Beiträge von Lacron

    Zur Zeit sehe ich ziemlich gern The Shield. Eine nicht ganz neue Copserie rund um eine Gruppe sehr machiavellistischer Cops in einem Problemviertel LAs. Vick, der Boss der Truppe ist an sich ein richtiger Antiheld, jedes Mittel ist ihm recht, um seine Ziele zu erreichen und dennoch hat er dabei einen sehr seltsamen moralischen Kompass. Nebenher laufen auch einige Seitengeschichten mit den anderen Cops im Revier, die das alles sehr lebendig machen. Schade, dass es im Fernsehen nur noch langweilige geleckte Ermittlertypen gibt. The Shield ist da noch ganz anders und richtig dreckig.


    Dann hab ichFarscape wieder entdeckt, wie konnte ich die nur vergessen. Kurzweilig, lustig, spacig und irgendwie typischer 90er Scifitrash.

    Nano auf 3Sat um 18:30 ist ganz gut für eine halbe Stunde kurze Infos über Neuerungen in allerlei wissenschaftlichem und entwicklerischen Bereichen. Leicht verständlich und nicht zu überfrachtet, geht ja nur eine halbe Stunde.
    Nach den Heute Nachrichten läuft dann Kulturzeit auch auf 3Sat, was ich oft im Hintergrund laufen lasse (nebenbei surf ich dann im Netz) und man erfährt das eine oder andere Interessante.


    Irgendwie quasiexperimentell habe ich jedoch in den letzten ca. 2 Monaten nicht einmal bewusst die normalen Nachrichten gesehen. Davor sonst täglich mindestens Heute oder Tagsschau. Das Seltsame ist, ich vermisse es nicht mal. Die Zeit nutze ich für andere Sachen und wenn wirklich was ist, kriegt man es schon durchs Umfeld mit. Der Rest ist einfach so belanglos, dass es sich gut ohne davon zu wissen leben lässt. Verblüffend wie unwichtig diese Lautschreinachrichten eigentlich sind, anscheinend gilt doch "was ich nicht weis, macht mich nicht heiß".

    Zitat

    Original von Mereko
    Wie gesagt ich kann ihm nur zustimmen, besonders beim Punkt "Scharia". Man stelle sich Deutschland mit dem 3. Buch Mose - "Levitikus" als maßgebendes Gesetzeswerk vor. Religionstexte stammen meist aus grauer Vorzeit und haben meiner Meinung nach im 21. Jahrhundert nichts in der Gesetzgebung zu suchen.


    Wie kommst du dazu anderen vorzuschreiben, dass deren Lebensweise nicht mehr zeitgemäß ist und du, bzw. die (gottlose) Kultur der Mammonanbeter, die einzige Wahrheit kennen und wissen, was für die ganze Menschheit gut ist? Wenn in anderen Ländern, mit einer ganz eigenen Geschichte und Traditionen eine Theokratie überdauert hat, dürfte das seine Gründe haben und es steht dir und keinem von uns an, das mir nichts dir nichts in Frage zu stellen. Das hat auch nichts mit Zeitgeist, oder ähnlicher Hybris zu tun.
    Beschäftige dich lieber erst einmal intensiver mit den Problemen hier und auch in anderen Ländern, ehe du derart zu verurteilen wagst.


    Auch unsere heutigen Gesetze basieren letztlich auf Traditionen, welche einst dank Religion das Leben unserer Vorfahren geordnet und zivilisiert haben. Was meinst, du woher der Gedanke kam, dass einen anderen zu töten, eine Freveltat ist? Diebstahl eine Sünde und geahndet werden sollte und vieles mehr. Im Übrigen selbst in der säkularen westlichen Welt üben religiös motivierte Parteien sehr großen Einfluss aus, oder was meinst du wofür das C in einer der größten "Volksparteien" steht?
    So ganz frei sind also auch wir nicht und der Wertekanon unserer heutigen Gesellschaft hat sich mit und in Reibung an Religionen und deren Idealen gebildet.


    In anderen Ländern und Kulturkreisen ist man vielleicht nur noch nicht so weit, oder hat es aus für diese durchaus nachvollziehbaren Gründen, als falsch erachtet, so ganz stark auf eine Trennung von Staat und religiöser Ordnung zu verzichten. Wer bist du da, dass du das als fehlgeleitete Gesellschaft ansiehst?


    Was ist da eigentlich an zu viel Säkularität besser? Unser Modell führt auch nicht dazu Armut zu beseitigen und Ungleichheit abzuschaffen, im Gegenteil. Unser Modell führt zu Egoismus und Ressourcenverschwendung, wie es sie nie zuvor in der Geschichte gab und die durch Ausbeutung und notfalls mit Gewalt und Unterdrückung anderer Kulturen gesichert werden muss. Wir sind es doch, die Regime, wie das saudische Königshaus schufen und stützen, um für unsere "Demokratie" und "Freie Marktwirtschaft" den Treibstoff zu sichern, auch sind wir es, welche die Emirate schützen und ebenso Pakhistan, es war unsere Seite, die Mubarak und Co. hofierte und auch jetzt gern die Militärs und andere Unterdrücker unterstützt. Es ist unsere Kultur, welche im Nahen Osten die Fäden zieht und Diktaturen oder Theokratien, wie jene in Isreal unterstützt, weil es unserer Wirtschaft und unseren Interessen nützt. Also tragen wir ach so von religiösem Eifer freien Menschen mit der Wahl unserer "Volksvertreter" und ihrer Lakaien doch dazu bei, dass es keine Weiterentwicklung in den bösen Religionseiferländern gibt.


    Wenn du also mit dem Finger auf diese ganzen Problemzonen zeigen willst, solltest du vorher erst einmal hier bei uns den Hof kehren und dafür sorgen, dass wir nicht mehr Diktaturen und Eiferer in der Welt unterstützen, die Religionen als ein Mittel persönlicher Bereicherung und Machtsicherung in deren und unserem Interesse nutzen.


    Gleiches gilt für die Aussagen zur Scharia. Auch da sollte man mal aufpassen und es differenzierter sehen. Wir sind vielleicht nur medial gezeichnet und jeder meint zu wissen, dass das was unmenschliches ist, Beschneidung von Frauen und deren Unterdrückung vorschreibt und an sich alle Menschen rechtlos macht. Dabei gilt sie doch in vielen Ländern nebenher und einige sind wirtschaftlich erfolgreich und erwecken in vielen Teilen nicht unbedingt den Eindruck rückständiger Theokratien mit Fundamentalislamisten. Gerade in Asien ist sie verbreitet. Auch ist die Scharia keine einheitliche Sache, sondern von Land zu Land, Auslegung zu Auslegung durchaus unterschiedlich. Ich wäre da vorsichtig, dem System perse Nutzlosigkeit und böse Absichten zu unterstellen. Es ist einfach eine ganz andere und für uns fremde Tradition und wie so oft sehen wir nur das Schlechte und blenden die anderen Sachen gern aus. Dabei helfen uns natürlich so "objektive" westliche Massenmedien, für die nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten sind. ;)

    Ein RPG sollte für mich ebenso eine gewisse Größe und Freiheit bieten, um wirklich lang und anhaltend in eine fremde Welt entführen und sie auch glaubhaft darstellen zu können. Man will ja eintauchen, eine Rolle in dieser (fiktiven) Welt finden. Dazu ist eine gewisse Größe, um etwas reeller zu sein, nötig, aber auch eine gewisse Komplexität. Dennoch finde ich, dass es jetzt nicht unbedingt ins Gigantische ausufern sollte.
    Ein RPG erzählt immer noch eine Geschichte und somit nur eine Episode in der Historie der jeweiligen Welt. Wird das ganze durch eine zu große Freiheit und zu riesige Erkundungskarte überdeckt, fehlt m. E. ein wenig die Atmosphäre und Dichte. Dann ist es irgendwie eine alternative Welt, aber es mangelt mir die Motivation sie wirklich zu Ende zu spielen (weil das ja im Grunde fehlt, oder nebensächlich wird). Reine Erkundung ist auf Dauer auch langweilig. Es mag am Anfang begeistern, aber ich finde das lutscht sich nach mehreren Wochen ab.


    Das Problem hab ich immer mit Elder Scrolls Spielen gehabt, anfangs war die Welt und Komplexität spannend, aber ich hab bisher keins davon zu Ende gebracht, weil irgendwann die Lust verloren. Die Hauptstory war zu nebensächlich geworden.
    Da ist mir ein RPG wie Baldur's Gate oder die Icewind Dale Reihe lieber. Die Welten sind groß, die Sidequests vielfältig und erzählen oft tolle eigene Geschichten, aber dennoch ist alles nicht zu weitläufig, als dass man die Hauptaufgabe vergisst und sich nach und nach dem Höhepunkt des Spiels nähert. Fallout hat das ebenfalls gut hinbekommen (meine 1 und 2), stammte ja noch aus der selben Schmiede. Eine schöne Mischung aus viel Forschung und dennoch Story war aber nicht neu. Im Grunde machte das früher die ganze Might and Magic Reihe so. Insbesondere Worlds of Xeen bieten eine sehr große Karte und doch interessante Mission als Ganzes. Ebenso die alten Ultima Spiele. Spannende Geschichten, relativ viel Karte.


    Genauso war es bei Gothic 1 und 2. Ein zu großer Freiraum, gerade genug, um sich nicht zu sehr ins belanglose Rumrennen zu verlaufen. Bei Gothic 3 hat man den Elder Scrolls Fehler gemacht, ich hab es nie zu Ende gespielt, im Grunde hat es sich irgendwann ausgeforscht und das Vor und Zurück war dann zu öde, um noch den Hauptquest weiterzuverfolgen.

    Zitat

    Original von Lasiroth
    Wie groß der wirkliche Einfluss Disneys auf die neue Star Wars Trilogie ist, ist eh noch nicht abzusehen. Für einen eher geringen Einfluss würde sprechen, dass die Produzentin der Filme Kathleen Kennedy Präsidentin von LucasArts ist.


    So rein informativ und um Verwechslungen zu vermeiden. Ihr meint Lucasfilm Ltd. und nicht LucasArts Inc. ;) Das sind zwei verschiedene Firmen. Lucasfilm ist jener Mutterkonzern, den GL gründete, um seine Rechte an Star Wars und allen seinen anderen Dingen zu verwalten, Lizenzen zu vermarkten und so weiter und so fort.


    LucasArts ist ein Unternehmen, dass als Publisher in der Computerspielbranche aktiv ist und von Lucasfilm u. a. Lizenzen erworben hat, um Star Wars Titel und andere Dinge in Form von Konsolen- und PC Spielen herauszubringen. Die sind zwar auch ein Tochterunternehmen von Lucasfilm aber wirtschaftlich eigenständig und relativ unabhängig, zwei verschiedenen Paar Schuhe. :zwinkern:


    Was die Gerüchte angeht, ich versuche die auch auszublenden. So etwas verdirbt einem nur das Erlebnis. Auch meine Erwartungen sind nicht zu hoch. Es wird schwierig einen guten Anschluss an die alten Teile zu haben, da man mit den klassischen Charakteren und deren epischer Geschichte ja einen Endpunkt erreicht hat. Worauf man da jetzt noch aufbauen will, ist irgendwie fraglich. Es kann nur ein Aufguss werden, ähnlich wie Alien IV, wo man etwas brüchig einen fraglichen Übergang zu den vorherigen Teilen schaffen musste. Aber dennoch vielleicht kommt etwas unterhaltsames heraus und eine Spur SW-Feeling ins Kino. Ob sich unter Disney nun an die Weitererzählung der Ereignisse nach der Schlacht von Endor aus dem EU gehalten wird, bezweifel ich dennoch irgendwie. Da spielten auch sehr stark die alten Helden die große Rolle in der Galaxie und die Schauspieler sind nun mal zu alt, um 10 Jahre oder sogar 30 danach noch gut da zu sein. Harry wird sicher keinen Han Solo mehr mimen. Hinzu kommt, die Ereignisse nach Endor sind teils recht komplex und ob die Fans jener Ära hängen an vielen Details. Da ginge sicher vieles an Sympathie verloren, wenn sich an diese oder jene Sache nicht gehalten wird, ob nun Lukes Beziehung zu Mara Jade, die Solokids, der Aufbau des Jedi Ordens und der Akademie, die Sache mit Thrawn, später mit Daala und nicht zuletzt die enormen Veränderungen durch die Invasion der Yuuzhan Vong und aller Ereignisse danach. Es ist einfach zu viel schon vom EU weitererzählt worden. Da noch mal eine epische Saga dazwischen zu quetschen, ohne dass man Brüche erzeugt, halte ich für fast unmöglich.
    Insofern fand ich GLs Entscheidung keine E7-9 zu drehen fast schon gut. Aber man soll den Teufel nicht an die Wand malen und zu Not, blende ich eben die neuen Teile aus meinem persönlichen SW Erlebnis so aus, wie ich es mit den neueren Filmen tat.

    Fremde schon gar nicht. Bei guten Freunden ne rasche Abschiedsumarmung, oder Begrüßung, kommt vor. Scheint sich eingebürgert zu haben, mach ich halt mit, aber eben nur engeren Freunden. Sonst nicht mal bei Familie (ich hab es als Kind schon gehasst, wenn einen meine Oma immer gleich "abschlecken äh knutschen und knuddeln wollte"). Ich lasse eigentlich nur ungern Menschen so nah an mich ran, dann müssen es schon wirklich welche sein, die mir sehr nahe stehen.


    Selbst Handschütteln ist mir eigentlich im Grunde ein Graus, wenn es bei Nichtfreunden, Nichtfamilie kommt. Fremde und auch Kollegen muss ich nicht so persönlich an mich lassen, zumal in Zeiten von Grippewellen und in Anbetracht der Handwaschgewohnheiten so mancher Leute, ist mir das irgendwie meist zuwider.


    Also gehöre ich da sicher zu Menschen, die sehr distanziert sind. Körperlicher Kontakt ist nun mal etwas persönliches, selbst in so kurzer und oberflächlicher Form und dazu gehört Vertrauen, welches ich nicht leichtfertig vergebe.

    @Audi und überhaupt
    Wen meint man denn mit "die Amis"? Schaltet ein wenig zurück, es ist nicht mehr als ein Film von Hunderten Filmen, die selbst in den USA im Jahr erstellt werden und in erster Linie nur ein Unterhaltungsfilm. Er wurde auch nicht von den USA gemacht, oder gar als Regierungsauftrag für die Bildung und offizielle Belehrung der eigenen und schon gar nicht der restlichen Bevölkerung der Welt gemacht. Es ist schlicht ein Film, der ein gewisses, breites Publikum erreichen soll, dass actionreiche und irgendwie nicht zu komplizierte Blockbuster sehen möchte, um einfach mal einige Zeit im Kino abzuschalten und sich gehen zu lassen.
    Damit wollen sich mit Sicherheit nicht "die Amis" profilieren und es ist auch nicht ganz Hollywood, welches hier dahinter steht.
    Ihr steigert euch da mal wieder typisch engstirndeutsch in etwas rein.
    Der Film wird sicher schonugslos sein, das haben die Macher damals bei Hurt Locker schon bewiesen. Aber da bewiesen sie noch etwas anderes, eine gewisse Neutralität. HL erzählte den brutalen Alltag im Irak aus Sicht der Soldaten, ohne gehirngewaschenen Patriotismus, sondern schlicht, einfach krank und schonungslos. Ich würde daher hier auch mal abwarten, denn in dem Punkt sind Kritiker doch meist durchaus brauchbar, sie haben mehr Hirn, um einfach nur in Juhupatriotismus zu verfallen. Wenn selbst deutsche Kritiker, die ja ähnlich schnell Amiwerk verteufeln, wie man es hier tut, dem Streifen Lob abgewinnen, stehen die Chancen durchaus gut, dass auch dieser Film den Irrsinn einer Abermillionen verschlingenden Menschenjagd schonunsglos und weitgehend authentisch darstellt.


    Nebenbei war die ganze Aktion um Bin Laden nun mal auch real nix weiter als ein Propagandacoup und was soll daran nun der Film fälschen oder irgendwie zurechtrücken? Er kann höchstens darstellen was (soweit öffentlich bekannt) gelaufen ist, die Sicht der einfachen beteiligten Personen zeigen und die Wertung bleibt sowieso dem Publikum überlassen. Wenn er dann vielleicht den Wahn der Jagenden rüberbringt, ist das Botschaft genug, um so etwas zu hinterfragen. Ob er da etwas glorifiziert, indem er es einfach darstellt, wie es ablief? Ich glaub kaum, oder anders gesagt, ob man das Glorreich findet liegt ja wohl am Betrachter und dessen persönlichen "Vorlieben". Die Wertung über eine Person, welche Folter, Mord, Menschenjagd und Krieg perse Glorreich findet, überlasse ich mal jedem selbst. :zwinkern: Ein vernünftig gebildeter Zuschauer dürfte wohl kaum etwas glorreiches und schönes daran finden und es eher so abstoßend sehen, wie es real eben auch war.


    Ganz unabhängig davon, sollte man nicht an einem 2Min Trailer viel festmachen. Der soll nur anheizen und das geht nur mit sehr raschen und stimmungsgeladenen Szenen. Ich finde außerdem, dass der hier recht harmlos ist. Einige ruhige Szenen, wenig sagende Dialoge und ein bissel Action. Wobei man hie und da aufblitzen sieht, dass sich die Protagonisten mit den Schattenseiten ihrer Arbeit auseindersetzen. Die Jägerin scheint in einem winzigen Augenblick dieses Trailer über abu ghraib zu brüten, in einer Besprechung scheint mir jemand am Sinn der Geldverschwendung zu zweifeln. Ob das so ist, wie ich es da in den kurzen Sekündchen eines Trailers sehe, könnte mir erst der ganze Film verraten. Und doch interpretiere ich daraus eine kritischere Sicht, als es die Threadersteller in diesem Trailer sehen. Man kann also alles oder nichts aus so einer Trailer ziehen, oder muss einfach nur genauer hingucken, oder hatte ohnehin eine vorgefasste Meinung?
    Kurz gesagt, abwarten und sehen wie das ganze Machwerk ist.
    Ich werd ihn mir vielleicht sogar ansehen, so viel Neugier hat diese Diskussion schon mal geweckt.

    Zitat

    Original von Morrissey


    Tja du sagst es ja...das Umdenken in der DDR geschah zwangsweise. Von richtiger Emanzipation konnte man im Sozialismus ja nicht sprechen, da Frauen da auch nur von der Regierung ( nicht von der Gesellschaft) in eine Rolle gedrängt wurden.


    Stimmt aber auch so nicht ganz. Gezwungen wurde da keine Frau. Auch in der DDR hatten Frauen die Wahl, ob sie ihre Kinder daheim erziehen und als Hausfrau sich um "Herd und Heim" kümmern wollten, oder eben einen Beruf ausüben und die Kinder in anderer Form betreuen ließen. Man sollte auch bedenken, dass selbst die DDR es nie geschafft hat eine 100% Quote an Plätzen in Grippe und Kindergarten, respektive Schulhorten, zu haben. Bis in die späten 1970er gab es auch da einen enormen Mangel an ausreichenden Plätzen zur Kinderganztagsbetreuung. Erst in den 1980ern hat man eine relativ hohe Quote gehabt.
    Aber auch da war keiner gezwungen, sein Kind "abzugeben" und einer Arbeit nachzugehen.
    Meine Oma erzog meinen Vater und seine Schwester als Hausfrau daheim. Meine Cousine wuchs ebenso auf. Ich ging in Grippe und KiGa.
    Es war nur einfach so, dass der Staat in der DDR durchaus Frauen mehr ermutigte, als es im Westen und vor allem in südlichen Bundesländern geschieht, arbeiten zu gehen und ihnen mit möglichst kostengünstiger und umfassender Kinderbetreuung von Staatswegen dabei half und die Entscheidung erleichterte. Eben weil in der DDR auch Frauen als Arbeitskräfte viel mehr gebraucht wurden, als es im Westen der Fall war.
    Gezwungen wurde dennoch keiner. Es hat sich aber gesellschaftlich dann viel stärker etabliert und es entstand damit auch eher ein gesellschaftlicher Druck. Eine Frau, die nicht arbeiten ging und daheim blieb, war wohl "zu Fein", um sich am normalen Leben der Genossen zu beteiligen oder ihr Mann "ne Bonze" mit zu hohem Einkommen.
    Dann kommt noch hinzu, dass durch diese Kindbetreuungsmöglichkeit Frauen in der Tat unabhängiger waren und somit das "Modell" alleinerziehende Mutter sich in der DDR auch recht stark verbreitete. Scheidungsquoten waren sehr hoch. Frauen eben durch die Arbeit teils unabhängig, die Kinder ja versorgt.
    Dennoch waren Frauen in der Zone alles andere als Gleichberechtigt. Man muss sich nur mal ansehen, wie die Frauenquote in den Führungsposten der SED aussah. Da gab es praktisch keine. Auch in den höheren Etagen der VEBs sah es weniger weiblich aus. Und auch das Rollenbild war nicht so untypisch. Ehefrauen schmissen trotzdem den Haushalt weitgehend allein, kauften nach der Arbeit ein, schleppten die Beutel nach Hause, kochten, putzten und am WE war die Wäsche dran. Zusätzlich gingen sie auf Arbeit. Insofern hatten sie oft eher mehr an der Backe und auszustehen, als die Hausfrau aus dem Westen. Auch das hat sicher die Scheidungsquote in der DDR hoch getrieben. Wenn sie all das unter einen Hut kriegt, das Kind tagsüber in Einrichtungen betreut wird, wozu dann noch den Gatten rumhängen haben?


    Das nur mal so als Info und geschichtlicher Einwand. Es wird leider ja oft auch heute in Medien und überall so getan, als sei die DDR ein Paradebeispiel für Emanzipation oder staatlich toller Versorgung mit Kinderbetreuung gewesen. Es war aber auch dort eher kompliziert und im Grunde gar nicht mal so verschieden vom Westen. Eins stimmt aber mit Sicherheit, noch heute haben wir "Ossis" sicher eine gefasstere, oder entspanntere Haltung zu Frauen, die auch ihre Karriere und ihren Job wichtig nehmen und einfordern, dass sie arbeiten gehen wollen. Auch sieht man es hier viel entspannter, wenn Kinder in Betreuungseinrichtungen gegeben werden, ja ist es eigentlich sogar normal. Demzufolge gibt es hier noch eine bessere Infrastruktur an Betreungsplätzen in den Neuen Bundesländern.


    Zitat

    Original von LightningYu Vielleicht liegt es an der Erziehung or whatever, aber mir kommt vor das Frauen viel mehr auf Reinlichkeit etc achten als Männer. Nicht nur was sie selbst betrifft, sondern die Umgebung, Mitmenschen etc.


    Dann hast du noch nie eine Frauen-WG erlebt. :skeptisch: Also das ist wirklich Klischeedenken. Ich habe gerade während des Studiums mehr als eine sehr unreinliche Dame kennengelernt. Zwar waren sie, was ihr Äußeres angeht, meistens sehr auf das Wesentliche bedacht. Aber bei denen Daheeme, willst du dann lieber nicht die Schuhe ausziehen und auch gern auf Essen und Trinken, oder Toilettengänge verzichten. Ich denke eher das es hier auf Erziehung ankommt, aber die bekommen auch wir Söhne von Zuhause mit und wenn das Mama macht, dann dürfte doch eigentlich gerade der Sohnemann viel ordentlicher geraten, oder nicht. :zwinkern:


    Zitat

    Original von LightningYu
    Was Kinder betrifft, so SAGE ich, auch wenn es altmodisches Denken ist, das an sich, die Frau die bessere Erzieherin ist, als ein Vater.


    Eigentlich ist das gar nicht so altmodisch. Im Grunde ist es eine Idee des 20. Jahrhunderts. Im 18. und 19. Jahrhundert war man eher der Ansicht, dass die Väter eine sehr wichtige Rolle in der Erziehung spielen sollten. Insbesondere natürlich bei der Erziehung der Söhne. Aber auch Töchter sollten vom Vater mit lernen, was die strengen und disziplinarischen Seiten, die Tugunden ausmacht, und so fort. Das ist ja gerade das Ironische daran, dass sich viele heute auf vermeintlich "althergebrachte und schon lang bewährte" Dinge berufen und diese im Grunde relativ neumodisch sind. So richtig in Fahrt kam die "Frau soll Kind erziehen" Sache ohnehin bei uns erst in den 1930ern. Männer wurden aus bekannten Gründen anderswo gebraucht und vorbereitet.

    Zitat

    Original von MidnaUnd Frauenquote heißt nicht "wenn du zwei gleiche Bewerber hast, nimm die Frau"; jedem Chef ist es freigestellt, eine Frau einzustellen, wenn sie nunmal auch einfach besser geeignet ist.


    Doch genau das heißt eine gesetzlich vorgeschriebene Quote. Das ist wie mit der gesetzlich vorgeschriebenen Behindertenquote in Unternehmen. Natürlich muss ein Unternehmen diese nicht erfüllen. Tut es das aber nicht, hat das Unternehmen Strafzahlungen an staatliche Stellen zu leisten. Eine sog. Frauenquote ist nur dann durchsetzbar, wenn auch diese mit genau solchen Restriktionen eingeführt wird.
    Die Behindertenquote hat aber trotz mit ihr einhergehender Restriktionen nicht dazu geführt, dass diese Quote überall in Betrieben erfüllt wird. Das Absurde ist nämlich, dass es teils nicht möglich ist. Es gibt für bestimmte Berufe keine ausreichende Zahl behinderter Bewerber. Pech für den Betrieb, muss er eben Strafe zahlen.
    Ähnliches blüht dann bei Frauenquoten.
    Dazu kommt, Bewerber wissen durchaus, dass bei einer solchen Quotenregelung eben bestimmte Gruppen bei der Einstellung hintenan gestellt werden. Bei Stellen im öffentlichen Dienst steht heute schon dabei "Bei gleicher Eignung werden Bewerber mit Behinderung bevorzugt". So etwas dürfte dann wohl auch bei anderen Quotenregelungen dazu kommen. Blöd ist ohnehin keiner.
    Ne andere Sache ist, was ist eigentlich, wenn es nicht genug weibliche Bewerber mit hinreichender Eignung gibt, aber ein Unternehmen, oder eine Vereinigung sich die Strafzahlung nicht leisten will? Dann greift sie womöglich wirklich zu unfähigeren Bewerb(innen), um wenigstens die Quote einzuhalten.


    Aber auch so ist das Thema ohnehin absurd, weil es wieder mal nur um Elitekram geht. Führungspositionen mit Quoten zu regeln, geht völlig an der Realität vorbei. Die Topmanagementebene der großen DAX Unternehmen ist eine sehr homogene Klique und in sich geschlossene Schicht. Da kommt auch keine Frau mit Quote rein. Die schieben sich ihre Posten über Beziehungen schon seit Jahrzehnten zu. Diese "Hochqualifizierten" sind von einem eher patriarchalischen Schlag, deren Frauen ohnehin eher Accessoirs sind und gut eingerichtet sind im Goldenen Käfig gehalten zu werden. Söhne werden über Eliteschulen und mit Papas Beziehungen und den Söhnen von Papas TOP-DAX Freunden und den Elitefreunden aus Schweizerwirtschaftsschulen erzogen und in dieses System eingebracht. Da dringt von uns Normalos nie einer vor. So lange man diese selbstgerechten Strukturen dieser Neuen Klasse nicht aufbricht, wird auch keine noch so tolle Quotenregelung etwas ändern.
    Diese Unternehmen können sich Strafzahlungen leisten und letztlich auch den Schein wahren und Frauen in die unteren Führungsebenen einbringen, aber nach ganz oben kommt so eine Aufsteigerin so gut wie gar nicht. Da müsste sie schon da rein geboren werden und die Töchter sind dann oft doch anders erzogen und werden mit Luxus ala Paris Hilton abgespeist und tun sich mehr durch ihren Lebenswandel als Reichengöre hervor, denn knallharte Managerin. So lange unsere sog. Wirtschaftselite aus immer den selben Familien und Anhängern bestimmter Schulen und Grundeinstellungen (man kann sagen Glaubensrichtungen) hervorgehen, ist eine Regelung für Führungspositionen absurd überflüssig, weil einfach unwirksam.

    Askel


    Ich finde auch das sehr verallgemeinert. Romney hat als Gouverneur Gesetze gegen Waffen in seinem Staat erlassen und deren Nutzung eingeschränkt. Obama hat sich in seiner Karriere viel liberaler gezeigt. Ich kenne auch einige Hardcore NRAler, die starke Unterstützer der Democrats sind. Die NRA ist einfach opportunistisch. Im mittleren Westen und den Südstaaten hat sie es mit meist republikanisch geführten Staaten zu tun und damit sucht sie die Nähe zu diesen Machthabern. Das ist normaler Lobbyismus. An der Ostküste ist seit jeher die Bundesregierung, bzw. die Democrats und auch die Staatsmacht viel stärker entwickelt. Insofern ist der Bedarf an Waffen zum Eigenschutz, die Angst, nicht so groß. Da hat es die NRA schwerer, aber sucht hier dennoch die Nähe zu eben den Machthabern.


    Übrigens hat erst dieses Jahr eine Umfrage ergeben, dass die NRA Mitglieder nicht immer das gleiche wollen, wie die Führungsspitze der NRA und weit weniger aggressiv sind. Viele wollen sogar eine Einschränkung der Herausgabe von Waffen, sprich eben, dass es nicht mehr unter 21 Jahren möglich ist, welche zu bekommen, Führungszeugnisse nötig sind, Menschen mit kriminelle Hintergründen gar keine Waffen bekommen können, etc. Die NRA, bzw. deren Mitglieder sind kein simpler Haufen schießwütiger John Waynes. Die Führung der NRA biedert sich zum Beispiel stark der Federal Government an, während viele Hardcore Republics eigentlich mit Washington nicht viel am Hut haben und auch viele NRAler die Zentralmacht skeptisch sehen.
    Es wird nur gern bei uns so dargestellt, als sei die NRA ein gleichförmiger Haufen Irrer und leider haben sie tatsächlich einige miese Führungsmitglieder, die immer wieder auffallen. Aber da sind sie ja nicht allein. Sowas kennt man ja aus vielen Interessensgruppen, Unternehmen und Parteien.

    Zitat

    Original von Askel


    Zudem ist so gut wie jeder Republikaner Mitglied der NRA und damit immerhin ein großer Teil der Regierung.


    Wie kommst du darauf? Die NRA hat knap 4 Mio Mitglieder, die Grand Old Party bei einem Land von 300 Mio Einwohnern, als eine der einzigen 2 großen Parteien erheblich mehr. Genaue Zahlen sind schwer zu bekommen, aber das sind zweistellige Millionenzahlen bei den beiden Parteien. 2009 hatte die RP 30 Mio., es dürften heute nicht weniger sein. :zwinkern:


    Im Übrigen finde ich es immer leicht aus unserer europäischen, insbesondere deutschen Sicht der Dinge, mit dem Finger auf die USA zu zeigen und über deren Gesellschaft zu urteilen.
    Historisch bedingt haben die USA nun einmal eine etwas andere Einstellung zu sehr vielen Dingen. Deren Geschichte ist nicht sehr lang, aber dafür geprägt von zahlreichen Bedrohungen und Unbill, um zu einer mehr oder weniger gemeinschaftlichen Form des Miteinanders zu kommen.
    Wer sich die Entstehung ansieht, erkennt, warum die Gründerväter das Recht auf Waffen in die Verfassung schrieben. Die immerhin vor dem Hintergrund einer Invasionsbedrohung aus dem alten Europa verfasst wurde und diese junge Nation musste sich sofort nach ihrer Entstehung eben genau der Bedrohung erwehren. Danach folgten Konflikte mit anderen Europäern und deren Vasallen, den First Nations (wobei ein hausgemachtes Problem) und eben ein Bürgerkrieg. Man bedenke auch, dass die wirkliche Sicherung des Westens der USA, man kann sagen der "Befriedung", erst zum Beginn des 20. Jahrhunderts weitgehend abgeschlossen war. Also noch gar nicht lange her. (Wyat Earp drehte sogar noch selbt an einem Film über sich mit und er war nicht der einzige, der noch lebte, als die ersten Western gedreht wurden ) Bis dahin galt das Gesetz nicht viel und in weiten Teilen des Landes man musste sich und seine Familie verteidigen können. Staatsmacht als solche war fern, Zentralmacht noch viel mehr.
    In den Familien, gerade im mittleren Westen, erinnern sich noch viele an Opas Geschichten aus jener Zeit, dem was wir nur aus mythischen Filmen mit John Wayne kennen. Da ist das viel präsenter und ein Mann mit Waffe, der seine Familie beschützt, auch aus Kindheitszeit ein Idealbild bis heute.
    Sowas verschwindet nicht so schnell, zumal generell die USA gerade durch starke Armeen und idealisierte Heldenmythen auch im 20. Jahrhundert ihren Erfolg hatten, bzw. sich erneut in einem Konflikt gegen eine andere Macht sahen und identifizierten. Waffen bieten eben eine einfache Lösung in einer komplexen Welt. Die Leute, die ausgewandert sind und deren Nachfahren, haben sich ihre Welt durch überlegene Waffen und Abenteurertum aufgebaut. Der Rest von uns saß sicher am Herd und wundert sich noch heute, wie die es geschafft haben.


    Das alles mag vielleicht solche Extremtaten nicht entschuldigen, aber ich finde es reichlich danaben, wie sich hier in Deutschland über die USA polemische Sichten so leicht verbreiten. Dabei haben wir auch mit stärkeren Gesetzen auch unsere Probleme hier. Man sollte mal den Ball flach halten. In den USA finden durchaus Diskussionen zum Thema statt und die machen das, was sie für ihre Verhältnisse können, auf ihre Art eben. Da haben wir kein Recht uns einzumischen. Obama wird das ganze schon angehen. Bislang konnte er nicht, denn er musste wieder gewählt werden. Jetzt aber ist er den Druck los, also könnte das auf seiner Agenda stehen.

    Zitat

    Original von Midna Hat sich eure Meinung über ihn geändert seit seinem ersten Amtsantritt oder habt ihr immer noch das gleiche Bild von ihm?


    Im Grunde ja. Ich fand den Hype von Anfang an lächerlich und die Erwartungen viel zu hoch gesteckt, woran er nicht ganz unschuldig war. Ich denke er hat viel zu sehr und viel zu oft seinen Leitspruch gebracht und unterschätzt, was er wirklich selbst alles tun kann. Wobei eben auch die meisten seiner Wähler und Anhänger dieser Illusion so bereitwillig glauben wollten. Noch einmal richtig gepusht von dem lächerlichen Vorschusslorbeeren eines Nobelpreiskomitees.


    Die Realität seiner Amtszeit war dann auch in etwa so, wie ich es mir vorgestellt habe. Er hat vieles versucht, aber eben auch sehr viele Komprisse eingehen müssen, die eben unangenehmer waren und längst nicht so schön, wie das, was er versprach. Insofern hat er meine Erwartungen erfüllt. Kriege konnte er nicht über Nacht beenden, einen Sofortabzug von Truppen aus dem Ausland ist für die USA undenkbar, geht strategisch nicht und würde sie auch wirtschaftlich vor Probleme stellen. Guantanamo und Co. ist ein viel zu kompliziertes Busherbe, um es rasch zu lösen und im Grunde hat er bislang gekniffen.
    Wirtschaftlich hat auch er vor den Banken und Greenspan hat er auch gekniffen und letztlich den Lobbies und deren Handlangern noch mehr Macht verschafft, als bisher.
    Aber immerhin hat er ein Gesundheitssystem eingeführt, wie versrpochen und das ist eine wirklich große Leistung in den USA. Ich denke daran, und eben an der Einlösung eines Versprechens, dass einst Bush gab, nämlich Bin Laden zu vernichten, wird er wohl in den USA noch in die Geschichte "guter Präsidenten" eingehen, ebenso hat er ja bislang zumindest aus US-Sicht der einheimischen Autoindustrie geholfen. Ob das nun international gut ist, ist ja nicht sein Problem.
    Ein anderes Problem hat sich aber nun für ihn gelöst. Er muss nicht mehr Wahlkampf betreiben. Somit kann er ja jetzt 4 Jahre wesentlich stärker anpacken und auch Dinge durchzusetzen versuchen, die sonst in Hinblick auf seine persönliche Wiederwahl schlecht wären.

    Och Disney hat auch schon anderes gemacht, man denke mal an "Das Schwarze Loch", geradezu düsterer SciFi Streifen, der damals in der SW Welle der 80er mitschwamm und als ein Klassiker gilt.


    Sicher, von einer neuen SW Reihe unter Disney ist was anderes zu erwarten. Aber mit GL wäre sowas auch nur wieder neuer Kram geworden, der noch mehr auf Technik, Action und Effekthascherei setzt. Mir gefallen ohnehin die Teile am Besten, bei denen GLs Einfluss nicht so riesig war, sprich TESB und RotJ. Außerdem besteht ohne GL vielleicht sogar die Hoffnung, dass die neuen Teile sich noch etwas mehr ins EU eingliedern könnten, als wenn er die machen würde. Denn GL juckt ja das EU nicht die Bohne und letztlich fänd ich es als Fan der alten Reihe und jemand der die Post-Endor Ära am meisten mag, wirklich schade, wenn das nun ad absurdum geführt würde.
    Bleibt aber auch die Frage, wo neue Filme da ansetzen könnten. Ich denke nicht, dass sie einfach eine der größeren Romanreihen nehmen werden und die in Filme umsetzen. Außerdem ist dann wieder noch das Problem, dass die alten Schauspieler nun wirklich zu alt sind, um "kurz" nach Endor noch glaubhaft weiter machen zu können. Also müssen neue her, oder das ganze in eine fernere Zukunft gerückt werden. Dann fehlt aber wieder der Bezug, denn letztlich ist die Star Wars Saga eine Familiengeschichte und hängt an Anakin und seinen Kindern. So gesehen hat GL recht, dass mit RotJ alles erzählt ist. Die Prophezeihung hat sich erfüllt, die Skywalkers haben die GffA gerettet und das Böse wurde besiegt. Auch wenn das EU da noch einiges mehr erzählt, für eine gelungene Filmfortsetzung scheint es mir zu sehr ein Bruch. Die Filme sind für die Fans die Skywalkersaga, die Prophezeiung, der Imperator, sein Aufstieg und Fall. Aber das ist ja abgeschlossen.
    Bin also gespannt und skeptisch zugleich.


    Viel schlimmer finde ich, dass dies wohl auch das Aus für einen weiteren Indiana Jones bedeuten dürfte. Schade, hatte gehofft, dass Harry noch mal den Hut raus holen würde.

    Das Problem einen Kanzler wählen zu müssen, stellt sich zum Glück nicht wirklich, denn das erledigen die Parlamente selber. Aber im Prinzip ist es m. E. eh Schnuppe, so lange es die sog. "Volksparteien" mit ihren enormen Klüngeln und guten Strukturen in Sachen Beziehungen zu den "Oberen Zehntausend", bzw. Topunternehmern und Banken gibt. Die Kleinparteien sind m. E. nur Fähnchenindenwindhalter, man sieht es an der FDP, die ihre Prinzipien alle Jubeljahre übern Haufen wirft und auch Koalitionen platzen lässt, wenn sie ihre Chance wieder mit anderen sieht, Koalitionsvertrag hin, Wahlversprechen her. Selbst die Grünen haben sich so oft schon verbogen und nie wirkliches Rückgrat bewiesen, dass sie da nicht besser sind. Mit Links braucht mir keiner kommen, ich hab 89 nicht umsonst mitgemacht die abzuschaffen.


    An sich finde ich die Große Koalition noch am Besten. Einfach nur, weil die bei den beiden Großen so unbeliebt ist und sie dadurch gezwungen werden zusammenzuarbeiten und keiner dem anderen mehr den Miesepeter zuschieben und Blockadepolitik über deren individuelle Landtagspolitik betreiben kann. Bei sowas sind die einfach mal zum Pragmatismus verdammt. Aber auch dann ist das eigentlich nur so eine Art Notlösung und immer noch sind die dann weiter hörig auf ihre alten Klüngel und das andere Gedöns.


    Was das eigentliche Wählen betrifft, so unterscheide ich nach dem, was gewählt wird, also Bundes-, regionale oder europäische Ebene. Bei manchen Sachen gehe ich mal hin, manchmal auch nicht mehr.
    Die geschürte Angst, dass durch Nichtwählen die Extreme gewinnen, teile ich nicht. Eine "Nichtwählerstimme" verteilt sich anteilig der eigentlichen Wahlverteilung auf alle Parteien, soll heißen die mit den meisten Stimmen haben auch am meisten davon. Ergo man unterstützt durch Nichtwählen die wirklich großen Parteien am Meisten, somit also die Große Koalition und damit das, was die gar nicht wollen. Ich könnte natürlich ins Wahllokal trotten und ein Kreuz bei CDU setzen und eins bei SPD, aber wozu, wenn es auch so klappt?
    Wirkliche politische Beteiligung erreicht man heute immer mehr fern dieser pseudodemokratischen Vier- bis Fünfjahrestat. Man denke an Ocupy und andere Großdemos und Volksaufbegehraktionen. Damit erreicht man mehr Menschen und kann so ein Umdenken direkt im Volke bewirken, als dass man es irgendwelchen wenigen Auserwählten in einem goldenen Käfig überlässt. Selbst über das Netz lassen sich heute viel mehr Dinge erreichen und ändern und wenn man für sich sein Leben anpakt und vielleicht auch selber seine nähere Umwelt zu verändern hilft, erreicht man schon etwas. Viele Tropfen machen einen Regen. Letztlich springen die Parteien inzwischen dann oft auf diese Sachen auf und werden von den direkt aus dem Volk kommenden Stimmen und Bewegungen gedrängt und gezwungen sich anzupassen. Zwar wirkt das oft wie Trittbrettfahren, aber umso mehr müssen die sich damit verbiegen und zwar vielleicht auch mal in die richtige Richtung, sonst sind sie eines Tages nämlich selber Ziel der nächsten Aktion oder schlicht ganz abgeschafft.
    Manchmal fehlt aber irgendwie sowas wie der 5th of November :zwinkern: Aber vielleicht kriegen wir sowas auch mal irgendwann.

    Was ist eigentlich Kunst und wer definiert was dazu wird, bzw. woran erkennt man denn, dass etwas Kunst ist? Wenn etwas ein Kulturgut ist, eine Menschenmenge erreichen kann, sie berührt und auch unterhält, ist doch Kunst. Ich meine, was macht Musik denn zur Kunst? Es ist auch nur Unterhaltung.


    Videospiele sind schon länger Teil des Kulturlebens und Lebenswelt. Das fängt mit Anleihen bei der Pop Art an, die sich klassicher Titel und Helden zu bedienen weis und hört bei ganzen abend- und Saalfüllenden Konzerten mit Musik aus Videospielen auf. Ist mir so recht bewusst geworden, als ich vor einigen Jahren die Nokia Proms Night besucht hab. Da werden moderner Rock mit klassichen Stücken aber eben auch ganz bewusst immer wieder Stücken aus Videospielen gemixt. Aber auch im Theater, längt haben Videospieloptik, Effekte Einzug gehalten. Seit kurzer Zeit sogar haben es Spiele ins Museum geschafft: http://americanart.si.edu/exhibitions/archive/2012/games/


    Ich denke nur, ehe es so richtig Einzug in die Denkstrukturen oder eher Aufmerksamkeit gewisser Kunstkritiken und dieser Leutz hält, dauert es noch etwas. Man muss bedenken, dass Spiele im Gegensatz zur sog. "Bildenen Kunst", oder eben Musik, Theater und Co., ja selbst Film, noch relativ neu sind. Die gängigen Kunstmäzene und ihre Kritiklakaien sind jedoch eher konservativ und etwas älter, also kaum wirklich damit aufgewachsen und darin erfahren, um es voll zu begreifen. Gebt denen Zeit, oder um es zynisch zu sagen, deren Tage sind gezählt :zwinkern:

    Einer meiner absoluten Lieblingsbösewichte der Literatur ist Raistlin Majere, jener gelbhäutige Erzmagier der Schwarzen Künste aus Margaret Weis' Drachenlanze Romanen. Er ist hervorragend ausgearbeitet und in vielen Dingen m. E. sehr nachvollziehbar. Im Grunde ist er das perfekte Beispiel für "jene Kraft die stets Böses will und das Gute schafft". Er ist einfach jemand der weis, dass es Licht und Schatten geben muss und es auf sich genommen hat Schatten zu sein, damit andere es nicht müssen. Selbstverständlich auch, weil es der einzige Weg ist selber aktiv etwas tun und erreichen zu können, Wissen, Macht aber eben das nicht nur zum Selbstzweck zu erlangen.
    Das Gegenteil sind bei Weis' Büchern manche der "Guten", die aus Fanatismus und Hybris ihre Ideale derart über alles stellen, dass sie dadurch selbst wahrhaftig Böse werden.
    Generell ist die Ausarbeitung des Kampfes zwischen Gut und Böse in jener Reihe sehr gut gelungen und recht vielschichtig. Kann ich eigentlich nur jedem empfehlen.
    Wer mal Raistlin direkt verstehen will, dem würde ich als Einstieg die beiden Bücher der Raistlin Chronicles empfehlen. Sie erzählen die Geschichte der ungleichen Brüde Majere und ihr kompliziertes Verhältnis einer Art "Hassliebe" unter Brüdern. Aber auch in den eigentlichen Romanzyklen kommt vieles sehr gut rüber.


    Ansonsten als eine Art Rasse des Bösen, sehr detailliert ausgearbeitet und von einigen Autoren gut aufgegriffen, gefielen mit die Yuuzhan Vong aus der New Jedi Order von Star Wars recht gut.


    Aus den Forgotten Realms fand ich Artemis Entreri immer gut beschrieben und Romane mit ihm fast schon besser als mit dem irgendwann zu gut gewordenen Drizzt. Aber ansonsten gefallen mir aus den Realms die Drow als Bösewichte viel besser. Da passen sie einfach, je nachdem sehr diffizil und durchaus nachvollziehbar verdorben. Je mehr man die Hintergründe kennt, also die Historie ihrer Art, umso mehr versteht man sie auch.


    Ansonsten sind viele Charaktere aus Game of Thrones und den Folgeromanen gelungene Bösewichte, die dann doch oft sehr grau wirken. Nicht zuletzt Cersei, die im Grunde ein Kind ihrer Welt ist und als absolut liebende Mutter alles für ihr eigen Fleisch und Blut tut, um in einer rauhen Welt zu überdauern.

    Als Kind hätte ich es wohl auch nicht so gemocht. Aber heute weis ich diese Art Literatur aus Osteuropa irgendwie zu schätzen. Geht mir zum Beispiel mit Lem auch so. An sich schrieb er extrem nüchtern und hat eine sehr analytische Sicht. Dennoch sind seine Geschichten und auch Denkansätze genial und erschließen sich m. E. erst mit einem gewissen Lebensalter und einer Reife über Dinge auch mal mehr nachzudenken. Als Kind denkt man eben noch weniger über Sinn und Unsinn des ganzen Seins nach oder kann es so recht artikulieren.


    Was mir aber heute an der Literatur auch gefällt ist generell so eine Art Neugier, wie die Leute damals die Zukunft sehen wollten, aber auch an gewisser Zensur vorbei schrieben oder auch eben nicht und drin steckten. Das ganze hat einen eigenen Charme für mich, ist schwer zu beschreiben, russisch, melancholisch, damit abgefunden Dinge nur schwer ändern zu können, pragmatisch und irgendwie realistisch. Mir liegt das, ist auch Teil meiner Biographie, immerhin war ich ja auch damals dabei gewesen mein Geburtsland abzuschaffen.

    Gizmo
    Du bist dir aber sicher, dass du nicht irgendwie ständig einem Murmeltier begegnest :xugly:


    Nee im Ernst, geht mir mit Radio ähnlich. Ich höre deshalb kaum noch Radio. Im Auto nerven die einfach total. Zum einen weil sie viel sehr quatschen und einen mit Werbung zumüllen und zum anderen, weil die Mischung nicht stimmt. Immer das gleiche Gedudel oder es kommt ein guter Song auf den dann irgendeiner folgt, der so gar nicht dazu passt und die ganze Stimmung wieder wegwischt.
    Dann lieber MP3 oder sonstwas eigenes. Auch Daheim höre ich nur kurz Radio. Wobei ich finde Rockantenne, der Rockableger von Antenne Bayern, geht sogar. Die bringen Rock aus allen Epochen und Stilrichtungen, aber nicht so wahllos, da passen die Lieder eher und die Übergänge sind nicht mit dem Vorschlaghammer. Auch die Moderatoren sind nicht gar so nervig. Trotzdem halte ich die auch nur eine halbe Stunde am Morgen aus, ehe ich dann lieber meine Musik mag.

    Diese Streams, welche praktisch nicht so leicht alles zwischenspeichern sind eben nicht die, welche für Filme und Serien genutzt werden. Das Problem liegt aber woanders. Diejenigen, welche diese Streams "anbieten" sind in der Regel ja nicht die Inhaber der Rechte an den Inhalten, sondern auch nur Leute, welche das Original sich irgendwo besorgt haben und es jetzt ins Netz stellen. Mag sein, dass sie es unentgeltlich auf diversen Seiten verlinken, aber im Grunde haben sie schon geklaut und es illegal ins Netz gebracht.


    Es fehlen einfach noch richtige Strukturen von offiziellen Sendern oder Anbietern, mit vernünftigen "Sendekonzepten". Ob die sich nun durch Bannerwerbung finanzieren, oder für die Filme sich etwas zahlen lassen, oder ähnliches. Quasi ordentliches Internetfernsehen, alternativ zum normalen Kabel. Teilweise gibt es das zwar schon, aber so recht überzeugt mich das nicht.



    Wie Gesetze entstehen und Politkprobleme, weites Thema, denke hat wenig hier zu tun. Wobei als Anmerkung zum Gedanken, Gesetze mal wirklich vom Parlament schreiben und machen zu lassen. Das ist laut Verfassung deren Aufgabe, also gar nicht so eine fixe Idee, sondern sollte Realität sein. Mal abgesehen davon, nicht wenige Parlamentarier sind Juristen, oder solche, die es nur nicht weit zu echten brachten und sich eben für diese andere Gruppe von Aasgeiern entschieden hat. Aber wie gesagt, zu weites Thema und ich finde moderne Staaten eh mehr als Farce und sich selbstbeheuchelnde und erhaltende Pseudodemokratien, als dass sich da viel Sinnieren lohnt.