[+R] Umineko no naku koro ni

  • Umineko no naku koro ni



    Inhalt:
    Es ist der 30. Oktober 1986, als sich die Mitglieder der Familie Ushiromiya erneut zur jährlichen Familienkonferenz auf der Insel Rokkenjima einfinden, um über den Nachlass ihres todkranken Familienoberhauptes Ushiromiya Kinzo zu verhandeln. Als jedoch ein Sturm die Insel von der Außenwelt trennt und ein mysteriöser Brief die Hexe aus Rokkenjimas Legenden, Beatrice die Goldene, ankündigt, wandelt sich die Familienfehde zu einem Spiel der Schatten. Als plötzlich der erste Mord auf unerklärliche Weise ausgeführt wurde zweifelt kaum noch jemand an die Hexe aus den Legenden. Hinzu kommt die seltsame Aufforderung, das kryptische Epitath der Hexe zu lösen, um den Weg ins Goldene Land aufzustoßen.


    Details:
    Umineko no naku koro ni, auch bekannt als When they cry 3, ist eine Visual Novel aus dem Hause 7thExpansion und der geistige Nachfolger des gefeierten Vorgängers Higurashi no naku koro ni. Erstmals erschienen als Visual Novel, wurde Umineko sowohl als Anime (26 Folgen, ca. 25 Min.) von Studio DEEN als auch als Manga von Natsumi Kei adaptiert und erhielt von der Spieleschmiede Alchemist eine voll aufgewertete Neuauflage auf der PS3. Wie auch Higurashi bewegt sich Umineko wieder in den Genres Horror, Mystery und Thriller und setzt auf anspruchsvolle Rätsel, übermäßige Gewaltdarstellung und einer Prise Shounen-Humor.


    Die Story:
    Die Anime-Adaption von Umineko no naku koro ni erzählt die Geschichte der ersten vier Episoden der Visual Novel, welche den so genannten Question-Ark umfassen. Ushiromiya Battler, einer der Enkel des todkranken Kinzo, ist das erste Mal seit Jahren wieder bei der Familienkonferenz mit dabei und hatte alles andere erwartet als das, was ihn auf Rokkenjima erwarten würde. Dazu zählen nicht nur die brutalen, wenngleich auch mysteriösen Morde an seiner Familie und das Rätsel um das Epitath, sonder auch heiße Dämonenladys, Battlebunnys und eine Ace Attorney-reife Schlacht der Beweisführung mit der Hexe Beatrice persönlich, die um alles auf der Welt Battler in die Knie zwingen will.
    Was sich auf den ersten Blick anfühlt wie ein schlechter Scherz des bekannten Krimiromans „Zehn kleine Negerlein“ von Agatha Christie ist jedoch ein einzigartiges Werk für sich selbst, welches dem Leser (oder Zuschauer) einiges an Hirnschmalz abverlangt. Hier sei gesagt, dass sowohl Anime wie auch Visual Novel nichts für schwache Nerven sind, geschweige denn der Manga mit seiner fast schon zu detailreichen Darstellung. Wer allerdings nichts gegen Blut hat, Mystery liebt und sich als Hobby-Detektiv sieht, für den ist Umineko definitiv ein Pflichttitel.
    Zu empfehlen ist dabei auf jeden Fall die Visual Novel, da Studio DEEN es leider nur mit bemitleidenswertem Erfolg geschafft hat, ca. 50 Stunden Novel in ca. 11 Stunden Anime zu quetschen. Viel zu viele wichtige Details sind dem Schnitt des Studios zum Opfer gefallen, allem voran die Hintergrundgeschichten und tiefgründigen Persönlichkeiten der Protagonisten. Trotzdem macht der Anime mit Bild und Vertonung ein solides Gesamtbild, so dass man sich nach einigen Episoden in die Geschichte und das Mysterium um Beatrice und die Morde einfühlen kann. Einziger wirklicher Wermutstropfen am Anime ist jedoch, dass die Geschichte mit dem Ende der vierten Visual-Novel-Episode aufhört und der Answer-Ark in Episode 5-8 bisher noch nicht als Anime-Sequel angekündigt wurde.
    Wem es wie mir jedoch nach der letzten großen Frage nach Antworten dürstet, dem sei die Visual Novel von Herzen empfohlen. Diese steht dem Anime, sofern man die PS3-Version nutzt, in nichts nach, übertrifft ihn in vielen Punkten sogar. Die Charaktere sind optimal und tiefgründig dargestellt und vermitteln ein viel lebendigeres Schauspiel auf Rokkenjima, und wer zuvor den Anime durchgeschaut hat, wird hier regelmäßig auf viele neue Wahrheiten und Möglichkeiten treffen, um das Rätsel der Hexe zu lösen.


    Soundcheck:
    Der Soundtrack zu Umineko ist ein vielfältiges Sammelsorium verschiedenster Künstler, in dem sich eine ganze Menge glitzernder Juwele finden lassen. Allen voran seien die Künstler Dai und Shikata Akiko genannt, welche den Großteil des Soundtracks komponiert haben. Das musikalische Gesamtwerk schafft es makellos, jede Situation passend zu vertonen und die geneigten Zuschauer und Leser in die richtige Stimmung zu bringen.
    Hinzu kommt, das Alchemist und Studio DEEN eine großartige Arbeit bei der Synchronisation geleistet haben. Den Synchronsprechern merkt man an, dass sie Spaß und Motivation bei der Vertonung von Umineko hatten, so wirken die Charaktere unheimlich lebendig, sieht man von der ein oder anderen seltsamen Lache mal ab.


    Persönliches Fazit:
    Der Anime, so schlecht er auch umgesetzt wurde, ist trotz allem sehenswert, so lange man sich für das Genre Mystery interessiert und nichts gegen ein wenig Übertreibung und Shounen-Elemente hat. Wer es jedoch darauf anlegt das Rätsel der Hexe zu lösen, sollte sich direkt in die Visual Novel stürzen, da diese bereits abgeschlossen ist. Teilweise ist es ein Haufen an Text, und oft scheint nichts wirklich Sinn zu machen, allerdings ist es beim Lesen einfach schöner, wenn man plötzlich den auflösenden Absatz hinter sich hat und sagen kann: „Alter, darauf jetzt erst mal n Kaffee …“
    Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat mich Umineko voll in seinen Bann geschlagen. Auch wenn nicht alles perfekt ist und man sich über einige Punkte streiten kann, so sollten Fans der Serien Detektiv Conan, Ace Attorney und natürlich Higurashi no nako koro ni diese anspruchsvolle wie fesselnde Geschichte nicht entgehen lassen.


    Visual Novel

    Anime


    Story: 9/10

    Story: 6/10


    Sound: 10/10

    Sound: 8/10


    Bild: 9/10

    Bild: 7/10


    Umfang: 8/10

    Umfang: 5/10


    Spannung: 10/10

    Spannung: 999/10


    (verdammter Cliffhanger)

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