Scheint ja doch so, als seien die meisten Meinungen über den Film hauptsächlich positiv… Dann geb' ich doch auch endlich mal meinen Senf dazu, nachdem es schon wieder zwei Wochen her ist, dass ich ihn gesehen habe.
Kam nur noch nicht dazu, mich zu äußern.
Wie auch immer, ich geb' einfach mal ungefiltert meine Eindrücke wieder. Ich muss nämlich sagen, dass eine Sache an dem Hobbit mich ganz enorm gestört hat: Er wollte zu viel Herr der Ringe sein, was er aber nicht erfüllen kann. Die ersten eineinhalb Stunden etwa hatte ich außer in vereinzelten Szenen kaum das Gefühl, als würde der Film mich auch nur annähernd erreichen – nein, im Gegenteil, ich saß zwar da und konnte schöne Bilder bewundern, emotional kam aber mal so gar nichts an bei mir. Die Zwerge, Bilbo, Gandalf, alle grandios gespielt, alle sympathisch auf ihre Art. Die Stimmung des Films allerdings hat für mich in weiten Teilen völlig den eigentlichen Zweck verfehlt.
Wie umreiße ich das… Es fällt mir wirklich schwer in Worte zu fassen, woran es lag. Im Grunde hat mich diese künstliche Dramatik gestört, die erschaffen wurde. Die Rückblicke zu den Minen Morias und Thorin, die düstere Stimmung auf der Reise (obwohl da noch nicht einmal die Orks aufgetreten waren) – es war zu viel. Aufgesetzt, in erster Linie. Die Leichtigkeit der ersten Meilen auf dem Weg in Richtung des Einsamen Bergs fehlte einfach völlig! Man wollte hier einfach zu schnell eine Verbindung zur Ring-Thematik erschaffen und hat dann diese bedrohliche Stimmung künstlich auf die Reise gepackt. Ich hab's dem Film einfach vorne und hinten nicht abnehmen können. Erst Galadriels heftige Reaktion auf die Morgul-Klinge führte dazu, dass die Situation tatsächlich kippte. Alles davor war eine Schablone, fühlte sich falsch an.
Gerettet hat den Film für mich eigentlich in erster Linie Radagast. Gerade der Charakter, der wohl für Lacher sorgen sollte, war der einzige, den ich wirklich ernst nehmen konnte. Dabei hatte ich mich gerade auf die Umsetzung der Probleme um Dol Guldur so gefreut – wurde aber leider enttäuscht. Im Grunde hatte der Film nämlich keinen Fokus. Hier mal die Zwerge, dann mal kurz Radagast und – huch!, auf einmal haben wir eine Morgul-Klinge auf dem Tisch, na sowas. Ne also, das geht für mich gar nicht. Der Fokus hätte zumindest in diesem ersten Teil ganz klar auf den Zwergen liegen sollen, kippte aber dummerweise, weil man sich offenbar nicht entscheiden konnte, was man zuerst anreißen soll.
Wirklich schade, dass er mich nicht erreicht hat. Hoffentlich ändert sich das bei den anderen beiden. :|