ZitatAlles anzeigenBecker schickt Agassi in Rente
Im größten Match seiner Karriere hat Qualifikant Benjamin Becker bei den US Open die einmalige Tenniskarriere seines Jugendidols André Agassi beendet.
Vor 23.000 Fans in der größten Tennisarena der Welt bezwang der Saarländer den 36-Jährigen mit 7:5, 6:7 (4:7), 6:4, 7:5 und steht damit erstmals im Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers. Während der amerikanische Traum für den unbekannten Deutschen mit dem Spiel gegen Andy Roddick (6:7, 6:3, 6:4, 6:7, 6:2 gegen den Spanier Fernando Verdasco) weitergeht, nahm Agassi mit Tränen in den Augen Abschied vom weißen Sport.
Keinen Zuschauer hielt es mehr auf seinem Sitz, als sich der US-Open-Sieger von 1994 und 1999 zum letzten Mal vor seinem Heimpublikum verbeugte. Agassi versagte zunächst die tränenerstickte Stimme, als er sich an das Publikum wandte: "Die Anzeigetafel sagt: Ich habe verloren. Was sie nicht sagt, ist die Loyalität und die Großzügigkeit, die ich auf dem Platz gefühlt habe. Ich habe eine Inspiration gefunden. Ihr habt mir Eure Schulter zum Anlehnen gegeben, auch als ich ganz unten war", sagte Agassi. "Ich habe Euch während der vergangenen 21 Jahre gefunden und werde die Erinnerung an Euch für immer behalten."
"Er hat dem Tennis so viel gegeben"
Benjamin Becker war nach dem Match voll des Lobes für Agassi. "Er ist ein echter Gentleman und hat dem Tennis so viel gegeben. Er war immer ein Idol für mich und ich wünsche ihm viel Glück für die Zukunft", sagte der Saarländer und rief dem tief bewegten Agassi zu: "Danke André."
Zweimal hatte Agassi New York bei seiner Abschiedsvorstellung noch verzaubert und als der Altmeister und sein unerfahrener Kontrahent um 16 Minuten nach elf am Sonntagmorgen (03.09.06) das Arthur-Ashe-Stadium betraten, schien sogar die Sonne im "Big Apple".
Agassi von Rückenschmerzen gehandicapt
Mit Training, Medienterminen und vor allem Entspannung hatte Becker die Wartezeit vor der Partie überbrückt. Als die Ausläufer von Tropensturm "Ernesto" den ersten Anlauf von Becker gegen Agassi am Samstag unmöglich gemacht hatten, war er nicht einmal auf die Anlage gefahren.
Agassi musste sich nach seinem faszinierenden Fünfsatzmarathon gegen Marcos Baghdatis (Zypern) in Runde zwei dagegen noch einmal mit Spritzen gegen die ewigen Rückenschmerzen behandeln lassen. Aber als er dann auf dem Platz stand, war nicht zu übersehen, wie sehr ihn die Schmerzen behinderten. Sein Vater Mike hatte Agassi sogar geraten, doch lieber gar nicht mehr anzutreten. Und auf der Tribüne saß Steffi Graf und litt sichtlich mit ihrem Ehemann, der sich nur mit einer unglaublichen Energieleistung im Match halten konnte.
Matchball mit Ass verwandelt
Fast schon verzweifelt versuchten auch die Fans, Agassi bei seinen 21. US Open immer wieder zurück ins Match zu schreien. Auf der anderen Seite musste Becker, der erst im Juni in Wimbledon erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier aufgeschlagen hatte, seine Nerven in den Griff bekommen. Gute Aufschläge und freche Stopps wechselten sich mit vielen leichten Fehlern ab, und so vergab er schon im Tiebreak des zweiten Satzes die Chance zur Vorentscheidung.
Zwei Sätze später zeigte Becker dann aber Nervenstärke, wehrte beim Stande von 4:5 zunächst einen Satzball Agassis ab, glich zum 5:5 aus und schaffte dann das vorentscheidende Break zum 6:5. Nach 3:03 Stunden machte Benjamin Becker mit seinem ersten Matchball, einem Ass, das Ende von Agassis Karriere perfekt.
Quelle: Sport.Ard.de
Is zwar nen paar Tage alt, aber hat immerhin einen Thread verdient, denn es geschieht nicht oft, dass so ein Profitennisspieler aufhört. Agassi is raus, und Becker seit neustem auch. Von den Deutschen ist zurzeit gerade noch Tommy Haas bei den US Opens dabei....Naja Federer, meint Favorit gewinnt sehr wahrscheinlich das Turnier.