Zitat
Original von Evelyn Jade
@ Jeanne: Ich habe Philosophie und Religion in der Oberstufe parallel belegt. Dabei habe ich den Bereich Ethik ein ganzes Jahr selbst ausführlich durch genommen, ehe wir uns auf andere Bereiche der Philosophie konzentrierten. Was du mir ausführlich über den Aufbau erzählst, ist für mich nichts neues. Religion und Philosophie (Ethik) haben ein paar in ihrer Themenwahl paar Schnittpunkte, sind ansonsten grundverschieden.
Ich glaube, vorweg sollte ich dazu sagen - die Bezeichnung Ethik ist für das Fach eigentlich falsch gewählt. Es sollte eher Philosophie heißen ... ich verstehe nicht, wieso man den Namen so genommen hat, schließlich beschäftigt man sich nicht nur mit der Ethik, die zwar ein großer Teilbereich ist, aber nicht alles abdecken würde.
Was man letztendlich genau in Religion in der Kollegstufe macht, das kann ich nicht sagen, da ich nicht mehr in diesem Unterricht saß. Ich habe nur durch Mitschüler mitbekommen, dass es nicht sonderlich anders ist als der Stoff und die Herangehensweise der Vorjahre. Mehr will ich gar nicht behaupten. Wie verschieden die Fächer sind, kann ich daher genauso wenig wissen.
Zitat
Es ist schade, dass deine Lehrer keinen informativen und fundierten Religionsunterricht gestalten und vermitteln konnten, aber pauschal hinzugehen und zu sagen "Religionsunterricht = Unnütz" - ist ziemlich weit hergenommen, weil du nicht genügend Einblick in verschiedene Religionskurse anderer Schulen hast.
Es wäre natürlich nicht richtig, von meinem Religionsunterricht oder den Lehrern gleich auf andere zu schließen. Deswegen soll der Thread hier unter anderem dafür dienen, dass jeder seine eigenen Erfahrungen schildern kann.
Ich habe auch in keinem meiner Beiträge den Schluss gezogen, der Religionsunterricht sei völlig unnütz, da ich nur gesagt habe, nach meinen Erfahrungen dafür zu sein, ihn lieber durch den fundierten Ethikunterricht, den ich kennengelernt habe, zu ersetzen. Meine Meinung, kein allgemeingültiger Grundsatz. Dafür habe ich dir sogar noch zugestimmt, dass ein Unterricht in diesem Bereich (ob jetzt Religion oder Philosophie) sehr wichtig ist.
Aufgrund der unterschiedlichen Gestaltung des Schulwesens in jedem Bundesland kann ich jedenfalls von meinem Unterricht höchstens darauf schließen, wie der Unterricht an bayrischen Gymnasien in den jeweiligen Stufen sein könnte (!), besser gesagt, anhand der Schulbücher lässt es sich erahnen. Da gibt es zwar auch zig Verschiedene von unterschiedlichen Verlagen, aber sie müssen sich mit dem jeweiligen Lehrplan überschneiden - und das sprach ich unter anderem schon an, selbst die Schulbücher waren, verglichen mit den Ethikbüchern, wenig informativ. Das ist die einzige Behauptung, die ich aufstellen kann - und selbst die ist subjektiv, das will ich gar nicht bestreiten.
Zitat
Du schreibst, dass der Ethikunterricht von Grund auf ideal sei und Religionsunterricht habe keine Existenzberechtigung, weil im Letzteren der Faktor Glaube hinzukommt. Du unterstellst allen Religionslehrern, sie wollen ihre Schüler manipulieren und lassen keine andere Meinung zu, die gegen ihre strikte Glaubensauffassung spricht. Diskussionen wären in deinen Augen demnach nicht so ohne weiteres möglich, da einseitig.
Ich unterstelle meinen Religionslehrern, ihren Unterricht in der beschriebenen Art und Weise gestaltet zu haben. Was an anderen Schulen bei anderen Lehrern ablief oder abläuft, weiß ich weder noch kann ich demnach ein Urteil darüber fällen.
Was die Glaubensauffassung betrifft, da habe ich auch das Beispiel zu meinem Ethiklehrer gebracht - er ist überzeugter Christ, hat aber andere Meinungen zugelassen und die Schüler nicht manipuliert. Man sieht also, es geht durchaus auch anders.
Deswegen würde ich eigentlich schon so weit gehen und vermuten (!), dass die Lehrer diese Manipulation nicht allein von sich aus betreiben, sondern da sich der Religionsunterricht nun mal dadurch auszeichnet, dass man die Themen meistens aus Sicht der jeweiligen Religion betrachtet. Das wiederum läuft darauf hinaus, dass man ein Thema wie Abtreibung kaum unvoreingenommen betrachten kann, da die katholische Kirche hier klar Stellung bezieht.
Zitat
Deine Beiträge lesen sich weiterhin so, als seiest du der Ansicht, dass die Welt die Religion nicht mehr braucht. Ergo, deine Argumentation ist nicht genügend objektiv begründet, da du hierzu nur deine negativen Erfahrungswerte heranziehen kannst.
Hier geht es um den Unterricht, nicht um die Religion an sich, zumindest habe ich in meinen Beiträgen diesen Sprung auch nicht gemacht. Was man letztendlich glaubt, das sollte man aus freiem Willen heraus entscheiden.
Aber wenn es angesprochen wird: Religion an sich halte ich für sinnvoll, da sie Hoffnung schenken kann und meistens gute Lehrsätze beinhaltet, nach denen man das Leben ausrichten kann. Man sollte nur vorsichtig sein, sich diese Lehrsätze nicht von den Institutionen (katholische Kirche) verdrehen oder sich generell davon manipulieren zu lassen. Nur, weil der Papst etwas ablehnt (Verhütung zum Beispiel), muss es nicht tatsächlich schlecht oder falsch sein.
Man wird hier im Thread jedenfalls keine absolut objektive Schlussfolgerung ziehen oder gar ein allgemeingültiges Urteil fällen können (was ja auch nicht das Ziel einer solchen Diskussion ist?), sondern nur seine subjektive Meinung, die aus den eigenen Erfahrungen resultiert, darlegen können. Etwas anderes war nie der Zweck meiner Beiträge und das sollte man daraus auch nicht herauslesen oder sich in seinen persönlichen Ansichten angegriffen fühlen (hast du nicht gemacht, aber man weiß nie, wem man noch auf die Füße treten kann xD).