Also mir hat die Ironie des Lebens schon öfters auf die Schnauze gegeben. Beispiel im Folgenden:
Die Uni zu der ich gehe ist ein Stück von meinem Elternhaus entfernt (etwa 50 km), ich gehe dort alle par Wochenenden hin. Man kann von der Uni aus nicht direkt dorthin fahren, sondern muss 20 km zuvor in einen anderen Zug bzw. Bus umsteigen, die je etwa 5 Minuten nach Ankunft in diesem Zwischenbahnhof abfahren. Zwischen Zug und Bus kann ich mich entscheiden, da alles in allem beides genau gleich lang dauert bis ich zuhause bin. Mein Endbahnhof liegt allerdings auf der anderen Seite meiner Heimatstadt, also müsste ich durch die ganze Stadt (etwa 4000EW) laufen würde ich den Zug nehmen. Der Bus hält wesentlich näher an meinem Elternhaus, braucht dafür aber eine längere Fahrzeit. Man kommt also letztendlich etwa zur selben Zeit am Endziel an, egal ob man Bus oder Bahn nimmt.
Und jetzt zur Situation: Ich komme um 22 Uhr an genanntem Zwischenbahnhof an und muss mich zwischen Zug und Bus entscheiden. Gizmo ist einigermaßen faul und hatte gleichzeitig einen schlechten Tag, weswegen er sich von den Gleisen entfernt und zum Busbahnhof geht, wo normalerweise der Bus nachhause abfährt. Dadurch muss Gizmo nicht durch die ganze Stadt laufen wenn er ankommt, wie es der Fall wäre wenn er den Zug nehmen würde und kann im Bus ne Weile chillen. Jetzt begab es sich aber zu der Zeit, dass der Bus aufgrund eines Feiertags nicht fuhr. An diesem Tag fuhr auch sonst kein Bus mehr. Gizmo braucht natürlich ne weile um das zu schnallen. Als endlich der Groschen fällt rennt er panisch zurück zu den Gleisen wo gerade der Zug nachhause an ihm vorbei rauscht.
Letztendlich habe ich also den Bus nicht gekriegt und den Zug auch nicht. Die nächste öffentliche Fahrgelegenheit bietet sich erst wieder um 6 Uhr morgens. Mein Handy hat leider kein Prepaid Geld mehr, weswegen ein Taxi auch nicht in die Tüte kommt. Selbst wenn das Gizmo noch Geld hätte wär es wohl trotzdem zu geizig für ein Taxi gewesen.
Das Ende vom Lied war, dass ich 20 Kilometer bei Nieselregen durch den dunklen Wald gelaufen bin und irgendwann um 3 Uhr morgens ankam. Unterwegs im Wald traf ich unter anderem auf einen älteren, ostdeutschen, angetrunkenen Veteranen der mir Stories über seine Zeit in der Bundeswehr erzählt hat, sowie jemanden dem mehr oder weniger dasselbe passiert ist wie mir aber die andere Richtung gehen musste.
War irgendwie interessant, aber ich war froh als ich zuhause war. Ich wurde übrigens nicht krank, hatte aber ne Zerrung im rechten Fuss.
Ende.