@ASP:
Wer hat denn mindestens 40 Jahre lang einmal im Monat im schlimmsten Fall Depressionen und höllische Schmerzen (nicht zu unterschätzen: die Kosten für Hygieneartikel, Verhütungsmittel etc. im Leben einer Frau übersteigen die 1000 € hunderprozentig)? Wer trägt denn 9 Monate eine Riesenkugel vor sich her, hat dann die schmerzen bei der Geburt zu tragen, die Windeln zu wechseln, sich um das Kind zu kümmern wenn es plärrt - und das, während man sich nebenbei noch von Sachen wie Dammriss oder Kaiserschnittnarbe erholen muss? Die Männer? Lass mich mal laut lachen, bitte.
Zur Emanzipation:
Ich freue mich jedes Mal riesig, wenn ich mal einen Mann mit Kinderwagen sehe. Ich freue mich, wenn mein Mann mal kocht, ich freue mich, wenn ich Männer auf dem Spielplatz stehen sehe.
Für mich bedeutet Emanzipation weniger, dass die Frau durch Auflagen etc (Frauenquote im Beruf und so) höhergestellt wird, sodass sie Männern gegenüber gleichwertig ist, sondern für mich ist Emanzipation im Idealfall ein Mann, der sich auf das Niveau der Frau "herablässt". Ein Mann, der putzt, kocht, die Fenster wischt, sich den ganzen Tag lang um sein Kind kümmert, gern auch mehr als die Frau. Für mich ist Emanzipation, wenn Mann erkennt, wie selbstverständlich manche Aufgaben den Frauen zugeschrieben werden, obwohl sie genausogut von einem Mann erledigt werden können. Ein perfekt emanzipierter Haushalt wäre für mich, wenn der Mann genauso häufig kocht, putzt etc. wie die Frau. Das ist jetzt alles sehr im kleinen Rahmen gedacht, ja; aber letztlich komme ich höchstens da tatsächlich in Berührung mit Diskriminierungen der Frau (oder dem Mann) gegenüber. Die Frauenquote halte ich in gewissen Betrieben für richtig, bspw. wenn es um Büroarbeit geht o.Ä. Letztlich heißt die Frauenquote ja nicht "Wenn wir einen Mann und eine Frau haben, die das gleiche können, dann stellen wir die Frau ein", sondern: "Mh, dieses Jahr haben wir die Frauenquote noch nicht erreicht, also ziehen wir in diesem Fall die Frau vor, um die Quote voll zu kriegen". Außerdem sollen solche Quoten dazu dienen, dass Macho-Chefs keine Chance haben, nur Männer einzustellen ;-) Und seien wir mal ehrlich: Bisher sieht es in den meisten Bürobereichen immer noch so aus, dass mehr Männer als Frauen dort arbeiten und Frauen eben doch in den typischen Frauenbereichen arbeiten: Sekretärin, Putze, Arzthelfer. Wäre für einen Mann ja alles zu weibisch. Und genau das ist der Punkt. Solange Männer gewisse Berufe/Tätigkeiten noch für zu weibisch halten, sind sie nicht emanzipiert (ja, die Männer!). In unserer Generation sind Frauen doch ziemlich alle emanzipiert, bewerben sich auf das, worauf sie Lust haben und sind selbstständig. Die Einzigen, die immer noch im alten "ist was für Männer, ist was für Frauen"-Schema denken, sind doch schließlich die Männer. Ich glaube, dass die Emanzipation der Frauen letztlich zu schnell vonstatten gegangen ist, d.h. mit zu großen Schritten, als dass die Männerwelt hinterhergekommen wäre. In meinen Augen also sind es die Männer, die sich nun "nach"emanzipieren müssen und verstehen müssen, dass ihr "so einen Job macht ein Mann doch nicht! Reiten ist gay! Wie, du arbeitest als Putze? Warum lässt du nicht deine Frau die Windeln wechseln?" von einer emanzipierten Frau einfach schon längst nicht mehr gefragt, geschweige denn geduldet wird.