Zitat
Wie fühlt ihr euch, wenn ihr an vertrauten Plätzen seid und wie geht ihr allgemein mit nostalgischen Gefühlen um?
Das könnte jetzt ein langer Beitrag werden.
Ich bin ein sehr stiller, nachdenklicher Mensch (auch wenn man mich im Forum vielleicht als sehr gesprächig empfindet) und momentan konfrontier ich leider beinhart mit diesem Thema. Es ist schwer zu sagen wie ich damit umgehe, da es immer auf die Situation ankommt. Würde ich jetzt zum Beispiel ins Elypso gehen [SIZE=7]Ach so geliebtes Schwimmbad~[/SIZE] wäre ich wohl eher reumütig und alles andere als gut gestimmt, denn an diesem Ort teile ich viele Erinnerungen, größtenteils die von meiner ersten, aber auch zweiten Beziehung. Ich tu mir echt hart mit dem Abschließen und hänge deswegen immer ein wenig an der Vergangenheit, was für manche sicher wie eine alte Oma wirkt, aber so bin ich nun mal.
Noch heute denk ich mit viel verwegenen Gedanke an meine Vergangenheit zurück. Ich seh wie vielschichtig das Leben sein kann und wie unmöglich das mir alles als Kind vorkam. Teilweise sehn ich mich echt nach der unbeschwerten Kindheit, anderseits hat mich das Leben so vieler Dinge gelehrt, die ich auch nicht missen möchte. Es ist dieses eine Wort, das mir wohl die Härte gibt: Loslassen!
Wie gesagt, ich persönlich habe viele Probleme damit loszulassen. So muss ich mal wieder meinen Roman ins Spiel bringen, der eigentlich ein Denkmal für meine fünf Kaninchen sein sollte. Ein Thema das ich gerne hervorhole, aber hier wirklich notwendig ist, da es wohl der Angelpunkt zu meiner Sehnsucht nach Vergangenheit ist. Ich möchte das Vergangene hinter mir lassen, jedoch hänge ich an der Geschichte seit ich knirpsige 10-11 Jahre alt war und so werde ich wohl immer einen Teil der Vergangenheit in meinen Gedanken und in meinem Herzen mit mir tragen. Ob das nun positiv oder negativ ist kann ich nicht sagen, doch muss ich sagen, dass genau diese Seite, die 'verträumte-ängstliche-neugierige-introvertierte'-Seite schon mehr oder weniger ausmacht, genau wie es die Vergangenheit tut. Sie ist ICH und mein allseits geliebter Roman und ohne ihn könnte ich nicht leben, doch fällt mir dabei ein schönes Zitat ein (bei dem ich nicht weiß ob es schon mal von einem Dichter/Künstler zitiert wurde oder nicht).
Mit einem Fuß in der Vergangenheit,
den anderen in der Gegenwart,
den Blick in die Zukunft...
Mir geht es hier nicht nur um ein bisschen Nostalgie. Meiner Meinung nach gibt es nicht nur "ein bisschen Nostalgie". Das ist der Bestandteil unseres Leben und freilich sollte man in der Gegenwart leben, doch wie ich von einem Video erfahren habe (zumindest wenn es um die Zeit geht) ist es Typisch Mensch, dass wir in der Vergangenheit leben, da wir genau die Dinge, die wir verlieren, meistens hinterher trauern, dabei entstehen aber durch unsere gegenwärtigen Handlungen wieder Dinge, die unsere Vergangenheit mit vielen Erinnerungen füllen werden.
Vielleicht werd ich wirklich später mal meinen Kindern von dem Forumtreff und all dem erzählen. Wenn ihr wisst auf was ich hinaus will. Für mich ist Vergangenheit genauso gegenwärtig und wichtig wie die Gegenwart, denn die meisten schauen VIEL zu weit in die Zukunft, weswegen sie sich immer unnötigen Druck machen, weswegen wir auch immer in so einer Stress-Gesellschaft leben die dafür genötigt wird, dass sie nicht alles schnell genug macht. (So viel zum Thema Gesellschaft meinerseits :argh: ).
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Seid ihr eher ein Vergangenheitsmensch und kommt nur schwer in der Gegenwart zurecht, oder aber interessieren euch alte Erinnerungen gar nicht?
Wohl eher Ersteres, denn ich bin ehrlich gesagt auch sehr viel mit mir, meiner Vergangenheit, aber auch mit meinem Umfeld und der Welt beschäftigt. Ich bin sehr interessiert an alten Erinnerungen, zumal ich mich an eine überhaupt nicht erinnern konnte (meine Narbe an der Stirn [SIZE=7]voll HP-like ich weiß xD[/SIZE]). Erst als meine Mutter mich darüber aufklärte wusste ich, dass ich mir meinen Kopf am Fernsehkasten angeschlagen hatte und deswegen ins Krankenhaus musste. Das war etwas an was ich mich nicht mehr erinnern konnte, doch auch sie meinte, dass es normal wäre wenn Narben hin und wieder ziepen [SIZE=7]so viel zum Harry Potter like[/SIZE]. Ich bin froh eine so erfüllte Kindheit gehabt zu haben, auch wenn ich mich nur vage an manche Dinge erinnern konnte, denn meine Jugendzeit war in dieser Zeit der blanke Horror (aber ich schätze da hab ich viele Gleichgesinnte), deswegen bin ich schon manchmal wie ne alte Oma und rede über die "guten alten Zeiten" wo der Fernsehkasten noch viereckig war und die Flimmerkiste zu den wertvollen Dingen gehörte (ergo: dass sie halt nicht mehr so aus den Boden sprießen wie heute) oder auch die ganzen alten Serien, das Rumtollen im Garten und und und... ich liebe die Nostalgie, denn sie gibt uns immer das Gefühl, dass man etwas erlebt hat, was einem ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird.
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Wie steht ihr dazu? Und was für Gedanken gehen euch dabei durch den Kopf?
VIEEEEEEEEEL zu viele. Die ersten Dinge die mir da einfallen sind ein paar, alte vergilbte Kindheitsfotos, das schöne Feiern miteinander (die familären Treffen, wo sogar mein Opa noch lebte), meine Kommunion, die Firmung (wo ich meiner Tante beim Versorgen der Tiere half - seltsam, oder? Die meisten wollten lieber wo hinfahren), meine wunderschöne~ Reitzeit, wo ich leider auch zum ersten Mal meinen Korb von meinen ersten Schwarm bekam, hach... die Vergangenheit ist unendlich... wir werden wohl immer ein paar schöne und unschöne Dinge haben, doch am Liebsten erinner ich mich an die schönen Dinge und hin und wieder schau ich auch total nostalgisch die alten Fotoaufnahmen meines Vaters an. =) Ich glaube das sagt schon alles über meine Empfindung zur Nostalgie aus, wobei ich Audi natürlich zustimmen muss: Vergesst niemals die Realität dabei, denn die wird immer vorgehen, doch verachtet auch nicht die Vergangenheit, denn die macht euch zu dem was ihr seit.