehe.
Eigentlich gehört das letztere eher in den Auskotz Thread !
Aber toll Koko, dass du dieses Thema ans Tageslicht gebracht hast.
Wenn man von sich selber weiß oder es feststellt, dass er eine HSP hist, stärkt dieses dann im Nachhinein wieder sein Selbstbewusstsein, weil er ja nun weiss, warum er so reagiert hat! Also die blöden Hintergedanken fallen dann ja weg....