...aber nicht was ihr jetzt denkt. Oh nein! Weder saß ich gefesselt auf einem Stuhl, auf einem Karren oder in einer dieser gemütlichen Zellen in Weißlauf. Nichts da! Das Ding hier sah aus, als hätten Orks es aus der Wand gehauen...mit ihren Köpfen. Um mich herum nur graue und schwarze Felsen. Ein Gitter vor den Eingang der "Höhle", hier und da ein paar Haken und Käfige die von der Decke hingen und...ist das da ein? Jap, ein Skelett. Und offenbar hatte er (oder sie) Freunde, denn hier und da lagen gleich noch zwei herum. Durch ein paar Löcher nahe der Decke stieg Qualm auf. Um mich herum lautes Geschrei und Posaunen. Vielleicht spielte da ja gerade der 1.FC Highrock gegen den Dunmer United.
Das einzige was ich am Leib hatte waren ein paar Lumpen und zwei schmucke Armbänder, die wohl mal Handschellen gewesen waren.
Aber was juckte mich das alles? Ich sah mich erst einmal weiter um. Ein paar Heumatten, zwei kleine Holztischchen...einer davon sogar mit ner Flasche Wein und ner Holzschale voll Suppe darauf...und ein prasselndes Lagerfeuer. Klasse! Fehlte nur noch die Diskokugel und die Party konnte losgehen. Nur leider war ich der einzige Gast. Naja. Als Mann konnte man sich ja auch allein sehr gut beschäftigen.
Dazu kam es aber erst gar nicht. Als ich mich etwas genauer in der Zelle umsah um das Klo zu finden...rückblickend betrachtet stand ich wahrscheinlich mitten drin...tauchte nahe der Zelle eine seltsam schimmernde Gestalt auf. Yay! Ein Freund! Ich also gleich hin und guten Tag gesagt.
Die Gestalt nannte sich "Der Prophet" und weil mich das doch brennend interessierte, fragte ich ihn gleich mal, was denn hier los sei. Und wie es schien war ich ein Gefangener. Ich blickte auf meine Handgelenke. Ach, nee...
Jedenfalls sagte mir der Herr Prophet, dass ich aus der Zelle entkommen und nach einer gewissen Lyris Titanenkind suchen sollte und verschwand so schnell wie er gekommen war. Lyris Titanenkind? Vielleicht die Managerin von dem Laden hier. Junge junge, das würde aber nen Beschwerdebrief geben...!
Bevor ich mir aber Gedanken machen konnte, wie ich denn aus meiner Sweet auschecken sollte, schloss mir auch schon ein freundlicher Argonier auf und rannte weiter. Ahhh, die Argonier. Was für ein nettes, wunderbares Völkchen...naja...bis auf das mit dem Fliegen fressen, aber hey. Andere Länder, andere Sitten und so.
Ich also raus auf den Flur. Der sah im Prinzip auch nicht anders aus. Felsen, Steine, Pranger, Totenschädel auf einem Alter, eiserne Jungfrauen, Stahlkäfige, Skelette die an Ketten von der Decke hingen und welche, die wohl die neueste Errungenschaft in Sachen Dampfbad entdeckt hatten. Sie hingen nämlich über Rohren, aus denen rötlich glühender Dampf aufstieg. An dieser Stelle fragte ich mich selbst:"Wer finanziert den Bösen diesen Quatsch eigentlich immer?"
Na gut, um mich herum immer noch Geschrei und rennende Leute. Und alle rannten sie in dieselbe Richtung. Mir war sofort klar: da musste es was umsonst geben! Und so war es dann auch. Fein säuberlich aufgereiht standen hier allerhand Waffen auf Ständern. Aber für welche sollte ich mich entscheiden…?
Am Feuerstab verbrannte ich mir erst einmal die Finger. Die Zwillingsäxte flogen mir nach einigen Sekunden des Herumwirbelns eine nach der anderen aus den Händen. Machte dann zwei Flüchtende weniger...hatte aber zum Glück keiner gesehen. Das Holzstück vom Bogen entglitt meinen Händen ebenso und knallte mir mitten ins Gesicht. Als ich den Wiederherstellungsstab packte, zog ich mir direkt einen Splitter.
Blieben noch der schwere Streitkolben oder Schwert und Schild. Ich liebäugelte mit dem Streitkolben, aber ihr wisst ja, was man über Nord mit übergroßen Streitkolben sagt, also fiel meine Wahl auf Schild und Schwert. Fertig ausgerüstet um einen Drachen zu erschlagen (Was denn? Es sind immer noch Drachen, auch wenn sie frisch geschlüpft und so groß wie Hühner sind!) setzte ich meinen Weg fort.
Hinter der nächsten Tür erwartete mich dann auch gleich mein erster Gegner. Ein grimmig dreinblickender Skelettkrieger. "Hinfort mit dir, du kränklich klappernder Knochen-Kasper!", brüllte ich ihm entgegen und schlug es mit einem Einzigen Hieb entzwei. Ich bin auf keinem Fall schreiend vor ihm weggerannt, bis er über einen Stein stolperte und ich ihm eins mit meinem Schild drüber ziehen konnte! Oooohhhh nein! So ist das ganz sicher NICHT passiert...!
Mein erster Gegner war also besiegt. Ich spürte wie Ruhm und Ehre näher kamen und stellte mich nach einigen weiteren Metern dem Zweiten. Dieses Mal einem schrecklichen Knochenbogenschützen. Pfeil um Pfeil schoss er auf mich ab. Doch Tapfer wie Nord nun einmal sind, versteckte...em...duckte!- ich mich hinter meinem Schild und näherte mich ihm, bereit für meinen Vernichtungsschlag. Fast schon hatte ich ihn erreicht, als einer seiner Pfeile unter meinem Schild hindurch flog, mein Knie an der Seite anritzte und sich in den Boden bohrte. Doch nach einigen Treffern war auch dieser Gegner beseitigt.
Das war knapp gewesen, denn ich wusste, was mit Leuten passierte die einen Pfeil ins Knie bekommen hatten...Ich war einem Schicksal entronnen, noch Schlimmer als der Tod...
Die nächste Person auf die ich traf war dann auch gleich die, nach der ich suchte. Lyris Titanenkind stellte sich in beeindruckender Größe vor mir auf. So sah also eine Halbriesin auf. Ob wohl ihre Mutter oder ihr Vater ein Riese gewesen war. Und wie hatte das im Be...? Nein, nein, darüber konnte ich mir auch später Gedanken machen. „Niemals“ würde wohl einen ziemlich guten Zeitpunkt dafür abgeben.
Jedenfalls erklärte mir die gute Lyris nicht nur, dass ich nicht mehr in Tamriel war, sondern obendrein noch, dass ich bereits gestorben sei. Na, wenn das mal nicht die neuste Abblockmethode für Frauen war. "Tut mir leid, ich kann nicht mit dir ausgehen. Du bist schon tot."
Nun gut. Immerhin Jemand der mit mir redete. Gemeinsam kämpften wir uns also durch die Höhlen und Minen, vorbei an Skeletten, wahnsinnigen Gefangenen und Feuerball schießenden Flammengeistern, bis wir das Gefängnis des Propheten erreicht hatten, denn er war der einzige der uns von diesem Ort fortbringen kann. Die Sache hatte jedoch einen Haken. Jemand musste seinen Platz in diesem riesigen rotierenden Schwebewürfel einnehmen. Bereitwillig opferte sich Lyris, obwohl ich das natürlich auch jederzeit selbst getan hätte.
Zusammen mit dem Propheten gelang es mir diesen unwirklichen Ort zu verlassen und nach Tamriel zurückzukehren. Jedoch konnte er mir nicht sagen, wo genau in Tamriel wir landen würden. Ganz egal wo es sein würde, ich beschloss, dass ich erst einmal Urlaub brauchte. Hoffentlich würde ich irgendwo im Süden am Meer landen und nicht auf irgendeiner verschneiten Felsinsel...