Fable III

  • So die wohl schönste Ankündigung für mich auf der GamesCom war natürlich Fable III und dazu hab ich mal ein paar erste Fakten gefunden.



    Die Ankündigung einer Fortsetzung einer nicht nur gut sondern fantastisch laufenden Serie wird wohl niemanden erstaunen, nicht einmal dann, wenn diese spektakulär unspektakulär und vielleicht sogar wirklich aus Versehen über Twitter durch Jonathan Ross erfolgte. Fable 3 kommt. Wer hätte es gedacht. Das allein ist keine Sensation, nur eine erfreuliche Nachricht. Und ehrlich gesagt, man kann schon anzweifeln, ob es sich lohnt, schon jetzt in den Hype-Modus zu gehen. Teil 2, obwohl immer noch ein sehr gutes Spiel, hatte doch so seine Zahl an Schwächen und kleinen Enttäuschungen auf hohem Niveau. Wird denn nun Teil 3 alles anders machen? Und vor allem alles richtig?


    Beim Szenario ging man auf jeden Fall einen Schritt weiter, und zwar in die Zukunft. Steampunk heißt das neue Konzept. Vorbei die Zeit der lauschigen Altstadt Bowerstones, in der sich Fuchs und Hase – zwei örtliche Halsabschneider, habt ihr sie nie getroffen? – gute Nacht sagen. Die Stadt ist ein sprichwörtliches Uhrwerk. Der Dampf als Energie hielt Einzug und überall ziehen sich Rohre, Schornsteine, Zahnräder und seltsame Apparaturen durch die Straßen. Es ist ein Traum aus einer Vision Stephensons. Für Steampunk-Fans dürfte damit ein Traum in Erfüllung gehen, denn die letzte Hoffnung auf eine angemessene Umsetzung eines solchen Szenarios wurde ja mit Damnation beerdigt.


    Die Ideenfindung für Fable 3 begann früh, schon während der Entwicklung des zweiten Teils. „Du machst dir immer Gedanken über die Zukunft,“ so Lead Artist John McCormack, „ganz einfach wegen des hohen Tempos, mit dem sich diese Industrie weiterbewegt. Du versuchst einfach, jeden Leerlauf zu vermeiden. Du kommst zum Ende eines Titels und weißt dann hoffentlich schon, was du als Nächstes machen willst. An diesem Punkt ist noch eigentlich gar nichts festgezurrt, weil du dich nicht zu früh festlegen willst.“


    „Was wir also machten, war Peter und den Designern einen Schwung von Entwürfen und Artworks dessen zu liefern, was Fable 3 sein könnte. All die Settings und Äras, die es werden könnten. Alles was einem grade so in den Sinn kommt.“



    „Du packst Sachen rein, von denen du denkst, dass es einfach die logische Fortsetzung sein müsste, aber auch wildes Zeugs, das es in eine verrückte Richtung steuern könnte. Lass dann einfach die Designer und Artists zusammensitzen und sie entscheiden, was das Beste davon ist und was man benutzen möchte.“


    Das, wofür man sich entschied, lässt sich nicht einfach auf den Begriff viktorianisch festnageln. Es beinhaltet, zwar auch Elemente dessen, bedient sich aber noch mehr aus dem Zeitgefühl der napoleonischen Ära und verwebt dies zusammen zu einem modernen Märchen, das grob 50 Jahre nach Fable 2 angesiedelt sein wird. Offensichtlich kam die Industrialisierung schnell nach Albion, denn ehrlich gesagt ließ sich davon im letzten Teil nur wenig erahnen. Aber dann kam diese ja auch in unserer Welt ziemlich schnell, insoweit kann man der Welt von Albion wohl genug Konsistenz beim Gedanken an die ersten Schritte in Richtung Technisierung zugestehen. Sehr fortgeschrittenen Steinschlosswaffen gab es ja auch schon beim letzten Besuch in der Welt Fables.


    Trotzdem muss der Fantasy-Liebhaber klassischer Werke sicher erst einmal schlucken, sobald er von Kanonen, riesigen Panzerkreuzern und den Anfängen moderner Kriegsführung hört. Es scheint eine Welt im Umbruch zu sein. Und man kann sich wohl kaum einen spannenderen Ausgangspunkt für eine gute Geschichte ausmalen. Ein solches Fortschreiten der Industrie-Welt muss auch Verlierer nach sich ziehen und im Falle Albions sind es seine fantastischen, mystischen Wesen.


    Es gibt sie immer noch, aber sie mussten sich in die dunklen Ecken der Welt zurückziehen. Sie gingen in den Untergrund, sie leben in den finsteren Tiefen der Wälder, und sobald ihr sie trefft – und das werdet ihr – wird euch schnell klar, dass sie von dieser Entwicklung in Albion absolut nichts halten. Krieg liegt in der Luft. Wollt ihr ihn, wollt ihr die Modernisierung dieser Welt, was ist eigentlich gut und was ist böse?


    Das Spiel mit der Moral geht natürlich weiter. Und ohne jetzt schon zu sehr ins Detail gehen zu wollen, verspricht uns Lionhead wilde Sachen, die uns überraschen sollen. Eine davon dürfte das Versprechen sein, das es hier keineswegs nur um den simplen Konflikt Natur gegen Technik geht, sondern dass diese Technik euch auch neue Möglichkeiten und Wege eröffnen soll. Reise, Aufbruch und Entdeckungen in neuen Ländern werden dank Flugschiffen und modernen Kreuzern möglich sein. Ihr werdet wohl ganz neue Aspekte und Flecken Albions kennenlernen.


    Es sind große Versprechen und Peter Molyneux nimmt hier nichts auf die leichte Schulter. „Ich habe Angst. Das dritte Mal ist knifflig. Hier ist der Punkt erreicht, an dem alles schiefgehen kann. Wenn Du bei der dritten Iteration angekommen bist, was machst du dann? Wir wollen die Leute mit Fable immer überraschen. Man sieht hoffentlich an Fable 1 und 2, dass wir dabei immer in bisschen besser werden. Jetzt müssen wir noch mal besser werden. Wir müssen die Temperatur anheben und wir kommen nicht umhin, neue Mechaniken ins Spiel zu bringen.“



    Wird euch Lionhead dabei auf den Thron Albions befördern? Es soll ein Albion werden, wie ihr es noch nie gesehen habt: „Wenn wir über einen Blick auf Albion reden,“ so Josh Atkins, Fable 3s Lead Designer, “wie ihr es noch nicht gesehen habt, dann reden wir über den Blick von oben darauf. Wir reden davon, mehr zu sehen und mehr beeinflussen zu können. Ihr müsst euch erinnern, dass Fable die Geschichte einer Figur ist. Wir müssen diese Erzählweise haben.“


    Atkins weiter: “Ich kann derzeit nur sagen, dass wir einen Weg finden wollen, die Welt aus einem weiteren Blickwinkel zu betrachten, von dem aus ihr größere Teile des Königreiches direkt beeinflussen könnt. Aber in seinem Herzen ist es ein Third-Person-Spiel. Diese Erfahrung, mit der ihr die Welt direkt beeinflussen könnt, ist etwas, was eigentlich gut zu Fable passt. Es wird ein bisschen herausgezoomt und erlaubt euch so zu sehen, was ihr verändert und was um euch passiert.“


    Um euch hier in die richtige Position zu bringen, begann man bei Lionhead vom Ende des letzten Teils aus zu denken und die Geschichte weiterzuspinnen. Was passierte mit dem Helden, nachdem ihr die Welt gerettet habt? Wurde er Herrscher, Despot, dankte er ab, was hielt die Welt von ihm? In Fable 3 werdet ihr es zumindest teilweise erfahren, auch wenn ihr nicht die gleiche Figur weiterspielen werdet. Molyneux selbst sind diesmal die Konsequenzen der Entscheidungen wichtig, die ihr auf dem Weg zum Heldentum treffen müsst: „Einige Leute sagen, es ist nett, Möglichkeiten zu haben, aber was bedeuten die für die Welt? Also dachten wir uns ein Spiel aus, in dem ein großer Abschnitt sich darum dreht, dass ihr euch auf dem Weg zur Herrschaft macht. Im Laufe des Spiels verdient ihr euch dieses Recht.“


    „Was aber diese Reise so interessant macht, ist der Umstand, dass ihr eure Wahlmöglichkeiten und Konsequenzen als Versprechen betrachten müsst. Welche Versprechen habt ihr gemacht, um Herrscher zu werden, und wie viele könnt ihr davon halten? Ihr könnt an Blair und Obama sehen, dass es leicht ist, Versprechen zu machen und ein Rebell zu sein. Wenn Che Guevara lange genug gelebt hätte, um seine Versprechen umzusetzen, wenn er geherrscht hätte, wäre er dann diese wundervolle, faszinierende Person? Dieses Mal seid ihr in Fable nicht einfach nur der Held, dessen einzige Macht in seinem Schwert liegt. Es gibt einen Punkt im Spiel, an dem ihr die Macht haben werdet zu herrschen, also was macht ihr daraus?“


    Daher kommt also der Che auf Lionheads Website. Aber wird jetzt aus Fable plötzlich ein Echtzeitstrategiespiel, wie manche Foren schon spekulierten? Nein, Nein und nochmals Nein. Es soll ganz anders sein. Eine Balance sucht man, zwischen dem großen Herrschen und dem großen Abenteuer. Diese heikle Gewichtung soll sich weitestgehend aus den Wünschen der Spieler ergeben. Der Kampf mit dem Schwert in der Hand wird immer noch wichtig sein, sehr wichtig sogar.


    Die Verbundenheit zur Welt und vor allem zu den Figuren in ihr soll drastisch gestärkt werden, das Drama will man hochfahren. So etwas passt natürlich nicht zu den Konzepten der Echtzeitstrategie. Und es soll auf keinen Fall den Einschlag des Don's View aus Der Pate 2 bekommen. Ganz anders. Es bleibt am Ende immer noch ein Abenteuerspiel, das halt etwas mehr bietet als der Rest, das über den Standard hinausgeht.




    Molyneux selber lässt keinen Zweifel daran, dass die eigene Figur definitiv die wichtigste für euch bleiben wird: „Auch wenn ihr die Macht habt, ist es immer noch sehr persönlich. Herrscher stehen nicht auf einem großen Balkon und diktieren, was passieren soll. Herrscher sind von Leuten umgeben, die ihnen sagen, dass sie hierhin gehen sollten, dass sie dies und das tun sollten.“ Macht ist etwas sehr Nahes und Persönliches in diesem Spiel. Die interessante Sache ist die, dass ihr selbst eine wichtige Ressource seid: Was ihr entscheidet, wird unglaublich wichtig sein. Was werdet ihr tun, was werdet ihr delegieren? Ihr müsst eure Kämpfe wählen und auch die passende Zeit dafür.“


    Lionhead und vor allem Molyneux selbst haben also schon ein paar große Gedanken für Fable 3. Ein paar sehr offensichtliche Fragen blieben aber noch komplett außen vor. Natal und Milo wurden mit keinem Wort erwähnt, ebenso fehlen Details zu Kampfmechaniken - auch das goldene Band oder der Hund sind bisher Unbekannte in einem sehr weiten Vagen.


    Egal was man über die bisherigen Fables im Besonderen und Lionheads Spiele im Allgemeinen so denkt, es fällt schwer, sich nicht von den Visionen der Briten anstecken zu lassen. Sie stapeln nicht tief und auch Fable 3 wird wieder einen Schritt weiter gehen wollen, als alle anderen. Das Setting des Steampunks dürfte dabei eine sichere Bank sein, Konflikte zwischen expandierenden Menschen und verdrängten Fabelwesen lassen sich auch gut verarbeiten, aber was soll man von dem Echtzeitpart halten, der definitiv keiner wird? Wollen wir über Albion herrschen? Sollte es gelingen, hier die Verbindung zwischen dem Ursprung der Serie und der neuen Perspektive zu schaffen, dann könnte das dritte Fable wahrlich das Zeug zur Legende haben. Aber bis ihr das selbst erlebt, werden wohl noch ein paar Designentscheidungen ins Land gehen. Lasst euch überraschen. Denn darum ging es schon immer in Fable.


    Dann bin ich mal gespannt wie der dritte Teil dieser Reihe wird, also ich für meinen Teil bin gespannt wie ein Flitzebogen.


    Quelle: http://www.eurogamer.de

  • Hm... ich hoffe die bringen irgendwann noch mal Fable II für den PC. Den ersten Teil habe ich mehrmals durchgespielt (bei 7 Stunden Spielzeit nichts besonderes) und gemocht. Aber ich kaufe mir nicht extra für Fable II eine X-Box. Haben sich eine Menge Geld durch die Lappen gehen lassen mit ihrem X-Box-Only. Fable III hört sich interessant an, auch wenn wieder nur die Hälfte dessen wahr wird, was versprochen wird. Ein Rollenspiel ist es allerdings nicht mehr wirklich mit dem neuen Konzept. Mal schauen was draus wird.

  • Zitat

    Original von Achilleus
    Hm... ich hoffe die bringen irgendwann noch mal Fable II für den PC. Den ersten Teil habe ich mehrmals durchgespielt (bei 7 Stunden Spielzeit nichts besonderes) und gemocht. Aber ich kaufe mir nicht extra für Fable II eine X-Box. Haben sich eine Menge Geld durch die Lappen gehen lassen mit ihrem X-Box-Only. Fable III hört sich interessant an, auch wenn wieder nur die Hälfte dessen wahr wird, was versprochen wird. Ein Rollenspiel ist es allerdings nicht mehr wirklich mit dem neuen Konzept. Mal schauen was draus wird.


    Ob und wann ein FableII erscheinen soll ist bis jetzt noch nicht bekannt. Was mich vllt darauf schließen lässt das es wahrscheinlich gar nicht für den PC erscheint. Was wiederum sehr sehr schade ist.


    Naja obs noch ein Rollenspiel ist würde ich mal NOCH mit ja beantworten.
    Denn wie es in dem Text steht geht es immer noch um die Gestaltung des Helden!!

  • War noch auf altem Stand, habe mir den Text mal ganz durchgelesen: Setting gefällt mir eigentlich überhaupt nicht. Die Atmosphäre, die ich ins Ergebnis (Steampunk + Fable) reininterpretiere ist nicht mein Fall. Da müsste schon ordentlich was passieren auf der Insel, damit mich der Titel überzeugt.


    Fable II hat schon seine Elemente, die mir nicht gefallen, und diese werden wohl ausgebaut.

  • Zitat

    Original von Achilleus
    War noch auf altem Stand, habe mir den Text mal ganz durchgelesen: Setting gefällt mir eigentlich überhaupt nicht. Die Atmosphäre, die ich ins Ergebnis (Steampunk + Fable) reininterpretiere ist nicht mein Fall. Da müsste schon ordentlich was passieren auf der Insel, damit mich der Titel überzeugt.


    Fable II hat schon seine Elemente, die mir nicht gefallen, und diese werden wohl ausgebaut.


    Mich wüde Interessieren welche Elemente dir nicht gefallen haben?


    DU sagtest du hast Fable II nicht gepielt woher kennst du diese Elemente in dem Spiel denn.


    Also wie gesagt mich würd interessieren was du meinst.


    Ich habs komplett Durchgepielt und könnte es ahnen was du meinst!!

  • Elemente gibt es viele. Zum einen ging es von dem, was ich sah, schon etwas entgegen der Richtung Rollenspiel. Grundsätzlich nicht schlimm, doch es kam etwas Casual-Gefühl bei mir auf, da auch vieles recht simpel wirkte (z.B. Magiesystem).
    Der Hund war auch so eine Sache, die ich vor dem Release eigentlich ziemlich gut fand. Doch ich bin Peter natürlich auf den Leim gegangen, der Hund war letzlich ja doch kein großer Spielinhalt, sondern ein normales Anhängsel. Anfangs wurde gesagt, je nach Gesinnung des Charakters verändert sich der Hund stark, vom weißem Windhund bis zum grausamen Pitbull. Davon konnte ich auf Screenshots leider nie etwas sehen.
    Dann gab es auch keine Rüstungen in Fable 2. Der Krieger in Stoffkleidung ist nicht wirklich das ideale Bild.
    Allgemein war es aber irgendwie doch die gesamte Atmosphäre, die mir nicht so recht war, die ich aber schlecht beschreiben kann.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!