Ich habe das Spiel jetzt eine Weile gespielt und es ist meiner Meinung nach wirklich nicht so wunderbar wie oft gesagt wird. Ich mag zwar einige Sachen wie den Dämonenonkel und die Hand im Klo aber mein Gott ist das offensichtlich. Die Hand im Klo ist ja nun wirklich kein neuer... Charakter (was gut ist), aber in Zelda: Majora's Mask musste man noch selbst darauf kommen was zu tun war. Außer dem Hinweis "Pa-Pa-Pa-Papier, bitte!" gab es nämlich nichts. Während in in Skyward Sword einem regelrecht in den Kopf gehämmert wird, dass man genau diesen Brief von genau diesem Mitschüler der Hand geben soll damit diese sich mit genau diesem Brief genau diesen Ö abwischen kann.
Überhaupt fand ich die Hinweise viel zu viel. Diese Phai ist mit abstand der nervigste Begleiter bis jetzt. Ich meine ständig bekommt man die selbe Nachricht wegen den Herzen, ständig sagt sie Dinge die auf der Hand liegen weil man sie eine Sekunde davor in einer Zwischensequenz gesehen hat, manchmal verrät sie die komplette Lösung für ein Rätsel ohne dass man etwas dagegen tun kann und dann auch noch diese ständigen pseudowissenschaftlichen Wahrscheinlichkeitsangaben in Prozent, die wirklich keine Sau hören will. Dabei kann man das ja leider auch nicht einfach ignorieren, da ja irgendwo irgendwie irgendwann mal etwas interessantes dabei sein könnte. Ich bin schon sehr froh wenn ich sie los bin. Da hör ich mir lieber im 10-Sekunden-Takt "Hey!" und "Listen!" an anstelle von diesem Mist. Zudem kommen noch Bemerkungen wie "Du verhälst dich im Kampf mit diesem Gegner ungeschickt" ohne irgend eine weitere Erklärung. Wenn der Gegner nicht verreckt weil ich ihn nicht treffe, dann merk ich das im Normalfall selbst. Bei Taya wäre das noch als Ironie durchgegangen aber bei Phai ist das mit Sicherheit einfach simple Beschränktheit. Ich finde es zwar gut dass es wieder Gegner- und auch Personenbeschreibungen gibt, aber die Nachteile wiegen diesen Vorteil einfach auf.
Was ich teilweise wiederum sehr schick finde sind die Animationen mancher Charaktere. Besonders den Itemverkäufer im Basar fand ich sehr genial gemacht. Außerdem findet man überall eine kleine Spur von TDTTOE, so kann man zum Beispiel manche Menschen erschrecken indem man einen Blumentopf neben ihre Füße wirft, wenn diese grade nicht hinsehen. Allerdings ist das nur zum Teil umfangreich vorhanden.
Schön finde ich bis jetzt auch das Sounddesign, auch wenn die Songs selbst absolut nicht ins Ohr gehen. Ich kann mir bisher keine Melodie merken bis auf die Sache mit dem Wiegenlied rückwärts. Das beweist es ganz gut. Dafür finde ich es schön wie die Musik sich fließend ändert, je nach dem wo man hingeht (merkt man unter anderem auch im Basar).
Die Steuerung ist schick und funktioniert wie erwartet fast einwandfrei. Ich hab zwar um ehrlich zu sein anfangs meine Probleme gehabt mit diesen Elektroschwertern der Goblins, aber das geht jetzt auch. Leider hat die Steuerung auch einbußen gemacht. So ist das Zielen z.B. mit der Schleuder absolut grausig. In Zelda: Twilight Princess konnte man ohne Probleme auf den Bildschirm zeigen und so zielen, aber bei Skyward Sword ist das Fadenkreuz sehr sehr träge und man zeigt mit der Fernbedienung oft in die völlig falsche Richtung um das Ziel zu treffen. Manchmal fragt man sich wo zum Teufel man eigentlich gerade überhaupt hinzielt. Da wurde wohl ein anderer technologischer Part der Fernbedienung verwendet um das Zielen zu realisieren, oder irgendwelche Einstellungen bei mir sind falsch.
Nun zu meinem Hauptkritikpunkt:
Ich habe jetzt das Piratenversteck in der Wüste/dem Ozean hinter mir gelassen und bin wirklich sehr enttäuscht. Klar, für ein Spiel ohne Serie drum herum wäre das eine klasse Story gewesen aber soweit ich es jetzt gespielt habe ist die aussage von Nintendo, dies sei die Vorgeschichte von Zelda: Ocarina of Time, schlicht gelogen. Ich habe bisher nicht das geringste Entdeckt was auch nur annähernd einen hauch einer möglicherweise beabsichtigten Anspielung auf Zelda: Ocarina of Time sein könnte. Statt dessen erinnert alles sehr an Twilight Princess. Die Gebiete haben die selben Namen, es existiert kein einziges Gebiet, dass es ansatzweise so in Ocarina of Time gab und alle Dinge die das Sein von Zelda: Ocarina of Time ausmachen sind bisher komplett unterschlagen worden. Das betrifft nicht nur Orte, sondern auch Rassen, die Geschichte, die Charaktere, die Musik, die Religion, das Landschaftsbild ansich und vieles mehr.
Als ich von "Piraten" hörte in dieser Wüste die ein Ozean war, war ich der festen Überzeugung nun würde zumindest hier alles zusammenpassen. Das könnte man absolut unmöglich auf keinsterweise auch nur ein bisschen versauen. Ich meine Wüste + Ozean + Piraten ist doch gleich....: keine Gerudos.
Es ist echt nicht zu fassen, das schießt den Vogel ab. Mir als (teilweisen) Fan der Serie wären fast alle Organe samt der Seele aus dem Mund rausgebrochen als ich AUCH DORT nur diese verdammten Goblins und Roboter gefunden habe (die es zur Erinnerung erst seit Zelda: The Windwaker gibt). Dabei sind die Viecher doch dumm wie Stroh, haben keinen echten Anführer und keinen Sinn. Ich wollte mich schon aufführen wie eine offene Hose. Jetzt ist mir jedenfalls die Lust daran gründlich vergangen, das war einfach zu viel.
Mag sein dass es ein gutes Spiel ist wenn man keine Ahnung von der Serie hat aber für mich ist es wieder der übliche nicht zusammenpassende Story-Rammsch den es schon bei Zelda: Twilight Princess gab. Außerdem erkennt man wieder diese teilweise Monotonie zwischen den Tempeln wo alles seinen absolut geordneten unerschütterlichen Gang geht. In Zelda: Twilight Princess waren das Beispielsweise unter anderem die Schattenkäfer und das Pendant dazu hier sind die Sairen. Selbst die Grafik oben links ist fast identisch.
Teile der Steuerung und einige Brocken des Spiels sind echt nett aber im großen und ganzen muss ich nun einfach eine einfache, sachliche Frage stellen die mir schon lange auf dem Herzen liegt:
Ganz im ernst, was zum Teufel?