Oh, hier muss ich mich mal kurz einklinken... X und X-2 gehören ja so ungefähr zu meinen am längsten gespielten FFs (bzw. generell zu meinem meistgespielten RPGs, einfach weil ich in der Zeit, als sie rauskamen, so intensiv gezockt habe wie danach nie wieder).
X hatte eine absolut epische Atsmosphäre und war ein prototypisches FF: Groß aufgemachte Geschichte, eine lange Reise mit wachsender Party, mal in unwirtlichen Gebieten, mal in Dörfern und Städten... sehr klassisch. Einziges Problem: Das Spiel war ein langer Schlauch. Linear wie sonstwas. Die normalen random-Kämpfe extrem zäh. Erst gegen Ende, wenn man sich mit dem Luftschiff endlich frei bewegen & die storyline-mäßigen Grenzen des Spährobretts sprengen konnte, wurde es interessant. Denn das Herzstück ist eindeutig das extrem gut durchdachte Kampf- und Skillsystem. Schwache Skillfelder entfernen und durch stärkere ersetzen, am besten machbar auf der Monsterfarm... wie lange ich Defense- und Luck-Spähros gefarmt habe, will ich echt nicht wissen. Zu lange. xD Es verloren damit auch die einzelnen Charaktere an Bedeutung (wegen ihrer unterschiedlichen Startpunkte), man konnte einfach jedem alles beibringen und universell einsetzbar machen. Auch das Selberschmieden von Ausrüstung war sehr cool und konnte in anspruchsvollen Kämpfen echt was reißen.
Die Sidequests waren im Grunde fast alle nur dazu da, die Solaris-Waffen zu erhalten oder spezielle Sphäros zu sammeln. Meine drei Hauptcharaktere (Tidus, Wakka, Rikku) solange zu grinden, bis man die Dark Aeons und Penance plätten konnte, hat mir persönlich extrem viel Spaß gemacht, denn in der Storyline waren die Gegner eh alle viel zu einfach, bis auf Seymour Flux vielleicht. Daher: Horray for optional bosses.
Ich mochte X-2 allerdings weitaus lieber. Der Gedanke "Wie geht es nach X weiter?", verbunden mit dem dynamischen Kampfsystem, der weniger mythischen (sondern eher politisch angehauchten) Storyline, dem Sammeln von Erinnerungen, dem kitschigen J-Pop-Charme, den interessanten Hintergrundinfos und dem absolut non-linearen Gameplay hat das Spiel echt zu einem klasse Nachfolger gemacht. Okay, Rikku hat deutlich mehr genervt als in X. Obwohl sie ein paar gute Momente hatte. Und man schenkte ihr Kontinuität (siehe: Angst vor Blitzen überwunden).
Einziges Problem: Man kann ständig Sidequests oder Cutscenes übersehen, die wichtig für den Spielverlauf sind. Okay, 100% hat man nach zwei Durchgängen eh, einmal Liga-Storyline, einmal Yevon-Storyline, aber die damit verbundenen Items können einem schnell durch die Lappen gehen. So ein paar Kostümpaletten zum Beispiel... oder die infamous Pfeif-Sequenz für das perfect ending. random X drücken. So'n Käse.
Aber ansonsten top. Tonnenweise Quests. Alle Kostüm-Skills mastern (insb. Zauberschütze ARRGH), alle Paletten holen, alle Kapitel abschließen, alle Monster im Oversoul, Sub-Belleve, alle Top-Accessoires...
Lange Rede, kurzer Sinn:
Bei X hatte ich nach Penance mit drei perfekt geskillten Chars 160 h, bei X-2 bin ich im dritten Spieldurchgang (wollte mir drei Iron Dukes holen) bei ca. 300h und habe seit drei Jahren nicht mehr gespielt... aber irgendwann zieh ich's noch ganz durch.
(In dem Zusammenhang muss ich, etwas off topic, nochmal das großartige und extrem unterschätzte FF XII loben, gegen das X leider abstinkt. Es hatte dynamisches Gameplay und eine gute Mischung aus Linearität und Freiheit. Zudem viel Zustimmung an Kharaz, Vann ist sooowas von blasse Nebenfigur. Ursprünglich sollte Basch ja der Protagonist sein... hätte mir viel besser gefallen. Aber neiiiin, FF-Hauptcharaktere müssen ja seit einer Weile charakterlose bishies sein. Da fand ich sogar Tidus noch viel sympathischer.)