Hallo Leute,
ich weiß nicht ob es irgendwen interessiert, aber habt ihr euch schonmal gewundert warum die Zombies und Gibdos aus Ocarina of Time und Majora's Mask Link so merkwürdig angreifen indem sie sich auf dessen Schultern hocken? Ich hab letztens ein bisschen herumgestöbert und von einer praktisch vergessenen Sage, bzw. einem Fabelwesen gelesen, welches extrem gut auf die Zombies zutrifft. Das ganze stammt aus Deutschland bzw. Mitteleuropa. Das Setting und die Gebäude aus OoT sind laut Interviews mit Miyamoto auch vom altertümlichen Baustil und den Gegebenheiten hierzulande inspiriert, daher ist der Zusammenhang gar nicht so abwegig.
Bevor es allerdings weiter geht: Ich weiß das es hier sehr viele jüngere User gibt, die sich von solchen Sachen vielleicht leicht gruseln lassen, ich möchte ich euch nur empfehlen weiterzulesen wenn euch irgendwelche mittelalterlichen "Monstersagen" keine schlaflosen Nächte bereiten.
Erwiesenermaßen gibt es Legenden über Tote, die aus ihren Gräbern steigen um Lebendigen, insbesondere Verwandten Leid zuzufügen, bereits seit den alten Mesoptamiern vor 5000 Jahren.
In wie fern das genau allerdings abläuft beschreiben verschiedene Sagen von verschiedenen Fabelwesen. Es gab zum Beispiel den Glauben an "Nachzehrer" - die Leichen als besonders böse geltender Menschen hockten sich demnach in ihren Gräbern auf und entzogen jedem der sich diesen Gräbern näherte die Lebensenergie, während sie ihnen auf telepathische Art und Weise ins Ohr flüsterten, sie durch die Erde hindurch anstarrten oder an ihrem Leichentuch nagten. Das ging so weit, dass man aus Angst vor dem Entstehen solcher Kreaturen begann manche Menschen nackt, oder mit dem Gesicht nach unten einzugraben. Manchmal wurden sogar bereits Beerdigte erneut ausgegraben, damit man ihnen den Kopf abtrennte, das Herz durchbohrte oder sie mit heiligen Relikten bzw. Weihwasser bestückte.
Der Zombie aus Zelda allerdings ist ganz offensichtlich nicht mehr in seinem Grab und genau zu diesem "Typ" von Untoten entstand um das Ruhrgebiet herum die Sage von sogenannten "Aufhockern", oder "Huckups". Bevor dieses Fabelwesen praktisch vergessen wurde, verstand man darunter einen unsichtbaren Kobold, der sich Wanderern auf die Schultern setzte und ihnen durch böse Magie die Lebensenergie entzog, oder würgte.
Die Ursprünge der Legende erzählen allerdings eindeutig von wandelnden Leichen, die des Nachts an Wegesrändern, in Sümpfen, auf alten Straßen/Kreuzungen und auf Friedhöfen lauerten und auf ihre Opfer warteten. Das Wesen sprang dann auf die Schultern des Unglücklichen und entzog diesem die Lebenskraft. Es machte es der Legende zufolge dem Betroffenen unmöglich, sich umzudrehen und die Untoten konnten auch nicht mehr abgeschüttelt werden. Statt dessen sollen die Betoffenen vor Panik und durch ein beklemmendes Gefühl in einer Art Trance verfallen, bis sie zusammenbrechen und sterben. Dabei wird den Opfern allerdings kein sichtbarer, physischer Schaden zugefügt.
Es gibt laut Legende eine Reihe von Möglichkeiten den Aufhocker/Huckup loszuwerden, unter anderem bringt die aufgehende Sonne das Wesen dazu sich aufzulösen. Außerdem hilft das Glockenläuten von Kirchtürmen und Gebete. Daneben soll noch das einwirken Dritter helfen, die das Wesen ähnlich wie einen Vampir mit Silber oder christlichen Symbolen vom Rücken des Befallenen vertreiben können.
Habe ich vor einigen Tagen in einer Buchhandlung und anschließend so ähnlich noch einmal auf Wikipedia gelesen und fand ich interessant. Hier noch eine Statue zu dem Thema:
Aus dem Aufhocker wurde später eine Versinnbildlichung des schlechten Gewissens, dass man mit sich herumschleppt und einen quält, wenn man eine schlechte Tat begangen hat.