ZitatOriginal von SönkesAdventure
Zudem brauche ich persönlich keinen Feminismus da in meinem Kopf Frauen und Männer [hier in Deutschland] gleichberechtigt sind.
Nicht nur in deinem Kopf, Sönke. ^^
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist im Grundgesetz verankert, siehe Artikel 3, Absatz 2 der Grundrechte:
"Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."
In diesem rechtlichen Sinne macht aus meiner Sicht auch die Frauenquote Sinn, um diesen Diskussionspunkt kurz einmal abzuhandeln. Raen hat bereits den Begriff "Männerdomäne" in die Runde geworfen, von einem ähnlichen Blickwinkel aus erkläre ich mir die Sache in etwa auch. Vorstände von Unternehmen funktionieren meines Erachtens nicht unbedingt nach den Regeln des Arbeitsmarktes, so wie wir ihn kennen. Es sind wesentlich kleinere Kreise, geradezu überschaubar und vieles läuft dort über Beziehungen. Es ist der essenziellste Bestandteil des Berufs eines Managers, mit Verbindungen zu jonglieren, denn sie sind der Schlüssel zu lukrativen Geschäften. Um dort hinein zu kommen, muss man sich womöglich erst einen Platz in dieser bestehenden "Clique" erarbeiten, was unter Umständen nicht leicht ist. Überhaupt, Frauen denken bewiesenermaßen anders als Männer, ihre Gehirne sind anders verkabelt und das macht die jeweiligen Geschlechter unberechenbarer in den Augen des anderen Geschlechts. Allgemein verstehen sich zwei Männer (bzw. zwei Frauen) auf Anhieb besser als ein Mann und eine Frau, was im Bereich milliardenschwerer Geschäfte durchaus finanzielle Konsequenzen hat. Ein wirtschaftsorientiertes Unternehmen bevorzugt es da natürlich, einen geschlechtlich monotonen Vorstand zu haben, doch ist das eine Entscheidung mit einer rationalen Basis, komplett ohne diskriminierende Hintergedanken. Dennoch ist es die, von der Verfassung vorgeschriebene Aufgabe unseres Staates, diese Strukturen aufzubrechen.
Soweit zumindest meine Theorie, die ich mir spontan aus allerhand Halb-, Viertel- oder Dreiviertel-Wissen zusammengereimt habe. Wenn jemand Verbesserungsvorschläge hat, darf er sie gerne äußern. Alle Angaben ohne Gewähr. ^^'
So, jetzt müsste mir nur wieder einfallen, weshalb ich überhaupt dieser Diskussion beitreten wollte... *grübel*
Ach ja. Ähnlich wie Sönke halte ich den Feminismus als einigermaßen überflüssig. Dass Frauen und Männer hier in Deutschland längst gleichberechtigt sind (von ein paar Sonderfällen z.B. im Bezug auf Kinder abgesehen), habe ich oben ja bereits dargelegt. Es handelt sich also eher weniger um eine politische Bewegung, aus meiner Sicht geht es dem Feminismus vor allem um eines: Ansehen. Das ist es auch, was ich aus den bisherigen Beiträgen so entnommen habe. Sexistische Vorurteile sollen verschwinden, ein respektvollerer Umgang zwischen beiden Seiten soll geschaffen werden. Klingt gar nicht mal so schlecht auf dem Papier. Trotzdem halte ich diesen Ansatz für nicht sehr intelligent.
Sönke hat es schon ziemlich treffend beschrieben: "Beide Geschlechter haben ihre Probleme, Sorgen, Ängste und Fehler."
Ich persönlich erlaube mir kein Urteil darüber, welche Seite weniger Probleme hat. Gewinner und Verlierer gibt es auf beiden Seiten, keine ist der anderen grundsätzlich überlegen. Womöglich hat es in Statistiken den Anschein, dass Frauen benachteiligt sind, aber dann wiederum, Männer dürfen sich nicht so sehr über ihre Probleme beklagen, wenn sie vor der Gesellschaft nicht schwach wirken wollen. Im Grunde interessiert mich das auch nicht. Jeder, egal ob Mann oder Frau, ist ein Individuum und mit speziellen Eigenarten versehen, die sich nicht miteinander aufwiegen lassen. Es gibt keinen Maßstab außer den eigenen und ein starker Mensch braucht sich in meinen Augen nicht an Anderen zu bemessen.
Hier liegt auch der Grund, weshalb ich persönlich die Bewegung des Feminismus nicht wirklich respektieren kann, mit diesem wehleidigen Beklagen schafft sich vor mir niemand Ansehen, weder Männer wie Stardust, noch der jeweilige Teil der feministischen Gemeinschaft. Das letzte Mal, dass ich es miterlebt habe, dass ein Mädchen aufgrund ihres Geschlechts ausgeschlossen wurde, war damals in der vierten Klasse, als wir Jungs Ritter gespielt haben und sie nicht das Burgfräulein sein wollte. Und schon damals fanden einige das uncool. Wir leben in fortschrittlichen Zeiten, viele Mädchen beweisen bereits in der Schule ihr geistiges Potential und genießen dafür Anerkennung, zumindest war das meine Erfahrung auf dem Gymnasium. Und sie bessern sich weiterhin unaufhörlich. Veränderung ist besser, wenn sie natürlich erfolgt, als wenn man sie erzwingt, nicht wahr? Ich bin der Meinung, dass eine Frau, bis auf wenige Ausnahmen, jedes Ziel erreichen kann, das sie sich in den Kopf gesetzt hat, gleiches gilt für jeden Mann, ebenfalls mit Ausnahmen. Und diese Ausnahmen sind vollkommen okay.
All diesen Spannungen zugrunde liegt schließlich eine Tatsache, die anscheinend niemand mehr wahrhaben will, wohl weil sie heute zu unbequem ist: Frauen und Männer sind verschieden und das nicht nur oberflächlich, sondern auch in den Grundzügen ihres Wesens. Über hunderttausende von Jahren hinweg haben unsere Vorfahren eine Rollenteilung betrieben, die so effizient war, sich so lange gehalten hat, dass die Evolution uns gemäß jenes Schemas selektierte und anpasste. Männer waren Jäger, begaben sich unter Einsatz ihres Lebens auf die Jagd, während Frauen die, zugunsten der Kinder, weit weniger gefahrvolle Rolle der Sammler einnahmen. Über die Zeit entwickelten Frauen so eine Gehirnstruktur, die es ihnen erlaubte, Bereiche effizienter zu überblicken und auf mehrere Dinge gleichzeitig zu achten, während Männer ein weitaus zielgerichteteres, unter anderem auch aggressiveres Denken entwickelten. All diese Klischees, die heute die Runde machen, Frauen hätten besseres Multitasking als Männer, könnten schlechter einparken, wären ruhiger und kämen besser mit anderen ihres Geschlechts zurecht, etc... sie sind zwar alle übertrieben, aber in jeder Legende steckt ja bekanntlich ein Körnchen Wahrheit. Sogar das Klischee, dass Frauen so unglaublich hohe Angst vor Spinnen haben, könnte auf den "Sammlerinstinkt" ihrer Vorfahren zurückzuführen sein, die dabei ja wohl so manchem giftigen Spinnentier begegneten.
Gerade diese psychischen Unterschiede halte ich in der heutigen Zeit für ausschlaggebend. Man darf sie natürlich nicht übertreiben, aber sie ganz zu vernachlässigen, wäre fatal. Dennoch scheint das gefordert zu werden, derlei Dinge anzusprechen gerät schnell als Sexismus in Verruf. Natürlich ist diese Ablehnung irgendwo verständlich, diese überspitzten Varianten haben das gesamte Thema in ein sehr schlechtes Licht gerückt, und das wechselseitig, sowohl Frauen, als auch Männern gegenüber. Das Grundproblem hier ist dabei geschlechterunabhängig und ist so alt wie die Menschheit selbst: Manchmal ist sie einfach gemein zueinander.
Männer bekriegen sich mit Männern, Frauen bekriegen sich mit Frauen, und manchmal bekriegen sich beide Geschlechter auch gegenseitig. Manche Frauen leiden unter Männern, manche Männer leiden auch unter Frauen, haben dabei aber höhere Hemmungen, sich diesbezüglich zu äußern. Auch Sönke hat diesen Verdacht schon zum Ausdruck gebracht, dass viele Feministinnen einfach durch üble Erfahrungen mit Männern polarisiert wurden und ihre Lage auf die gesamte Männerwelt projizieren. Nun, zu Zeiten des Internets ist es ein leichtes für sie, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, dort finden sie Bestätigung und ihr Eindruck wird verstärkt. Ein bisschen Gruppendynamik und tada, geboren ist der radikale Feminismus, der mit Gleichberechtigung eigentlich nichts mehr zu tun hat.
Eine Theorie, die ich mir zugegebenermaßen auch gerade nur aus dem Allerwertesten gezogen habe, die mir aber irgendwo doch plausibel erscheint, zumindest auf den radikalen Feminismus bezogen.
Uffz... ich hoffe, alles macht soweit noch Sinn, so oft wie ich zwischendurch den Faden verloren habe... ^^'