Also, wo ich den Thread zum ersten Teil eben nochmal gelesen habe (natürlich nicht ganz!) und ja bald das neue XIII-3 rauskommt (oder auch Lightning Returns), finde ich, muss man auch mal einen eigenen Thread zum zweiten Teil der Trilogie eröffnen: Final Fantasy XIII-2.
Zum Inhalt:
drei Jahre sind seit dem Tag von Ragnarök vergangen. Cocoon thront in einer Kristallsäule über dem Himmel von Gran Pulse und überall sind neue Siedlungen entstanden. Die Cocoon-Fal'Cie sind in einen Schlaf gefallen, während der Nachfolger des Sanktums, die Akademie, die Führung über die Menschen von Cocoon und Gran Pulse übernommen hat.
Serah, Lightnings Schwester, lebt zusammen mit vielen alten NORA-Mitgliedern in Neo Bodhum, vor den Ebenen auf denen die Kristallsäule sich befindet. Und sie hat ein düsteres Geheimnis.
Von allen, die wissen, dass Lightning, die Heldin Cocoons, zusammen mit zwei Jungen Frauen aus dem Dorf Oerba in der Kristallsäule gefangen ist, zu der sie geworden ist, um alle zu retten, glaubt Serah als einzige an eine andere Geschichte. Sie erinnert sich an ihre lachende Schwester, die sie auf den Ebenen vor der Säule in Empfang genommen hat, am Tage von Ragnarök. Sie gab ihr und ihrem Verlobten Snow ihren Segen.
Doch diese Erinnerung ist aus dem Gedächtnissen aller Menschen gelöscht. Lightning ist fort und niemand glaubt Serah. Snow hat sich dennoch für sie auf die Suche nach ihrer Schwester gemacht und ist seitdem verschollen. Serah ist einsam...
Eines Nachts träumt sie von ihrer Schwester. Lightning ist an einem unbekannten Ort, einer verlassenen Stadt. Und an der Seite von Espern und Monstern kämpft sie gegen die Armee eines unbekannten Kriegers. Gleichzeitig stürzt ein Meteor auf die Bucht von Neo Bodhum und die Stadt wird von mysteriösen Kreaturen angegriffen. Mit ihnen kam ein Junger Mann, Noel Kreiss, der von sich behauptet, der letzte Mensch aus einer zerstörten Zukunft zu sein und Lightning getroffen zu haben.
Serah kann nicht anders und folgt Noel, auf der Suche nach ihrer Schwester und dem seltsamen Krieger aus ihrem Traum. Dabei führt sie die Spur Lightnings weit in die Zukunft von Gran Pulse. Die beiden müssen gemeinsam mit ihrem Begleiter Mog, einem Mogry, die zahlreichen Ursachen für die ultimative Katastrophe verhindern, die Noels Zukunft vernichten wird:
Der drohende Fall Cocoons auf Gran Pulse...
Ich persönlich liebe dieses Spiel! Es ist freier und freundlicher, als der erste Teil und zu sehen, was aus der Menschheit nach den fal'Cie wurde, ist einfach nur toll. Die Charaktere wachsen einem sofort ans Herz und Serahs Treue zu ihrem Verlobten Snow und ihr Glaube an Lightnings überleben rühren einen zutiefst.
Gleichzeitig sind die Hauptfiguren aber auch verdammt verspielt und das stört. Immerhin geht es um das Schicksal der Zukunft und schließlich auch um das Schicksal der Zeit selbst. Dabei kann man das manchmal nicht so ganz ernst nehmen, beispielsweise, wenn man zum ersten Mal Serahs "Waffe", den gestaltwandelnden Mogry Mog kennenlernt.
Noel hingegen handelt schon nachvollziehbarer. Auch er stürzt sich ohne Sorgen von Epoche zu Epoche, doch ist er den Kampf ums Überleben schließlich gewohnt. Nach und nach erkennt er in Serah eine Inkarnation der Göttin Etro und ahnt, dass Serah ihre neu gewonnenen Kräfte nicht wird kontrollieren können. Auch sein Kampf gegen seinen alten Meister Caius, jenen Krieger aus Serahs Traum, macht ihm schwer zu schaffen.
Nebenher gibt es noch Wiedersehen mit alten Bekannten, die jedoch allesamt nur Nebenrollen einnehmen. Hope und Snow werden nur beiläufig abgefertigt, eine viel wichtigere Rolle hat da schon Alyssa, Hopes Assistentin oder die Seherin Paddra Nys Yul, welche in allen Epochen wiedergeboren wird, nur um in jungen Jahren zu sterben.
Was außerdem ein bleibendes Thema ist, ist der drohende Fall Cocoons im Jahre 500 nach dem Tag von Ragnarök. Ob nun Kriege, gigantische Puddingmonster oder natürliche Erosion: Die Zeitlinie scheint immer eine andere Ursache dafür zu finden, wieso die gigantische Hohlkugel die Oberfläche des Planeten verwüstet. Um das zu verhindern, arbeiten Hope und die Akademie fieberhaft daran, eine Lösung zu entwickeln.
Man muss nicht erwähnen, dass jede Epoche, die man besucht, eine eigene, mehr oder weniger dramatische Geschichte zu erzählen hat. Viele besucht man innerhalb der Hauptstory und lernt mehr über die Seherin Yul oder den Krieger Caius. Es gibt jedoch auch zahlreiche optionale Epochen und Orte, die man auf der Chronosphäre, der Overworld-Karte anwählen kann, die wahlweise labyrinthartig oder als eine Art Uhrwerk ausgerichtet werden kann. Außerdem lässt sich die Zeit einer einzelnen Epoche jederzeit wieder auf den Nullpunkt zurückdrehen, damit man sie neu spielen kann.
Auch die DLC-Episoden lassen sich auf der Chronosphäre anwählen, ebenso wie die vielen optionalen Enden...
Die optionalen Enden.... Je nachdem, welche Entrscheidungen man im Spielverlauf trifft, kann eines dieser End-Paradoxa eintreten, von denen es insgesamt neun gibt. Die meisten erzählen "Was-wäre-wenn"-Geschichten und erst, wenn man alle gesehen hat, wird einem nach dem Ende der Hauptstory die letzte, schockierende Wahrheit offenbart. Dabei bleiben die Enden der Hauptstory treu und machen mal mehr und mal weniger Sinn. Aber so ist das wohl mit Geschichten, die sich mit der Zeit auseinandersetzen. Sinn ist da manchmal nur schwer zu sehen oder zu verstehen.
Zum Gameplay: Das Kampfsystem ist dasselbe wie in FF XIII, nur das Krystarium ist etwas freier. Außerdem hat man nur zwei permanente Partymitglieder. Ein drittes erscheint in Form von gezähmten Monstern.
Jedes dieser Monster kann genau eine Paradigmen-Rolle haben, die nicht veränderlich ist. So ist ein blauer Chocobo beispielsweise immer ein Verheerer, während ein Dragooner XS immer ein Brecher ist. Man kann gleichzeitig drei Monster im aktiven Team haben, von denen jedes seine eigenen Stärken und Schwächen hat. Das perfekte Team zu entwickeln kann also schon eine Herausforderung sein.
Die DLCs:
Naja... wie üblich eben, sind die meisten DLCs überflüssig. Da sind dann neue Kostüme für die Hauptcharaktere dabei oder aber Waffen, die im späteren Spielverlauf eben auch nutzlos werden.
Dann gibt es da auch noch die Kämpfe gegen Übermonster im Kolosseum des Jenseits, welches man zwar in der Hauptstory besucht, aber welches ohne DLCs keinerlei Nutzen hat. Dort kann man dann gegen Bösewichte aus früheren Final Fantasy-Teilen antreten, wie die PuPus, Omega oder Ultros und Mr. Typhoon. Außerdem scheint Snow etwas mit dem Kolosseum zu schaffen zu haben...
Die erste große DLC-Episode handelt von Sazh, mit dem man in einem überirdischen Casino... nun... pokern muss, um genug Taler zu sammeln. Denn Sazh hat mal wieder seinen Sohn verloren und um den zu finden, schlägt ihm der fuchsige Casinobesitzer einen Deal vor...
Die letzte Episode - und das ist das Fiese - offenbart das wahre Ende von FF XIII-2. Man spielt hier Lightning in ihrem Kampf gegen Caius, am Ende aller Zeiten und was danach passiert. Man kämpft zwar allein, hat aber Zugang zu spektakulären neuen Rollen, wie dem Paladin oder dem Shamanen. Man startet auf Level 1 und hat eigentlich kaum eine Chance, doch je öfter man in dem Kampf antritt, desto mehr XP sammelt man und desto leichter geht einem der Kampf von der Hand. Auf Level 10 ist der Kampf dann kaum noch eine Herausforderung.
Mein Fazit ist, dass FF XIII-2 ein großartiges Spiel ist, das die Geschichte des ersten Teils sehr schön weiter erzählt. Allerdings ist die Story leider nicht so gut durchdacht wie die des ersten Teils, wobei das Gameplay insgesamt schöner ist.
Was mich persönlich stört, sind die DLCs, denen zuviel Bedeutung beigemessen wurde, und die stellenweise etwas verspielte Atmosphäre, die jedoch gegen Ende hin schön düster wird, wenn man beispielsweise Noels Heimat, das Ende aller Tage besucht. Das erinnert einen dann schon eher an die dunkle Zukunft aus Primeval oder Pokemon Mystery Dungeon - Team Himmel.
So oder so wird einen der Schluss fesseln, aber auch schockieren und vermutlich werden sogar einige heulen, wenn sie das absolut fiese Ende sehen, auf das einen nichts vorbereiten kann, was man in dem Spiel so mitmacht.
Ich persönlich kann es jedem empfehlen.