Halper fordert Rücktritt von Präsident Resch
BUNDESFACHSCHULE / Die ÖVP spricht von ?Kesseltreiben gegen Direktor Posch? und ?skandalöser Vorgangsweise? beim Scheitern des Aufbaulehrgangs.
VON ANDREAS FUSSI
PINKAFELD / ÖVP-Landesgeschäftsführer Dietmar Halper fordert den Rücktritt von Landesschulrats-Präsident Gerhard Resch. Er begründet das mit der ?skandalösen Vorgangsweise? beim Scheitern des Aufbaulehrgangs in der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe Pinkafeld. Halper: ?Anstatt Fehler einzugestehen und an der Verbesserung zu arbeiten, sucht Resch nach einem Sündenbock und veranstaltet ein Kesseltreiben gegen Direktor Posch.? So bezeichnet Halper das Gespräch, das zwischen dem Direktor und dem Juristen des Landesschulrates am Mittwoch stattfand, als ?sechsstündiges Kreuzverhör?. Halper versteht außerdem nicht, warum der Landesschulrat noch im April Lehrerstellen für den Lehrgang in der ?Wiener Zeitung? ausgeschrieben hat, obwohl dieser bereits abgesagt war.
Rücktrittsforderung ist ?parteipolitische Taktik?
Halper fordert Resch auf, den Matura-Aufbaulehrgang durch Freimachen von Werteinheiten zu ermöglichen. ?Nach unseren Informationen gibt es noch 150 Werteinheiten, Pinkafeld braucht nur 50.? Gerhard Resch misst der jüngsten Rücktrittsforderung der ÖVP keine Bedeutung zu. ?Das ist parteipolitische Taktik.? Er sei weiter bemüht, ?den Lehrgang nächstes Jahr mit Direktor Posch aufzubauen?. Er habe jedenfalls keinen Grund, Pinkafeld schaden zu wollen, nur für heuer stünden keine Werteinheiten mehr zur Verfügung. Zum Vorwurf des Kreuzverhörs meint Resch: ?Das ist lächerlich!? Es sei ?ein fruchtbares Gespräch? gewesen , das mehrere Stunden gedauert habe, weil Direktor Posch ?jede Menge Unterlagen? vorgelegt habe. Die Ausschreibung in der Wiener Zeitung war laut Resch ?ein Irrtum eines Mitarbeiters?.
Vizepräsident Josef Haider bekräftigt indes, dass im Rahmen der ?Fluktuationsreserve? Werteinheiten für den Lehrgang in Pinkafeld abgezogen werden könnten. ?Wenn wir wollen, wären es möglich!? So wie Geld, hätten auch Werteinheiten in dem Kontingent ?kein Mascherl?. ?Das ist eine Interpretation Haiders?, meint dazu Gerhard Resch. ?Bei der Reserve haben wir nur mehr an die 70 Werteinheiten, die sind aber für Projekte zweckgewidmet. Wenn wir das anderen Schulen wegnehmen, gibt es einen Aufstand!? Ähnlich die offizielle Argumentation der SPÖ: ?Für ein zusätzliches Bildungsangebot wie den Matura-Lehrgang muss der Bund die nötigen Werteinheiten zur Verfügung stellen, da sonst Klassen oder Stunden an anderen Schulen eingespart werden müssten?, erklärt Bildungssprecherin Doris Prohaska.
Offener Brief der ÖVP an Bürgermeister Maczek
Unterdessen veröffentlichte die ÖVP Pinkafeld einen offenen Brief an SPÖ-Bürgermeister Kurt Maczek. Darin empört sich Stadtparteichef Thomas Pickl, dass Maczek die Angelegenheit so kommentiert habe, ?als ob die Schule etwas falsch gemacht hätte?. Er zitiert eine Aussage der Ministerialrätin, die den Antrag auf Errichtung eines Aufbaulehrgangs ausdrücklich begrüßte. Pickl wirft Maczek vor, der Schulstadt Pinkafeld, den Lehrern, den Schülern und dem Schulleiter in den Rücken gefallen zu sein. ?Anstelle sich für das so wichtige Zukunftsprojekt zu engagieren, hast du SPÖ-Parteidisziplin vor Sachpolitik gestellt!?
Bürgermeister Maczek entgegnet: ?Das entbehrt jeder Grundlage.? Er stehe weiter zu seiner Aussage. ?Man hat die Eltern falsch informiert.? Für Maczek ist der offene Brief ?ein Vorwahlkampf-Geplänkel?.
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Für mich ein wichtiges Thema, weil ich einer der betroffenen Schüler bin. Es ist einfach nur ein Witz wie mit uns umgegangen wird. Erst große Hoffnungen machen und dann wird vom Landesschulrat alles abgesagt. Und das alles im letzten Moment, sodass man keine Chance hatte sich für eine andere Schule zu bewerben. Es hatten sich insgesamt 42 Schüler zu diesem Aufbaulehrgang angemeldet. 20 davon kamen direkt von der 3-jährigen Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe. Die anderen 22 kamen entweder aus der Tourismusschule in Oberwart oder aber sind ehemalige Absolventen(wie ich).
Was haltet ihr von der Entscheidung des Landesschulrates? Oder seid ihr gar auf der Seite des Landesschulrates und hättet auch ihr diesesn Lehrgang nicht durchführen lassen?