• Also ich bin christlich - evangelisch um genauer zu sein. Ich muss sagen, dass ich nicht ganz so gläubig bin. Ich glaube zum Beispiel nicht daran, dass Gott die Welt und Wesen in 7 Tagen erschaffen hat. Ich orientiere mich da eher an die logischen, wissenschaftlichen Sachen. So Dinge, die nach und nach passiert sind. Urknall etc. Das soll jedoch nicht heißen, dass ich gar nicht gläubig bin. Ich glaube an eine allumfassende, höhere Macht. Jeder von uns ist ein Teil von dieser göttlichen Macht. Ich glaube nicht, dass Gott eine Form hat. Z.B. eine menschliche. Da ist jetzt nicht oben im Himmel ein Mann mit weißem Bart und schaut auf die Erde herab. Nein, das glaube ich eher nicht. Ich gehe auch nicht zur Kirche. (Okay, am Dienstag schon. Die letzte Person unserer Generation über meinen Eltern ist gestorben. Deswegen gehe ich nur zu Beerdigungen hin. 96 Jahre alt ist die Person geworden!) Naja soviel von meiner Seite. ^^

  • In meinem Kopf trenne ich Religion immer ein wenig auf: Religion als gesellschaftliches Konstrukt, Religion als Schrift und Religion als persönlicher Glaube.


    Religion als gesellschaftliches Konstrukt ist aus meiner Sicht der Punkt, an dem man die meiste Religionskritik ansetzen muss. Ist organisierte Religion (oder, besser gesagt, der "Kult" - da es ja auch säkulare Konstrukte geben kann, die religiösen Praktiken ähneln) nun aber definitiv gut oder schlecht? Nein, sage ich... "Kult" ist das, was man daraus macht. Ein "Kult" kann zur Identitätsstiftung führen, er kann aber auch die Identität homogenisieren. Er kann Menschen zusammenführen, aber auch Menschen ausgrenzen. Er kann Fürsorge bringen, aber auch zur Unterdrückung genutzt werden. Die Idee des "göttlichen Gesetzes" widerstrebt mir allerdings zutiefst. Dogmen und Gesetze werden von Menschen gemacht, nicht von Gott (oder dem Fliegenden Spaghettimonster), und dies muss dringend ankommen. Vor etlichen Jahren habe ich in einer Fach..." (Hinweis: Ich meine hier "Gesetz" im Sinne der Regulierung der Gesellschaft und nicht als theologische und persönliche Philosophien) für veraltet und eine Ausprägung aus heutiger Sicht archaischer Strukturen.


    Heißt das nun, dass man sich nicht mit dem Kanon auseinandersetzen soll? Nein. Unser kulturelles Erbe basiert auf diesen Ideen und ich finde es (auch als jemand, der Kulturwissenschaften studiert) wichtig, sich damit auszukennen. Man KANN sich mit biblischen Szenen und Heiligenlegenden auseinandersetzen, ohne persönlich daran zu glauben.


    Und letztlich die Spiritualität und hier gilt folgendes: Man darf meiner Ansicht nach einen persönlichen Glauben verfolgen, den man gewählt hat, und darf auch in dessen Ausübung nicht behindert oder dafür verfolgt werden, gleich, ob es nun privat oder "öffentlich" ist. Gleichzeitig möchte ich aber betonen, dass ein persönliche Philosophie oder Spiritualität da enden muss, wo sie die Freiheiten anderer einschränkt oder anderen Schaden zufügt.

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