Beiträge von Sirius

    Zitat

    Original von Audi~
    [...] ständig ausschließlich in Levels Blöcke verschieben wäre für mich einfach nichts, und gebe es noch so viele unterschiedliche Blockvariationen. Das schreckt mich dann doch ziemlich ab. Muss dazu aber auch sagen, dass ich dahingehend noch nie der große Puzzlefan war. [...]
    Und ja, es sieht echt _übelst_ schwer aus. Und das auf "normal". oo


    Aber Herr Audi, das können Sie doch nicht tun! Einfach so das ganze Spiel auf die Puzzle-Abschnitte runterbrechen! Das geht doch nicht!
    ...okay, zugegeben, sie machen 60% des Spiels aus, aber man sollte die "sozialen" Abschnitte in der Bar und zwischen den Albtraum-Leveln nicht vernachlässigen, die sind nämlich auch recht kurzweilig und unterhaltsam, weil die Dialoge im Spiel einfach sehr gut geschrieben sind. Genau wie der Rapunzel-Arcade-Automat, der ist imho zwar viel kniffliger als das Hauptspiel, aber da hat man dafür auch keinen Zeitdruck und kann ewig lange überlegen, wie man das Problem angehen möchte (mein Stand ist 7 von 128 Leveln geschafft haha *gets shot*). Außerdem spielt man weniger panisch und überlegt mehr, sobald man sich ans Gameplay gewöhnt hat, dann wird es für einen selbst vom Puzzle-Spiel zum Action-Spiel, weil man beginnt, schneller und klüger zu agieren (so ging's mir zumindest). Am Anfang bist du froh, wenn du eine Mission schaffst, aber irgendwann packt dich der Ehrgeiz und du willst sie mit dem besten Rang schaffen und musst sie dafür einfach so ziemlich auswendig kennen, jeden noch so kleinen Vorteil nutzen und so weiter. Catherine ist so ein Spiel, bei dem man es sich recht leicht oder seeeehr schwer machen kann, je nachdem, wie sehr man mitdenkt. Das gilt sogar noch mehr für die Babel-Marathonlevel, da gibt's ja auch keine Gegner/Items und es kommt wirklich nur aufs reine Spielkönnen an. :D


    (Meine bisherigen Erfahrungen mit Atlus bestanden ja nur aus diversen Trauma Center-Teilen, allen voran dem ersten für den DS. Dagegen finde ich Catherine bis jetzt noch merklich einfacher, auch in Sachen "Missionen in- und auswendig kennen". xD)


    Kha:
    Das Spiel gibt' mittlerweile immerhin schon für akzeptable 35 € bei Amazon. "Gebraucht - Wie neu". :3 Ansonsten mal Spielehändler in der Nähe abklappern, das wird anscheinend oft wieder verkauft, weil die Leute sich was anderes darunter vorgestellt haben. xD
    Ich bin schon in heißer Erwartung, dass du es dir holen möchtest, dann habe ich endlich jemanden, mit dem ich knallhart darüber debattieren kann. *____*

    Nun, dank des Lebens in einer Großstadt mit sehr gut ausformuliertem S-Bahn- und Busnetz (wie Audi schon sagte) wird dort das Auto quasi überflüssig, weil die freundlichen Leute vom ÖPNV-Unternehen einen wunderbar durch die Stadt kutschieren können. Lediglich für weite Strecken über die Stadtgrenzen hinaus ist es natürlich praktisch, aber angesichts der derzeit explodierenden Spritpreise und der Tatsache, dasss ich nur einige Male pro Jahr weite Strecken irgendwo hin fahre (Ausnahme: Besuche bei den Eltern), kann ich mich auch mit der Deutschen Bahn ganz gut behelfen. Sehr schön natürlich trotzdem, wenn Freunde oder Bekannte dort hinfahren, wo ich auch hin möchte, dann kann ich mich einfach mit ins Auto setzen. Und wo ich grad beim Thema bin: Mitfahrgelegenheiten habe ich ebenfalls schon in Anspruch genommen und gute Erfahrungen damit gemacht.


    Ich bin also sozusagen Beifahrer aus Überzeugung.


    (Außerdem habe ich nach vier gründlich verkackten praktischen Führerscheinprüfungen eingesehen, dass es Dinge gibt, in denen ich nicht besonders gut bin und dementsprechend auch nicht auf die Menschheit losgelassen werden sollte. Haha.)

    There's a rumor going around that if you fall in a nightmare and don't wake up before you hit the bottom, you'll die in reality.



    Für die Uninformierten: Bei Catherine handelt es sich um ein Action-Puzzle-Game (mit sozialer Komponente) von Atlus, erschienen für PS3 und Xbox 360. Die Story dreht sich um den 32-jährigen Programmierer Vincent Brooks, dessen Beziehung zu seiner langjährigen Freundin Katherine auf die Probe gestellt wird, als die bezaubernde junge Catherine mehr oder weniger gegen seinen Willen in sein Leben tritt und er am nächsten Morgen erkennen muss, dass er seine Freundin mit ihr betrogen hat. Ab diesem Punkt hat er seltsame Albträume, in denen er ums nackte Überleben kämpft und gleichzeitig erschüttert eine Serie merkwürdiger Tode die Stadt. Außerdem will Katherine so langsam ernst machen und redet von Hochzeit und Schwangerschaft... Vincent ist also nicht gerade in einer beneidenswerten Lage.
    Ob und wie er dieses Dilemma löst und wie sich die Geschichte entwickelt, sei an diesem Punkt natürlich nicht verraten. Dafür stattdessen etwas zum Gameplay: Das Spiel ist in zwei große Abschnitte unterteilt. Einerseits gibt es die Albträume, in denen Vincent zusammen mit vielen vielen Schafen (ja, es ergibt alles seinen Sinn, keine Sorge) einen scheinbar endlos hohen Turm erklimmt. Hier gilt es, Blöcke so zu verschieben, dass Wege nach oben geschaffen werden und nebenbei lassen sich Münzen & Items einsammeln. Da ständig neue Blockarten eingeführt werden, wird dies ziemlich schnell eine sehr komplizierte und nervenaufreibende Angelegenheit, zumal die Level von unten beginnend langsam zerfallen, d.h. wer nicht schnell genug ist, fällt in einen bodenlosen Abgrund und stirbt, Game Over (außerdem kommen im Spielverlauf noch viele anderen Sterbemöglichkeiten hinzu, Bosse inklusive). Das Leveldesign ist herausfordernd, aber nicht unmöglich. Auf der anderen Seite gibt es das Stray Sheep, Vincents Stammkneipe, in der er sich abends mit seinen Freunden trifft, Alkohol trinkt und sich mit verschiedensten Leuten unterhalten kann. Der Spieler interagiert sowohl dort als auch in den Albtraumsequenzen mit anderen Charakteren. Dies hat sowohl Einfluss auf das Spielende als auch auf das Schicksal einiger Personen bzw. Ereignisse innerhalb der Story, je nachdem, wie man sich entscheidet.


    Als Bonus gibt es nebem dem Golden Playhouse (so heißt der Story-Modus) noch ein Arcade-Game namens Rapunzel, welches so umfangreich ist, dass es schon als Game Within A Game durchgehen könnte und weiterhin den für sich sprechenden Modus Babel, der aus vier knallharten Marathon-Leveln besteht, die erst durch Leistungen im Hauptspiel freigeschaltet werden müssen und in denen man sowohl solo als auch im Co-op seine Blockschiebe- und Kletter-Skills unter Beweis stellen kann. In jedem Falle massig Inhalt für viel Spielspaß (oder auch viel Frustration).
    (Argh, ich bin urschlecht in solchen Zusammenfassungstexten. Falls ihr's euch nicht vorstellen könnt, bemüht YouTube oder sowas. v_v)


    Ich wurde jedenfalls durch die für ein Spiel recht ungewöhnlichen Themen (Beziehungen, Verantwortung, Treue...) auf Catherine aufmerksam und muss sagen, es hat mich nicht enttäuscht. Die actionreichen Kletterpassagen fordern sowohl die grauen Zellen als auch das Reaktionsvermögen wunderbar heraus und auch wenn man gerade zu Beginn häufig stirbt, weiß man doch, dass es auf jeden Fall einen Weg gibt-- man muss ihn eben nur finden. Wirken die ersten zwei Level noch etwas tutorialhaft, geht es danach steil bergauf in Sachen Anspruch. Tödliche Stacheblöcke, rutschige Eisblöcke und andere kleine Gemeinheiten warten ebenso auf den Spieler wie massive Bossmonster, in denen sich Vincents Zukunfts- und Bindungsängste in besonders kreativer Art und Weise manifestieren. Ganz im Gegensatz dazu die Stray Sheep-Abschnitte, in denen soziale Interaktion im Vordergrund steht und man eben, nun ja, ganz alltägliche Dinge macht (hauptsächlich zumindest). Den Rapunzel-Spielautomaten empfinde ich persönlich ja mal als echt kackschwer, Babel sowieso (es sei denn, man spielt im Pair Mode), aber so gibt es zumindest ausreichend Langzeitmotivation, genauso das Erreichen aller möglichen Enden. Außerdem gibt's recht viele belohnende Cutscenes, teils in Spielgrafik, teils voll animiert, welche die Geschichte vorantreiben und sehr hübsch anzusehen sind.


    Wobei ich aber...
    [SPOILER=It is the killer, do not die.]...nach Spielende doch etwas Kritik üben muss. Punkt Eins: Das Karma Meter ist eigentlich ein ziemlicher Pushover, denn die Zwischensequenzen ändern sich abgesehen von Vincents Monlogen ja nicht. Die verschiedenen Enden allerdings sind ziemlich sweet. Catherines True Ending z.B. ist so unglaublich over the top, dass ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Ich habe zwar nicht mit einem so knallharten Entscheidungsfaktor wie z.B. bei Heavy Rain gerechnet, aber dass die Unterschiede so marginal sind, hat mich doch etwas enttäuscht, ebenso die Tatsache, dass die Good Endings nur abgespeckte Versionen der True Endings sind. Hmn. Dafür waren die Bosse klasse, insbesondere Doom's Bride und Shadow of Vincent haben mich beeindruckt. Das Plottiwst-Coop-Level mit Katherine fand ich auch ganz cool, obwohl ich da ein- oder zweimal wegen ihrer dümmlichen AI gestorben bin. Tsss.
    Punkt Zwei: Das Spiel hat (durch seine Natur als Puzzler) recht viel Trial & Error, was sich an einigen Stellen echt frustrierend auswirkt. Außerdem steigt der Schwierigkeitsgrad teilweise ziemlich fucking brutal an. Ich glaube, ich hatte erst im Eislevel (Quadrangle, müsste Stage 5 sein) zum ersten Mal so wirklich das Gefühl, dass ich verstehe, was ich da tue und nicht nur panisch um mein Leben renne. Ab dem Punkt machte es dann aber auch gleich viel mehr Spaß.
    Punkt Drei: Durch die isometrische Perspektive und die nur begrenzt bewegliche Kamera werden einige Passagen unnötig unübersichtlich. Das Bosslvel im Spiral Corridor ist ein Paradebeispiel dafür (obwohl's ansonsten echt klasse designt ist). Der Zeitdruck tut sein Übriges dazu, um die Schwierigkeit stellenweise künstlich in die Höhe zu treiben.
    Punkt Vier: Axis Mundi im Solo Mode ist broken as hell.[/SPOILER]
    Wenn man dem Puzzle-Genre nicht ganz abgeneigt ist und auf der Suche nach einem originellen und außergewöhnlichen Spiel ist, sollte man jedenfalls mal einen Blick drauf werfen. Wer Angst vor dem hohen Schwierigkeitsgrad hat und nur die Story genießen will, kann auch auf Easy (oder dem versteckten Very Easy) spielen. In jedem Fall eine Empfehlung wert. Interessante Charaktere und eine wendungsreiche Geschichte inklusive.


    In einer Wertung ausgedrückt (obwohl die bei so einem ungewöhnlichen Titel natürlich extrem subjektiv ist) würde ich trotz einiger Mängel 9/10 vergeben, weil es wirklich viel Spaß macht und definitiv unter "hat es so noch nicht gegeben" verbucht werden kann.


    Hat's hier noch jemand gespielt oder spielt es gerade? Will sich's jemand anschaffen? Meinungen? Lob? Kritik? Bitte diskutieren Sie!

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    Original von Kharaz
    Schwere Spiele sind doch stets etwas Gutes. ^_^


    Auf jeden Fall. Aber besagtes Catherine strapaziert die gediegenen Gamernerven bis zu einem Grad, der ein Paradies für jeden Masochisten wäre. So entspannt, spaßig und kurzweilig die sozialen Interaktionen im Stray Sheep und in den Landings zwischen den Leveln auch sind (der Moral-Faktor des Spiels bzgl. der Multiple Endings ist ja nun doch eher einfach gehalten), aber die Albtraumsequenzen, sprich die Blockrätsel und insbesondere die Bosslevel rauben mir den sprichwörtlichen letzten Nerv. Ich bin mittlerweile schon über den Zustand des Sich-Ärgerns hinaus und nehme meine x-ten Game Overs (bzw. "LOVE IS OVER") nur noch gleichgültig hin. Das sage ich übrigens, während ich am dritten Boss, d.h. im vierten von neun Leveln verzage. Natürlich kann dies daran liegen, dass selbst ich als versierter Gamer mal einfach kackschlecht in irgendeinem Spiel bin, aber da Catherine nach dem "Wenn du den Weg erst einmal kennst, ist es einfach"-Prinzip arbeitet und damit automatisch schon viel Trial & Error impliziert, nehme ich mal an, dass ungefähr jeder Spieler diese Erfahrung gemacht haben dürfte. Ich weigere mich allerdings auch aufs Schärfste, YouTube-Videos als Lösung in Anspruch zu nehmen, was zwar sehr bequem wäre (und bei Sachen wie "Gold Awards auf Hard" über kurz oder lang wahrscheinlich zum Zwang wird), aber ich habe noch nie ein Spiel erlebt, das es in einem solchen Maße schafft, dass man sich... unfähig vorkommt. Dennoch liebe ich es jetzt schon heiß und innig, auf jeden Fall ein Top-Titel, allerdings abseits vom Gaming-Mainstream. Wird vermutlich auch viele enttäuschen, weil sie was anderes erwarten.

    Zwei Tage nach der Veröffentlichung von "auch" habe ich mich mal etwas intensiver mit der Platte beschäftigt und komme zu dem Schluss, dass es sich dabei um ein ziemlich gutes Album handelt. Also, finde ich. Eine CD im ersten Song mit der Textzeile "Fick dich und deine Schwester" zu beginnen ist natürlich schon mal sehr drollig und lässt einiges erwarten. ; )


    Textlich hat die Platte zwar einige Schwachstellen (vor allem Belas Songs wirken dahingehend etwas schwach auf der Brust, man sieht die Texte schon kommen, bevor sie da sind, etwas vorhersehbar alles), überrascht aber an einigen Ecken mit totalen kuriosen Themen und Reimen ("Du willst Freunde adden, ich bin heut dein Armageddon!"), generell beweisen insbesondere Farin und Rod ihr Talent für interessante und überraschende Lyrics. Natürlich lässt die Band es sich auch nicht nehmen, ihre steile Karriere zu thematisieren.


    Musikalisch ist's wieder deutlich gitarriger geworden als noch auf dem Vorgänger. Man spielt druckvolle Rockmusik, hin und wieder auch mit einigen Schnörkeln und Überraschungen. Auf jeden Fall wirkt es wieder punkrockiger als zuvor, aber definitiv nicht weniger verspielt.


    Ich würde sogar sagen: Kein Song hat mir so wenig gefallen, dass ich ihn komplett von der Bettkante stoßen würde, denn selbst wenn einige Dinger eher belanglos beginnen, entwicklen sie sich in ihrem Verlauf noch etwas weiter (Paradebeispiele: "Bettmagnet" und "Tamagotchi").
    Lediglich "Die Hard" hätte, obwohl ich die gleichnamige Filmreihe heiß und innig liebe, nicht wirklich sein müssen. Aber obwohl man auf der einen Seite natürlich sagen kann "Sowas haben die ärzte nicht nötig", kann man auf der anderen Seite auch sagen "Sowas können die ärzte sich halt kackfrech erlauben". Ich würde in diesem Falle aber auf ersteres zurückgreifen. (Anbei, "Freundschaft ist Kunst" konnte ich ebenfalls gar nichts abgewinnen.)
    Ansonsten: Die Parodie "Captain Metal" ist zum Schießen und ich befürchte, das Ding könnte in gewissen Kreisen sogar... ernst genommen werden? :'D Haha. Sehr cool auch "Fiasko", welches textlich ein bisschen "Wie es geht, Teil 2" oder so ähnlich sein könnte.


    Meine spontanen Favoriten nach einigen Hördurchgängen:


    - Ist das noch Punkrock?
    - Sohn der Leere
    - Taking Care Of Rock
    - Angekumpelt
    - Fiasko


    ...mal sehen, wie sich die Platte im "Dauertest" so schlägt. o/ Trifft meinen Geschmack schon jetzt deutlich mehr als "Jazz ist anders".

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    Original von Asmael
    Zusammengefasst: Fernsehen verblödet nicht. Unreflektierter Gebrauch von Informationen verblödet. Da ist es dann auch ganz egal welches Medium oder welche Medien man genau dafür verwendet. Vorsicht ist das Mittel der Wahl.


    Ich glaube, das ist die beste Zusammenfassung zu diesem Thema, die ich je gelesen habe (der Rest des Beitrags ist natürlich auch nicht zu verachten). Mehr ist dem dem von meiner Seite auch nicht hinzuzufügen, aber es lag mir gerade wirklich am Herzen, das nochmal hervorzuheben. o/

    Ich muss mich Asmael anschließen, de Sade ist dahingehend noch immer das extremste Beispiel in der Literatur. Wenn man sich annäherend für das Thema interessiert, sollte man sich mal eine ungekürzte Fassung seiner Werke besorgen. oo/


    Edit: Mir fiel gerade noch, natürlich, "Der Ekel" von Sartre ein. Prinzipiell wird zwar ein masochistisches Phänomen geschildert, aber dadurch, dass der Protagonist sein handelndes und sein denkendes Ich als zwei verschiedene Personen ansieht, wird es dann doch wieder sadistisch. Ist für das Themenfeld (aber auch darüber hinaus!) sehr zu empfehlen.

    "Subrasse". :'D Ich brech' ab ey. Wie drollig.


    Kann mich Kharaz eigentlich voll und ganz anschließen: Ich bin ja in verschiedensten Subkulturen unterwegs und oszilliere dementsprechend auch zwischen verschiedenen Kleidungsstil-Trademarks. Möchte mich da auch nicht festlegen, ich finde manches halt gut und anderes eher nicht, so gesehen bin ich wahrscheinlich eine Art Patchwork-Mensch. Man sammelt sich eben zusammen, was einem gefällt. Dasselbe gilt auch für meinen Musikgeschmack sowie für meine moralischen & politischen Ansichten. Ich könnte mich auch nie auf Gothic, Metal, Punk, Kirschtorte oder Apfelkuchen festlegen. Ist halt besser, wenn's alles so im Fluss ist, dann sind die Abgrenzungen auch nicht so penetrant.


    Dahingehend: Die Tendenz, dass eine Szene in Eigennarzissmus verfällt und manche ihrer Vertreter sich selbst als das Nonplusultra bzw. Verfechter des guten Geschmacks betrachten (Stichwort: "Szenewächter"), ist natürlich gegeben und findet auch statt. Das halte ich für albern.
    Einzelfälle, in denen Menschen diese Verhaltensweise auch szeneübergreifend praktizieren, kommen selbstverständlich auch vor. Freilich ebenfalls lächerlich.

    *im brautkleid bereitsteh* <3



    Ich bin ja auch immer so unglaublich angetan davon, wenn ein Charakter nicht nur eine interessante Hintergrundgeschichte hat (die erst nach und nach enthüllt wird, Xerxes anyone?), sondern auch facettenreich ist. Hohenheim wird ja erst so mysteriös vorgestellt, aber die späteren Szenen mit ihm sind teilweise so wunderbar ulkig. *___* In der Rückblende, wo er versucht, die Schaukel zu reparieren und vom Baum fällt, das ist so goldig. ;_; Eben nicht nur dieses "Hui, ich bin der unheimliche Typ im Hintergrund", sondern auch wirklich... Gefühle, Emotionen. Fehler und Schwächen. Das macht einen gut ausgearbeiteten Charakter ja überhaupt erst aus.


    (Jetzt sind wir ja doch etwas vom Ursprungsthema dieses Threads abgerückt, aber das musste kurz mal sein. xD Ich reiß' mich ab jetzt auch mühevoll zusammen.)

    Nun, "post-apokalypisch" meint im Wortsinn lediglich "nach dem Weltuntergang". Um welche Form von Weltuntergang es sich dabei handelt, wie die Welt im Anschluss daran aussieht und ob es den Überlebenden überhaupt bewusst ist, dass ein solches Ereignis stattfand, hat keinerlei Einfluss auf den Umstand, dass es eben an einem Punkt in der Vergangenheit passiert ist.


    Dass aus einem halbernst gemeinten Vergleich eine solche Debatte entstehen würde, hätte ich allerdings auch nicht gedacht...


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    Original von Vyserhead
    Sirius: Das meinte ich mit unterschwellig. Man kriegt es eigentlich nicht mit, weil alles bunt dargestellt wird. Selbst der Weltuntergang, oder die Sache mit Pamela hat immer etwas komisches anbei. Das meinte ich mit unterschwellig. So, dass man es nicht wirklich merkt, sondern nur im Gesamtzusammenhang.


    Davon spreche ich doch schon die ganze Zeit?

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    Original von Nusma
    Allgemein ist die Stimmung aber auch nicht richtig. Wenn in unserer Welt der Tod drei Tage entfernt wäre, dann würden wir nicht unserer Arbeit nachgehen und so tun, als wäre nichts. Wir würden Termina evakuieren. In Zelda geht dagegen alles seinen gewohnten Gang. Keiner benimmt sich, als wären das seine letzten drei Tage.


    Am ersten und auch am zweiten Tag will es noch keiner glauben und die Leute reden sich ein, es sei Unsinn, aber spätestens in den letzten 24 h hat jeder NPC ganz andere Dialoge und man merkt, wie sehr sie sich vor dem Mond fürchten. Wenn man das Spiel aufmerksam spielt, kann einem das gar nicht entgehen. :/


    Zitat

    Original von Nusma
    Sag, was du willst, aber als sonderlich dramatisch empfinde ich das nicht.
    Ich glaube dir gerne, dass du damit aufgewachsen bist und dem zufolge nachhaltig geprägt bist, von den Szenen, die dich im Kindesalter schon beeindruckt hast, aber für andere, die das nicht so aufgenommen haben, muss ein Zelda mehr aufweisen, als nur Düsternis, um Dramatisch zu wirken.


    Ich kann da jetzt nur von mir sprechen, aber erst mit 16 oder 17 Jahren, also weit entfernt vom Kindesalter, lernte ich Majora's Mask beim erneuten Durchspielen erst richtig zu schätzen. Ich denke, Inhalte werden mit zunehmendem Alter keineswegs harmloser, sondern im Gegenteil merkt man Jahre später oft erst, was in einer Geschichte alles enthalten ist-- Dinge, die man als Kind womöglich gar nicht so direkt registriert hat.



    Edit: Oh, und die Sache mit Mikau fällt wohl eher in diese Kategorie.

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    Original von Nusma
    Solche Szenarien zeichnen sich nämlich gerade dadurch aus, dass die Folgen einer Katastrophe noch deutlich sichtbar sind. Wenn die Wunden verheilt sind und die neue Ordnung ordentlich steht, dann wars das mit dem postapokalyptischen Flair. Wenn man dem Land nichts mehr anmerkt, dann passt diese Bezeichnung nicht, finde ich.


    Guck mal unter die Wasseroberfläche: Da befindet sich ein versunkenes Königreich. Die "Inseln" waren mal Berggipfel. Wenn das den Tatbestand "Folgen einer Katastrophe noch deutlich sichtbar" nicht erfüllt, weiß ich auch nicht. Und jetzt nich' hier kommen mit "Aber AUF dem Ozean sieht man davon nix", das hat Wasser als Element halt eben so an sich und ist kein Argument. :[


    Zitat

    Original von Vyserhad
    P.S.: Düster und gruselig fand ich MM eigentlich nie... ich scheine da wohl etwas komisch zu sein...


    Ja, das scheinst du in der Tat. Du sagst "unterschwelliges Gruseln ist viel cooler" und haust dann raus, dass du MM nicht gruselig fandest? Das gab's permanent und an jeder Ecke. Oder war's dir vielleicht ein Stück zu unterschwellig? ; )

    Audi ey.


    Ich hab' dir vor Wochen schon mal gesagt, wie überraschend gut die Platte geworden ist und dass man mal reinhören sollte, da hast du nur "Mh-mh..." geantwortet und geistesabwesend in deine Kaffeetasse gestarrt!


    ...jedenfalls. Meine Meinung zu diesem Album habe ich hier bereits ausladend geäußert und in Stein gemeißelt. Ich hoffe, die Band bleibt auf diesem Weg. Obwohl der Vorgänger "Dark Passion Play" recht schwach auf der Brust war (u.a. weil Tuomas die Vocals nicht an Anettes Stimme angepasst hatte), ist in derselben Besetzung mit "Imaginaerum" ein echt klasse Ding entstanden und man merkt einfach, dass sie sich mit der Platte ein Stück weit selbst neu erfunden und definiert haben. Mit Anette haben sie zudem deutlich mehr musikalischen Spielraum, finde ich.

    Zitat

    Original von Kharaz
    (Warum bekomme ich gerade wieder Lust, mit Sirius über MM zu schnacken? :yippie: )


    :'D


    Ich las gerade mein Posting ein Stück weiter oben und fragte mich augenblicklich, warum ich beim Thema "Düstere Atmosphäre" nur das Ende von WW als Beispiel anführte und MM komplett verpeilt habe. xD Jedenfalls, ja, so eine Weltuntergangsstimmung konnte sonst noch kein anderer Teil heraufbeschwören. Das finde ich persönlich ja deutlich verstörender als platte Gewaltdarstellung, denn es hält sich über weite Strecken an die gute alte Regel "Der größte Horror ist das, was man nicht sieht."


    (...mir fällt gerade auf, dass Wind Waker womöglich das fröhlichste post-apokalyptische Szenario seit immer ist. Verrückte Sache.)

    OH GOTT GEH MIR WEG MIT DIESEM FOTO MIR KOMMEN GLEICH DIE TRÄNEN MANN ;;________;;


    Er ist auch einfach echt zu gut. Die ganze Folge mit dem Familienfoto hat mich so fertig gemacht. Damit zusammenhängend auch der Abspann von Ep. 63 (Warnung: MASSIVSTER Spoiler), der so wunderbar auf ihn zugeschnitten ist. *schluchz* v_v


    (...endlich mal jemand, der diesen großartigen Charakter zu schätzen weiß. ;___; An mein Herz!)

    Kha:
    Ja, es ist schrecklich, nicht wahr? ;____; Ich war auch sehr traurig, als ich's las. Rayman 1 war DIE Aufgabe meiner Kindheit, gerade Skops' Höhlen und Picture City trieben mich regelmäßig in den Wahnsinn. Und dann kämpft Mr. Dark nicht mal selbst, sondern hetzt einem nur irgendwelche Boss-Mutanten auf den Hals... obwohl ich Rayman 2 und 3 noch sehr mochte (über diese Scheißhasen breiten wir mal den... Mantel des Schweigens), warte ich seitdem sehnsüchtig auf seine Rückkehr.


    Und stelle dich bei Catherine darauf ein, dass es zwar sehr faszinierend, aber gleichzeitig auch verflucht schwer ist. Ich sitze gerade am zweiten Boss und... verzweifle. xD; Muss mich noch mit dem Nightmare Gameplay anfreunden.
    (Auch gemein, dass einem die schwierigsten Level des Spiels schon direkt im Hauptmenü unter die Nase gehalten werden... und dann fängt man mit dem Story Mode an, stirbt zehnmal in Level 2 und denkt sich "WIE SOLL DAS SPÄTER ERST WERDEN ARRRRGH".)


    missvanriot:
    Oh ja, bis zu einem bestimmten Punkt im Spielverlauf (bis dahin hat man schon so 40 - 50 h auf der Uhr) ist es ein einziger linearer Schlauch voller Cutscenes. Erst kurz vor dem finalen Dungeon kann man sich frei in der Spielewelt bewegen und alle möglichen Sidequests machen, die dann noch mal ca. 100 h in Anspruch nehmen. Auch das Sphärobrett benutzt man eigentlich erst "so richtig", wenn man für die Bonus-Bosse levelt (also: schwache Sphäros löschen & durch stärkere ersetzen, gefühlte Ewigkeiten auf der Monsterfarm), leider verschenktes Potential diesbezüglich (ich meine, was nützt mir ein gut durchdachtes Skillsystem, wenn man es nur für ein paar überstarke Monster so richtig ausreizen kann?). Ich hab's damals auch nur gespielt, weil ich mit einem Freund gewettet habe, dass ich Penance schaffe. Zumindest gewinnt die Geschichte gegen Ende noch mal etwas an Fahrt. Aber Tidus ist und bleibt ein extrem flacher Charakter, leider. v__v


    Stichwort Studio Bones. Weil's mich mal wieder voll überkommen hat, rewatche ich derzeit FMA Brotherhood und bin wieder einmal aufs Schärfste begeistert. Besonders von allem, was Van Hohenheim beinhaltet. <3


    "Father, aren't you an able alchemist?" - "Yeah, I'm pretty awesome."


    (über die Homunculi) "They're like a rip-off of a rip-off of me."


    (im Gespräch mit Pride) "Hohenheim! Are you finally showing up?" -- "Heroes are supposed to be late." (...und er geht locker-lässig mit den Händen in den Hosentaschen auf Pride zu. WIE GUT IST DER BITTE EY.)



    ...wieso bin ich nur so vernarrt in diesen Charakter. seufz.

    Bei einigen Spiele liebe ich heiß und innig mein streng rundenbasiertes System ohne Zeitlimit, wo man einen Zug auch mal 'ne halbe Stunde planen kann. *___* All hail Advance Wars diesbezüglich.
    Aber selbstverständlich mag ich auch knallharte Echtzeit-Kampfsysteme, bei denen es auf Knopfdrücker-Akrobatik und schnelle Reaktionen ankommt. o/


    Bei diesen ATB-Hybrid-Systemen kommt es immer schwer auf die Umsetzung an. Sehr gut gelöst wurde dies imho bei FF XII, das war 'ne echt gute Combo aus menübasiertem System mit hohem Echtzeit-Faktor. :3 In X fand ich's auch ganz gut, trotz random Kämpfen war's nicht allzu nervig und vor allem nicht alle drei Schritte.


    ...wichtig ist jedenfalls, dass es gut ausbalanciert ist. Und viele Möglichkeiten bietet.

    Die todsicheren Möglichkeiten, einen Titel auf USK 18 hochzupushen, sind:


    -> übermäßiger Gebrauch von Gewalt/Blut/Splatter/Gore
    -> moralisch und/oder psychologisch fragwürdige Inhalte
    -> pornographische Darstellungen


    Alle drei Dinge findet man nicht in Zelda und ich bin der Meinung, dass man den ersten und den dritten auch nicht braucht. Was ich mir hingegen durchaus mal wünschen würde, wäre eine etwas tiefergehende Story mit mehreren überraschenden Wendungen und Grausamkeit auf einem psychologischen Level, die man nicht erwartet. Wie Ganondorf in Wind Waker portraitiert wurde ging schon gaaaanz dezent in diese Richtung. Ließe sich bestimmt einiges daraus machen, ohne in gore & porn abzudriften.