Auch ich halte die USK eigentlich für Recht sinnvoll. Viele Games ab 18 Jahren gehören ganz einfach nicht in Kinderhände.
Wenn man das mal aber unter einem bestimmten Punkt betrachtet, könnte man sich dennoch fragen,ob die USK wirklich so nötig ist.
Es mag paradox klingen, doch oft wird nur das Argument (besonders von älteren Menschen, mit denen ich schon darüber diskutierte) gebracht, dass sowas letztendlich doch zu Amokläufen, Aggressivität usw. führen MUSS, wenn man sich solch makaberen Spiele wie Resident Evil 4 ansieht (anscheinend wird hier den Medien Glauben geschenkt :rolleyes: ) Nun konter ich:
Warum funktioniert denn das Pegi-System im Ausland so gut. Dort werden keine Amokläufe wegen Games begangen. Es muss also doch an etwas anderen liegen. Nun folgt die übliche Killerspiel-Diskussion, die euch wohl schon zu Genüge bekannt ist...
Ich persönlich bin deshalb der Meinung, dass man es theoretisch bei der FREIWILLIGEN Selbstkontrolle hätte belassen können.
Zum einem liegt es daran, dass man letztendlich doch auf irgendeine Art und Weise an diese bestimmten Spiele rankommt. Sei es durch ältere Geschwister, Bekannte, Freunde etc.
Zum anderen aber auch, weil den Händlern selbst die Altersbeschränkungen auch nicht wirklich am Herzen liegen. Oft steht eben doch der Profit im Vordergrund. Zumindest bei den wirklichen Videospielhändlern (also kein Saturn, MM usw.). Dort konnte ich ohne Probleme Resident Evil 4 bestellen oder wurde nach dem Kauf der GamePro, welches ein Cover hatte, auf dem groß God of
War II angekündigt wurde, auf eben dieses Spiel vom Verkäufer hingewiesen. Sicherlich gibt es auch unglaublich viele positive Beispiele, aber ich schilder hier nur meine Erfahrungen.
Der letzte Punkt ist mir nun sehr wichtig.
Ich bin der Meinung, dass die USK durch ein anderes Organ ersetzt werden kann. Nämlich durch die Eltern.
Ich bin mit ca. 10 Jahren in die Videospielbranche mit dem Game Boy Colour eingestiegen. Später kam dann der GBA, der Cube etc. hinzu. Und immer wenn ich mir ein Spiel kaufte, wollten meine Eltern immer wissen, was für ein Thema behandelt wird, was für ein Spielprinzip es aufweist usw. Besonders nach dem Erfurt-Amoklauf hatten sie wohl Angst und kontrollierten mich besonders. Bis zu einem gewissen Punkt, der wohl mit etwa 15 -16 Jahren begann.
Denn da hatte ich vor mir Resi 4 aus Österreich zu importieren und hatte ehrlich gesagt keine Lust dies hinter dem Rücken meiner Eltern zu tun, da ich mir den Ärger ersparen wollte, der entstehen würde, wenn ich auch nur einmal beim Spielen dieses Games erwischt worden wäre.
Ich habe mich also an einem Abend mit meinen Eltern zusammengesetzt und mich ausgesprochen. Am Ende hielten mich meine Eltern reif genug solch ein Spiel zu spielen, obgleich sie es für pevers halten Menschen den Kopf wegzuschießen. ( Die UK-Version, die ich beim Import zugeschickt bekam ist übrigens ab 15)
Auch hier sehe ich, dass ebenfalls einige User solch positive Erfahrungen mit ihren Eltern gemacht haben. Und solange sich diese gemeinsam mit ihren Kindern mit solchen Themen auseinandersetzen, halte ich die USK für relativ unnütz.
Wir leben jedoch nicht im Märchenland und ich denke, jeder weiß, dass dies nicht der Fall ist. Viele scheren sich einen Dreck um des Hobby das Kindes. In diesem Fall Videospielen und könne somit auch nicht einstufen, ob das jeweilige Kind schon reif genug ist oder nicht. Aber ich glaube eben auch nicht, dass die USK mit diesen Altersangaben sowas wirklich durchsetzen kann.
Übrigens heißt das nun nicht, dass jeder 12-jährige nach dem Lesen meines Posts zu seinen Eltern rennen soll, um sie damit zu nerven solche Art von Spielen spielen zu dürfen. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber gerade in diesem Alter lässt man sich durch so vielen Faktoren beeinflussen, da kommt sowas nicht in Frage. Ich selbst hätte in der Gegenwart meines Bruders noch vor einem Jahr kein Resident Evil gespielt, doch mittlerweile kann ich das mit ruhigem Gewissen tun.