Zitat
Original von vyserhad
In erster Linie ist es so, dass du für die Allgemeinbildung lernst, in zweiter Linie wird aber die Note benötigt. Und wenn man drei Jahre (7,8,9) hinterherhinckt, kann mir keiner sagen, dass man sich in der 10 verbessert - es fehlt schließlich das Wissen aus den vorherigen Klassen.
Und was die Sek 2 betrifft... In den meisten Bundesländern gehen alle Noten ein, es heißt also auch dauerhaft anstrengen.
Hunter: Es geht darum, dass man das Wissen bekommt, was Generationen vor uns zusammengetragen wurde. Das ist doch genau das was uns von Tieren unterscheidet.
1.) Normalerweise ist es sehrwohl möglich sich in Fächern ohne Probleme zu verbessern und da spielt es keine Rolle, ob du den vorherigen Stoff beherrschst. Außnahmen sind hier lediglich die Sprachen und Mathematik, wobei Mathematik sich auf die Grundthemen beschränkt.
In Fächern wie Geschichte, Geographie und Co. ist jedoch vollkommen egal. Hatte man mir in der 7. von den Kreuzügen berichtet, so brauche ich dieses Wissen in der 10. nicht mehr, da man sich dort mit dem Deutschen Reich auseinandersetzen darf und das Thema hat ja nun wirklich nichts mit den Kreuzügen zu tun.
2.) Leider ist das Wissen, das man uns in den Schulen eintrichtet, nur ein Bruchteil des Wissen, das unsere Vorfahren angesammelt haben. Schule soll bilden; bzw. sie soll den jungen Menschen einen allgemeingültigen Wissensstand eintrichtern, damit wir uns später in jede erdenkliche Richtung, solange unsere Noten gut genug waren, weiterentwickeln können, um so der Gesellschaft zu "dienen".
3.) Wenn uns das Wissen unserer Vorfahren beigebracht werden soll, Vys, dann beantworte mir bitte die folgenden zwei Fragen - wenn du Lust hast versteht sich. ^_^
3.1) Wieso werden gewisse Themen drei bis vier Mal wiederholt? Wenn wir wirklich das Wissen unserer Vorfahren erfahren sollen und auch unsere Allgemeinbildung erweitert werden soll, wieso nehmen wir dann in Geschichte immer die gleichen Themen durch?
Beispiel Drittes Reich. In meiner ganzen Schullaufzeit durfte ich dieses Thema mindestens drei oder vier Mal intensiv durchnehmen, man bedenke ich hatte Geschichts-LK. Natürlich ist das Thema wichtig, doch auch schon nach dem ersten Mal bin ich gut über das Dritte Reich informiert und kann mit den Begrifflichkeiten Gleichschaltung und Co. nicht nur umgehen, ich verstehe sie sogar. Wenn uns wirklich ein breites Spektrum an Wissen beigebracht werden sollte, wäre es dann nicht sinniger auch mal andere Themen durchzunehmen, statt die alten stets auf Neue durchzukauen?
3.2) Wer entscheidet was wichtiges Wissen ist und was zur Allgemeinbildung gehört? Wieso soll ich lernen, was andere von mir verlangen? Wieso soll ich Texte aus Geschichtsbüchern lesen, die durch und durch Pro-Westlich / Amerikanisch sind und mir nur die eine Hälfte der Münze zeigen?
Am Ende dieses Beitrages muss ich sagen, dass ich nichts gegen die Schule habe, ganz im Gegenteil. Für mich ist die Schule eine wichtige Institution, die leider aber noch nicht ausgereift ist. Wäre sie das, würden sich die Schulsysteme nicht alle zwei, drei Jahre verändern. :)
Und noch ein kleiner Gedanke zum Schluss.
Liegt es nicht an unser fehlerhaftes Schulwesen, dass Schüler lieber schwänzen, statt zum Unterricht zu gehen. Wäre der Unterricht interessanter gestaltet und nicht so flach, dann kann Schule wirklich Spaß machen. Manch einem Lehrer gelingt das trotz dem lahmen Schulstoff, denn man eventuell schon einmal durchnehmen durfte, den Unterricht so zu gestalten, dass man als Schüler gerne hingeht, weil man wirklich glaubt etwas zu lernen und nicht bloß seine Zeit zu vergeuden.
Würden nicht sogar die Nicht-Gymnasiasten "gerne" zur Schule gehen, wenn man ihnen das Gefühl gibt, sie können etwas lernen und Perspektiven für diese jungen Menschen schaffen würde?
Wenn ich aber von vornerein weiß, dass meine Chancen auf einen guten Beruf (damit meine ich nicht die Studienberufe, sondern jene, für die man früher kein Abitur brauchte) gleich null sein werden, wieso sollte ich mich dann weiterhin anstrengen. Ausselektiert wurde ich doch sowieso schon. :zwinkern: